27. März 2024

Eindrücke meiner Haut - 36

Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich euch!
 
Es ist nach wie vor viel los hinter den Kulissen. Die Jobsuche und alles drumherum beschäftigt mich immer noch sehr und oben drauf hatte ich zuletzt die wohl schlimmste Erkältung jemals. Das Leben meint es derzeit nicht sonderlich gut mit mir... Aber eine erfreuliche Sache gab es im März! Und die möchte ich euch nicht vorenthalten, seht selbst:


Ja, das bin ich! Das ist meine Haut. Unfassbar, oder? Sogar kurz nach dem Aufwachen, noch mit Pickelpatches im Gesicht. :D

Was das angeht, meinte es der März gut mit mir. Die Erkältung hat der Heilung sogar noch einen zusätzlichen Boost gegeben, weil es mir die meisten Tage so schlecht ging, dass es körperlich gar nicht möglich war, vor dem Spiegel zu stehen und mich derart zu fokussieren. Ich bin echt total vom Hocker gehauen, wenn ich die obige Aufnahme betrachte! Meine Haut kann ja noch so aussehen! Unter dem ganzen Skin Picking versteckt sich etwas, was gar nicht mal so schlimm ist. Wow. Selbst meine letzten außerordentlich guten Phasen (September/Oktober 2023, Dezember 2023) kann ich hiermit übertreffen, schätze ich. Und ja, ich bin mir darüber bewusst, dass dieser Zustand höchstwahrscheinlich wieder nur temporär sein wird. Aber das soll meine Freude nicht schmälern. Ich bin dankbar, dass ich angesichts weiterer Bewerbungsgespräche so eine Haut haben darf. Das erleichtert mir vieles. Und selbst, wenn es bald wieder bergab geht, so habe ich mir erneut beweisen können, dass es möglich ist, aus dunklen Phasen aufzusteigen. Es fordert enorm viel Kraft und eventuell auch etwas Glück, was die Zyklusphase und einige andere Faktoren betrifft, aber es ist möglich. Das schenkt Hoffnung, finde ich.

Bevor die nächste Talfahrt einsetzt, werde ich das Hoch so gut es geht genießen. Und euch wünsche ich erstmal eine schöne Osterzeit und einen guten Start in den Frühling!

11. März 2024

Mandala Malerei

Guten Abend, ihr Lieben.
 
Keine Ahnung, ob ihr es wisst, aber eigentlich bin ich gerne kreativ. Mit Stift und Papier vor allem, meine ich. Zeichnen und malen ist eine große Leidenschaft von mir, ich liebe es! Doch ich nehme mir schon seit Jahren vieeeel zu wenig Zeit dafür, deshalb seht ihr davon auch immer weniger (falls Interesse an bisherigen Zeichnungen besteht, hier entlang). Im Kontext von Skin Picking habe ich schon lange nichts mehr angefertigt... Es ist nicht unbedingt so, dass keine Ideen da sind, aber ich setze sie aus verschiedenen Gründen nicht um. Dafür habe ich in den letzten Jahren gerne meine Haut als Leinwand genutzt, wie ihr unter "Kreatives" sehen könnt.

Ich habe heute eine kleine Mandala-Sammlung für euch. Die folgenden drei Zeichnungen habe ich über die letzten Monate angefertigt. Zwei davon sind ursprünglich in Geschenk-/Geburtstagskarten entstanden, also nicht mal für mich selbst. Aber jede kleine kreative Betätigung ist auch Selbstzweck. In den Augenblicken, in denen ich mit Bleistift oder Fineliner über das Papier fahre, kann ich mich fokussieren und entspannen. Es tut mir gut. Mehr dazu habe ich in diesem Post beschrieben, wo ich euch mein erstes Mandala (freehand, inspiriert von Liz Atkin) gezeigt habe. Vielleicht mögt ihr es ja auch mal ausprobieren? Und wenn nicht, dann wünsche ich euch einfach so viel Freude an meinen Zeichnungen. :)




6. März 2024

Nägelkauen bei Volle Kanne

Hi again! :)
 
Neben einigen Studien, die die Forschung aktuell ordentlich vorantreiben (siehe mein letzter Post), gibt es auch neues Material in den Medien! Ich habe schon ein paar neue Online-Artikel gespottet, aber um die soll es heute nicht gehen, die stelle ich euch demnächst gesondert vor. Heute geht es um einen weiteren Beitrag im deutschen Fernsehen, yeay!

Der fünfminütige Beitrag innerhalb der Sendung "Volle Kanne" bei ZDF zeigt die vom Nägelkauen betroffene Alicia, die von ihrer Erfahrung erzählt. Doch auch eine professionelle Stimme wird eingeholt, nämlich die der wunderbaren Christina Gallinat (zu ihrer Webseite)! Alicia besucht Christina in ihrer Ambulanz in Heidelberg und im Rahmen dieses Gesprächs werden einige Tipps für das Verhalten vorgestellt. Ich kann nur sagen: Ein toller, knackiger Beitrag, der für die Kürze der Zeit einige wichtige Kernpunkte enthält. Hut ab an Alicia für den Mut, sich stellvertretend für so viele Betroffene zu zeigen und ein dickes Danke an Christina, dass sie mit ihrer sensiblen Art und ihrer großen Fachkompetenz dazu beiträgt, das Verhalten angemessen einzuordnen.

Hier findet ihr den Ausschnitt in der ZDF-Mediathek, schaut unbedingt rein:
 
Hoffen wir zukünftig auf viele weitere Online-Artikel, TV-Beiträge, Radio-/Podcast-Interviews u.v.m über BFRBs wie Skin Picking! Es wird Zeit, dass das gesellschaftliche Bewusstsein für diese Erkrankungen Stück für Stück wächst.

4. März 2024

Macht Skin Picking bekannter! - 13

Halli hallo, ihr Lieben! Heute gibt es ganze drei Studien, die ich euch vorstelle und wo ich zur Teilnahme aufrufen möchte. Also eine dreifache Gelegenheit, der Forschung zu BFRBs kräftig unter die Arme zu greifen. Ihr wisst ja: Ohne Forschungsergebnisse können wir noch (extra) lange auf spezifische Hilfs- und Therapiemaßnahmen warten. Und wenn ihr nicht genug Ressourcen für alle drei Studien habt, dann bitte ich euch, wenigstens eine auszuwählen, um dort etwas Support hinfließen zu lassen. Das wäre wirklich klasse!
 
Studie Nr. 1:
Valette Frisch schreibt aktuell an der Sigmund-Freud-Universität in Wien ihre Masterarbeit. Thema ihrer Studie ist der Zusammenhang zwischen Skin Picking und psychischer Gesundheit, genauer Depressionen, Angststörungen und Stress. Durch die Studienergebnisse wird erwartet, potenzielle Risikofaktoren besser aufzeigen zu können. Wie immer ist die Teilnahme am Online-Fragebogen anonym möglich und der Zeitaufwand wird auf 20-25 Minuten geschätzt.

Hier der Link zur Online-Studie: https://onlinebefragungen.sfu.ac.at/SkinPicking/
 
 
Studie Nr. 2:
Am UKE Hamburg gibt es eine weitere Möglichkeit, die Forschung zu unterstützen - undzwar sowohl als Betroffener als auch als Behandler. Ich stelle euch hier mal den Infotext rein, der auf Christinas Webseite zu finden ist: "Im Rahmen einer Online-Studie soll die Effektivität eines neu entwickelten E-Learnings zum Thema körperbezogene repetitive Verhaltensweisen (z.B. Nägelkauen, Knibbeln/Pulen der Haut, Ausreißen/Herausdrehen von Haaren oder Kauen/Beißen der Mundschleimhaut) untersucht werden. Das E-Learning hat einen Umfang von ca. 10 Stunden und kann innerhalb von sechs Wochen ganz bequem von zuhause aus bearbeitet werden." Die Studie umfässt auch eine Vor- und Nachbefragung und für Betroffene die Möglichkeit, im Anschluss weitere Materialien zur Selbsthilfe zu bekommen.

 

Studie Nr. 3:
Aktuell läuft auch an der Universität Graz unter der Leitung von Prof. Dr. Anne Schienle (ihr kennt sie vielleicht von den BFRB-Tagen) eine neue Studie. Hier der Infotext, der mir von einer der beteiligten Studentinnen zugeschickt wurde: "Im Rahmen unserer Masterarbeit führen wir gerade eine Interventionsstudie zum Thema Skin Picking durch. Kennst du auch den Drang, deine Haut regelmäßig zu kratzen, zupfen oder quetschen zu müssen? Dann bist du bei unserer Studie genau richtig. Der gesamte Studienablauf kann bequem von zuhause aus erledigt werden." Alle weitere Infos findet ihr auf dem folgenden Flyer, danach kriegt ihr natürlich noch den zugehörigen Link.


28. Februar 2024

Hoffnungsschimmer

Hi ihr!
 
Es ist ruhig hier. Das liegt vor allem daran, dass ich meine Ressourcen in die Jobsuche stecke. Ich hätte an sich schon Lust drauf, Beiträge zu erstellen oder Ähnliches, aber mir fehlt die (kreative) Energie. Skin Picking ist nach wie vor täglich auf der Agenda. Das Verhalten passiert, aber ich denke nicht sonderlich viel daran. Es ist momentan eher ein Hintergrundthema, denn das mit dem Job hat oberste Priorität. Das ist wohl eine dieser Umbruchphasen, nehme ich an. Vieles verändert sich und es wird noch dauern, bis wieder mehr Ruhe einkehren darf. Aber vorhin war mir spontan danach, etwas auf Instagram zu posten und deshalb nun auch hier mein spontaner Gedankenausbruch. Ja, ich bin noch da, aber so richtig regelmäßig werden wir uns erst wieder sehen können, sobald ich eine Beschäftigung gefunden habe.
 
 
Dieses Foto stammt von Anfang September 2023. Es war einer dieser vielen Abende, an denen ich nach einem ganzen Tag Arbeit an meiner Masterthesis auf die Dachterrasse der Bib gegangen bin. Es war angenehm warm, die Sonne gerade dabei, sich zu verabschieden. Herrlich! Ich habe in diesen Tagen verdammt hart durchgezogen und es gleichzeitig irgendwie geschafft, kleine Minipausen einzulegen. Nur kurz raus für ein paar Runden auf der Dachterrasse. Beine vertreten und frische Luft kriegen, ihr kennt das. Wie ich es geliebt habe, wenn die Sonne schien oder mir ein sanfter Wind durch die Haare wehte. Ich habe dort oben viele Fotos von der Umgebung gemacht, die verschiedenen Wetterlagen beobachtet und dann drinnen wieder mein Bestes gegeben.

An dem Tag des Fotos verspürte ich eine Art von Hoffnung, ganz leise und entfernt. Trotz dieses wahnsinnig beschwerlichen Wegs und der zahlreichen Herausforderungen wollte ich daran glauben, dass es wird. Irgendwie. Ich hatte schon viele, viele Tage damit verbracht, die Hoffnung (beinahe) aufgegeben zu haben. Ich war so oft überfordert, hilflos, kurz vorm durchdrehen, kraftlos, genervt, ausgebrannt und was sonst noch alles. Das hatte keinen Spaß gemacht und die Situation änderte sich dadurch auch nicht. Niemand hätte mir das Schreiben der Masterarbeit abnehmen können. Sie war zu der Zeit schon so lange das Zentrum meines Lebens... Dieses Foto zeigt einen der ersten Momente, in denen ich ein unscharfes Bild von der Zeit NACH meiner Masterarbeit vor meinem inneren Auge erkennen konnte. Ich konnte mir ganz ehrlich selbst sagen "Bald ist dieser Horror endlich vorbei und alles, was danach kommt, wirst du auch noch schaffen!".

Und nun zurück zum Hier und Jetzt. Momentan ist es erneut schwierig, denn die Jobsuche beschäftigt mich sehr. Es ist ziemlich deprimierend, die gleichen Stellenportale wieder und wieder zu durchsuchen und mit leeren Händen aus der Suche zu gehen. Da sind viele Sorgen und Ängste. Doch wenn ich diese Aufnahme da oben betrachte, dann will ich wieder daran glauben, dass auch diese Phase ihr Ende finden wird. Es wird sich alles fügen. Ich versuche, Vertrauen zu haben. Alles geht irgendwann vorbei. Leben heißt Veränderung. Die richtigen Dinge werden zu mir finden. 2024 bin ICH endlich mal wieder dran!

6. Februar 2024

Druck des Normativen

Hat hier jemand was von Maske aufsetzen gesagt? Hab ich was von Normaussehen gehört? Achja, das Verhalten und die Sprache dürfen gerne mit in die vorzeigereife Schublade sortiert sein. Alles sorgfältig vorbereitet, das Äußere fein hergerichtet, alles bereit zur Präsentation. Der große Moment kommt: Du darfst bzw. sollst dich quasi selbst verkaufen und nutzt dafür selbstverständlich die mächtigsten Werbeversprechen, die dir hätten einfallen können. Gleichzeitig kommst du dir ein wenig vor wie der größte Hochstapler überhaupt und fragst dich nach dem Termin, inwiefern dein Auftritt dein wahres Ich repräsentiert hat. Denn unter dieser hergerichteten Fassade steckt doch ein ganz anderer Mensch, der gesehen werden möchte. Nur in diesem Kontext erscheint es dir fragwürdig, wie angemessen es ist, das zu wollen. Inwiefern ist eine Zusage nach diesem doch immer mehr oder weniger künstlichem Gespräch etwas mit Aussagekraft? Bist du wirklich die Person, die du in diesen Minuten versucht hast zu sein? Ist es nicht eigentlich "normal", dass du verschiedene Versionen deiner Person in verschiedenen Situationen zeigst? Bis wann ist es nur eine hübsch polierte Seite von dir und ab wann wird es Simulation? Unterscheiden sich die Grenzen je nach dem, ob sie sich auf dein Äußeres oder dein Inneres beziehen?

Gedanken über Gedanken... Keine Ahnung, ob ihr mir folgen konntet und eventuell ahnt, worauf dieser kleine Impulsvortrag hinauslaufen soll. Möglicherweise versteht ihr mehr, wenn ihr den ersten Absatz nochmal lest, nachdem ihr den Rest durch habt. Es geht um das Thema Jobsuche und Bewerbungsgespräche. Ich werde gedanklich an diese beiden Beiträge anknüpfen: Der Zwang des "guten" Aussehens und Zwang der Gesellschaft.




Ihr habt es ja mitbekommen: Ich habe zuletzt mein Studium beendet - aktuell warte ich noch auf die entsprechenden Unterlagen, die mir schwarz auf weiß bestätigen, dass ich den Master of Arts erlangt habe. Schön und gut, aber was passiert danach? Für mich ist es zwar einerseits eine undenkbar große Erleichterung, dass diese Lebensphase ihr Ende findet. Aber andererseits ergeben sich dadurch neue, bisher unbekannte Herausforderungen. Das Berufsleben wartet auf mich: Ich muss als Berufseinsteigerin bzw. frische Absolventin Fuß fassen und mich orientieren, während ich bei der Jobsuche das Gefühl habe, eine völlige Nichtskönnerin zu sein. Einschlägige Erfahrung bringe ich nunmal keine mit, sorry. Achja und dann warten damit einhergehend noch so viele andere bürokratische Aufgaben auf mich, die einem als Student glücklicherweise erspart bleiben. Für andere Menschen in meinem Alter mag das Alltag sein, für mich warten da lauter Fragezeichen und Sachverhalte, von denen ich bisher 0 Ahnung habe. Das war irgendwie das Schöne am Studium, dass man sich um so viel Erwachsenenkram keine Gedanken machen musste. Aber gut, jetzt, wo die 30 auch für mich so langsam an die Tür klopft, wird es wohl Zeit, richtig im Erwachsenenleben anzukommen... Ein Teil von mir hat darauf stumpf gesagt absolut keine Lust. :D Jetzt muss ich plötzlich so richtig erwachsen und seriös werden, denn wie bisher kann es wahrscheinlich kaum weitergehen. Ab jetzt muss ich ernsthaft abliefern, wenn ich irgendwo landen will und etwas erreichen möchte. Und das beginnt schon beim Bewerbungsprozess (jetzt kommen wir allmählich zum Thema, um das es hier geht).

Ich sage es euch ganz ehrlich: Bewerbungen schreiben und Bewerbungsgespräche führen ist echt nicht meine Lieblingsaufgabe. Aber gut, wer mag das schon? Ich habe es eingangs bereits erwähnt: Ich weiß, dass es dazu gehört und dennoch komme ich mir schrecklich vor, mich derart selbst darzustellen. Von Natur aus bin ich eher bescheiden gestrickt und unterschätze meine Fähigkeiten eher als sie zu überschätzen. Daher ist es für mich ziemlich ungewohnt und unangenehm, meine Fähigkeiten, Talente und Stärken sowie mein Wissen aufzulisten und idealerweise noch zu belegen. Mir graute es auch schon immer vor so klassischen, konservativen Bewerbungsgesprächen. Alles daran erscheint mir gestellt. Das ist es, was mich so herausfordert, denn ich bin ja Fan von Ehrlichkeit und Authentizität. Heuchlerei fand ich schon immer scheiße. Strenges Wettbewerbsdenken halte ich für genauso ungesund. Aber natürlich ist mir klar, dass eine ausgeschriebene Stelle nur mit einer Person besetzt werden kann und daher ganz schön viele Absagen erteilt werden müssen. Das liegt in der Natur der Sache. Arbeitgeber wollen die Person, die am besten passt. Logisch. Aber ich frage mich eben, inwiefern Bewerbungsgespräche dazu überhaupt eine Einschätzungsgrundlage bieten können...


Diese Fotos sind von letzter Woche, da hatte ich ein Bewerbungsgespräch. Genau das war auch mein Look für den Termin. Das Foto direkt über diesem Absatz wirkt doch sogar ganz nett, würde ich meinen. Kann man machen. Aber ihr ahnt es bereits: Damit ich so aussehen konnte, musste ich morgens knapp 90 Minuten Zeit aufwenden. Eine Stunde davon ging locker für's Schminken drauf. Und es kotzt mich so an, dass das notwendig ist. Dass ich keine andere Wahl habe. Ich will ja auch anständig aussehen, nicht wahr? Wenn ich ungeschminkt gehen würde, könnte man mich für unhygienisch, unzuverlässig, ungepflegt, müde, inkompetent, unseriös oder sonstwas halten. Nur, weil ich tiefrote Augenringe, Pickel, Wunden, Narben, rote Stellen und kaum vorhandene Augenbrauen habe. Leider nicht den Lottogewinn gehabt, wo drauf steht "Easy peasy kannst du auch ungeschminkt normal(-gut) aussehen und wichtige Termine wahrnehmen, wo es auf den ersten (äußeren) Eindruck ankommt". Ne, ungeschminkt falle ich gewissermaßen aus der Norm. Sobald jedoch rund 60 Minuten mit Make-Up gewerkelt wurde, entspricht mein Aussehen komplett der Norm und ich fühle mich dem Anlass entsprechend. NIEMALS würde ich ohne Schminke zu einem Bewerbungsgespräch gehen! Hinterher kriege ich eine Absage und frage mich vielleicht ernsthaft, ob ich geschminkt einen anderen Eindruck hätte machen können. Ich hasse es, dass es ein gewisses Normaussehen erfordert, um ohne große Auffälligkeiten existieren zu dürfen. Ich hasse es, dass ich bei Bewerbungsgesprächen diese Make-Up-Maske aufsetzen muss, weil ich mich sonst fehl am Platz fühlen würde. Und das meinte ich oben auch damit, dass man ja irgendwie nicht authentisch man selbst ist. Die geschminkte Version von mir gibt es auch abseits von Bewerbungsgesprächen, ja. Aber dort habe ich mir fast überall die Freiheit erkämpft, die Wahl zu haben. Ich bin z.B. immer frei in der Entscheidung gewesen, ob ich zur Uni geschminkt erscheine oder es sein lasse. Es hatte keinerlei spürbare Auswirkungen für mich. Doch im Bewerbungskontext merke ich den Zwang, der dahintersteht. Diesen Druck des Normativen und von Schönheitsidealen. Diese Atmosphäre von Konkurrenzdenken.

Hinzu kommt, dass mein ungeschminktes Erscheinungsbild ja wirklich etwas aussagt. Die meisten mögen dabei fälschlicherweise an Akne oder anderweitige Hautprobleme denken, aber das ist nicht wichtig. Was ich meine, ist: Wenn ich mich entscheide, ungeschminkt zu einem ersten Treffen mit einer Person zu erscheinen, dann sage ich damit etwas aus, mache mich verletzlich, bringe das Thema Skin Picking irgendwie unterschwellig mit. Make-Up erlaubt mir, davon temporär frei sein zu können. In Bewerbungsgesprächen kommt es nicht im Geringsten auf meine Dermatillomanie an, die darf gerne verborgen bleiben. Es geht ja um mich als Person. Es ist irgendwo ein Zwiespalt, merke ich gerade im Schreibprozess dieses Beitrags... Ich möchte die Entscheidungsfreiheit haben und gesehen werden als die Jacqueline, die ich bin (und zu der gehört das Skin Picking einfach noch). Gleichzeitig möchte ich nicht, dass diese Thematik bei einem Szenario, wo es um den ersten Eindruck geht, wie ein Elefant im Raum steht. Ich möchte unabhängig davon sein können, damit Raum für andere Dinge ist, die mich ausmachen. Dennoch wünsche ich mir auf lange Sicht, dass es nicht nötig sein wird, mich für immer hinter der Maske zu verstecken. Das habe ich viele Jahre lang getan und bin dabei nicht glücklich gewesen. Mir ist bewusst, dass es je nach Job nicht angemessen ist, in einer mehr oder weniger privaten Version seiner selbst zu erscheinen. Es gibt ein Job-Ich und das ist auch in Ordnung so, es ist sogar nötig. Aber ich kann mich nunmal nicht frei von Skin Picking oder frei von den Konsequenzen auf meiner Haut machen. Es ist nicht wie ein Kostüm, welches ich beim Gang durch die Haustür abstreifen und zuhause liegen lassen kann. Unter der Schminke ist nach wie vor meine gezeichnete Haut und die würde vielleicht auch gerne mal das Tageslicht sehen können.

Ich könnte darüber noch lange philosophieren, aber für den Moment soll das reichen. Das erwähnte Bewerbungsgespräch lief übrigens sehr gut und war glücklicherweise keins von diesen strengen, konservativen Abfragegesprächen. Im Gegenteil war es ziemlich locker, zwischendurch auch lustig und ich habe mich den Umständen entsprechend wohl gefühlt. Daher ist der erste Absatz womöglich ein wenig überspitzt formuliert und nicht unbedingt zutreffend, was diesen speziellen Fall anbelangt. Achja und natürlich habe ich die Tage vorher versucht, meine Haut möglichst wenig bzw. nicht zu bearbeiten. Das ist mir nur so mittelmäßig gelungen, sodass mein Hautzustand auch nur mittelmäßig war.

Erkennt ihr euch irgendwo in diesem Post wieder? Erzählt mir gerne von euren Erfahrungen oder Gedanken zu der Thematik. :) Ich bin zum ersten Mal in dieser Situation und freue mich daher über Austausch!

23. Januar 2024

Don't be fooled



Zwei ganz interessante Aufnahmen, oder? So für sich allein stehend würde sich der ein oder andere Betrachter vielleicht nicht viel denken, aber direkt gegenüberstehend ergibt sich ein ziemlicher Kontrast. Der ist natürlich beabsichtigt - ich finde es einfach immer wieder spannend, solche Gegenüberstellungen zu machen und darüber zu philosophieren, was ich beim Anblick für Assoziationen und Erkenntnisse sammeln kann.

"Don't be fooled" ist der Titel. Treffend, aber nicht erschöpfend. Natürlich seht ihr hier, dass man mit einfachen Mitteln dafür sorgen kann, ein KOMPLETT anderes Äußeres zu schaffen und somit sein Erscheinungsbild maßgeblich zu beeinflussen. Licht, Winkel, Make-Up, Kleidung und wenn ich gewollt hätte, wäre mittels Bildbearbeitung noch sehr viel mehr möglich gewesen (siehe dazu auch diesen Beitrag). Gleichzeitig seht ihr auch etwas in meinen Augen, nicht wahr? In der geschminkten Version könnte man mir unterstellen, dass meine Augen mehr strahlen und dass ich mich wohler fühle. Eventuell würde man sogar so weit gehen und sagen, dass diese Momentaufnahme an einem deutlich besseren Tag (was kann "ein besserer Tag" alles bedeuten?) entstanden ist. Dabei liegen diese beiden Bilder nur fünf Tage auseinander. Die Haut kann in sich in dieser kurzen Zeit kaum verändert haben. Ebenso wenig hat sich die Situation bzw. Lebenslage geändert, in der ich war. Klar, der Ort ist ein anderer und vielleicht waren die Themen in meinem Kopf auch anders gewichtet. Aber es sind nur Feinheiten und doch möchte ich zugeben: Ja, geschminkt fühl(t)e ich mich wohler und sicherer. Mir fiel das Lächeln ein Stück weit leichter. Ich konnte mich mit weniger Mühe auf andere Dinge als meine Haut konzentrieren. Ich konnte besser im Außen sein, lockerer mit anderen Menschen kommunizieren und soziale Interaktion mehr genießen. Das wären nur ein paar Beispiele, ich möchte allerdings auf etwas anderes hinaus.

Und zwar bin ich in beiden Fällen die gleiche Jacqueline. Mit den gleichen Stärken und Schwächen. Mit den gleichen Fähigkeiten und Talenten. Mit dem gleichen Wissen und mit den gleichen Erfahrungen. Mit den gleichen Werten und Eigenschaften. Auf beiden Bildern bin ich gleich viel wert und in gleichem Maße liebenswert. Ich habe verdient, schöne Momente zu erleben und wertvolle Erinnerungen zu sammeln - egal, wie meine Haut aussieht; egal, wie ich gekleidet bin; egal, ob und wie sehr ich geschminkt bin. Wie ich aussehe, erlaubt mit keiner Garantie einen Rückschluss darauf, wie es mir geht und was mich beschäftigt. Ich kann geschminkt sein und einen schlechten Tag haben, sodass ich mich überhaupt nicht wohlfühle. Ich kann ungeschminkt sein und den besten Tag seit Langem erleben, an dem ich keinen Gedanken an meine Haut verschwende. Was ich unternehme und wie ich mein Leben gestalte, darf unabhängig von meinem Erscheinungsbild und meinem derzeitigen Hautzustand sein. Letztendlich steckt hinter jeder geschminkten Version von mir doch sowieso die ungeschminkte Wahrheit. Wer diese ungeschminkte Jacqueline zu sehen bekommen darf, entscheide ich (größtenteils) selbst. Dennoch wünsche ich mir irgendwo, dass jederzeit der Raum dafür da ist, vorurteilsfrei in jeder Version von mir existieren zu dürfen. Ob ich das tatsächlich tue, ist ein anderes Paar Schuhe. Mir geht es um die Möglichkeit, um die Wahl. Ich kann es nicht ab, wenn ich mich dazu gezwungen fühle, mich schminken und auf eine bestimmte Weise kleiden zu "müssen"...

Achja und darüber hinaus fällt mir gerade spontan noch ein: Ich habe oben von Momentaufnahmen gesprochen. Ich finde, diesen Begriff dürfen wir uns beim Medienkonsum stärker vor Augen halten. Fotos sind nur Aufnahmen eines winzigen Moments. Sie können wahnsinnig viel ausdrücken, aber auch total viel verbergen. In dem einen Moment mache ich ein Foto von mir, wie ich mich für die Arbeit fertiggemacht habe und wenige Stunden später kann es sein, dass ich bei meiner Abendroutine in eine intensive Drücksession gefallen bin. In dem einen Moment stehe ich in denkbar ungünstigem Bib-WC-Licht und gleichzeitig kann es sein, dass ich kurz vorher mit einer lieben Freundin in der Mensa essen war, viel gelacht habe und sie sich vielleicht sogar dachte "Jacqueline strahlt heute wieder so!". Bewusstes und aufmerksames Hinschauen lohnt sich. Für euch und für eure Mitmenschen.

...Heute mal wieder ein paar random Gedanken, die hoffentlich als Reminder bei euch ankommen! Liebe geht raus! <3

19. Januar 2024

Rückfälle

Guten Abend!
 
Ich muss mir wohl eingestehen, dass jeglicher Optimismus und jegliche Zuversicht nichts bringen, wenn die eigene Haut förmlich schreit. Ich habe dieses mittelmäßige Niveau lange halten können und dachte auch, ich würde von da aus wieder Schwung kriegen und in eine neue Hochphase gelangen. Aber das hat nicht so funktioniert wie gedacht. Stattdessen bin ich wohl in einer Art Tiefphase oder Rückfall - es ging weiter bergab und jetzt darf ich erst einmal die Talfahrt genießen. Von hier aus ist es immer so verdammt schwer, wieder hochzukommen! Schließlich hat einen der Teufelskreis so fest im Griff, die Haut ist überall entzündet und das KANN ich einfach nicht in Ruhe lassen! Kennt ihr wahrscheinlich auch. Vorgestern Abend hatte ich eine recht heftige Session vor dem Spiegel, nachdem ich von der Arbeit heim gekommen war und mich abgeschminkt hatte. Die morgendliche und abendliche Badroutine sind Risikosituationen für mich. So sah das dann kurz nach dieser Attacke aus:
 


 
Und so sah ein Rückfall im letzten Oktober aus, wie eine Art Déjà-vu:




Wahrscheinlich lässt sich gar nicht mehr zählen, wie viele Rückfälle dieser Art ich schon hatte... Das müssen hunderte, wenn nicht sogar tausende gewesen sein. Kein Wunder, wenn nach 14 Jahren Betroffenheit immer mal wieder Phasen kommen, in denen einem alles zum Hals raushängt. Ständig wiederholt sich der Zyklus der Haut, ständig wiederholt sich der Zyklus des Skin Pickings. Die Achterbahnfahrt endet einfach nicht... Immer wieder fängt man von vorne an, immer wieder werden hart erarbeitete Erfolge binnen weniger Augenblicke zerstört. Tatsächlich frage ich mich sogar manchmal, ob es EUCH nicht irgendwann zu blöd mit meinen Beiträgen wird? Ich habe zwar das Gefühl (und bekomme auch oft entsprechende Rückmeldungen auf Instagram z.B.), dass gerade die ehrlichen Berichte über Rückfälle oder schlechte Phasen von anderen Betroffenen geschätzt werden, aber helfen diese Inhalte auch nach dem hundersten Mal noch? Ändert es etwas an meiner Glaubwürdigkeit? Lässt es mich in einem schlechten Licht dastehen? Werden meine Berichte langweilig und vorhersehbar? Ab und zu kommen mir diese und ähnliche Fragen in den Kopf. Und dann denke ich mir, dass es zwar mehr als schön ist, wenn meine Inhalte anderen Betroffenen helfen, dass das aber zweitrangig ist, wenn ich bedenke, dass es MIR hilft, das zu zeigen. Ich verarbeite Skin Picking immer noch zum Teil auf diese Weise. Bilder werden aus Überzeugung geteilt, weil ich Sichtbarkeit schaffen möchte. Für mich, für die junge Jacqueline, für euch, für alle unwissenden Betroffenen da draußen.

Ich möchte übrigens nicht behaupten, dass beim 1001. Rückfall keine neuen Erkenntnisse aufkommen können. Im Gegenteil glaube ich, dass man ein Leben lang lernen wird, was das angeht. Achja und wenn wir uns an meine Ziele für 2024 erinnern, ist jeder Rückfall eine perfekte Gelegenheit, mich in Vergebung mir selbst gegenüber zu üben. Wisst ihr, ich möchte nach wie vor "nur" mein Leben mit Dermatillomanie teilen. Realistisch abgebildet, nicht extra glattgebügelt oder aufgehübscht. Authentizität ist mir wichtig. Und ich stecke einfach noch mittendrin, das kann ich nicht mal eben ändern, nicht mal, wenn ich wollte. Wenn es soweit ist und ich wesentliche Schritte auf dem Heilungsweg gehe, nehme ich euch auch dort mit. Aber vorerst befinde ich mich noch im Dschungel des Skin Pickings, bin eine Beobachterin und Forscherin meines Verhaltens und eine Entdeckerin meines Weges.

10. Januar 2024

Ziele für 2024

Ihr Lieben!
 
Vielleicht schreckt euch der Titel bereits ab, denn ganz ehrlich? Wer kann noch was von "Neujahrsvorsätzen" oder "Zielen zum neuen Jahr" lesen? Für mich ist das eigentlich immer ziemlich ausgelutscht (gewesen). Gleichzeitig habe ich so etwas nie wirklich gemacht, den Sinn dahinter vielleicht auch nicht gänzlich verstanden. Doch diesmal ist es anders und ich habe überlegt, ob ich darüber öffentlich schreiben möchte oder nicht. Aktuell empfinde ich den Impuls, einen Mittelweg zu gehen. Lasst mich erläutern.
 
Die letzten Jahre waren enorm kräftezehrend für mich und ich habe so lange darauf gewartet, dass sich endlich einige fundamentale Dinge ändern können. Nun bin ich im Begriff, mein Studium zu beenden (die MA habe ich ja Mitte Oktober abgegeben und die Ergebnisse sollten noch im Januar kommen). Das Berufsleben wartet auf mich. 2024 stehen große Veränderungen an, vor denen ich teilweise große Angst habe. Doch trotz des unangenehmen Bauchgefühls ist da auch so etwas wie Hoffnung, denn ich darf endlich dieser Situation entkommen, die mich drei Jahre lang fest im Griff hatte. Ich darf wieder anfangen, zu leben. Ich darf mich wieder selbst kennenlernen und lernen, mir Gutes zu tun. Ich darf versuchen, vieeeel zu lang vernachlässigten Hobbys neue Aufmerksamkeit zu schenken. Ich darf coole neue Dinge ausprobieren. Ich habe das Gefühl, da wartet so viel auf mich, was mindestens die letzten drei Jahre pausiert werden musste. Bevor ich da zu sehr einsteige, halte ich es kurz und sage zusammenfassend: Schon seit einigen Wochen wusste ich, dass ich mir für 2024 Ziele bzw. Wünsche notieren möchte. Weil ich wusste, dass dafür Raum ist und dass ich das brauchen werde. Ich kann nicht komplett ohne Orientierung in das neue Jahr starten, ich benötige eine Richtung! Wenn ich mich selbst wieder finden will, sollte ich mir schließlich darüber Gedanken machen, was ich (nicht) will, was ich mir (nicht) wünsche, was ich erreichen möchte usw.

So enstand eine recht lange und typische Liste an Zielen und Wünschen, die mich 2024 begleiten sollen. Die Stichpunkte dieser Liste berühren verschiedene Ebenen - manche betreffen mich persönlich (meine mentale oder körperliche Gesundheit), manche beziehen sich auf den beruflichen Weg, manche sind auf meine sozialen Beziehungen ausgerichtet und manche befinden sich im Skin-Picking-Universum. Natürlich überschneidet sich hier und da auch was. Der eingangs erwähnte Mittelweg bedeutet, dass ich euch nur die für euch relevanten Stichpunkte mitteilen werde. Das heißt, alles mit Bezug zum Blog/Instagram, der Öffentlichkeitsarbeit und meinem Skin Picking generell. Denn diese Liste ist sehr privat für mich und ich finde nicht, dass sie für Fremde lesbar sein sollte.

Starten wir einfach mal rein. Die Formulierungen sind bewusst vage, obwohl bei Zielsetzungen berechtigterweise gerne davon abgeraten wird. Aber ich brauche nur eine Richtung, keinen Druck. Einen Anstupser, keine Ziellinie. Ihr versteht.
  • Instagram-Konsum reduzieren
    Das ist tatsächlich ein Punkt aus dem persönlichen Bereich, aber er berührt auch andere Ebenen. Als ich noch neu auf Instagram war, konnte ich meinen Konsum mit links ziemlich gering halten. Doch sobald sich die App ein Bild von mir machen konnte und die Inhalte mehr meinen Interessen entsprachen, wurde es immer schwieriger. Ich habe ehrlicherweise schon seit Langem Probleme damit, dass ich mich teilweise in der App verliere, stundenlang gedankenlos vor mich hinscrolle, teilweise dissoziiere und mich danach einfach nur scheußlich fühle. Das hat mich nur zusätzlich ausgelaugt. Eine Erinnerung nach einem bestimmten Zeitfenster habe ich schon lange eingerichtet, doch die habe ich dann oft ignoriert. Deswegen nehme ich es mir nun fest vor, weniger Zeit auf Instagram zu verbringen. Die Zeit, die ich in dieser App verbringe, soll Sinn haben und mir etwas geben statt nehmen.
  • SHG-Moderation vorerst reduzieren
    Versteht mich nicht falsch, ich mag es sehr, in der SHG Köln zu moderieren und mit den Betroffenen dort im Austausch zu sein. Doch ich habe gemerkt, dass es zu viel wurde und dass es mir helfen wird, da einen Gang runterzuschalten. Dadurch habe ich öfter mal einen Montagabend frei und kann versuchen, Entspannungsphasen einzubauen. Außerdem benötige ich meine Kapazitäten in der nächsten Zeit an anderer Stelle (Jobsuche etc.). Das bedeutet wiederum, dass ich eventuell wieder zur unbegrenzten Moderation zurückkehren werde, sobald ich mich danach fühle.
  • Fotos und Beiträge (Blog & Instagram) ohne Druck erstellen und posten
    Das ist eigentlich von Anfang an mein Vorhaben gewesen und die meiste Zeit hat das auch super geklappt. Ich hatte nie das Ziel, alle zwei Tage oder gar täglich zu posten. Obwohl Instagram einem gerne suggeriert, dass das nötig wäre (ist es zum stetigen Wachstum auch). Dennoch ist der Druck irgendwie präsent(er) geworden und hat mich hier und da bei meiner Prioritätensetzung beeinflusst. Ich möchte mich wieder stärker daran erinnern, dass es ohne Druck am meisten Spaß macht und euch sowie mir am meisten Mehrwert bietet. Davon haben also alle was.
  • Balance zwischen Offenheit und Schutz der Privatsphäre finden
    Bei der Formulierung dieses Stichpunkts bin ich mir nach wie vor unsicher... Es geht einfach darum, dass ich mit Blick auf meine Beiträge von vor 6, 7, 8, 9 Jahren manchmal denke "Mh, heute würde ich das nicht mehr erzählen" oder "Das würde ich nicht mehr so formulieren". Ich bin und bleibe grundsätzlich ein offener und ehrlicher Mensch. Transparenz und Authentizität sind und bleiben mir wichtige Werte. Dennoch möchte ich mich wohlfühlen mit dem, was ich teile. Und ich glaube, dass sich die Anzahl oder Intensität der Dinge, die ich teilen werde, ändern wird. Es schadet nicht, mal zu reflektieren, ob man seinem Gefühl und seinen Werten entsprechend handelt und das ist, was ich mir vornehme.
  • Hautpflegeroutine verfestigen und konstant verfolgen
    Ich war schon immer ziemlich schlecht darin, eine Hautpflegeroutine aufzubauen und zu verfolgen. Es hat mir noch nie Spaß gemacht, sondern war eher mit Frustration und Zwang verbunden. Ich habe einige Produkte ausprobiert, aber mich nie wohl mit dem Hautgefühl oder den (ausbleibenden) Effekten gefühlt. Sonnencreme und ich, wir werden auch erstmal keine Freunde werden, sorry. Ich weiß, es wäre nötig und ich wäre gerne die Person, die das ernst nimmt und täglich umsetzt. Aber es geht nicht. Meine Haut und mein ganzer Körper wehren sich dagegen. Eines Tages vielleicht. Doch zumindest ein Waschgel, ein Gesichtwasser und eine Feuchtigskeitscreme wären ein guter Anfang. Und das möchte ich zur Routine machen - sodass ich irgendwann nicht mal mehr über die einzelnen Schritte nachdenken muss.
  • In Vergebung üben
    Ich glaube, hier braucht es kaum ausführende Worte. Wahrscheinlich werden es alle mit BFRBs kennen: Man muss sich eigentlich ständig verzeihen. Und ich bin darin schon besser geworden als früher, doch ich möchte das einfach weiter üben. Vermutlich ist es eine Lebensaufgabe und das ist okay. Hauptsache, ich habe es im Blick.
Das war's auch schon. Schauen wir, wie es läuft. Habt ihr BFRB-bezogene Ziele oder Wünsche für das neue Jahr? Wenn ihr mögt, könnt ihr die Kommentarfunktion nutzen und mir davon berichten.

8. Januar 2024

Eindrücke meiner Haut - 35

Ich wünsche euch zuerst ein frohes neues Jahr 2024! :) Hoffentlich wird es nicht nur für mich ein Jahr mit großem Potenzial, sondern ebenso für euch. Ich wünsche mir für euch ein 2024 voller Zufriedenheit, Glück, Gesundheit und Erfolg (wie auch immer ihr den für euch persönlich definiert). Möge das neue Jahr euch viele schöne, lehrreiche Momente bringen, euch regelmäßig innehalten lassen und euch den Weg ebnen, den ihr langfristig einschlagen wollt.

Auf meinem Blog starte ich das neue Jahr mit einem weiteren Beitrag in der "Hauteindrücke"-Reihe. Der Eindruck, den ihr gleich von meiner Haut bekommen werdet, stammt von gestern Abend und ist spontan entstanden. Ich hatte im letzten Part 34 ja berichtet, dass ich einen ersten Abwärtstrend wahrgenommen habe. Dieser hat sich bis jetzt fortgesetzt und wir werden sehen, was die nächsten Tage und Wochen noch so bringen...


So viel zum Thema Zuversicht in Sachen Rückfall. :D So schnell kann sich das Blatt wenden. Das ist irgendwie ein kleiner Dämpfer, muss ich gestehen. Und ich sage euch: Irgendwie kam dieser Bergab-Moment genauso überraschend wie das Hoch vor/an Weihnachten. Ich weiß das alles noch nicht so recht einzuordnen. Ja, auch nach 14 Jahren Betroffenheit und mehrjähriger Auseinandersetzung mit der Erkrankung steige ich durch manche Entwicklungen meiner Haut nicht durch und muss mich in die Beobachterposition zwingen, von der ich eigentlich gerne mal frei hätte. Wieso muss meine Haut auch immer so ausrasten!? Ich verstehe es nicht. Naja. Insgesamt bin ich immer noch positiv gestimmt. Ich habe es bereits vorher aus den tiefsten Löchern raus geschafft, ich werde es wieder schaffen. Fragt sich nur wann.