30. Juli 2023

Online-Artikel Heilbronner Stimme

Hallöchen!
 
Vorgestern ist ein neuer Artikel über Skin Picking in der Heilbronner Stimme erschienen, für den ich Anfang Juni ein Interview geführt hatte. Online ist er leider hinter einer Paywall, aber falls ihr aus der Gegend Heilbronn oder Stuttgart kommen solltet, könnt ihr euch auch die Printversion kaufen und den Artikel dort lesen. Trotz der vermutlich eher regionalen Reichweite hoffe ich, dass ein paar Menschen da draußen erreicht werden. Jede Berichterstattung ist wichtig!

Ich, wie ich gestern fett auf der Startseite der Heilbronner Stimme prangte:


Hier geht es zum Online-Artikel:

Bis bald wieder, denkt bitte nach wie vor fest an mich und diese ätzende Masterarbeit... Danke!

24. Juli 2023

BFRB-Tage - Programm und Tickets

Ihr Lieben! Es gibt excitiiiiiing news! :) Hoffentlich ist überhaupt noch wer hier und liest das, oh man. :D
 

Seit meiner letzten und gleichzeitig auch ersten Ankündigung zur Konferenz (klick) hat sich viel getan und es bot sich an, alles in einem Schwung an euch weiterzugeben, deswegen habe ich teilweise etwas gewartet. Aber nun ist Schluss mit Warterei, es gibt tolle Neuigkeiten! :)

Das Programm der BFRB-Tage ist nun veröffentlicht, yeay! Jetzt könnt ihr endlich mal reinschnuppern und euch ein besseres Bild davon machen, was euch auf der Konferenz erwarten wird. Und das ist eine ganze Menge, so viel ist sicher! Ingrid und Christina haben wieder einmal alles gegeben, kompetente Referenten an Bord zu holen und euch ein buntes Programm an Vorträgen, Workshops, Research Sessions und Communityrunden zusammenzustellen. Dickes Lob und noch dickeres Danke an dieser Stelle dafür!

Gleichzeitig kann ich euch verkünden, dass auch der Ticketverkauf bereits gestartet ist, ihr euch also nach Einsicht in das Programm direkt euer Ticket für die Veranstaltung holen könnt. Für euch Betroffene kostet das dreitägige Veranstaltungswochenende knapp 30 Euro, ebenso für eure Angehörigen, falls ihr da jemanden mitnehmen möchtet. Für Professionals, also Personen aus Forschung und Behandlung, kostet die Teilnahme 60 Euro. Und ja, bei der Entscheidung rund um den Ticketerwerb interessiert euch wahrscheinlich auch, wie bzw. wo die Konferenz nun stattfinden wird (nachdem die Durchführung vor Ort aus Finanzierungsgründen auf der Kippe stand)? Ich kann euch da erfreulicherweise sagen: Die finanzielle Förderung konnte gesichert werden, sodass wir uns glücklicherweise vor Ort in Köln sehen können, juhu! Ich freue mich riesig darüber, denn das bedeutet noch viel mehr Verbundenheit!

Alle Infos zur Veranstaltung, zu den Referenten, das Programm als PDF und den Link zum Ticketerwerb erhaltet ihr übrigens auf Christinas Webseite:

Wenn ihr noch Fragen habt, scheut euch nicht, Christina, Ingrid oder sonst auch mir eine Mail zu schreiben!

Achja, fast hätte ich es vergessen.... Wenn ihr einen Blick in das Programm werft, wird euch eventuell etwas auffallen....

 
Stellt euch an dieser Stelle eine ungläubige, aufgeregte und vorfreudige Jacqueline vor, die voller Dankbarkeit ist und nicht ganz weiß, wohin mit sich. :D Ja, was soll ich sagen!? Christina und Ingrid haben mir die Keynote Speech der diesjährigen Konferenz angeboten und bei meiner Zusage habe ich neben der großen Freude und Wertschätzung auch eine gute Portion Zweifel, Sorgen und Unsicherheiten verspürt. Aber verschiedene Personen, darunter auch Christina selbst, haben mir Mut gemacht, das Ganze trotz der unsicheren Stimme in mir anzunehmen und das habe ich! Ich werde damit umgehen und mich überwinden. Es ist so oder so ein extrem besonderes Angebot für mich, das mir super viel bedeutet. Was ist es für eine Ehre, den Platz einnehmen zu dürfen, den bei den bisherigen beiden Durchläufen die großartige Liz Atkin geprägt hat? Wow. Ich bin nach wie vor sprachlos. Die Keynote Speech ist schließlich mehr oder weniger DER Vortrag der ganzen Veranstaltung. Heftig! Und den Scham-Workshop halte ich natürlich auch, wie ihr sehen könnt. Also am Samstag kriegt ihr mich gleich zweimal zu sehen, wenn ihr wollt. :D

Ich freue mich schon soooooo sehr und kann es kaum erwarten, dass es Ende September wird. Das wird sensationell!

12. Juli 2023

Weitere neue Online-Artikel

Ich melde mich nur kurz mit ein paar neuen Online-Artikeln, die ich an euch weiterleiten möchte. Inzwischen haben wir ja bald eine ganze Sammlung an Online-Artikeln, siehe hier und hier. Richtig schön!

Dieser Artikel ist gerade frisch vor zwei Tagen veröffentlicht worden. Ein wenig komisch geschrieben ist er schon, wenn erst davon gesprochen wird, dass genaue Ursachen in der Wissenschaft nicht bekannt seien, aber dann "zahlreichen Patientenbefragungen über die Ursachen" erwähnt werden. Da widersprechen sie sich selbst ein wenig und ich glaube, die Realität liegt irgendwo in der Mitte. Klar, BFRB's wie Skin Picking sind nach wie vor VIEL zu wenig untersucht, d.h. es gibt riesigen Forschungsbedarf, aber es ist auch nicht so, dass es GAR KEINE wissenschaftlichen Daten gibt. Hier muss man nur sehen, wie diese Studien und Ergebnisse zu bewerten sind, bisher gibt es auf viele Fragen nur Vermutungen, keine festen Antworten. So ist es meiner Einschätzung nach. Was ich noch etwas seltsam finde, ist die Beschreibung darüber, dass sich ja viele Patienten bzw. Betroffene von Skin Picking an Hautärzte wenden würden und hier eine Diagnosestellung passieren würde. Das glaube ich ehrlich gesagt kaum. Aus vielen Gesprächen mit anderen Betroffenen erhalte ich eher den Eindruck, dass (aus verschiedenen Gründen) in den seltensten Fällen ein Besuch zum Dermatologen in Erwägung gezogen wird. Eine Diagnose erhalten dort wohl auch nur die allerwenigsten, denn leider erkennen nicht viele Hautärzte das Skin Picking als solches. Ob sie die Diagnose überhaupt umfassend stellen können, weiß ich nicht mal, schließlich ist es eine psychische Erkrankung, keine Hauterkrankung per se. Ansonsten gibt es aber ein paar wichtige Grundlagen, die erwähnt werden - insgesamt ein knapper, eher oberflächlicher Artikel.

Dieser Artikel ist schon etwas ausführlicher und ich finde, dass hier deutlicher wird, wie die Übergänge vom "normalen" Hygieneverhalten zum pathologischen Skin Picking, also einer ernsthaften psychischen Erkrankung, aussehen können. Dabei wird unter anderem darauf eingegangen, welche Fragen innerhalb einer Diagnosestellung thematisiert werden sollten. Sehr schön ist ebenfalls die deutliche Klarstellung, dass Skin Picking in erster Linie in psychotherapeutische Hände gehört und dass Hautarztbesuche das Problem nicht an der Wurzel anpacken. Außerdem ist dieser Artikel ziemlich sensibel geschrieben, wenn bspw. erwähnt wird, dass es anfangs auch nicht leicht sein kann, sich das Verhalten einzugestehen oder wenn es um die emotionale Ebene der Erkrankung geht. Am Ende gibt es auch noch einen kleinen Einblick in die kognitive Verhaltenstherapie, wobei hier in einem Satz vom selbstverletzenden Verhalten geschrieben wird, was so nicht stimmt, wie wir ja wissen.
 
Nennt mich kleinlich, aber ich störe mich halt auch an Formulierungen wie "Skin Picking betrifft nicht nur die Haut, sondern ist oft Anzeichen für eine psychische Störung". Sorry, das ist falsch formuliert. Skin Picking IST eine psychische Störung, nicht bloß ein Anzeichen. Welche psychische Störung soll das überhaupt sein, für die Skin Picking Anzeichen sein soll? Naja, egal, würde ich sagen. Wenn da nicht weitere Formulierungen oder Aussagen wären, die mich stören. So zum Beispiel die Aussage des herangezogenden Psychologen und Leiters des Haptik-Labors an der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig Martin Grunwald, der behauptet, Skin Picking sei eine Ausprägung der körperdysmorphen Störung und ein wahrnehmungspsychologisches Problem. Da tut es mir leid, dazwischenzugretschen, aber der bisherige Stand der Forschung sieht das aus guten Gründen anders und auch meine eigene Erfahrung plus mein Eindruck durch den Austausch mit anderen Betroffenen widerlegen diese These. Es KANN sein, dass die körperdysmorphe Störung und Skin Picking bei manchen Betroffenen verschränkt vorhanden sind und sich gegenseitig bedingen, ja. Aber mehr auch nicht. Skin Picking ist ein eigenständiges Krankheitsbild und viel komplexer als zu sagen "Die Betroffenen haben eine verzerrte Selbstwahrnehmung". Puh, da habe ich kurz Dampf abgelassen, entschuldigt. Ich bin es einfach leid, dass Skin Picking nach wie vor so unbekannt ist und immer noch so viele Mythen, Falschinformationen oder Halbwissen, Vorurteile und Stigmata dazu kursieren. Deshalb ist es mir so wichtig, dass die richtigen Informationen verbreitet werden. Trotzdem stecken in diesem Artikel auch ein paar gute Dinge. Es wird z.B. erwähnt, dass Ärzte sensibel vorgehen und Betroffene ernst nehmen sollten und dass auch andere Außenstehende mit ihren Worten und Reaktionen aufpassen sollten.

Das ist kein wirklich neuer Artikel, dennoch wollte ich es mit hier integrieren. Es ist die Online-Version des Artikels der Brigitte in Printversion (oder ein Teil davon, das habe ich nicht genau geprüft), die im April erschienen ist. Schaut dazu gerne in meinen dazugehörigen Blogpost. Christina war dafür im Interview!

Bleiben wir gespannt, was die nächsten Monate und Jahre noch so passieren und erscheinen wird. :)