30. Dezember 2022

2022 vs. 2021

Das Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 in 24 Bildern. Let's go!
 
2021

2022
 
Ich habe die Collage von 2021 gar nicht hier auf meinem Blog gezeigt, weil ich das Gefühl hatte, es sei nur was für Instagram. Aber vielleicht habe ich mich damit geirrt. Heute können wir dafür eine kleine Gegenüberstellung starten: Für beide Collagen habe ich (wenn möglich) jeweils ein bezeichnendes Foto pro Monat herausgesucht. In manchen Monaten war das einfacher, in anderen Monaten gab es viele potenziell passende Aufnahmen. Jedenfalls finde ich es super interessant, dass in beiden Jahren der Sommer zu den Jahreszeiten gezählt hat, wo meine Haut (tendenziell) besser gewesen ist. Klar, das Auf und Ab begleitet mich das ganze Jahr über, aber es ist dennoch eine gute Tendenz erkennbar. Das könnte Zufall sein, aber ich bin mir da gar nicht mal so sicher... Spannend finde ich auch, wie ich diese Momentaufnahmen ansehe und bei jeder Einzelnen genau weiß, was es für eine Situation war, was so in meinem Leben abging, wie ich mich gefühlt habe etc. Es fühlt sich gleichzeitig so nah und doch so fern an. Insbesondere die Collage für 2021 liegt vom Gefühl her genauso nah dran/weit weg wie 2022. Seit Corona hat sich mein Zeitempfinden nochmal ziemlich verändert - die Tage, Wochen und Monate ziehen förmlich in Lichtgeschwindigkeit an mir vorbei. Und das, obwohl sich der Punkt, an dem ich im Leben stehe, anfühlt wie Treibsand, in dem ich seit rund zwei Jahren feststecke... Mh.

Diese Collagen sind in erster Linie ein kleiner Spaß - schließlich können sie nicht annähernd abbilden, was 365 Tage äußerlich wie innerlich los war. Es sind nur winzige Ausschnitte aus zwei Jahren Lebenszeit sowie aus zwei weiteren Jahren mit Skin Picking. Ich bin gespannt, wie 2023 so wird. Ich glaube, es warten einige unerwartete Wendungen sowie viele (unschöne) Veränderungen auf mich.

Euch wünsche ich einen guten Rutsch und das allerbeste 2023! :)

PS: Das war jetzt kein klassischer Jahresrückblick, das habt ihr sicher gemerkt. Solch ein Rückblick wäre wohl doppelt gemoppelt, da ich ja bereits Anfang November das zurückliegende Blogjahr zusammengefasst habe. Falls ihr daran Interesse habt, dann klickt mal hier.

24. Dezember 2022

Merry Christmas 2022

Ihr Lieben!
 
Ich wünsche euch ganz frohe Weihnachten, entspannte Feiertage und schöne Momente mit euren Lieben oder ganz viel Selfcare-Time mit euch selbst - je nach dem, wie euer Weihnachten dieses Jahr aussieht. Hauptsache, eure Akkus werden mehr ge- als entladen.
 
Das zweite Jahr in Folge bin ich nun alleine an Weihnachten und denke seither umso mehr an Menschen, denen es ähnlich geht. Ganz egal, aus welchen Gründen ihr vielleicht ein anderes oder gar kein Weihnachten feiert: Ich bin in Gedanken bei euch und drücke euch ganz fest! Diese Zeit des Jahres ist nicht für alle Menschen schön, besinnlich oder bedeutsam. Ihr selbst entscheidet, ob und wie viel Wert ihr Weihnachten gebt. Und auch, wenn ihr recht "klassisch" Weihnachten feiert, weiß ich, dass es dennoch Schwierigkeiten geben kann, die für viel Stress sorgen. Gebt also gut auf euch Acht! Versucht, euch zu verzeihen, wenn es skinpickingtechnisch herausfordernd wird. Es wird vorüber gehen, da bin ich mir sicher!

Und falls ihr, ähnlich wie ich, keinen Weihnachtsbaum in eurer Wohnung stehen habt... Dann seid ihr hier genau richtig, ich habe eine Ladung für uns alle!




20. Dezember 2022

Flowerpower

Heute folgt der letzte Foto-Spam von Bildern aus dem Fotoworkshop für dieses Jahr, versprochen! Das heißt aber nicht, dass da nicht noch einige meiner Favoriten auf euch warten. Ich freue mich ehrlich so, diese Aufnahmen mit euch zu teilen. Sie sind für mich extrem wertvolle Erinnerungen an ein sehr außergewöhnlich schönes Event. Ich glaube, ich werde sie mein Leben lang gerne anschauen. <3
 
Hier findet ihr weitere Bilder aus dem Fotoworkshop:
 
Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer

Sidenote: Zur Zeit der Aufnahmen innerhalb des Fotoworkshops war meine Haut in einem äußerst guten Zustand und zusätzlich geschminkt, sodass wenig Anzeichen vom Skin Picking auf den ersten Blick erkennbar sind. Das bedeutet aber nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt weniger betroffen war als sonst oder dass die Bilder für mich keine Bedeutung haben.

17. Dezember 2022

Leistungsdruck und Perfektionismus

Jetzt habt ihr ein kleines Weilchen nichts mehr von mir gehört, nachdem die letzten Wochen recht kontinuierlich Beiträge erschienen sind und es teilweise auch sehr viel zu erzählen gab. Aber aktuell ist wieder viel Anderes in meinem Leben los und ja, ich habe natürlich irgendwie auch den "Anspruch", euch was zusammenzutippen, was Mehrwert hat. Deshalb passt das heutige Thema ganz gut dazu. Auch, wenn ich ein leises Gefühl verspüre, das mir sagt, heute sei vielleicht nicht der beste Tag dafür, weil ich nicht die treffendsten Worte finden werde. Aber das ist egal. Irgendwelche Worte sind wohl besser als keine. Es muss nicht vollkommen sein.
 
Leistungsdruck und Perfektionismus - gemeinsam mit Skin Picking (oder alternativ auch anderen psychischen Erkrankungen) keine gute Mischung. Ich bin seit ich denken kann perfektionistisch, zum Teil sogar etwas zwanghaft penibel. Das gilt nicht ausschließlich, aber insbesondere für Dinge, die ich kreiere. Also alles, was irgendwie mehr oder weniger mit Leistung zu tun hat. Ich habe viele sehr stark verinnerlichte Glaubenssätze, Denk- und Verhaltensmuster, die meine Leistung und meinen Wert miteinander verknüpfen. Und wisst ihr, eine der ungelösten Fragen für mich ist nach wie vor: Woher kommt dieses Leistungsdenken? Woher kommt der Druck, den ich mir mache? Ich komme aus keinem Elternhaus, wo mir je Druck gemacht wurde, im Gegenteil. Ich habe mir jeglichen Druck stets selbst gemacht und war mir selbst nie gut genug. Es musste immer "sehr gut" (möglichst nah an "perfekt" eben) sein, sonst war ich selten zufrieden. Und auch, wenn ich anderen Menschen in meinem Umfeld mit voller Überzeugung sagen kann, dass sie IMMER wertvoll und liebenswürdig sind, ganz egal, wie viel sie leisten.... für mich selbst gilt das nie. Ich bin ein Nichtsnutz, wenn ich nichts schaffe. Ich habe versagt, wenn eine Leistung unzureichend/verspätet ist. Ich muss wie der letzte Idiot wirken, wenn etwas mal nur "ganz okay" geworden ist. Jeder muss doch merken, wenn ich mal keine sehr gute Leistung erbringe und sich fragen, was mit mir nicht stimmt. Wenn ich nichts leiste, bin ich nichts wert und habe keine Berechtigung, hier zu sein oder gar das Leben zu genießen. Zurück zur Frage, woher das Ganze kommt - kann es nur von unserer Leistungsgesellschaft beeinflusst sein? Obwohl ich vielen äußeren Einflüssen eigentlich gar nicht oder sehr spät bzw. wenig ausgesetzt war? Mh, ich werde jetzt auf keine Lösung kommen, das ist klar. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, wie sehr es mir ein Rätsel ist, wie ich so unglaublich stark zu dem Glauben kommen konnte, dass ich ohne (gute) Leistung keinen Wert habe oder bringe.

Skin Picking und Perfektionismus (und auch hoher Leistungsdruck) gehen gerne und oft Hand in Hand, ist mein Eindruck. Nicht nur bei mir, auch bei vielen anderen Betroffenen. Auch unsere Haut soll möglichst perfekt sein. Keine Erhebung, keine kratzige Kruste, keine Unebenheit, keine Pickel, keine Rötungen, keine Mitesser, etc. Am liebsten eine komplett glatte, reine und gesund glänzende Oberfläche mit winzigen Poren und weichem Hautgefühl. Hach, wie schön muss das sein - alles so ganz ohne Trigger. Aber Moment, ist das überhaupt möglich? Und woher kommt dieser Wunsch nun schon wieder? Und was hat dieser bescheuerte Leistungsdruck damit zu tun? Wieso sind wir so sehr danach bestrebt, immer und überall (gute) Leistungen zu erbringen? Weil wir uns selbst ja nie gut genug sind (was wir uns mit unserem SP-Verhalten zeigen)? Übrigens... jetzt, wo ich so oft von Leistungsdruck geschrieben habe... Kann es eventuell sein, dass dieser ganze Druck, den wir uns machen, dazu beiträgt, dass wir innerlich unruhig sind und irgendein Verhalten brauchen, um den Druck mal zu entladen? Wäre nur ne Theorie, jeder Betroffene erlebt seine BFRB-Erkrankung ja anders.

Aber auch unser Empfinden des eigenen Aussehens kann vom Perfektionismus und Leistungsdruck berührt werden. Mit all unseren Spuren auf der Haut sind wir jedenfalls alles andere als perfekt, oder? Wenn jemand unsere roten Stellen, Pickel, Wunden und Narben sieht, dann wird er doch sofort wissen, dass wir versagen und nichts hinkriegen? Was muss jemand denken, der uns so ungeschminkt und zugerichtet sieht? Nicht, dass wir noch für unhygienisch gehalten werden oder sowas Dummes. Sind jetzt mal nur extreme Gedanken, wie den ganzen Post schon. Aber hey, aus so einer Richtung kann es wahrscheinlich kommen, wenn sich Betroffene tagein, tagaus für jede Gelegenheit schminken und das Gefühl haben, sie müssten das tun. Weil wir glauben, dass wir ungeschminkt nichts wert sind und dass man es uns ansieht. Wir glauben, wir müssten uns verändern, um uns zeigen zu dürfen. So wie wir ohne Schminke sind, so sind wir nicht richtig und passen nicht in die Gesellschaft. Also versuchen wir, uns richtig zu machen und alles an Leistungen, was wir erbringen, richtig zu machen. Weil wir das Gefühl der Unzulänglichkeit satt haben. Aber Druck, Härte und Strenge sind nicht sonderlich gut für unser Selbstwertgefühl oder eine gesunde Beziehung zu uns selbst. Es fällt uns wahnsinnig schwer, aber wir dürfen liebevoll mit uns sein. Wir dürfen uns Verständnis zeigen. Wir dürfen lernen, dass wir in jedem (äußerlichen, emotionalen und mentalen) Zustand wertvoll und richtig sind. Wir dürfen erkennen, dass wir nicht auf dieser Welt sind, um Leistungen zu erbringen. Wir dürfen verstehen, dass uns all diese ungesunden Glaubenssätze von außen eingepflanzt wurden und dass es möglich ist, sie mit viel Arbeit aufzubrechen und eines Tages loszuwerden. Wir dürfen den Perfektionismus über Bord werfen, denn er ist kein guter Ratgeber. Perfektion ist ein Idealbild, ein unerreichbares Konstrukt. Nichts, was für uns Menschen sinnvoll oder erstrebenswert wäre. Wir können ankommen und zu uns finden, ohne perfekt zu sein. Wir können stark sein, ohne Leistung zu erbringen.

Macht es Sinn, was ich geschrieben habe? Versteht ihr mich und fühlt ihr euch verstanden? Das war jetzt mal ein spontaner Gedankenausbruch. Überhaupt nicht rund, sondern sehr roh und eckig. Aber das schrieb ich ja schon zu Beginn und dort habe ich bereits betont, dass genau das sein darf.

Nachfolgend noch ein paar Bilder, die ganz gut dazu passen könnten:




6. Dezember 2022

Die Waldfee - 2

Ihr Lieben, ich habe euch ein kleines Nikolausgeschenk mitgebracht: Mehr Fotos aus dem Fotoworkshop (nein, wir sind noch LANGE nicht am Ende!), yeaaaay. Ich denke, wir sind inzwischen an einem Punkt, wo ich das Event oft genug erwähnt habe und es nicht mehr jedes Mal erklären muss, oder? :D Zur Not gerne dem obigen Link folgen, da werdet ihr immer zum Beitrag über den Workshop geleitet.

Hier findet ihr weitere Bilder aus der Reihe:

Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer  

Sidenote: Zur Zeit der Aufnahmen innerhalb des Fotoworkshops war meine Haut in einem äußerst guten Zustand und zusätzlich geschminkt, sodass wenig Anzeichen vom Skin Picking auf den ersten Blick erkennbar sind. Das bedeutet aber nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt weniger betroffen war als sonst oder dass die Bilder für mich keine Bedeutung haben.

1. Dezember 2022

Ein Gefühl der Dankbarkeit

Einen schönen ersten Dezembertag und -abend wünsche ich euch! Der Weihnachtsmonat hat begonnen, das Jahr 2022 neigt sich langsam dem Ende zu, wie verrückt.
 
Für viele Menschen auf der Welt stehen der Dezember und generell die Weihnachtszeit im Zeichen der Dankbarkeit und Besinnung. Um das ganze Materielle, was irgendwie dazugehört, kommt man nur schwer herum, aber ich meine das gerade eigentlich vielmehr bezogen auf Immaterielles: Liebe, Freundschaft, Familie, kleine Freuden des Alltags, schöne gemeinsame Quality-Time bzw. Aktivitäten und all das. Ihr wisst schon. Aber nicht alle diese Punkte sind für jede Person da draußen mit positiven Gefühlen verbunden und auch wir BFRB-Betroffene haben nicht selten unsere Struggles, wenn es auf Weihnachten zugeht. Auch für mich soll es im heutigen Post nicht um die Dankbarkeit bezogen auf die genannten Punkte gehen. Mir geht es mehr um die Dankbarkeit bezogen auf mein Skin Picking und alles, was mir diese Erkrankung so ermöglicht. Wenn ich euch damit zu den Ohren raushänge, weil ich das nicht zum ersten Mal thematisiere, dann braucht ihr gar nicht weiterlesen. :D Aber mir ist danach und es ist mir wichtig, diese Gedanken und Gefühle auch zu kommunizieren. So halte ich sie für immer fest und kann zu einem späteren Zeitpunkt immer wieder darauf zurückkommen, um mich an etwas zu erinnern, wofür ich aus tiefstem Herzen dankbar bin.

Ja, wo fange ich nur an? In meinem Kopf herrscht ein kleines Wirrwarr... Deshalb ist es wohl keine schlechte Idee, einfach ein paar Bilder in den Raum zu werfen, die ganz eng mit den nachfolgenden Zeilen zu tun haben werden.




Die Kenner unter euch werden ne Ahnung haben, von welchem Anlass diese Aufnahmen stammen: Es geht selbstverständlich um den wundervollen Fotoworkshop (hier gibt's mehr Infos dazu), den ich im August mit der SHG Köln veranstaltet habe. Aufgenommen wurden die Bilder von der lieben Fotografin Marie, die mit mir gemeinsam an dem Projekt beteiligt war - danke auch an dieser Stelle nochmal für diese Fotos! Der Fotoworkshop steht symbolisch ebenso für alle anderen außergewöhnlichen Veranstaltungen, die ich besuchen oder geben konnte und für alle weiteren Chancen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, die ich wahrnehmen durfte.

Bevor ich diesen Erzählstrang jedoch weiterführe, möchte ich die Zeit ein wenig zurückdrehen, so um die 10-13 Jahre zurück. Da war ich noch ein junges Mädchen am Anfang ihrer Pubertät. Skin Picking hat sich so langsam in mein Leben geschlichen - es fing ganz harmlos an, hat sich später dann irgendwie verselbstständigt und letztendlich auch chronifiziert. Um die 3 Jahre war ich betroffen, ohne den Begriff und das Erkrankungsbild zu kennen. Eine verhältnismäßig kurze Zeit im Vergleich zu vielen anderen Betroffenen und dennoch viel zu lang. Ich habe sooo lange und soooo überzeugt geglaubt, dieses komische und absurde Verhalten würde nur mich betreffen und dass ich ja der Fehler sein muss, sonst wäre ich ganz "normal" wie alle Anderen. Ich habe mich unfassbar alleine und einsam gefühlt, mich selbst und das Verhalten nicht verstanden, mir unzählige Fragen gestellt, die immer unbeantwortet blieben. Nirgendwo konnte ich meine Gefühle und Gedanken mal rauslassen und sowieso habe ich vollkommen ausgeschlossen, mich könnte jemals wer ehrlich verstehen. Aber als ich dann mit 15 Jahren zufällig über den Begriff Skin Picking stolperte, hat sich mir eine völlig unbekannte Welt aufgetan. Wie, das ist eine anerkannte psychische Störung? Wie, ich bin damit doch nicht alleine? Wie, es gibt andere Betroffene, die tatsächlich Ähnliches erleben wie ich und die mein Leid teilen? Wie, ich werde verstanden? Es war eigentlich wie ein schwarzes Loch, das mit unendlich viel Wissen und Erfahrungen auf mich wartete. Von dort an begann eine Reise...

Wieder zurück in die Gegenwart zur 25-jährigen Jacqueline. Heute arbeite ich kaum mehr gegen die Erkrankung und dafür vielmehr mit ihr. Ich habe verschiedene Wege gefunden, damit umzugehen und einer dieser Wege wurde der in die Öffentlichkeit und in das aktive Engagement. Ich spreche online sowie offline über Skin Picking, ich gebe Vorträge und Workshops, ich engagiere mich ehrenamtlich in der SHG, ich erhalte die Möglichkeit, ganz viele liebe Seelen kennenzulernen, ich bin im stetigen Austausch mit anderen Betroffenen, führe wertvolle Gespräche mit ihnen, plane ganze Projekte mit anderen Menschen aus der Community, ich darf meine Stimme in (Online-)Artikeln, auf Social Media und im Fernsehen nutzen, ich lerne Jahr für Jahr Neues über das Krankheitsbild und noch so viel mehr. Der Punkt ist: Die Tennie-Jacqueline würde mir nicht glauben, wenn ich ihr das erzählen würde. Sie würde mich für verrückt halten. Und doch habe ich es möglich gemacht. Alles startete so richtig Ende 2014 mit meinem kleinen Blog, von dem ich damals ehrlich niemals gedacht hätte, dass er zu irgendwas Großem führt. In erster Linie habe ich den Blog für mich gestartet und bloß innig gehofft, er würde auch ein paar andere Betroffene erreichen. Für wirklich realistisch habe ich das ehrlicherweise jedoch nicht gehalten. Als dann aber die ersten Steine ins Rollen kamen, habe ich erkannt, welchen Nutzen dieser Blog noch alles haben kann und dass es mehrere Gründe gibt, ihn fortzuführen. Heute ist mein Blog in der Community recht bekannt und das nur, weil ich nie aufgehört habe. Nagut, ein wenig Glück gehörte auch dazu, denn ich konnte nun wirklich nicht damit rechnen, was mir der Blog noch alles ermöglichen würde.

Kurzum: Ich bin so dankbar dafür, denn diese Arbeit erfüllt mein Herz und meine Seele - seht nur, wie ich auf den Bildern oben strahle. Es gibt mir so viel (u.A. Kraft und Inspiration), auf das ich nicht mehr verzichten möchte. In diesem Zuge vergebe ich auch allen Menschen, die mir in meiner Kindheit und Jugend Steine in den Weg geworfen haben, weil sie mich klein halten oder behindern wollten. Ich bin dankbar für diese Steine, denn sie haben mir ermöglicht, dorthin zu klettern, wo ich heute stehe. Ich stehe an einem Punkt, wo ich zahlreiche einzigartige Erfahrungen machen darf, die mein Leben immens bereichern. Dass ich sie in diesem Ausmaß erleben darf, hängt sicher auch mit meiner Lebenssituation seit Herbst 2017 zusammen: Als Student ist man meistens flexibler als wenn man arbeitet. Das trägt dazu bei, dass ich die Möglichkeit und die Zeit habe, mich dieser Arbeit zu widmen. Dennoch schätze ich das alles viel zu sehr, um es nach der Beendigung meines Masterstudiums aufzugeben. Das würde mir nicht in den Sinn kommen. Auch, wenn ich fest im Berufsleben angekommen bin, möchte ich mich weiter engagieren und vor allem auch endlich den letzten Rest meines eigenen Heilungswegs antreten.

Für Menschen da draußen, die nicht selbst betroffen sind, mag das Ganze hier wie eine absolute Nichtigkeit wirken. Für mich und für die Community hingegen bedeutet es die Welt, weil wir viel zu lange nicht gehört und gesehen wurden und nach wie vor hart um unsere Sichtbarkeit kämpfen müssen. Ich bin richtig stolz auf uns alle, dass wir letztendlich nie auf die Stimmen gehört haben, die uns nicht glauben wollten. Von allen Seiten bekommen wir gesagt, dass es unsere Erkrankung nicht gäbe, dass unser Leid nicht vorhanden wäre und dass wir keine Ahnung hätten. Von der Familie, von Freunden, von Arbeitskollegen, von Ärzten und Therapeuten/Psychologen... alles schon vorgekommen. Das ist Alltag für uns! Leider. Es braucht immer noch ganz, ganz viel Aufmerksamkeit und Aufklärung und ich bin unheimlich froh, dass es Personen in der Community gibt, die laut sind und sich dafür einsetzen. Denn doch, es gibt diese Erkrankung (Grüße an der Stelle an's ICD11). Doch, wir leiden und unser Leid ist valide. Doch, wir haben Wissen und dürfen selbstbewusst mit diesem Wissen umgehen. Wir haben es verdient, dass sich die Forschung mit dem Thema beschäftigt und dass es ausreichend adäquate Behandlungsmöglichkeiten gibt. Doch damit wir an diesen langersehnten Punkt kommen, sind wir auf eine Veränderung in der Gesellschaft angewiesen, die wir am besten über Kanäle und Formate erreichen können, die dazu bereit sind, das Thema (kompetent) zu behandeln. Genauso wie die Kanäle und Formate braucht es aber auch Betroffene, die sich trauen, öffentlich über ihre Krankheitsgeschichte zu sprechen. Schwierige Sache mit dem Mut und "sich trauen", wenn so viel Scham- und Schuldgefühle im Spiel sind, weil es sich zwar um eine psychische Erkrankung handelt, die aber sichtbare Konsequenzen für unser Äußeres hat. Da habe ich vollstes Verständnis, dass sich nicht jeder dazu bereit fühlt! Auch, wenn ich mir sehnlichst wünschen würde, dass wir die Existenz von Vorurteilen und Stigmata so weit abbauen könnten, dass wir uns ganz selbstverständlich nicht mehr schämen. Solange nutze ich meine Stimme nur zu gerne für all diejenigen, die sich lieber nicht direkt zeigen wollen oder können. Ich möchte, dass ihr euch gesehen und repräsentiert fühlt durch meine Arbeit. Hoffentlich gelingt mir das.

Danke für eure Zeit und dass ihr mich in meinem Sein unterstützt! Fühlt euch fest gedrückt.

Eure Jacqueline <3 :)

29. November 2022

Morgens vs. abends

Guten Abend, ihr Lieben! Schon lange keine ganz normale Begrüßung zu Beginn meiner Posts mehr gehabt. Wie geht's euch aktuell so mit der Vorweihnachtszeit und dem Winter im Nacken?
 
Wo wir gerade schon bei Jahreszeiten waren: Die sind so einer von vielen Einflussfaktoren für den Zustand und das Erscheinungsbild unserer Haut. Viele haben im Winter vermehrt mit trockener Haut zu kämpfen, freuen sich aber vielleicht über die längere Kleidung, mit der sich alles leichter kaschieren lässt. Manche Betroffene bemerken eher im Sommer eine Verschlimmerung der Symptome und ihrer Haut, andere Betroffene haben diese Probleme eher in der kalten Jahreszeit. Alles ganz individuell.

Aber nicht nur die Jahres-, sondern auch die Tageszeit kann beeinflussen, wie unsere Haut aussieht und wirkt. Habt ihr das an euch schonmal beobachten können? Ich selbst habe nämlich immer mal wieder bemerkt, dass meine Hautstellen an manchen - gefühlt random - Zeitpunkten röter und auffälliger wirken als sonst. Mich hat deshalb interessiert, ob das auch mit der Tageszeit zusammenhängen könnte und darum habe ich eine fotografische Gegenüberstellung gemacht:




Die jeweils linken Bilder sind am späten Abend des 24. Novembers entstanden, die jeweils rechten Aufnahmen habe ich am nächsten Morgen gemacht. Wahrscheinlich wäre das Ergebnis noch deutlicher geworden, wenn ich eine intensivere Hautpflege gemacht und mehr als 7 wenig erholsame Stunden Schlaf bekommen hätte...das gebe ich zu. :D Aber ich schlafe momentan jede Nacht schlecht, von daher hätte ich es die letzten Tage auch nicht besser machen können. Dennoch kann man eine leichte Verbesserung der Haut erkennen, wenn man genau hinsieht - insbesondere bei der zweiten Gegenüberstellung, wo man meine linke Gesichtshälfte sieht. Einige Stellen sind am Morgen schon einen Hauch weniger rot oder kleiner geworden. Wahnsinn, was unsere Haut alles in wenigen Stunden leisten kann und was sie uns alles verzeiht!

Wie sieht das denn bei euch so aus? Verändert sich eure Haut abhängig davon, welche Tageszeit ist? Und seid ihr auch manchmal erstaunt darüber, welche Wunder eure Haut leistet?

23. November 2022

Die Waldfee - 1

In einem meiner letzten Beiträge ("Spiegelwelten") habt ihr streng genommen schon die ersten Ergebnisse vom Fotoworkshop aus Köln sehen können. Sie haben einfach so wunderbar zu diesem Thema gepasst, dass sie mit in den Blogpost durften. Aber heute will ich offiziell damit starten, die "aufwändigeren" Fotos mit euch zu teilen. Undzwar einfach so, ohne großes Tamtam per Text. Sie sollen und dürfen für sich stehen. Ich freue mich, wenn ihr sie genauso gern anseht wie ich und wenn sie eine positive Wirkung auf euch haben.
 
Die heutigen Bilder haben irgendwie so waldfeenhafte Vibes, oder? Meinte zumindest eine liebe Freundin von mir. :)
 
Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer

Fotografin: Marie Rheinländer
 
Sidenote: Zur Zeit der Aufnahmen innerhalb des Fotoworkshops war meine Haut in einem äußerst guten Zustand und zusätzlich geschminkt, sodass wenig Anzeichen vom Skin Picking auf den ersten Blick erkennbar sind. Das bedeutet aber nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt weniger betroffen war als sonst oder dass die Bilder für mich keine Bedeutung haben.

17. November 2022

Ein kleines Mandala

Neulich gab es mal wieder die Gelegenheit, Liz Atkin in Aktion zu erleben! Mehrere Selbsthilfegruppen haben sich zusammengeschlossen, um die liebe Liz für einen ihrer Workshops digital einzuladen. Und es war mal wieder herrlich, ihrer Geschichte zu lauschen. Denn obwohl ich sie zum dritten Mal gehört habe, ist kein Stück der Begeisterung verflogen. Liz schafft es einfach, einen mitzureißen, zu inspirieren und zu begeistern! In ihrem künstlerischen Workshop geht es aber um noch mehr als ihre persönliche Geschichte mit Skin Picking - Liz zeigt den Workshopteilnehmern, wie heilsam und spaßig Kunst sein kann! Selbst für diejenigen, die glauben, sie hätten kein künstlerisches Talent, denn das ist völlig egal. Es geht um den Akt des Zeichnens/Malens an sich, nicht um das Ergebnis. Und während sie uns in die Welt des Zeichnens und Doodlens entführte, habe ich das folgende Mandala begonnen:
 
 
Ein paar Tage später habe ich es weitergeführt und dann auch beendet. Es war sehr meditativ und schön, einfach frei heraus den Stift über das Papier laufen zu lassen. Ich tue mich damit auch nicht so leicht, denn die innere Perfektionistin in mir kann sehr vorschnell Kritik austeilen und Zweifel säen. Zufrieden bin ich mit solchen Kritzeleien bisher nie gewesen. Diesmal ist das anders und da kann ich mich natürlich fragen, ob es daran liegt, dass das Ergebnis besser geworden ist? Mhhh vielleicht, aber woran mag das wiederum liegen? Vielleicht habe ich es einfach ganz gut geschafft, mich vom Ergebnisdruck zu lösen, als ich gezeichnet habe. Das könnte der Knackpunkt gewesen sein. Es wäre schön, solche kleinen Zeichnungen öfters mal anzufertigen. Mal sehen, ob ich das hinbekomme...

Warum ich euch aber davon erzähle? Weil ich euch dazu motivieren mag, es mal auszuprobieren. Nehmt euch einfach einen stinknormalen Bleistift, ein Blatt Papier, macht es euch mit schönem Licht und entspannender Musik (oder einem coolen Podcast) gemütlich und los geht's. Beginnt mit verschiedenen Linien, Formen und Flächen. Startet irgendwo und seht, wohin es euch führt. Sobald ihr warm geworden seid, wird es euch Stück für Stück leichter fallen! Wenn ihr es braucht, könnt ihr im Vorhinein festlegen, dass ihr die (un)fertige Zeichnung am Ende zerreißt und/oder wegschmeißt. Niemand muss das sehen, wenn ihr nicht wollt. Es ist für euch. Ihr tut EUCH damit etwas Gutes.

11. November 2022

Spiegelwelten

Foto von Marie Rheinländer (entstanden im Fotoworkshop)

Foto von Marie Rheinländer (entstanden im Fotoworkshop)

Spiegel... Wir alle nutzen sie mehrmals täglich für ziemlich viele Alltagsdinge: Gesichtsreinigung und -pflege, Zahnhygiene, Haare bürsten und frisieren, Augenbrauen zupfen, ggf. schminken, Kleidungswahl, Schmuck anlegen etc.. Ziemlich unentbehrlich die Dinger. Doch für viele Menschen mit BFRB's wie Skin Picking sind Spiegel für mehr als diese Alltagsaufgaben gut, sodass sie als wahrer Magnet fungieren können. Millimeter nah vor der spiegelnden Oberfläche scannen wir oftmals unsere Hautoberfläche ab und kratzen, pulen und drücken an ihr herum. Es fühlt sich fast an wie ein kräftiger Sog, der uns in seinen Bann zieht und festhält. Viele Betroffene können sich in diesen Momenten, wenn sie schon tief im Verhalten stecken, nicht mehr gut vom Spiegel lösen. Deshalb sind Spiegel für viele BFRB-Betroffene ein Problem und das Bad als ganzer Raum ein Risikoort. Damit verbunden sind natürlich auch die Morgen- und Abendroutine, die für einen Großteil der Betroffenen Risikosituationen darstellen. Aus diesen Gründen gibt es zahlreiche Strategien und Tipps, die darauf abzielen, sich seltener oder weniger gut im Spiegel betrachten zu können, um sich so gut es geht den visuellen Triggern zu entziehen.
 
Wie geht es euch damit? Verbindet ihr euer Skin Picking (/eure Trichotillomanie, etc.) mit dem Spiegel oder ist er gar nicht so problematisch für euch? Was denkt ihr eigentlich so über euer Spiegelbild? Was für einen Blick gebt ihr eurem Spiegelbild und wie sprecht ihr mit euch selbst, wenn ihr euch so anseht? Seht ihr eure Haut meistens nur in Ultranahaufnahme oder könnt ihr gut einen Schritt zurücktreten und euch als Gesamterscheinung betrachten? Was lenkt eure Aufmerksamkeit: Das, was ihr an euch mögt oder eher das, was ihr nicht so gern seht? Findet ihr, dass euer Spiegelbild dem Empfinden von eurer Erscheinung nahe kommt? Könnt ihr euch mit dem identifizieren, was ihr seht? Fällt es euch schwer, eurem Spiegelbild ein Lächeln zu schenken? ...

Foto von Marie Rheinländer (entstanden im Fotoworkshop)

Foto von Marie Rheinländer (entstanden im Fotoworkshop)

Wie ist es euch eben ergangen, als ihr diese ganzen Fragen gelesen habt? Konntet ihr damit etwas anfangen, habt ihr euch eventuell sogar ein paar kurze Gedanken gemacht? Oder empfandet ihr eher eine Art innere Ablehnung zu dem Thema? Vielleicht habt ihr bemerkt, dass ihr ziemlich streng mit eurem Spiegelbild seid? Das löst natürlich nicht unbedingt schöne Gefühle in einem aus, ich kenne das selbst...

Ich und mein Spiegelbild, wir führen eine Beziehung, die durch Höhen und Tiefen geht. Ich kenne die sonnigen und bunten Tage, an denen ich mich selbst im Spiegel ansehe und denke "Ach Mensch, hast es doch eigentlich ganz gut getroffen!" oder "Heute fühle ich mich wohl und schön!". An diesen Tagen mag ich mich und bin sehr selbstsicher. Aber ich kenne auch die dunklen Tage, an denen ich mir selbst kaum in die Augen sehen kann - meistens ist meine Haut an diesen Tagen deutlich durch das Skin Picking gezeichnet. Natürlich fühle ich mich dann irgendwie an meine "Schwäche" erinnert und mir fällt es schwer, darüber hinwegzusehen. Ich muss gestehen, dass es kaum Momente gibt, an denen ich nicht irgendwie an mein Skin Picking denke (geschweige denn es ausübe), wenn ich in den Spiegel blicke. Also ja: Spiegel sind für mich (aktuell noch) untrennbar mit Skin Picking und meiner Haut verbunden. Und wenn ich mit meinem Spiegelbild spreche, dann meistens eher kühl und streng, beinahe veurteilend bzw. vorwurfsvoll. Da ist noch viel Luft nach oben. Auch an meiner Art, mich zu betrachten, könnte ich arbeiten. Ich als Gesamtbild... das schaue ich mir viel zu selten an. Dabei prädige ich doch oft genug, dass wir mehr sind als unsere Haut, unsere Hände oder unser Skin Picking mit all seinen Spuren. Ich darf ruhig liebevoller mit mir umgehen und mir auch mal ein Lächeln schenken, wenn ich morgens einen kleinen Boost in den Tag brauche oder abends ein Zeichen dafür, dass ich stolz auf mich sein kann. Wisst ihr, ich bin sehr gespannt darauf, wie sich mein Blick auf mich selbst verändern wird, wenn ich mich Stück für Stück vom Skin Picking befreie. Wie werde ich dann zu meinem Spiegelbild stehen? Was werde ich mit Spiegeln verbinden? Auch hierbei wartet eine kleine Reise auf mich...

PS: Ist es nicht verrückt, dass wir uns niemals so sehen werden wie unsere Mitmenschen uns sehen? Wir können unser gespiegeltes Äußeres sehen oder Foto- und Videoaufnahmen von uns betrachten, aber niemals werden wir uns in Echtzeit durch die Augen einer anderen Person sehen können. Niemals werden wir unsere ganze Strahlkraft erkennen können. Was uns da alles verwehrt bleiben muss...

Sidenote: Zur Zeit der Aufnahmen innerhalb des Fotoworkshops war meine Haut in einem äußerst guten Zustand und zusätzlich geschminkt, sodass wenig Anzeichen vom Skin Picking auf den ersten Blick erkennbar sind. Das bedeutet aber nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt weniger betroffen war als sonst oder dass die Bilder für mich keine Bedeutung haben.

2. November 2022

8 Jahre - Mein Überblick

Eigentlich hatte ich vor, aus dem 8. Geburtstag meines Blogs ein großes Ding zu machen. Heißt im Klartext: Ich hatte schon vor einem Jahr einen Helium-Ballon in Form einer 8 gekauft, den ich am letzten Samstag dann mit Helium füllen lassen und für richtig coole Fotos nutzen wollte, um das achte Jahr dieses Blogs gebührend zu feiern! Leider wurde daraus nichts, denn der Supermarkt hatte kein Helium mehr. Ich war erst etwas enttäuscht und planlos, habe jedoch meine Pläne geändert, spontan die Halloweenfotos gemacht (was mein Make-Up auf dem obigen Foto erklärt) und abends ein monstermäßiges sowie unerwartetes Paket mit Blumen bekommen... Und obwohl diese Blumen eigentlich nichts mit dem Jubiläum meines Blogs zu tun haben, weil sie von den Workshopteilnehmerinnen des Fotoworkshops aus Köln stammen, mag ich sie und das dazugehörige Foto gerne als Symbol verwenden. Denn so, wie dieser Blumenstrauß mir geschenkt wurde, fühlte sich das vergangene Jahr wie ein Geschenk in Sachen Skin Picking an. Und so, wie der Strauß ein Dankeschön von einer lieben Gruppe an Menschen für mich gewesen ist, bin ich den letzten Monaten und allen involvierten Personen dankbar. Das achte Blogjahr war aufregend, bunt, äußerst bedeutsam, mit einigen Überraschungen gespickt und alles in allem einfach nur WUNDERSCHÖN. So wie dieser reizende Blumenstrauß. :)
 
 
Falls ihr euch fragen solltet, wovon zum Teufel ich hier rede und was ich warum genau feiere, helfe ich euch gerne auf die Sprünge. :D Ich habe diesen Blog am 02.11.2014 mit meinem allerersten Blogpost gestartet und seither jedes Jahr um diese Zeit einen Jahresrückblick angefertigt - sowohl für euch, als auch für mich. Heute ist wieder der 2. November und mein Blog feiert sein achtjähriges Bestehen! Was eine verdammt lange Zeit, wir steuern so langsam auf das erste Jahrzehnt zu... Naja, das bedeutet jedenfalls, es gibt mit diesem Blogbeitrag den achten Jahresrückblick - wie immer von November zu November, denn so zähle ich meine Blogjahre. Lasst uns also gemeinsam in aller Ruhe hinsetzen und das achte Jahr dieses Blogs rekapitulieren! Für manche mag das womöglich wie eine stumpfe Aneinanderreihung meiner ganzen Posts über die Zeit wirken, was im Prinzip auch durch das Archiv in der Sidebar ermöglicht wird. Aber dieser Rückblick ist viel mehr als das! Ich picke mir die Highlights der letzten 12 Monate heraus und stelle sie euch geordnet vor, sodass wir gemeinsam auf alle wichtigen Erlebnisse, Erfahrungen und Erfolge schauen können. Insbesondere diejenigen von euch, die noch nicht so lange mitlesen, könnten davon richtig profitieren, denke ich. Eventuell werdet ihr in den folgenden Zeilen auf ein paar lesenswerte bzw. interessante Beiträge aufmerksam, die ihr gerne noch nachlesen würdet. Tut euch keinen Zwang an, ich freu mich nämlich sehr, wenn auch ältere Beiträge (also alles, was schon existiert) noch gelesen werden.

Seit einigen Teilen dieser Überblicksreihe hat es sich irgendwie eingebürgert, dass ich drei Kategorien habe, die mir den roten Faden des Rückblicks vorgeben. Eine dieser Kategorien sind persönliche/private Erlebnisse und alles, was meinen individuellen Weg mit Skin Picking angeht. Diese Kategorie wird dieses Jahr kürzer ausfallen, was einerseits daran liegt, dass es hier recht wenig zu teilen gibt und andererseits daran, dass die anderen beiden Kategorien umso größer sind.

Was ich sehr erfreulich fand und wofür ich mehr als dankbar war: Diesen Sommer habe ich zwei einzelne, jeweils ungewohnt lange Phasen gehabt, in denen meine Haut wirklich erstaunlich gut gewesen ist! Lustigerweise habe ich davon kaum selbstgemachte Fotos, sodass ich an dieser Stelle nur ein Bild zeigen kann, auf dessen Anlass (einen Workshop in München) ich nachher nochmal genauer zu sprechen komme:

Anfang Juli

Die ersten 5 Monate des Jahres 2022 habe ich eine sehr lange, sehr tiefe und dunkle Talfahrt erlebt: Vieeeel Skin Picking, sehr hohes Entzündungspotential, unzählige Stellen an den betroffenen Körperpartien, Unmengen an psychischer Belastung... Ich konnte es kaum glauben, dass ich dann Ende Juni/Anfang Juli auf den Weg in ein schönes Hoch gekommen war. Es hat mich sehr viel Anstrengung gekostet, mir aber auch gezeigt, dass es möglich ist, sich selbst aus dem dunkelsten Loch zu kämpfen! Ende Juli/Anfang August folgte ein kleiner Dämpfer, den ich aber abfangen konnte, sodass ich danach eigentlich fast den ganzen August in meiner längsten und höchsten Hochphase seit Jahren gewesen bin. Der Schlüsselmoment in dieser Hochphase war dieser eine Augenblick an meinem Geburtstag, den ich mit dem Beitrag "Eine weiche Emotionalität" festgehalten habe.

Themenwechsel: Ich habe vor Kurzem für mich sehr wichtige Erkenntnisse mit zwei Blogposts niedergeschrieben. Also falls ihr es nicht eh schon gelesen und Lust auf random Erleuchtungen einer Betroffenen mit fast 10 Jahre altem Wissen über Skin Picking habt, dann go for it! Die erste Hälfte steckt in "Zeit für mich" und die zweite, dazugehörige Hälfte findet ihr in "Abspaltung, Flucht und Existenz". Ich bin unter Anderem auch deshalb so froh, diesen Blog zu führen. Dadurch habe ich eine Möglichkeit, diese Gedankenprozesse aus meinem Kopf zu bekommen und für später einsehbar zu machen.

Das war's auch schon in Sachen Persönliches. Als nächste Kategorie kommen wir zu allem, was auf meinen Blog bezogen ist: Was für Teile welcher Postserien wurden gepostet? Ist etwas Besonderes erschienen? Über welche wichtigen Themen habe ich geschrieben?

Begonnen mit einem teilweise doch sehr unterschätzten Angebot, nämlich den Selbsthilfegruppen. Wo es vor einigen Jahren noch an einer Hand abzählbar war, wie viele Selbsthilfegruppen es in Deutschland gibt, sind zuletzt immer mehr hinzugekommen. Es gibt aber immer noch viele Betroffene, die entweder nicht wissen, dass es diese Gruppen gibt oder die Zweifel, Skepsis oder Hemmungen besitzen. Das ist vollkommen in Ordnung! Um diesen jedoch hoffentlich etwas Gewicht zu nehmen, habe ich einen Beitrag verfasst, in dem ich euch einige Gründe gesammelt habe, wegen denen sich ein Besuch bzw. eine regelmäßige Teilnahme lohnt. Was können uns Selbsthilfegruppen eigentlich geben und was können sie (nicht) leisten? Antworten auf diese Frage findet ihr hier. Also falls ihr bisher unsicher wart: Zögert nicht länger und gebt dem Ganzen ruhig eine Chance! Auf dieser Webseite findet ihr eine Liste mit allen derzeit existierenden Selbsthilfegruppen sowie ihren Kontaktdaten (im Juni gründete sich z.B. eine SHG in Bochum).

Im Dezember 2020 habe ich nicht nur mit meiner Teilnahme an der Selbsthilfegruppe Köln begonnen, sondern auch mit einem zum Blog gehörigen Instagramaccount. Ich war zuerst sehr locker und ohne viele Erwartungen darauf eingestellt, dass die ganze Aktion nur eine temporäre Sache sein könnte. Privat bin ich ja nie auf Instagram oder anderen Social-Media-Plattformen gewesen, deshalb wollte ich es mir in aller Ruhe ansehen. Und obwohl es ein paar negative Aspekte für mich gibt, bin ich bisher geblieben und auch sehr froh um meinen Instagramaccount! Im Dezember 2021 habe ich dann nach einem Jahr einen extra Beitrag darüber verfasst, was für mich die guten und die eher schlechten Seiten an Instagram sind. Für dieses 1-Jahres-Feedback also gerne die Verlinkung nutzen! Heute, nach fast zwei Jahren Instagram, sehe ich das Ganze immer noch sehr ähnlich. Mal schauen, wie es hierbei weitergeht.

Vielleicht seid ihr schon so lange dabei, dass ihr wissen könnt, wie gerne ich eigentlich zeichne bzw. male (für alle bisherigen Zeichnungen nutzt das Label "Zeichnungen"). Leider gönne ich es mir viel zu selten, sodass ich von keinen neuen Malereien des letzten Jahres berichten kann. Dennoch war ich ein wenig kreativ und habe das Skin Picking mal anders als mit Worten verarbeitet! Statt auf Papier zu arbeiten, habe ich vielmehr meinen eigenen Körper genutzt, was auch sehr schön war. Falls ihr diese Aktionen verpasst haben solltet, könnt ihr sie über die folgenden Verlinkungen finden: "Texture", "Zebrastreifen mal anders", "Mein drittes Herzensprojekt" und "Black and white".

Aus meinem dritten Herzensprojekt

An dieser Stelle schließt sich ein ganz spezieller Blogpost besonders gut an - er wird wahrscheinlich der Beitrag mit der größten persönlichen Bedeutung aus dem Jahr 2022 gewesen sein. Und auch, wenn er das Skin Picking nur indirekt thematisiert, weil es um damit zusammenhängende Faktoren aus der Vergangenheit geht, so ist er mir doch sehr wichtig. Ich teile dort sehr persönliche Erfahrungen mit euch, nämlich meine Erfahrungen mit Mobbing. Falls ihr gerne lesen würdet, was diese jahrelangen Mobbingerfahrungen mit mir gemacht haben und was ich daraus gelernt habe, kann ich euch den Blogpost dazu sehr empfehlen.

Mein zweites Herzensprojekt in "Wie Mobbing mich stark gemacht hat"

Im vergangenen Blogjahr habe ich mir selbst, oftmals angeregt durch den Austausch in der SHG, viele Fragen gestellt und einige Themenbereiche im Kosmos von BFRB's gedanklich auseinandergenommen. So habe ich mir die Frage gestellt, was Akzeptanz bedeuten kann und was sie für einen Einfluss auf unsere Betroffenheit bzw. unser Leiden haben könnte (klick). Auch über das damit verbundene Thema Recovery/Heilung habe ich mir intensiv Gedanken gemacht und ein paar Erkenntnisse gewonnen (klick). Und falls ihr euch schon einmal gefragt haben solltet, wofür wir genau an uns arbeiten, was das Ziel sein könnte und was es so lohnenswert macht, zu heilen... dann seid ihr in meinem Beitrag zu exakt diesen Fragen genau richtig (klick). Wir alle brauchen gute Gründe, die uns auf dem Heilungsweg Motivation schenken! Durch eine weitere externe Anregung - diesmal über Instagram - habe ich mir auch mal die Frage gestellt, was ich von Triggerwarnungen zu meinen Bildern halte. Zu welchem Ergebnis ich innerhalb dieser Überlegung gelangt bin, könnt ihr hier nachlesen.

Boah, das könnte ganz schön theoretisch wirken, oder? Wenn ihr lieber etwas lest, was direkten Bezug zu eurem Alltag hat und Reminder-Charakter besitzt, dann habe ich was für euch! Denn nachdem ich diesen Blog jetzt schon 8 Jahre führe, könnt ihr euch vorstellen, dass es sich für mich hier und da nach Wiederholung anfühlt. Da denke ich mir nicht selten, dass es langweilig für euch werden könnte, obwohl ich eigentlich weiß, dass es auch wichtig sein kann, mehrmals von änhlichen oder sogar den gleichen Erfahrungen und ihren Learnings zu lesen. Jedenfalls habe ich beobachtet, dass sich der Charakter meiner Blogposts im letzten Jahr etwas verändert hat: Sie sind weniger tagebuchmäßig und enthalten mehr direkte Reminder an euch (und mich selbst). Das macht meine Beiträge nicht zwingend unpersönlicher, wie ich finde. Es geht mir vielleicht eher um das große Ganze, was sich damals eher implizit in meinen Beiträgen finden ließ. Wenn ihr also genau das gerade braucht, schaut bei den folgenden Posts vorbei: "No matter what", "(Schön) sein dürfen", "Befreites Genießen" und "Nur ein Original".

Ich, wie ich mir von meiner Haut das schöne Erlebnis nicht nehmen ließ (im Post "Befreites Genießen")

Ich erzähle hier viel von mir und meinem Leben mit Dermatillomanie, bin aber auch unheimlich froh, wenn es sich ergibt, dass ich eine eurer Geschichten mit allen Bloglesern teilen darf! Neulich gab es auf Instagram sogar Interesse an kurzen Lebens- und Leidensgeschichten anderer Betroffener. Das kann ich gut verstehen, denn es ist nicht nur interessant, sondern auch hilfreich und lehrreich, sich die Perspektiven von anderen Betroffenen anzuhören. Obwohl Skin Picking gewisse Diagnosekriterien besitzt, sodass wir oftmals ähnliche Probleme, Gefühle und Gedanken haben, ist doch jede Betroffenengeschichte individuell und einzigartig. Um euch also mehr Vielfalt an Erfahrungen bieten zu können, habe ich die Gastposts ins Leben gerufen (für alle Teile dieser Postserie gerne das Label "Eure Geschichten" nutzen). Im achten Blogjahr gab es nur einen weiteren Teil davon, nämlich Part 13 mit einem selbstgeschriebenem Gedicht. Lohnt sich!

An dieser Stelle reiht sich eine weitere Postserie ein, in der ich das gedankliche Mikrofon an eine andere betroffene Person weiterreiche. Es geht um die "Derma Self Love Club"-Reihe von der lieben Janika, einer sehr guten und lieben Freundin. Ich finde es so spannend, welche Gedanken sie sich über ihr eigenes Skin Picking macht und welche Worte sie dabei findet, das sind nämlich meistens andere Worte als bei mir. Vielleicht erreichen euch ihre Worte und Erkenntnisse daher auch auf eine ganz andere Weise, das wäre doch toll!? Mit ihrem letzten Blogpost, dem "Derma Self Love Club 13", könnt ihr das ja gerne mal testen.

Falls ihr mehr Lust auf visuelle Eindrücke habt, seid ihr bei meinem Blog aber auch an der richtigen Adresse! Immer mal wieder mache ich Vorher-Nachher-Aufnahmen, um zu staunen, wie sehr Schminke mein Aussehen verändern kann. So auch im Juli, wo ich euch den siebten "Vorher-Nachher"-Post hochgeladen habe.

Einen dezenten Look für "Vorher-Nachher 7"

Mir ist es jedoch viel wichtiger, euch echte und unverfälschte Eindrücke meiner Haut zu geben. Ungeschminkt und in jeder Phase - egal, ob es bergauf oder bergab geht. Damit ihr merkt, dass ihr mit eurem Hautzustand nicht allein seid und dass es da draußen jemanden gibt, der ähnlich aussieht. Ihr sollt euch repräsentiert und gesehen fühlen! In den sozialen Medien und in der Werbung passiert das viel zu wenig... Auch bei mir gibt es die Auf und Abs, die ihr selbst zu gut kennt. Auch ich habe manchmal so meine Schwierigkeiten. All das seht ihr in der "Eindrücke meiner Haut"-Postserie, dessen Beiträge ihr unter dem Label "Hauteindrücke" findet. Im November letzten Jahres, im Juni, im September und Anfang sowie Ende Oktober habe ich euch neue Teile dieser Reihe hochgeladen.

Puh, das war schon eine ganze Menge...obwohl ich alles an Öffentlichkeitsarbeit ausgespart habe! :o Denn dazu kommen wir jetzt! Alles, was für die Bekanntmachung und Öffentlichkeitsarbeit zu Skin Picking passiert ist, wozu auch Studien und andere Neuigkeiten aus der Forschung etc. gehören. Die wohl allerwichtigste Kategorie, denn dieses Blogjahr war wie gesagt ein Event nach dem anderen.

Um direkt mit den News aus der Forschung zu beginnen: Anfang Jahr 2022 erschien eine neue Auflage des in Deutschland genutzten Klassifikationssystems für Krankheiten, nämlich das ICD11 (hier habe ich davon berichtet). Hier hat sich für das Skin Picking eine große Sache geändert, die längst überfällig war! Skin Picking hat jetzt eine eigene Diagnose erhalten, was im ICD10 noch nicht der Fall gewesen ist. Leider werden jetzt 5 Jahre lang in einer Übergangszeit beide Versionen genutzt, was bedeutet, dass dieser Wandel nur langsam spürbar sein dürfte. Aber er ist da und das ist sehr erfreulich! Apropos erfreulich: Studien zu BFRB's wie Skin Picking sind enorm wichtig, deshalb versuche ich stets, einen möglichst guten Überblick über neue Studien zu haben und sie an euch weiterzuleiten, damit ihr teilnehmen könnt. Der Überblick ist mir diesmal sicher wieder nicht ganz einwandfrei gelungen, aber immerhin auf eine interessante Studie habe ich euch aufmerksam gemacht.

Aber jetzt mal der Reihe nach, chronologisch gesehen. Was gab es alles an feierbaren Events? Es startete bereits im November 2021, kurz nach den BFRB-Tagen, die wir im Oktober 2021 via Zoom abgehalten haben. Denn die Konferenz hat dafür gesorgt, dass ich im November für die Selbsthilfegruppe Stuttgart erneut meinen Scham-Workshop halten durfte (original von der Konferenz stammend). Das war so unheimlich cool, weil wir den Workshop ebenso für Externe geöffnet haben (mit diesem Blogpost habe ich auch euch herzlich eingeladen) und einfach soooo viele teilgenommen haben! Es hat mich förmlich umgehauen, sag ich euch. Aber als wäre das nicht genug, hat auch die Selbsthilfegruppe München schon 2021 angefragt, ob ich bei ihnen nicht auch über das verdammt wichtige Thema Scham sprechen möchte. Anfang Juli 2022 war es dann soweit und wir haben das Ganze sogar in Präsenz gemacht, ich bin also ganz aus dem Norden nach München gefahren. Wie crazy ist das bitte!? Ich kann's immer noch nicht glauben. Wie das für mich war, könnt ihr gerne im dazugehörigen Blogpost nachlesen, wenn ihr mögt. Ich habe den Scham-Workshop jetzt also schon dreimal geben dürfen und bin gespannt, ob sich noch ein weiteres Mal ergibt! Ich hätte Lust. :D

Kurz nach meinem Besuch in München ist ein weiteres deutschsprachiges Buch über Dermatillomanie erschienen und ich bin mir fast sicher, dass ihr davon mitbekommen habt (hier mein Ankündigungsbeitrag). Es ist von Ingrid Bäumer und Christina Gallinat und behandelt das Thema Heilung bzw. Recovery. Wahnsinnig wichtig, auch diejenigen sprechen zu lassen, die einen guten Umgang mit Skin Picking gefunden haben! Falls ihr euch für mein Leseerlebnis interessiert, kann ich euch meine Rezension empfehlen, die ich dann im September veröffentlicht habe. Meiner Meinung nach lohnt es sich, das Buch zumindest mal näher anzusehen.
 
© Mabuse Verlag
 
Auch im Juli hat Quarks in seinem Podcast über Skin Picking berichtet, was ich von allein wahrscheinlich gar nicht mitbekommen hätte, denn die Podcastfolge wurde mir geschickt. Aber total schön, wie immer mehr Formate auf das Störungsbild aufmerksam werden und darüber berichten wollen! Ich habe sogar einen Blogbeitrag dazu geschrieben, was mir an der Behandlung von Skin Picking im Quarks-Podcast gut gefallen hat und was eher nicht - dazu gerne diesem Link folgen.

Wo wir schon bei Podcasts sind: Ihr kennt sicher den extrem wertvollen Podcast von der lieben Christina, oder? Falls nicht, müsst ihr das bitte dringend nachholen, denn Christina behandelt in ihren mittlerweile über 30 Podcastfolgen verschiedene Aspekte und Fragestellungen rund um BFRB's - und das nicht nur einfühlsam und herzlich, sondern auch höchst kompetent! Ich war ganz zu Beginn, in Folge 5, schon einmal bei ihr im Podcast zu Gast. Angeregt vom Scham-Workshop haben wir uns aber noch ein zweites Mal zusammengesetzt und ausführlich über die Scham bei Skin Picking, Trichotillomanie & Co. gesprochen. Falls ihr mehr darüber wissen möchtet oder euch so sehr vom Thema angesprochen fühlt, dass ihr sofort reinhören wollt, dann schaut in meinen Beitrag, da findet ihr auch den Link zur Folge.

Der August...ein abenteuerlicher und super schöner Monat! Zwei sehr große und bedeutende Ereignisse fielen in den August. Zuerst wäre da der von mir konzipierte und durchgeführte Fotoworkshop in Köln zu nennen, von dem ich euch erst neulich ausführlicher berichtet habe (klick). Eine unvergessliche Erfahrung! Ein paar Ergebnisse aus dem Workshop werde ich auch noch zeigen - nach und nach in mehreren Etappen, weil es einfach zu viele sind.
Kurz darauffolgend habe ich nach 4 Jahren mal wieder einen TV-Dreh mitmachen dürfen! Der Beitrag ist bisher noch nicht ausgestrahlt worden, sodass meine Reaktion darauf noch fehlt. Ich werde euch zu gegebener Zeit informieren, wenn ich eine Info über die Ausstrahlung bekomme. Allerdings habe ich euch ein wenig von den beiden Drehtagen erzählt, wenn ihr mehr darüber wissen möchtet (klick). Ich kann es kaum mehr abwarten und würde den fertigen Beitrag am liebsten jetzt schon sehen!

Eins der Pressebilder für den TV-Beitrag (aufgenommen von Daniel Ritter)

Und als ich eigentlich dachte, dass der Sommer der Öffentlichkeitsarbeit nicht mehr bunter und aufregender werden kann, kam noch eine Anfrage in mein Postfach... Nicht bloß irgendeine, sondern eine Interviewanfrage von ZDFheute! Es sollte also noch nicht vorbei sein mit den großen Begebenheiten. Diese Kooperation hat meiner Arbeit nochmal einen entscheidenden Boost gegeben, weil soooo viele Betroffene erreicht wurden! Und ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, wie dankbar ich dafür bin! Falls ihr in meinen Blogpost dazu reinschauen wollt, geht's hier entlang. Danach war es dann aber wirklich vorbei. Das war das achte Blogjahr, das alle bisherigen Jahre bei Weitem übertroffen hat!

Nun, da wir ziemlich abrupt zum Ende gekommen sind, möchte ich euch wie immer nicht vergessen. Ihr habt auch ein Geschenk verdient, das euch sagt "Dankeschön, dass ihr hier seid. Dankeschön, dass ihr meinen Blog so fleißig lest, mich auf Instagram unterstützt und in Gedanken mitfühlt. Dankeschön, dass ihr diesen Beitrag komplett gelesen habt und mir generell immer wieder so viel von eurer Zeit schenkt!" Hier ist etwas für euch, denn damit schließt sich der Kreis zum Beginn des Jubiläumsposts: