28. August 2022

Ein paar Fotos meiner Haut

Momentan vergeht die Zeit gefühlt sehr, sehr schnell, sodass mir der Wechsel von einem Hautzustand in den nächsten stärker auffällt als gewöhnlich. Während ich die meiste Zeit im August mit einem (sehr) guten Hautzustand gesegnet war, ging es jetzt seit ungefähr einer Woche wieder leicht bergab. Ist es der Zyklus? Ist es doch irgendein unbewusster Stressor? Ist es die weniger sorgfältige Nutzung des einen neuen Produkts, von dem ich den Eindruck hatte, dass es mir ziemlich gut hilft? Was ist es? Ich weiß es noch nicht so ganz und werde es weiter beobachten... Währenddessen versuche ich, mich nicht in den Strudel ziehen zu lassen. ICH habe mehr Macht darüber, als ich glaube. Ohne mir (wie ich es vor einigen Jahren noch oft tat) eine Übermacht zusprechen zu wollen: Ein paar Zügel habe ich doch in der Hand. Denn ICH habe die Erkrankung, die Erkrankung hat nicht mich. Ich bin größer als sie. Reminder an mich selbst.
 
Aber bevor ich mich zu sehr in solchen Gedanken verliere, zeige ich euch einfach ein paar Bilder, die ich bisher noch nicht gepostet habe:
 





 
Die ersten Bilder sind noch Ende Juli (offensichtlich direkt nach einer kleinen SP-Episode) entstanden, wo ich - genauso wie jetzt - einen Dämpfer nach einem guten Hoch erlebt habe. Genauso wie jetzt ärgerte ich mich darüber, obwohl ich mich nicht ärgern wollte. Und wisst ihr, es ist so interessant: Ich habe wenige Wochen darauf wieder Halt gefunden und mich in das letzte erwähnte Hoch katapultiert. Es kamen einige sehr günstige Umstände zusammen, sodass ich dieses Hoch echt lange halten und gut ausbauen konnte. Man, war meine Haut gut!! An meinem Geburtstag Mitte August gab es (wie hier beschrieben) ein Erlebnis, wo ich deswegen sogar richtig emotional geworden bin. Und diese Emotionalität hat mich eine weitere Woche lang geprägt: Ich habe mich weitere 7 Tage lang mehrmals täglich über meine Haut gefreut, bin dankbar gewesen und konnte es teilweise gar nicht richtig glauben. Ich habe den Workshop in Köln sowie die beiden Drehtage mit einem unfassbar guten Hautzustand bestritten. Davon ist jetzt leider nicht mehr allzu viel zu sehen... Aber wer weiß, wie es weitergeht. Ich möchte optimistisch sein!

Die Bilder von meinem Dekolleté sind am 7. August entstanden. Ich wollte einfach mal ein paar Detailaufnahmen davon im Tageslicht haben. Das war meine Haut auf einem soliden Weg der Heilung, präsentiert im feinsten Sonnenschein Norddeutschlands. So oder so ähnlich sieht meine Haut die meiste Zeit aus. Sie ist vielfach gezeichnet und bei Weitem nicht perfekt. Aber mir ist eins klar geworden: Je älter ich werde, je mehr Menschen ich sehe und je mehr ich drüber nachdenke, desto absurder finde ich das Idealbild einer makellosen Haut. Die hat doch fast niemand!? Nicht mal Models und Werbegesichter haben sie, denn sie wird ihnen ja durch Bearbeitungsprogramme im Nachhinein verliehen. Trotzdem war das früher auch mein ultimatives Ziel, so auszusehen. Ich habe mich geärgert, geschämt und war traurig, weil ich dieses Ziel nie erreichen konnte. Und irgendwie dachte ich sogar, ich wäre die einzige Person, die diesem Schönheitsideal partout nicht entsprechen konnte. Aber heutzutage erkenne ich, dass die wenigsten Menschen Schönheitsidealen entsprechen und dass es auch gar nicht so erstrebenswert ist wie ich als junges Mädchen dachte. Es macht mir nichts mehr aus, gezeichnet zu sein. Es ist doch nur meine Lebensgeschichte, die hinter all den Spuren auf meiner Haut steckt. All die Wunden und Narben erzählen einen Teil meiner Geschichte und repräsentieren die kleinen und großen Erfolge! Deshalb darf meine Haut Narben tragen undzwar für immer, denn sie gehören zu mir. Ich bin nicht dafür geboren, makellose Haut zu haben. Je eher ich lerne, das tief in mir zu akzeptieren, desto eher wird der Groll in mir versiegen.

Ein paar Worte zum Sonntag. Bis bald, ihr Lieben!

24. August 2022

Sommer 2022: Aufregende Ereignisse

Halli hallo!
 
Dass ihr im August, der sich auch schon bald wieder dem Ende neigt, so wenig von mir hört, liegt daran, dass im Hintergrund sehr viel los ist. Die vergangenen Wochen reihten sich die unterschiedlichsten Termine aneinander: Uni, Privates, Öffentlichkeitsarbeit zu Skin Picking... Luft zum Atmen war nicht wirklich vorhanden und die ganzen Ereignisse wollen ja auch erst einmal verarbeitet werden.
 
Von zwei wunderbaren und großen Ereignissen werde ich euch noch etwas genauer berichten: Einerseits von einem ganz besonderen Workshop, den ich in Zusammenarbeit mit einer lieben Person für die SHG Köln anbieten durfte und andererseits von dem Dreh eines neuen TV-Beitrags. Beides hat innerhalb der letzten 5 Tage direkt hintereinander stattgefunden. Aber die jeweiligen Vorbereitungen, insbesondere die für den Workshop in Köln, beschäftigen mich schon seit Monaten und sind kurz vorher nochmal in eine heiße Phase übergegangen.

Jedenfalls würde ich euch liebend gern schon jetzt von diesen beiden Erlebnissen erzählen, jedoch muss ich etwas Geduld haben, weil ich euch im gleichen Zuge auch schon ein paar Bilder zeigen wollen würde, die bisher noch nicht in meinem Besitz sind. Von daher warten wir damit noch ein wenig - dieser Post soll euch lediglich darauf einstimmen, was demnächst noch von mir kommt! :) Ich hoffe, ihr seid gespannt!

17. August 2022

Eine weiche Emotionalität

Gestern Abend hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art und das mag ich mit euch teilen.
 
Es war ein ganz schöner Tag soweit, ich hatte Geburtstag und frei, sodass ich erst Zeit mit meinem Freund und dann mit meinem Vater und meiner Schwester verbracht habe. Für die abendliche Unternehmung hatte ich mich auch geschminkt, was aktuell aus zwei Gründen etwas anders abläuft: Erstens habe ich ein paar neue Produkte, mit denen ich mich zurechtfinden muss und zweitens ist meine Haut seit einiger Zeit ziemlich gut, sodass es schneller geht. Am späten Abend bin ich wieder zuhause gewesen und habe mich abgeschminkt - hier ist mit einer Kombi aus Mizellenwasser und Reinigungsöl alles wie gewohnt. Und jetzt kommt's...

Ich habe mich gerade abgeschminkt, also mein Reinigungsöl aufgetragen und verrieben, da habe ich plötzlich ein komplett unbekanntes Gefühl verspürt. Meine Hände haben eine ganz weiche Haut ohne Pickel, Erhebungen und Krusten ertastet. Meine Haut. Es war meine Haut, die so weich und beinahe frei von irgendwelchen Stellen war...! Ich konnte mit dem Reinigungsöl an den Händen ganz sanft und störungsfrei über die Haut gleiten und empfand auch keinerlei Schmerzen bei den Berührungen. Plötzlich spürte ich die Tränen kommen und wurde ganz emotional. Ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt und ich bezweifle, dass ich es mit Worten deutlich machen kann, aber es war so unfassbar überwältigend für mich, das zu fühlen. Ich habe schon ganz vergessen, wie sich das anfühlt. "Das ist normale Haut" dachte ich. "So muss das für Menschen sein, die kein Skin Picking haben" war der nächste Gedanke. Jahrelang habe ich das weder im Spiegel sehen, noch mit den Händen erfühlen können. Jahrelang standen mir die Konsequenzen des ganzen Skin Pickings (u.A.) ins Gesicht geschrieben. Gerade die letzten zwei Jahre habe ich mich an einen Hautzustand gewöhnt, der wirklich ganz weit entfernt von dem ist, was ich gestern Abend erlebt habe und auch heute noch haben darf. Es ist so angenehm und so (vergleichsweise) pflegeleicht. Verrückt. Ich weiß, dass es höchstwahrscheinlich wieder vergehen wird, aber das hält mich nicht davon ab, es zu genießen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Ich hab gekämpft und durchgehalten. Es ist mein Verdienst, dass ich hier stehe und ich darf stolz drauf sein. Meine Haut zeigt gerade, dass sie sogar relativ gut sein kann. Es geht also.

Dieses emotionale Erlebnis wollte ich nur mal mit euch teilen. Fühlt euch gedrückt! Ich bin die letzten zwei Wochen still gewesen, weil im August eine Menge los ist. Ich berichte sehr bald davon!

1. August 2022

Podcastfolge über Scham bei BFRB's

Wunderschönen guten Abend euch! Starten wir den August direkt mit ein paar großartigen Neuigkeiten!
 
Ich darf euch mit großer Freude und tiefster Dankbarkeit verkünden, dass Christina mich ein weiteres Mal in ihren wunderbaren Podcast "BFRB. care" eingeladen hat und wir gemeinsam über das riesige sowie extrem wichtige Thema Scham gesprochen haben! :) Wir gucken uns zusammen an, wofür Betroffene sich schämen und wie sich das anfühlen kann, warum Scham so zentral ist und wie man damit umgehen kann. An vielen Stellen der Podcastfolge fließen selbstverständlich meine eigenen Erfahrungen, aber auch Aspekte aus dem Scham-Workshop, den ich bisher dreimal durchführen durfte, ein. Christina hat darüber hinaus eine genauso wertvolle Perspektive auf die Thematik, sodass wir hoffen, euch mit unserem Gespräch ein paar Impulse mitgeben zu können! Sofern ihr mögt, würdet ihr uns eine große Freude bereiten, wenn ihr uns Rückmeldungen zu der Podcastfolge zukommen lasst - ganz egal, ob auf unseren Instagramkanälen, per Mail, als Kommentar hier auf meinem Blog oder direkt auf Spotify etc.

 
Vielen lieben Dank, wenn ihr euch die Zeit für's Anhören nehmt! Und falls ihr schneller von solchen Neuigkeiten hören wollt, könnt ihr mir gerne auf Instagram (jacqueline. sknpckng) folgen.

Ansonsten wünsche ich euch eine gute Woche und einen tollen August!