29. März 2023

Texture but not on me - 2

In letzter Zeit gab es sehr textlastige Blogbeiträge und ich möchte euch ganz lieb dafür danken, wenn ihr euch die Zeit genommen habt, meine Posts intensiv durchzulesen! Ich sehe euch leider nicht, bin mir aber sicher, dass da im Stillen einige Augenpaare verfolgen, was ich hier so von mir gebe.
 
Um die Balance zwischen Text- und Bildmaterial wieder etwas mehr auszugleichen, habe ich heute den restlichen Schwung meiner "Texture but not on me"-Fotoreihe für euch. Ihr wisst schon, das kleine Projekt mit dem Licht und Schatten vor meiner Wand. Im ersten Part habe ich euch kurz zusammengefasst, was ich mir dabei gedacht habe. Deshalb sage ich ab jetzt einfach nichts mehr und lasse euch an den übrigen Ergebnissen teilhaben. :) Und damit schließe ich dann auch den März 2023 ab, mit ganzen neun Einträgen kann man wirklich sagen, dass es viel zu teilen gab.
 




27. März 2023

Die ARTE Reportage

Guten Abend, ihr Lieben!
 
Ich denke, so langsam dürfte der größte "Ansturm" nach dem TV-Beitrag von ARTE am vergangenen Mittwoch vorüber sein. Falls ihr diesen aber tatsächlich verpasst haben solltet, - wie konnte das nur passieren!? - dann könnt ihr ihn entweder in der ARTE-Mediathek (bis 19.03.2024) oder auch auf Youtube nachsehen.

Jedenfalls möchte ich direkt zu Beginn sagen, dass diesmal im Gegensatz zu den bisherigen beiden TV-Beiträgen Einiges anders ist. Nicht nur der Beitrag an sich ist anders, wie ich euch in meinem Blogpost über die Drehtage beschrieben habe. Auch sehr viel drumherum. Diesmal seid ihr viel stärker eingebunden und mehr Teil des Ganzen - ich habe das Gefühl, dass ich mich die ganze Zeit mit euch zusammen vorgefreut habe und dass wir einen ganz intensiven und offenen Austausch über das Ergebnis geteilt haben. Das dürfte größtenteils an meinem Instagramaccount liegen und dafür bin ich sehr dankbar. Es ist viel schöner, so ein besonderes Erlebnis mit der Community teilen zu können! Klar, meine Lieben stehen mir auch immer bei, aber euer Mitfreuen, euer Support und euer Feedback sind nochmal Gold wert. Von Herzen ein dickes DANKE dafür! :)

Aus dem Beitrag von ARTE Re:
 
Nun aber zu meiner Reaktion auf den ARTE Re: Beitrag "Alles unter Kontrolle? Leben mit einer Zwangserkrankung"! Ich möchte das ein bisschen strukturiert angehen und teile es deswegen in Abschnitte auf. Dadurch könnt ihr mir hoffentlich gut folgen. Aber Achtung, der Post wird lang, stellt euch darauf ein. Dieses Mal gehe ich sehr viel ausführlicher auf das Endergebnis ein, mir ist so danach.

Starten wir damit, dass ich die 30min durchgehend emotional ergriffen war und in meinen Abschnitten auch ununterbrochen geheult habe. :D Wirklich, in der Sekunde, als mein Gesicht auf dem Bildschirm erschien, brachen die Tränen aus. Ich kann es nicht vollständig erklären, wieso das so ist und ich denke, da kommen verschiedene Faktoren zusammen. Zum einen ist das Thema einfach berührend. Punkt. Es ist kein Tutti-Frutti-Jahrmarktsbesuch, psychisch erkrankt zu sein. Obwohl wir Betroffene uns dank tagtäglicher Auseinandersetzung extrem dran gewöhnt haben und ja nie aus unserer Haut und der Krankheit zumindest mal für ne Sekunde entfliehen können, ist es dennoch (oder gerade deshalb?) etwas Anderes, das so von außen zu betrachten. Plötzlich wird es anders wirklich, anders real und anders greifbar. Zumindest geht es mir so und das habe ich auch ganz generell, ohne da jetzt genauer drauf einzugehen. Im Prinzip ist es wie eine Art Legitimation, wenn ich mich da so sehe und erzählen höre. Dadurch wird es erst so richtig ernst und ich merke plötzlich, wie sehr ich eigentlich gelitten habe und leide. Tja. Zurück zu meinen Vermutungen, wieso ich bei sowas derart nah am Wasser gebaut bin: Ich weiß halt am allerbesten, was für eine riesige Menge Arbeit von allen Beteiligten hinter dem fertigen Ergebnis steckt. Viele Stunden Dreharbeit, mehrmalige Wiederholungen von Szenen, der Struggle um die passende Wortwahl und und und. Nicht zu vergessen die sorgfältige Vor- und Nachbereitung der Verantwortlichen. Es ist irgendwie nahezu magisch, in einen derartigen Prozess von Anfang bis Ende eingebunden zu sein. Was zusätzlich on top kommt, ist, dass mir beim Zusehen nochmal ganz stark bewusst wird, wie dankbar ich für diese Chance bin. Und nicht bloß für die! Mein Skin Picking mag mich oft und viel leiden lassen, aber ich nehme aus der Betroffenheit auch viel Positives mit und schätze wert, was sie mir ermöglicht. Dazu gehören solche ganz besonderen Ereignisse oder zum Beispiel ebenso der Kontakt und Austausch mit euch! So viel zu ein paar Gründen meiner Emotionalität.
 
Aus dem Beitrag von ARTE Re:
 
Neben mir sind ja noch zwei weitere Powerfrauen Protagonistinnen in der Reportage gewesen: Dominique und Margit. Dominique hat vor allem Kontrollzwänge. Im Beitrag erschien sie mir super sympathisch und ich bin im Übrigen total froh, sie auf Instagram entdeckt und damit den Kontakt hergestellt zu haben (durch einen Hinweis einer Followerin)! Bei ihrem Teil fand ich es besonders gelungen, wie die Entwicklung der Erkrankung mit möglichen Ursachen in den Blick genommen und nachvollziehbar dargestellt wurde. Das Thema Stress (durch Lernen und Prüfungen) konnte ich sehr gut nachfühlen, darüber habe ich auch ein paar Sätze verloren - man konnte hier also sehen, dass Stress jeglicher Art für uns beide einen Einfluss hat. Dominique hat sehr eindrücklich und echt beschrieben, wie sich der Drang bzw. der Zwang anfühlt und dass er sich sogar durch ein Spannungsgefühl in der Brust bemerkbar macht. Mir geht es ähnlich, dass ich den Drang zum Skin Picking manchmal körperlich spüre, daher konnte ich ihre Beschreibungen sehr nachempfinden. Dominique hat meiner Meinung nach großen Respekt dafür verdient, dass sie sich mit dem Autofahren einer so herausfordernden Situation gestellt und dabei filmen lassen hat! Fand es auch richtig toll, dass hierbei zusätzlich eine fachliche Einordnung sowie Begleitung durch einen Psychotherapeuten vorgenommen wurde. Was mich an ihrer Geschichte sehr berührt hat, war der Moment, als sie von Verbesserungen und Veränderungen erzählt und sie an konkreten Beispielen festgemacht hat. Da kann sie richtig stolz auf sich sein!

Margit gibt uns Einblicke in ihr Leben mit einem Reinigungs-/Waschzwang und ihrem damit verbundenen Ekelgefühl. Ich fand es so unfassbar mutig von ihr, sich dieser womöglich irre schwierigen Situation zu stellen und mit dem Kamerateam zusammen in die Stadt zu fahren. Die damit einhergehenden Herausforderungen wurden sehr nah begleitet und ich ziehe auch an dieser Stelle meinen imaginären Hut, dass Margit sogar den gescheiterten Versuch, auf eine öffentliche Toilette zu gehen, begleiten ließ. Das muss ziemlich intim gewesen sein. Ähnlich wie bei Dominique wurde auch bei Margit ein Schwenk in die Vergangenheit unternommen, sodass der Verlauf der Erkrankung über die Jahre/Jahrzehnte schön nachgezeichnet wurde. Und wow, wie bemerkenswert ehrlich es war, als auch sie die körperlichen Symptome durch den Zwang beschrieb! Sie erzählte von den Malen, wo sie versuchte, den Zwang auszuhalten und was das körperlich und psychisch für Folgen hatte. Das hat richtig deutlich gezeigt, wie Psyche und Körper in einer Verbindung miteinander stehen. In Teilen konnte ich dem auch nachfühlen, denn bei Skin Picking haben wir ja ebenso dieses Nebeneinander von negativen und positiven Gefühlen vor, während und nach dem Verhalten. Auch Margit hat sich professionelle Unterstützung geholt und erfährt langsame Besserung. Ich bin mir sicher, dass es nach all den Jahrzehnten nicht einfach, aber dennoch möglich ist.

Aus dem Beitrag von ARTE Re:
 
Vorhin habe ich euch schon lang und breit erklärt, warum ich beim Schauen der Reportage so viel geheult habe und jetzt komme ich erneut auf mich zurück. :D Sorry! Aber dazu kann ich eben am meisten sagen, das leuchtet euch hoffentlich ein.
Es beginnt ja mit dem Satz "Auch Jacqueline wird von einem Zwang beherrscht" und mir ist schon klar, dass es erzählerisch und vor dem Hintergrund des Oberthemas Sinn macht, das so zu formulieren. Womöglich mag es kleinlich sein, wenn ich da so drauf herumreite, aber es ist nunmal nicht ganz korrekt, denn nach dem ICD11 ist Skin Picking eine Zwangsspektrumsstörung. Ich greife an der Stelle schonmal voraus, dass es später eine weitere Szene gibt, die in eine ähnliche Richtung geht. Hier wird davon gesprochen, dass Skin Picking eine "noch recht neue Diagnose aus dem Umfeld der Zwangsstörungen" sei. Ich finde es gut, dass sie andeuten, wie jung die Diagnose ist und dass es keine Zwangsstörung per se ist, aber mir ist das nicht deutlich genug. Da hätte ich mir mehr gewünscht und ich glaube, das hätte man auch richtig schön verarbeiten können, inwiefern es da Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede zwischen Dermatillomanie und klassischen Zwangserkrankungen gibt. Naja, war vielleicht nicht wichtig genug. Dafür fand ich es einerseits gut dargestellt, wie man durch das Verhalten in einen Trancezustand gerät und dass andererseits deutlich erkennbar wird, dass so ein Verhalten nicht von heute auf morgen da ist, sondern dass es sich über die Zeit entwickelt und chronifiziert. Es steckt also auch viel Lerneffekt dahinter, denn das Gehirn "merkt" sich platt gesagt, was es bringt, dem Verhalten nachzugehen. Es hat höchst nützliche Funktionen, aber eben auch einen hohen Preis. Mir gefällt, wie der Beitrag das beleuchtet. Ebenso wurde sehr treffend beschrieben, dass es nicht funktioniert, sich das Verhalten abzugewöhnen, weil es eben keine schlechte Angewohnheit, sondern eine ernstzunehmende psychische Krankheit ist. Toll! Das zu wissen, hilft vielen Betroffenen zu Beginn ihrer Auseinandersetzung bereits sehr. Wissen ist Macht! Je mehr Wissen über Skin Picking wir uns aneignen, desto besser können wir uns selbst einschätzen und auch akzeptieren lernen. Zusätzlich wurden einige weitere Aspekte meiner Dermatillomanie erwähnt: Das Mobbing aus der Schulzeit, der Stress als Einflussfaktor, der Perfektionismus, der Selbsthass und die (nur scheinbare) Kontrolle über Gefühle... Das ist angesichts der kurzen Zeit schon eine ganze Menge. Aber nicht bloß ich durfte was zu meiner Erkrankung sagen, auch meine Schwester und ihre Sicht auf die Dinge wurden gezeigt, was ich sehr schön fand. Jedoch wurde genauso mein Vater in einem eigenen Interview befragt, davon kam zu meiner Überraschung letztendlich gar nichts in den fertigen Beitrag. Super schade, er hat meiner Meinung nach durchaus einige mehr als brauchbare Aussagen getätigt. Für mein Empfinden hätte man das gut für einen Abschluss nutzen können, denn irgendwie finde ich, dass mein Teil komisch geendet ist!? Ich habe bis zum Schluss erwartet, dass noch ein Ausschnitt zu mir kommt, der vielleicht (anhand der Szenen mit meinem Vater) eine Art Zukunftsperspektive eröffnet und die Geschichte abrundet. Dazu gleich im abschließenden Absatz mehr, ich möchte vorher noch eine Sache zu meinem Teil in der Reportage loswerden: Undzwar fand ich es wunderbar, wie auch die Scham und das Versteckspiel thematisiert wurden, sodass deutlich wurde, wie ich die Perspektive auf meine Hautstellen verändert habe. Das macht Mut und davon können wir Betroffene immer was gebrauchen!

Aus dem Beitrag von ARTE Re:
 
Puh, wir sind bald am Ende, versprochen. Ich möchte alles nochmal zusammenfassen, indem ich das Gesamtergebnis in den Blick nehme. Fangen wir einfach mal mit dem einzigen für mich negativen Punkt an: Für mein Gefühl ist die Reportage leider viel zu schnell und ziemlich abrupt geendet. Wie gesagt, ich hätte mir für meinen Teil noch einen geeigneteren Abschluss erwartet und Ähnliches gilt auch für Margit. Bei Dominique wurde ein schöner und runder Abschluss geschaffen, aber für Margit und mich nicht in gleicher Weise, wie ich das sehe. Das fand ich etwas schade, weil ganz sicher genug Material dafür vorhanden gewesen wäre - nur eben keine Sendezeit mehr. :D Man hätte also an anderer Stelle streichen müssen und ich respektiere, dass sich die Verantwortlichen im Schnitt dagegen entschieden haben. Die herausragende Stärke der ARTE Reportage hingegen liegt für mich ganz eindeutig in der super offenen, ehrlichen und realitätsnahen Darstellung des Lebens/Erlebens der Protagonistinnen. Es werden ganz konkrete Situationen und Handlungen filmisch begleitet, ohne, dass dabei die Gedanken und Gefühle der Betroffenen vernachlässigt werden. Alles wird komplett wertfrei eingefangen, sodass dem Zuschauer ein sehr realistischer Einblick gegeben wird. Einfach nur großartig! Das finde ich gerade bei solchen Themen auch extrem wichtig! Nur so kann der Impact psychischer Erkrankungen auf den Alltag, die Psyche und Identität verdeutlicht werden. Das ist ARTE definitiv gelungen.

Alles in allem also ein empfehlenswerter TV-Beitrag über Zwangserkrankungen (und Skin Picking)! Ich wiederhole mich vermutlich, aber ich möchte nicht ohne ein Dankeschön aus diesem Blogpost gehen... Aus tiefstem Herzen DANKE an ARTE und alle Verantwortlichen, die es möglich gemacht haben, Aufmerksamkeit für ein so unbekanntes Krankheitsbild wie Skin Picking zu erschaffen. Insgesamt wurde äußerst gute Arbeit geleistet und ich bin mehr als dankbar, dass ich Teil davon sein durfte. Ihr wisst, was für ein großes Anliegen es mir ist, mich für unsere Sichtbarkeit einzusetzen. Das werde ich nach wie vor mit vollem Einsatz tun. Diese Reportage war ein guter Meilenstein auf diesem Weg.

22. März 2023

Hi und herzlich willkommen

Schön, dass ihr hier seid und womöglich ganz frisch (über den TV-Beitrag auf ARTE!?) hergefunden habt! :)
 
Es freut mich, dass ihr euch für das Thema Skin Picking bzw. Dermatillomanie interessiert und Lust habt, meinen Senf dazu zu lesen. Ob ihr nun glaubt, selbst betroffen zu sein oder ob ihr Angehörige von möglicherweise Betroffenen seid - dass ihr hier seid, zeugt schonmal von einem ersten guten Schritt! Dafür dürft ihr euch bereits loben. Ich hoffe, ihr findet euch auf meinem Blog einigermaßen zurecht. Leider ist es ein wenig unübersichtlich, aber wenn ihr euch meine Seite genauer anseht, werdet ihr hoffentlich die wichtigsten Infos finden (sonst auch gerne nachfragen!). Ich möchte euch in diesem Kontext - aber auch ganz allgemein bezogen auf die Auseinandersetzung mit dem Thema - dazu raten, euch Zeit zu nehmen! Wenn ihr ganz frisch zum ersten Mal von dem Begriff gehört habt und euch ganz neu mit dem Krankheitsbild beschäftigt, kann es schonmal wie eine Unmenge an Informationen und Wissen wirken. Zumal ihr möglicherweise noch die Erkenntnis verdaut, dass ihr betroffen sein könntet oder eine eurer Lieben betroffen sein könnte. Achtet daher gut auf euch, recherchiert und lest in eurem eigenen Tempo und lasst euch nicht überfordern. Ich bin mir sicher, ihr bekommt das hin!

Dieser Beitrag sollte euch nicht bloß auf meinem Blog willkommen heißen, sondern wagt auch den Versuch, zu erklären, was ihr hier auf meinem Blog finden könnt und was nicht. In diesem Zuge mag ich euch zusätzlich ein paar erste Empfehlungen für weitere Quellen aussprechen. Am Ende stelle ich mich nochmal kurz vor - auch, wenn es eine "Über mich"-Seite gibt. Hoffentlich erleichtert euch all das den Einstieg ein wenig.

Nun, wie ihr oben im Header und auch über das Archiv erkennen könnt, existiert mein Blog seit Ende 2014. Ich habe damals entschieden, mit meiner Betroffenengeschichte irgendwie an die Öffentlichkeit gehen zu wollen und seither schreibe ich vornehmlich hier auf diesem Blog über mein Leben mit Skin Picking. Ende 2020 habe ich einen ergänzenden Instagramaccount gestartet und über die Jahre durfte ich auch einige weitere Chancen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit nutzen. So durfte ich über das/mein Skin Picking bspw. bereits mehrmals im Fernsehen, auf Youtube und Instagram, in Podcasts, in (Online-)Artikeln, auf einer Konferenz sowie in Workshops und auch in Büchern sprechen. Mich für das Thema zu engagieren, liegt mir wirklich sehr am Herzen! Ich möchte über die Erkrankung informieren bzw. darauf aufmerksam machen und dabei vor allem Betroffenen zeigen, dass sie nicht alleine sind, sondern es da draußen Gleichgesinnte gibt, die sie verstehen. Ich möchte gerne Mut und Inspiration schenken. Alles aus der Perspektive einer ebenfalls Betroffenen. Denn ich bin kein Therapeut o.Ä.! Mein Blog ist eine Sammlung von Einblicken in meinen persönlichen Weg mit der Dermatillomanie, gespickt mit Tipps, Motivationsposts & Remindern, vielen Fotos, ein paar kreativen Dingen und noch Einigem mehr. Es existieren bereits mehr als 600 Blogeinträge, in denen ihr jederzeit stöbern könnt. Passenderweise habe ich vor einigen Jahren einen Post darüber verfasst, wieso ich den Blog gestartet habe und auch heutzutage noch führe. Er ist zwar von 2018, aber nicht groß veraltet: "Warum der Blog?".

Für den reinen, sachlichen Wissenserwerb würde ich euch gerne die Arbeit von der lieben Christina Gallinat empfehlen. Sie ist Psychologin und forscht schon seit vielen Jahren zu Skin Picking, Trichotillomanie & Co., sodass sie euch verlässlich und kompetent Informationen darbieten kann:
Ergänzend dazu findet ihr auch auf der Webseite von Ingrid Bäumer, der Gründerin der ersten Selbsthilfegruppe Deutschlands zu dem Thema, viel hilfreichen Input wie z.B. Tipps, Betroffenengeschichten und eine Ärzte-/Therapeutenliste:
Christina und Ingrid haben auch beide eine Liste von Büchern zum Thema, falls ihr Bock auf vertiefende Literatur habt. Glücklicherweise gibt es da inzwischen eine Reihe von Werken, sowohl in deutscher als auch englischer Sprache.
Falls ihr Interesse an einem (Online-)Selbsthilfeprogramm habt, dann schaut mal hier vorbei:
Auch die seit vielen Jahren etablierte US-amerikanische TLC-Stiftung hat eine ganz wunderbare Webseite, auf der man recherchieren kann:

Das sollte für den Anfang genügen! Und auch, wenn der Blogbeitrag jetzt schon länger geworden ist als erwartet, möchte ich noch ein paar Worte zu mir verlieren. Starten wir mit einem aktuellen Bild von vor wenigen Tagen. Ohne das Bild wäre es nicht vollständig, denn mir ist es wichtig, nicht nur mit Worten authentisch zu zeigen, wie Skin Picking aussehen und sich anfühlen kann. Aufnahmen von egal welchem Hautzustand sind großer und wichtiger Bestandteil meiner Art und Weise, etwas über die Dermatillomanie zu teilen.


Dass und warum ich diesen Blog schreibe, wisst ihr jetzt schon. Ich tue das auch nach diesen vielen Jahren noch, weil ich mich weiterhin dafür einsetzen will und vor allem, weil ich genauso betroffen bin wie ihr! Ich bin noch nicht geheilt, ich befinde mich noch mitten auf meinem Heilungsweg. Auch, wenn ich mich seit ungefähr 10 Jahren mit der Erkrankung beschäftige, glaube ich, noch viel erfahren und lernen zu dürfen/müssen. Bisher sind es 13 Jahre Betroffenheit und da werden mit Sicherheit mindestens noch ein paar Jahre hinzukommen. Aber es ist und wird anders als damals, wo ich 12 Jahre alt war und sich die Dermatillomanie in mein Leben schlich. Das liegt unter anderem an meinem Blog (wo ich kontinuierlich verarbeite und reflektiere) und allem, was sich in diesem Zuge entwickelt hat. Solange es mir etwas gibt, über mein Skin Picking zu schreiben und mich darüber mit anderen Betroffenen auszutauschen, werde ich das tun.

Achja und sonst so? Also ganz allgemein, abgesehen vom Skin Picking? Ich heiße Jacqueline, bin 25 Jahre alt, schreibe aktuell meine Masterarbeit im sozialwissenschaftlichen Bereich und komme aus dem Norden Deutschlands. Theoretisch habe ich ein paar "Hobbys", aber praktisch nehme ich mir nie bzw. selten Zeit dafür oder kann sie aktuell nicht ausüben: Malen/zeichnen, Motorradfahren, kochen, lesen... Wahrscheinlich ist das sowieso nicht so relevant, weil ich hier kaum über so etwas schreibe. Mir fällt es ebenso schwer, zu beschreiben, was für eine Person ich bin, deshalb verzichte ich darauf mal. :D Ihr werdet euch schon einen Eindruck machen können oder habt das bereits über den TV-Beitrag. Tja und damit könnten wir anzweifeln, ob diese Zeilen auch nur einen Hauch von "sich vorstellen" beinhalten, aber it is what it is. Ich lasse das jetzt mal so.

Danke für's Lesen und bis bald! <3

17. März 2023

Podcastfolge über Selbsthilfegruppen

Mooooin!
 
Möglicherweise habt ihr es schon mitbekommen, aber für diejenigen, die noch nicht drauf aufmerksam geworden sind: Christina und ich haben eine weitere gemeinsame Podcastfolge für ihren Podcast "BFRB. care" aufgenommen! :)

Es ist mir wieder eine große Ehre gewesen, in Christinas wirklich großartigen Podcast eingeladen zu werden. Ihr wisst, dass ich Christinas Arbeit (egal, ob Webseite, Podcast, Instagram...) uneingeschränkt empfehlen kann und das auch gerne tue - egal, ob ich mich dabei wiederhole. Denn meine Dankbarkeit für die unheimlich wertvollen Ressourcen, die sie geschaffen hat, ist riesig und ich wünschte, ich hätte bereits als Jugendliche bzw. auch junge Erwachsene darauf zugreifen können. Deswegen kann ich euch Christinas Arbeit nur ans Herz legen!

Aber nun genug der Sentimentalität und Komplimente, zurück zur neuen Podcastfolge! Es geht um Selbsthilfegruppen, wie ihr dem Titel schon entnehmen könnt. Wie funktionieren sie? Wie sieht ein typisches Treffen aus? Welche Themen werden besprochen? Was können sie leisten und was nicht? Welche Vorurteile oder Mythen rund um Selbsthilfegruppen gibt es und was ist da dran? All solche und weitere Fragen beantworten wir für euch. Demnach könnte die Podcastfolge besonders für diejenigen von euch interessant sein, die bisher noch gar keine Berührungspunkte mit Selbsthilfegruppen hatten oder die schon länger überlegen, das mal auszuprobieren, sich bisher aber noch nicht überwinden konnten. Christina und ich, wir möchten euch wirklich von Herzen dazu ermuntern, dem Ganzen eine Chance zu geben! Es lohnt sich!

Hier könnt ihr direkt in die Folge reinhören: https://open.spotify.com/episode/5jln68J8J7ywDNF4mpKlWW

Übrigens habe ich auf meinem Blog schon ein paar Beiträge zu dem Thema verfasst, z.B.:

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: Vielen herzlichen Dank für's Zuhören und lasst uns doch gerne Feedback da (auf unseren Instagramkanälen, per Mail, als Kommentar unter diesem Beitrag, direkt auf Spotify, etc.)! Wir freuen uns!

14. März 2023

Eindrücke meiner Haut - 33

Hi ihr!
 
Ich hoffe, ihr kommt bei dem aktuell zweitägigen Veröffentlichungsrhythmus meiner Blogposts hinterher. :D Das hat jetzt - teils unerwartet, teils nicht unerwartet - ganz schön Fahrt aufgenommen. Eigentlich habe ich euch ja in diesem Beitrag gesagt, dass aktuell wenig Zeit für den Blog (und auch für Instagram) bleibt und das stimmt an sich auch. Meine Prioritäten sollten bzw. müssen in erster Linie bei der Uni liegen, denn die Masterarbeit schreibt sich nicht von selbst. Gleichzeitig gibt es derzeit aber viel zu berichten und das möchte ich gerne möglichst zeitnah tun. Kann also sein, dass es im April schon wieder ganz anders aussieht - lassen wir uns überraschen. Wie schon erwähnt: Alles mit so wenig Druck und Stress wie möglich.

Der letzte Part dieser Postserie stammt von Mitte Januar und ähnelt den gleich folgenden Bildern vermutlich ziemlich, sodass man den Eindruck bekommen könnte, es hätte sich in der Zwischenzeit rein gar nichts verändert. Das stimmt so nicht, denn ich habe den kompletten Februar über eine ziemlich gut erholte sowie verheilte Haut genießen dürfen. Die Verwendung zweier Produkte wird dafür maßgeblich verantwortlich gewesen sein, deshalb hatte ich euch ein neues Produktreview geschrieben und dort auch meinen guten Hautzustand gezeigt (klick für den Beitrag). In echt sah es fast noch besser aus, würde ich sagen. Alles fühlte sich wieder so rein und so weich und angenehm an, herrlich! Doch auch damit sollte es dann schneller wieder zu Ende sein als gedacht. Die Aufnahmen des heutigen "Eindrücke meiner Haut"-Posts sind vom 8. März und zeigen auch, wie mein aktueller Hautzustand ist:





Nichts ist von Dauer, erst recht nicht mit BFRB's wie Skin Picking. Nothing can beat my hands destroying my skin. Ich kann nicht mal genau sagen, wie und wann das passiert ist!? Schleichend wie immer, schon klar. Es gab einige Tage, wo ich mal etwas gedrückt habe, aber ich dachte halt, es würde sich schnell wieder beruhigen wie zuletzt und vor allem nicht ausarten? Und dann plötzlich geriet es aus den Fugen... Weshalb fühlte sich zu diesem Zeitpunkt alles so an, wie es sich üblicherweise eher kurz vor oder zu Beginn meiner Menstruation anfühlt? Als hätte es sich verschoben und meine Haut wolle nachholen, was ich im Februar elegant übersprungen habe. Ich habe nichts an der Pflege geändert, aber gefühlt wirkt sie nicht mehr so gut. Das ist auch so ein Ding bei mir: Mein Körper gewöhnt sich zu gern an alles, was ich äußerlich anwende oder zu mir nehme, sodass Wirkungen bereits nach überschaubarer Zeit abgeschwächt werden. Das beobachte ich ausnahmslos immer und es nervt mich tierisch. Vielleicht habe ich mich also tatsächlich zu früh gefreut? Ich werde es die nächsten Tage und Wochen beobachten.

Was ich in diesem Kontext zusätzlich gerne teilen würde: Der Tag der obigen Fotos war einer dieser Tage, an denen ich nicht vor die Tür wollte. Ja, auch ich habe das noch! Es ist keine Scham, die mich in diesen Situationen zurückhält. Ich schäme mich nicht vor anderen Menschen wegen meiner Haut. Ich habe nur keine Lust, so auszusehen und mich derart unwohl fühlend unter Menschen zu begeben!? Insbesondere, nachdem mein Februar so nice war und ich mich seit Ewigkeiten wieder extrem wohl in meiner Haut gefühlt habe. Damn, ich hab richtig gestrahlt beim Blick in den Spiegel! Tja und natürlich wurde es mir wieder genommen und jetzt laufe ich wieder rum wie nichts Halbes und nichts Ganzes. Wisst ihr, wie ich das meine? Ich könnte mich schminken und dennoch nicht das volle Potenzial meines Aussehens erreichen. Und ohne Spaß, es nervt mich, das zu wissen. Womöglich wisst ihr ganz genau, was ich meine. Fühlt euch gedrückt! Es werden wieder bessere Zeiten kommen, da bin ich mir sicher. Für euch und für mich.

12. März 2023

Texture but not on me - 1

Guten Morgen! :)
 
Ich hoffe, ihr habt die großartige Neuigkeit von neulich gesehen aka meinen letzten Beitrag gelesen!? Wenn nicht, solltet ihr das schleunigst nachholen - es geht nämlich um einen bald erscheinenden TV-Beitrag auf ARTE! Genau! Der, für den ich im letzten Sommer gedreht habe.

Aber nun zum heutigen Post: Ich habe wieder kreative Bilder mitgebracht! Neulich habe ich etwas auf Instagram gesehen und wollte es sofort nachmachen. Es ging um eine ziemlich coole Art und Weise, mit Licht und Schatten zu spielen und davon bin ich ja eh Fan (siehe beispielsweise hier oder hier). Ich finde, dass sich unterschiedliche Arten von Licht(verhältnissen) sehr vielfältig für die Fotografie und insbesondere die Inszenierung der Haut anbieten. Deswegen war es glücklicher Zufall, dass ich dieses Reel gesehen habe.

Die Ergebnisse dieser Fotoreihe nenne ich "Texture but not on me" und heute gibt es den ersten von zwei Teilen. Finde es so schön und interessant anzusehen, wie lediglich die Umrisse meines Körpers vor der texturierten Wand (die mich schon ziemlich an meine Haut erinnert) erscheinen. Ich bin da, ich bin präsent, aber nicht im Detail. Es geht nicht um meine äußere Hülle oder ihren derzeitigen Zustand. Ganz anders als im Alltag. Das sind so meine ersten Gedanken und Assoziationen dazu. Wie seht ihr das?





Das letzte Bild ruft auch Kindheitserinnerungen aus der Kindergartenzeit hervor. Weiß nicht, ob ihr das kennt und auch gemacht habt, als ihr im Kindergarten wart: Bei uns wurden ab und zu so Schattenbilder gemalt, wo nur der Umriss des Seitenprofils der Kinder abgezeichnet wurde. Keine Ahnung, ob diese Bilder noch existieren... So ein Vergleich wäre schon spannend. :D
 
Ihr wisst ja vielleicht, dass ich meine Nasenform auch nicht soooo gerne mag. Früher war ich sogar noch unzufriedener als heute und habe mir sehr gewünscht, eine "normale" und gerade Nase zu haben ohne Huckel. Habe deshalb immer geglaubt, dass ich als Erwachsene mal ernsthaft eine OP in Erwägung ziehen würde. Aber ganz ehrlich? Das tue ich heutzutage nicht mehr. Ich mag sie zwar immer noch nicht super gerne und werde das vermutlich auch nie, aber sie gehört zu mir. Jedes Mal, wenn ich mir vorstelle, wie ich mit einer anderen Nase aussehen würde, fühlt sich das ganz fremd und merkwürdig an. Und zum Glück sehe ich mich selbst ja eher selten im Profil, damit müssen eben alle anderen Menschen leben. Pech gehabt. :D

10. März 2023

Ankündigung: TV-Beitrag auf ARTE

Ich sag ja: Es gibt etwas zu berichten, yeay! :)
 
EEEEENDLICH darf ich alles mit euch teilen, was den TV-Beitrag betrifft, für den ich im August 2022 drehen durfte! Erinnert ihr euch? In diesem Blogpost habe ich über die beiden Drehtage berichtet. Seit Ende Januar weiß ich den Ausstrahlungstermin, musste aber noch darauf warten, dass die Info offiziell angekündigt werden darf. Sender, Sendung und Thema weiß ich bereits seit Anfang an und auch diese Einzelheiten darf ich nun mit euch teilen.



Nun ist es endlich raus, ich habe schon wirklich lange drauf gewartet... :D

Der TV-Beitrag wird also am Mittwoch, den 22.03.2023 um 19:40 Uhr auf ARTE im Format ARTE Re: laufen! Wie es in der Beschreibung des Sendungsformats heißt: "Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt.". Wollen wir doch mal hoffen! Es ist eine größere Reportage im Umfang von ca. 30 Minuten mit dem Thema Zwangserkrankungen. Ich bin nicht alleinige Protagonistin, denn es sind auch zwei andere tolle Frauen mit dabei, die ganz mutig ihre Geschichte teilen. Skin Picking wird also nur ein Teil des Beitrags werden und ich hoffe inständig, dass gut dargestellt wird, dass Skin Picking keine klassische Zwangsstörung, sondern eine Zwangsspektrumsstörung ist. Ich habe das jedenfalls kommuniziert und drauf bestanden, dass diese Info integriert wird, mehr kann ich nicht machen.
 
Ab jetzt also noch fast zwei Wochen Vorfreude aushalten und dann wird's ernst. Ich hoffe doch sehr, ihr schaltet ein!? Dazu müsst ihr übrigens kein Fernsehen haben (habe ich ebenso wenig). Ihr könnt das Ganze auch online in der Mediathek gucken undzwar ganz unabhängig von den Sendezeiten (oder auch live, wenn ihr mögt). Ab dem 21.03 abends sollte der Beitrag freigeschaltet sein und bleibt dann eine Zeit lang in der Mediathek. Eventuell kommt der Beitrag auch auf Youtube, aber das wurde mir nicht explizit gesagt, ich bin nur privat darauf aufmerksam gemacht worden, dass dort auch einige Teile von ARTE Re: veröffentlicht werden.

Über diesen Link gelangt ihr übrigens zu der Seite mit dem Trailer und den Presseinfos (von wo ich die Screenshots gemacht habe):

Ich bin im Trailer noch nicht zu sehen, aber in der Beschreibung werde ich erwähnt. Das erhöht die Spannung, würde ich mal sagen.

Wenn es soweit ist, werde ich wieder einen Blogbeitrag dazu schreiben, wie ich die fertige Reportage finde und was mir dazu alles im Kopf, Bauch und Herzen vorgeht. <3

8. März 2023

Schmerzende Finger

Gerade noch gesagt, dass es weiterhin ruhig hier auf dem Blog bleiben kann und da melde ich mich direkt am nächsten Tag wieder (mit dem Wissen, dass auch in den nächsten Tagen wieder ganz sicher Posts erscheinen werden). So spielt das Leben manchmal. :D
 
Vielleicht wisst ihr, dass ich verschiedene Formen des Skin Pickings habe und auch verschiedene Körperstellen bearbeite. Als Kind habe ich stark an meinen Fingernägeln gekaut, das mache ich schon ganz lange nicht mehr. Genauer gesagt habe ich mit dem Nagelkauen aufgehört und dann kam das Skin Picking - huch, was eine Überraschung. Aber ich bearbeite meine Nagelhaut mit Pinzette und Nagelschere - undzwar wie in einem Ritual. Es ist wie eine Art "Backup", wenn meine Haut im Gesicht oder Dekolleté nichts mehr hergibt. Alle paar Tage stelle ich mich also vor's Waschbecken im Bad und beginne mein Ritual, all meine Finger zu bearbeiten: Abstehende und eventuell trockene Nagelhautfetzen werden entfernt, es muss alles glatt sein. Es ist ne kleine Überwindung, das zu schreiben, aber während ich das mache, sammeln sich diese abgeschnittenen oder abgerissenen Hautstücke in meinem Waschbecken. Das heißt, am Ende einer solchen Session befindet sich ein kleiner Hautberg dort. Obwohl das recht grausam anmutet, bin ich eigentlich nie sonderlich rabiat dabei. Ganz selten kommt es mal dazu, dass ich zu tief reiße oder schneide und dann blute. Ab und zu habe ich schmerzende Stellen an den Fingern. Aber all das ist für mich normalerweise mit keinem großartigen Leid verbunden. Zumindest nicht mit dem Leid, was mir das Skin Picking im Gesicht, Dekolleté etc. bereitet. Momentan ist es aber irgendwie anders...



Entschuldigt übrigens den arg rausgewachsenen Klarlack - ich habe einfach keine Zeit und kurz vor den Fotos konnte ich ihn nicht entfernen, weil das aufgrund der Stellen zu sehr geschmerzt hätte.

Diese Bilder sind vom 3. März, was bedeutet, dass meine Finger schon wieder ein wenig heilen konnten. Ich weiß nicht, ob ihr das sehen und einschätzen könnt, aber meine Finger sehen nicht immer so aus. Dieses Ausmaß ist für mich nicht mehr im normalen, gewohnten Rahmen. Ich bin in letzter Zeit besonders grob im Umgang mit ihnen, spüre den Schmerz währenddessen nicht mehr so. Dieses Mal ist es irgendwie anders, auch, was den Leidensdruck angeht. Ich mag meine Finger und Nägel normalerweise ganz gerne, aber ich trage meine Nägel ganz ungerne kurz (weil es mich an früher erinnert, wo ich sie so stark abgekaut habe). Und dann noch diese roten Stellen und die Schmerzen beim Ausführen alltäglicher Dinge... Mir ist bewusst, dass es weitaus schlimmer geht und dass andere Betroffene teilweise tagtäglich Pflaster tragen müssen und Ähnliches. Mir geht es nicht um Vergleiche, finde das sowieso nicht angemessen. Jedes Leid ist valide und WENN ich mich vergleiche, dann nur mit mir selbst. Wie gesagt, für meine Verhältnisse ist es "schlimm". Und ich frage mich, woran das liegt? Haben meine Finger möglicherweise das abbekommen, was ich in den letzten Wochen weniger auf meiner Haut ausgelebt habe? Ist es körperlicher Schmerz, der aber eigentlich von innen kommt und mal gefühlt werden wollte? Puh, ich bin überfragt.

Ich möchte aber zeigen, dass Auf und Abs mit BFRB's auch ganz unauffällig sein und sich nur auf ganz bestimmte Aspekte beziehen können. Betroffene Körperstellen können sich verschieben oder ausbreiten oder intensivieren, wie es bei mir nun der Fall ist. Irgendwie auch interessant.

7. März 2023

Ein wenig aufgeräumt

Ein kurzes "Hallo" meinerseits!
 
Momentan bleibt mir irgendwie keine Zeit für großartige Aktivitäten auf meinem Blog oder Instagram... Auch die Motivation und Lust sind derzeit nicht besonders hoch, daher versuche ich, mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Ich möchte posten, wenn ich gerade Bock dazu habe und glaube, was erzählen zu können. Möglichst ohne Zwang. Also mal sehen, wann es hier weitergeht.
 
Ich wollte euch nur kurz darüber in Kenntnis setzen, dass ich auf meinem Blog ein wenig aufgeräumt habe. Ihr dürftet es wahrscheinlich gar nicht bemerkt haben. Mir war es jedenfalls schon lange ein Dorn im Auge, dass die Beiträge hier so extrem unsortiert daherkommen und auch die Labels nicht in allen Fällen akkurat oder passend waren. Ich mein, es wird nach wie vor nicht super übersichtlich sein/werden, wenn man auf meinem Blog unterwegs ist. :D Dazu schreibe ich schon zu lange - mein vorletzter Beitrag vor diesem hier war übrigens der 600. Blogbeitrag, wie mir eben aufgefallen ist! Was für eine irre Zahl! 600+ Posts können gar nicht mehr übersichtlich sein, glaube ich. Noch dazu meine unzureichenden Kenntnisse in Sachen Webseitengestaltung. Also sorry, aber ich bin da echt nicht begabt, sonst hätte ich schon LÄNGST mal was verändert, den Look cleaner gemacht, die Benutzeroberfläche intuitiver etc. Doch das bleibt leider Wunschtraum. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht zu übel und kommt zurecht.

Nun bin ich etwas abgeschweift, sorry. Kurz gesagt: Ich habe ein wenig an den Labels herumgewerkelt.
  • Mein Label "Reminder" wurde ausgebaut, denn dazu passten noch viele ältere Beiträge, zu dessen Entstehung es dieses Label noch gar nicht gab. Also habe ich sie ergänzt. Nun findet ihr dort kleinere und größere Reminder zu gewissen Themen - sowas wie Sätze oder Gedanken, die wir uns mehr verinnerlichen sollten.
  • Mein ziemlich großes Label "Tipps" ist gefühlt schon 100 Jahre nicht mehr das, was es mal war. Da sollen eigentlich wirklich nur Tipps und Empfehlungen im engeren Sinne drunter fallen: Also alles, was euch auf Handwerkszeug, Strategien, hilfreiche Denkanstöße, interessante Infos etc. verweist. Leider kamen mit der Zeit auch immer Posts in dieses Label, die eigentlich gar nicht so richtig was mit Tipps am Hut haben. Deshalb habe ich zwei neue Labels ins Leben gerufen, um diese unpassenden Beiträge neu sortieren zu können:
  • Das Label "Forschung" fasst jetzt alles zusammen, was mit Forschungsergebnissen und insbesondere auch Studienaufrufen zu tun hat. Sollte selbsterklärend sein.
  • Auch das Label "Artikel&Co." ist neu und enthält neu bzw. kürzlich erschienene (Online-)Artikel, Beiträge auf Social Media Kanälen und Ähnliches. Hier bekommt ihr also stets mit, wenn irgendwo über Skin Picking, Trichotillomanie und andere BFRB's berichtet wird.
Keine Ahnung, ob euch das wirklich hilft oder überhaupt tangiert, aber ich fühle mich damit schonmal um Einiges besser. Ich glaube, mein Bloganfänger-Ich wollte zu krampfhaft an ganz wenigen Labels festhalten, aber wie gesagt, bei mehreren hundert Blogbeiträgen kann es schonmal vorkommen, dass nicht alles in 5 Labels passt. Ich und die hier behandelten Themen, wir entwickeln uns ja auch weiter.
 
By the way: Für diese Aufräumaktion war echt ordentlich Vorbereitung nötig, denn ich habe alle 600 Posts durchgeguckt. Dabei sind mir immer wieder Beiträge untergekommen, wo ich den leisen Impuls verspürt habe, sie verschwinden zu lassen. Entweder sind sie cringy oder ziemlich überholt (oder beides). Aber wisst ihr? Aktuell lasse ich sie stehen. Das war eben ich damals. Heute bin ich anders, habe viel gelernt, was ich damals noch nicht wusste. Es ist okay, dass hier Aussagen stehen, die ich heute nicht mehr unterschreiben würde. Sie sind im Kontext ihrer Zeit zu betrachten (wieso erinnert mich das an den Geschichtsunterricht in der Schule?).