31. Januar 2019

Es tut mir leid

Heute hatte ich überraschenderweise keine Uni, also einen freien Morgen und Tag (erst heute Abend muss ich arbeiten gehen). Ich freute mich und dachte, es würde entspannt werden. Doch leider tat mir die freie Zeit gar nicht gut...

Meine Haut ist momentan eh in einem ziemlich schlechten Zustand, doch ich habe es dieses Mal wirklich auf die Spitze getrieben! Ich habe stundenlang vor dem Spiegel gestanden, bevor ich zu irgendwas kam. Mein Vormittag bestand nur aus Skin Picking. Ich konnte nicht aufhören, meine Haut zu verletzen... Alles zu drücken, was ging. Alle störenden Krusten wegzukratzen. Meine Nagelhaut gründlich zu bearbeiten. Keine Stelle war sicher vor mir! Und jetzt sitze ich hier mit einem Gesicht voller roter Punkte und habe lauter Wunden, die schmerzen. Mein Gesicht, mein Dekolleté und meine Finger tun weh. Ich bin es leid...

Und mir tut es auch leid, lieber Körper. Du bist für mich da, trägst mich 24/7 sicher durch diese Welt und was ist mein Dank dafür!? Ich zerstöre dich. Du versuchst zwar unerbittlich, meine Schandtaten wiedergutzumachen, aber du kommst doch nicht gegen mich an. Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich dir solchen Schmerz bereite. Hoffentlich können wir irgendwann Frieden miteinander finden, denn ich wünsche mir nichts sehnlicher als das.

Im Nachgang an diesen für mich emotionalen Post habe ich ein paar Fotos von gerade eben für euch. Ich habe mich mit dem Sonnenlicht etwas ausprobiert; entschuldigt also gewisse Schatten in meinem Gesicht. Vor meinem Fenster befindet sich eine Treppe mit Gitterstäben an den Seiten.







30. Januar 2019

Videotipp: Liz Atkin

Hey!

Ja, meine Begeisterung für Liz Atkin aus London ebbt nicht ab. Hoffentlich seht ihr es wenigstens genauso wie ich und seid begeistert von ihrer Person!

Ich bin neulich im Internet auf einen schönen Auszug einer ihrer Vorträge gestoßen, den ich euch zeigen wollte. Gerade für diejenigen unter euch, die sich für Liz und ihre Arbeit bzw. Geschichte interessieren, aber nicht auf den SP-Tagen waren, könnte das Video interessant sein. Es deckt sich inhaltlich nämlich sehr mit ihrem Vortrag des Konferenzwochenendes im Oktober - wobei der natürlich fast eine Stunde ging, während dieses Video 13 Minuten lang ist. Lohnen tut es sich aber so oder so, wie ich finde! Liz berührt und inspiriert einfach. Punkt.


Link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=mlt3o6dnGqA

Das war's auch schon. Bis bald wieder! :)

27. Januar 2019

Derma Self Love Club - 1

Einen schönen guten Tag! :)

Ich habe Neuigkeiten, denn ab heute wird es auf meinem Blog immer mal wieder etwas frischen Wind geben! Mit dem "Derma Self Love Club" startet eine neue Postserie, die gewissermaßen besonders ist. Angeregt vom "Self Love Club" kam der Name zustande, doch wie kam die Idee zustande? Was ist besonders an dieser neuen Beitragsserie?

Nun... Auf den SP-Tagen im Oktober 2018 lernte ich viele tolle und interessante Menschen kennen. Einige kamen auf mich zu, andere Personen habe ich von mir aus angesprochen. Unter den Menschen, die auf mich zukamen, war eine junge Frau in meinem Alter. Ich war ihr nicht unbekannt und sie mir eigentlich auch nicht, wie im Gespräch deutlich wurde. Denn sie verriet mir, dass sie vor einiger Zeit einen Gastpost für meinen Blog verfasste. Ihr kennt ja ganz sicher meine Gastpostserie, die von euch als Lesern lebt. Wo ihr mal zu Wort kommen dürft, wenn ihr mögt. So fing es im Prinzip an, doch erst ab der (oder durch die?) Konferenz kam es richtig in die Gänge. Seither halten wir über E-Mail Kontakt und das sehr konstant, was mich glücklich macht! Bald schaffen wir es wahrscheinlich sogar, ein Treffen zu organisieren und mal persönlich zu sprechen. Was da alles so möglich gemacht wird, wenn man sich traut. Wahnsinn!

Jedenfalls kamen wir gemeinsam auf die Idee, dass sie hier regelmäßig von sich und ihren Gedanken erzählen kann. Schließlich hat sie sehr viele Gedanken rund um Skin Picking, Mental Health und andere ähnliche Themen. Doch es ist für uns beide eine Gewinnsituation: Ich erhalte dadurch die Möglichkeit, frischen und lehrreichen Wind in den Blog zu bringen, indem ich eine weitere sehr mutige Person zu Wort kommen lasse und sie kann ihre vielseitigen, kreativen und auch tiefsinnigen Gedanken hier mit euch teilen. Das heißt im gleichen Zuge, dass wir uns beide erhoffen, dass es gut bei euch ankommt und auch ihr davon profitieren könnt. Wir müssen zusammenhalten und können nur gemeinsam die Aufmerksamkeit für Krankheiten wie unsere verstärken!

Nach diesem Absatz gibt es ein paar erste einführende Worte von der jungen Frau namens Janika. Im Laufe der Serie werden verschiedene Themen angesprochen und vielleicht sogar mal ein paar Zeichnungen von ihr gezeigt werden. Eventuell gestalten wir es auch (teilweise) interaktiv, sodass ich von ihren Aussagen inspiriert etwas zu den Beiträgen sage oder wir eine Art Diskussion zu einer Thematik führen. Schauen wir einfach mal, wohin es uns führt, richtig? Ich freue mich schon sehr darauf und danke dir nochmal öffentlich für deine mutige Bereitschaft, Janika!


"Hallo liebe Community,

Ok, Mensch vor Diagnose: Mein Name ist Janika. Ich bin 21 Jahre alt und komme aus NRW.
Ich freue mich sehr, ab jetzt auch ab und zu hier auf diesem tollen Blog tätig zu werden! Ich habe Jacqueline persönlich zum ersten Mal während der Skin Picking Tage in Köln kennengelernt und daraufhin sind wir in einen spannenden und vielseitigen Austausch gelangt, der erfreulicherweise bis heute Bestand hat.
Ich lebe mittlerweile seit über vier Jahren mit Dermatillomanie und verfolge Jacquelines Blog seitdem ich weiß, dass mein Verhalten auch einen Namen hat. Vier Jahre mag dem Einen oder Anderen vielleicht nicht so viel vorkommen, immerhin habe ich auch selbst schon von vielen Schicksalen gehört, bei denen die Jahre der Erkrankung eine zweistellige Zahl abbilden. Ich lebe jedoch nicht nur mit Dermatillomanie, sondern auch mit weiteren Zwängen, Depressionen, starken Ängsten und den Folgen eines traumatischen Erlebnisses.
Lange Zeit habe ich mich im Hintergrund gehalten, doch der Blog und besonders auch der erfüllende E-Mailaustausch mit Jacqueline haben mich stärker gemacht, insofern, dass ich offener mit mir und meinen Krankheiten umgehe. Ich möchte mich nicht mehr schuldig fühlen, wenn ich das Beste für mich mache. Lange Zeit wurde meine Krankheit in meinem Umfeld nicht wahrgenommen und nicht respektiert. Dann entschied ich, der Mensch zu werden, den ich selbst nie hatte: Ich möchte uns mit Jacqueline zusammen eine Stimme geben! Ich möchte mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln eine weitere Welle der Solidarität anstoßen und die Schranken, die Dermatillomanie als schlechtes Verhalten, aber auch als Tabu Thema definieren, durchbrechen.
Ich werde ab nun hin und wieder aus meinem Leben mit der Krankheit erzählen. Jeder Mensch hat seine Themen, so auch ich. Ich möchte euch zeigen, wie mein Seelenleben meinen Alltag beeinflusst. Welche Erfahrungen ich gemacht habe und mache, wie ich manchmal unter der Last meiner Gedanken zusammenbreche, obwohl sie nichts wiegen. Aber auch, wie ich täglich versuche, Freude und Dankbarkeit zu verspüren, egal, wie sehr es mir manchmal unmöglich scheint.
Ich würde mich natürlich wahnsinnig freuen, wenn wir auch in einen angeregten Austausch geraten. Ich hinterlasse hier meine E-Mailadresse (koernerschnitte98@web.de), ihr könnt mir sehr gerne schreiben! Egal um was es geht: Wenn ihr jemanden zum Reden braucht, Fragen habt oder auch einfach etwas fachsimpeln wollt: Ich bin für euch da. Vertrauen ist gewiss nicht mit ein paar Beiträgen geschaffen, aber vielleicht können wir, Schritt für Schritt, eine Ebene finden, eine Linie, auf der wir gemeinsam mutig werden! Es wird Zeit für einen „Mutausbruch“ und deshalb möchte ich ab heute alles geben, um euch meine bedingungslose Unterstützung zuzusichern. Ich bin nicht alleine. Du bist nicht alleine. Wir sind nicht alleine.

Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mich euch.

Fühlt euch gedrückt,
Eure Janika"

23. Januar 2019

Nächtliches Treiben



Überschrift und Bilder zusammen sagen eigentlich schon alles. Aber wie so oft belasse ich es nicht nur dabei.

Neulich lief es noch fast mühelos gut und ich habe mich darüber auch gefreut! Ja, ich war dankbar und habe es wertgeschätzt. Aber es hielt mal wieder nicht lange an. Alles ist so vergänglich, ich hasse es! Jedenfalls wartete das Entzündungspotenzial meines Körpers wieder nur auf den geeigneten Moment, um sich auszubreiten. So ging es vor einigen Tagen bergab und ich konnte leider wenig die Finger von meiner Haut lassen. Vorgestern Abend hätte ich eine gute Gelegenheit nutzen und (verhältnismäßig) früh schlafen gehen können. Pah, denkste! Das Skin Picking hatte andere Pläne mit mir... Und schwups - war es halb 2 in der Nacht. Meine Haut sah wirklich schlimm aus, weil ich viele sehr große Stellen im Gesicht habe. Die Fotos bilden das nicht wirklich realitätsnah ab, muss ich sagen. Gestern folgte dann mein typischer "Fuck off"-Tag, an dem ich extra keine Schminke trug. Hier, Welt! Sieh her, ich hab rote Stellen im Gesicht und ich weiß, dass es doof aussieht, aber es kümmert mich nicht! Natürlich würde ich gerne reinere Haut haben, aber das geht nunmal nicht. Irgendwann vielleicht.

22. Januar 2019

Macht Skin Picking bekannter! - 5

Hallöchen! :)

Wenn ihr, so wie ich, gerne ein paar Minuten für die Forschung an Dermatillomanie opfert, dann habe ich erfreuliche Nachrichten für euch! Es gibt einen neuen Fragebogen, der sich dem Zusammenhang von Dermatillomanie und Emotionskontrolle und Stress widmet. Erstellt wurde der Fragebogen im Rahmen einer Bachelorarbeit von einer Studentin aus Wien. Er ist wie immer freiwillig und anonym!

Wer Interesse und Zeit hat, kann den Fragebogen in 10 Minuten unter diesem Link ausfüllen:

https://www.soscisurvey.de/test149996/?fbclid=IwAR33dJAEN9piUsT7R4scA76IbzYxE03n-17w9cVL5P4p-ahZS2BFZlQZi3Y

Die Forschung wird es euch danken! Und auch ich danke allen, die noch an der kleinen Studie teilnehmen und weitere Ergebnisse liefern!

20. Januar 2019

The freedom to finally stop - 7

Einen schönen guten Abend wünsche ich euch!

Wir bringen mit diesem Beitrag nun die Postserie um das Buch "Skin Picking - The freedom to finally stop" von Annette Pasternak zu Ende. Ich erwähnte im letzten Teil schon, dass hier thematisch gesehen kein neuer Abschnitt von mir verarbeitet wird, weil ich euch zum Abschluss zeigen wollte, wie ich mit all dem Input umgegangen bin bzw. umgehe. Angefangen habe ich damit letztes Mal schon (unbedingt reinschauen!) und jetzt wird es zu guter Letzt um mein kleines "Skin Picking Buch" gehen. Dort haben einige Aufgaben ihren Platz gefunden, wie z.B. mein Habit Log, mein Mini/Positive Log, Listen und einige Erkenntnisse daraus. Es sollte ganz einfach ein Zuhause für alles werden, was mit Skin Picking zutun hat und niedergeschrieben oder anderweitig festgehalten wird.



So sieht es aus: Es ist ein Paperblanks-Notizbuch mit leeren Seiten in einem Format, was zwischen A4 und A5 liegt. Das Design ist sehr besonders und auffällig, was ich bewusst so gewählt habe. Ich wollte etwas Schönes und Positives damit verbinden und mich gut bei der Benutzung fühlen. Doch bevor ich euch ein wenig vom Inhalt zeige, will ich euch kurz ein paar Vorerklärungen zum besseren Verständnis geben.

Denn was ist ein Habit Log? Ein Habit Log gehört laut Annette Pasternak zu den wichtigsten Aufgaben, die man nach der Lektüre des Buches befolgen sollte. Mithilfe des Habit Logs bekommt man eine Übersicht über sein Skin Picking Verhalten und andere, damit zusammenhängende Dinge wie Emotionen, Gedanken usw.. Man notiert dazu bei jeder Drückerei oder Kratzerei einige Parameter und das am besten zwei, drei Wochen mindestens. Das soll die grundlegende Basis für weitere Schritte sein.
Und was ist ein Mini Log bzw. Positive Log? Auch hier werden einige Parameter notiert und das täglich, jedoch unabhängiger vom Skin Picking. Man kann beispielsweise beobachten, wie viel Wasser man trinkt oder Tag für Tag aufschreiben, was man sich Gutes getan hat. Man ist hier insgesamt etwas freier in der Auswahl, was man festhalten möchte - wenn man es denn möchte, denn zwingend notwendig ist diese Aufgabe nicht. Sie dient unterschiedlichen Zwecken; je nach dem, was man notiert.

Ich habe ein paar Monate lang beide Logs sehr gründlich geführt und so jeden Abend mit meinem Notizbuch gearbeitet. Es war definitiv bereichernd und interessant und hat mir sogar sehr geholfen am Anfang, jedoch bin ich mir inzwischen unsicher, ob eine derart akribische Beobachtung auf Dauer gut für mich ist. Den Habit Log brauche ich meiner Meinung nach nicht mehr, da ich genügend Erkenntnisse daraus gewonnen habe. Den Positive Log will ich dagegen nicht komplett verwerfen und in Zukunft vielleicht wieder anfangen (eventuell in abgeänderter Form). Ich habe aktuell nämlich neue Pläne für dieses Buch, doch dazu gibt es am Ende mehr.

Erstmal zeige ich euch Ausschnitte aus meinem Büchlein...

Erste Seite(n): Ziel des Ganzen
Habit Log oben, Positive Log unten

Habit Log oben, Positive Log unten

Wie schon angedeutet, habe ich damit mithilfe des Buches weiter gearbeitet und Erkenntnisse gewonnen, die ich ebenso schriftlich festgehalten habe. Ich habe sozusagen Muster analysiert. Wie genau das geht, will ich nicht vorgreifen und auch nicht zeigen, dann wäre schon fast das ganze Buch verraten. Auch eine ganz wichtige Liste (nämlich die Pro/Contra-Liste) von mir zeige ich euch bewusst nicht. Aber weil diese Technik auch über das Buch hinaus bekannt ist, sage ich euch gerne, was es damit grob auf sich hat: Wenn man sich klarer über Vor- und Nachteile des Skin Pickings werden möchte, ist die Pro/Contra-Liste eine gute Methode. Man schnappt sich dazu einen Zettel oder erstellt eine Datei auf dem PC und teilt das analoge oder digitale Blatt in vier Blöcke. Block 1 nennt sich "Pros of picking", Block 2 nennt sich "Cons of picking", Block 3 nennt sich "Pros of not picking" und Block 4 nennt sich "Cons of not picking". Zu diesen vier Überschriften sammelt man alles, was auf einen zutrifft. Wenn man sich dazu Gedanken macht, wird einem Einiges erst richtig deutlich!

Allerdings besteht das Buch nicht nur aus Aufgaben, Notizen und Beobachtungen. Ich habe dort auch motivierende Sprüche aus dem Buch gesammelt, die ihr hier sehen könnt:


Das leitet wunderbar zum Ende über... Ich sagte es bereits, doch ich gebe es an dieser Stelle erneut zu: Ich befinde mich momentan in keinem aktiven Kampf gegen das Skin Picking. Das heißt, dass ich auch keine Aufgaben mehr befolge und mein Buch derzeit nicht nutze. Das ist natürlich schade! Zum großen Teil ist das meiner fehlenden Zeit und Kraft geschuldet, die durch mein zeitintensives Studium und andere Alltagspflichten zustande kommen. Ein Faktor, an dem sich auch in Zukunft wenig ändern lässt. Der andere Grund ist allerdings, dass ich mein Buch ändern möchte. Ich möchte dort in Zukunft noch positiver sein. Wie oben erwähnt werde ich vielleicht einen veränderten Positive Log anfangen, andere motivierende Sachen sammeln, erreichte Ziele notieren und wahrscheinlich auch schöne Erinnerungen zum Skin Picking festhalten. Damit habe ich schon angefangen, indem ich die Bildchen und Postkarten, die mir Liz Atkin neben der Zeitungszeichnung zugeschickt hat (hier nachzulesen), in das Buch geklebt habe. Sie geben mir einfach einen Schub.



Ihr seht: Ich möchte mich mehr auf Positives, auf Erfolge und auf Motivation konzentrieren. Trotzdem will ich nicht komplett ausschließen, dass ich irgendwann wieder auf die Aufgaben zurückkomme. Ich halte mir alles offen, schließlich ist auch noch mehr als genügend Platz in dem Buch.

Das war endlich mal ein längerer Post. Danke für's Lesen! :) Falls ihr alle vergangenen Teile dieser Postserie nachlesen möchtet, könnt ihr das unter dem Label "TheFreedom" tun! Hoffentlich hat euch die Postserie gefallen und eventuell sogar inspiriert!

13. Januar 2019

The freedom to finally stop - 6

Hey hey!

So langsam gelangen wir in Richtung Ende, was diese Postserie betrifft. Dies soll nach Plan der vorletzte Post zum Selbsthilfebuch von Annette Pasternak sein. Thematisch greife ich allerdings das letzte Mal ein paar Themen auf und leite schon über zu dem, was ich damals aus der Lektüre so gemacht habe. Denn dieses Buch ist nicht einfach eins, was man einmal liest und dann als Staubfänger in sein Bücherregal verbannt. Es ist der Grundstein für einige Aufgaben, die es in den Alltag zu integrieren gilt und die einem dabei helfen sollen, das Skin Picking zu überwinden.

Fangen wir mit der inhaltlichen Seite an, in der wir uns unsere Gedankenwelt vornehmen wollen. Zum Abschluss will ich nochmal auf den Mehrwert dieses Buches hinweisen, bevor ich zu meinem Umgang damit überleite.

Ihr kennt es sicher selbst sehr gut: Wir sind zu oft Sklaven unserer inneren Stimme. Wir glauben, was wir denken. Wir folgen unseren Überzeugungen. Es ist auch gut, einen festen Charakter und dazu passende Meinungen und Überzeugungen zu besitzen, jedoch sollte man sich ihnen nicht naiv hingeben. Das meine ich in dem Sinne, wie es Annette Pasternak in ihrem Kapitel "Question your thoughts" schreibt - wir glauben viel zu leichtsinnig, was wir alles denken. Das liegt laut ihr eben daran, dass unsere Gedanken uns dauerhaft begleiten, weswegen wir gar nicht auf die Idee kommen, sie in Hinblick auf ihre Richtigkeit kritisch zu hinterfragen. Wenn ich hier von Gedanken spreche, meine ich übrigens negative Gedankenmuster, die in irgendeiner Weise mit unserem Körper, unserem Aussehen oder dem Skin Picking zutun haben. Jedenfalls ist es ganz dramatisch, dass wir unserer inneren Stimme alles glauben, denn das führt laut Pasternak dazu, dass wir uns vorschnell mit unwahren negativen Überzeugungen identifizieren, die uns Schmerz bereiten und uns von der Heilung abhalten. Um dem entgegenzuwirken, kann man versuchen, bewusster mit negativen Gedankenmustern umzugehen. Dazu gehört auch, dass wir immer eine Wahl haben - wir können uns aussuchen, was wir denken. Natürlich muss das alles gelernt und auch geübt werden, aber hilfreich dafür ist, dass es glücklicherweise relativ häufig verbreitete Gedankenmuster gibt, die von Annette Pasternak im genannten Kapitel nach und nach aufgeführt und mit passenden Tipps zur Umkehrung dieser versehen werden. Dabei kann man sich als Leser des Buches wunderbar durcharbeiten und selbst herausfinden, wie viele von diesen Mustern man in seinem Kopf trägt. Nach dem trainierten Bewusstsein und dem Wissen um die eigenen Gedankenstrukturen kommt das kritische Hinterfragen. Dazu rät Annette, dass man sich die Fragen "Ist das wahr?" und "Kann ich absolut sicher sein, dass es wahr ist?" stellt. Weil man sich eben nicht zu 100% sicher sein kann, dass die eigenen Überzeugungen mit der Realität übereinstimmen, soll man sich danach fragen, wie man sich mit den Überzeugungen fühlt. Spoiler: Schlecht. Ja, sie lassen uns traurig und unsicher werden. Das überträgt sich auf unser Verhalten und das wiederum überträgt sich auf die Ereignisse, die uns passieren. Daher sagt Annette: Hinterfragt eure Gedanken und macht euch frei von negativen Überzeugungen! Ihr seid nicht eure Gedanken! Denkt positiver und werdet euch selbst der beste Freund! Wie das genauer funktioniert, solltet ihr bei Interesse selbst im Buch nachlesen.

Was ich an diesem Buch so toll fand, war auch das Ende. Es kommt nicht einfach so, lässt einen nicht mit all dem neuen Wissen im Regen stehen. Annette Pasternak findet zum Ende ein paar letzte schöne Worte, die sie in ein eigenes Kapitel mit dem Namen "Staying motivated" packt. Sie weiß also selbst, dass es sein kann, dass man vom Weg abkommt. Für diesen Fall hat sie ein paar letzte Tipps parat, die zu neuer Motivation verhelfen sollen. Dazu gehört auch (wo ich nur zustimmen kann), dass man dieses Buch mehr als einmal lesen kann. Die Chancen sind hoch, dass man neue motivierende Textstellen findet oder neue Tipps und Strategien, die man noch nicht ausprobiert oder vergessen hat. Die Ganzheit dieses Buchs macht es so wertvoll!


Hoffentlich konnte ich euch bis spätestens hierhin von diesem Buch überzeugen, denn es ist wirklich klasse! Für den Fall, dass ihr es auch gelesen habt oder noch lesen wollt und euch dann fragt, wie ihr mit all den Informationen umgehen könnt, möchte ich euch zum Schluss noch zeigen, wie ich das angegangen bin. Das ist selbstverständlich nur ein Vorschlag!

Schritt 1: Während der Lektüre habe ich (natürlich auch für diese Postserie) spannende Themen, Ansichten, Textstellen oder Ähnliches gesammelt. Das sollte die Basis werden für all das, was mich persönlich interessiert und wozu ich mich vielleicht auch näher informieren möchte. Manche Punkte davon waren auch "nur" ein frischer Wind bzw. eine neue Perspektive.

Schritt 2: Daraufhin erstellte ich mir eine Liste mit allen Sachen, die ich ausprobieren oder in meinen Alltag integrieren wollte. Die sieht folgendermaßen aus:



Wie ihr seht, ist Einiges zusammengekommen. Ich habe mir Stichpunkte notiert, die entsprechende Seitenzahl dazu und eventuelle "Hilfsmittel" wie das Buch selbst oder das Internet. Inzwischen ist die erste Seite fast komplett abgehakt (obwohl ich aktuell nichts mehr davon mache). Für all diese eher theoretischen Aufgaben habe ich mir ein Notizbuch gekauft, was ab dann mein "Skin Picking Buch" wurde. Das werde ich euch im nächsten Teil zeigen!

Für heute zeige ich euch das, was ich wirklich sofort umgesetzt habe, weil ich es so sehr wollte: Die kleinen Zettel am Badezimmerspiegel. Sie sollen mich auf das ausmerksam machen, was ich wirklich will: Freiheit. Das soll das rechte Bild für mich visualisieren.


4. Januar 2019

Vorher-Nachher - 5

Nach zwei langen Wochen melde ich mich mal wieder zurück und wünsche euch erstmal von ganzem Herzen ein frohes neues Jahr! :)

Die Feiertage waren gewissermaßen turbulent bei mir: Viel Arbeit, bisschen Entspannung und Beisammensein, tagelang kein Warmwasser und keine Heizung im Haus... Aber jetzt geht es so langsam zurück in den Alltag, denn auch mein Freund reiste gestern wieder nach Berlin. Viel zu kurz war die freie Zeit, aber was will man machen? Hoffentlich konntet ihr etwas Kraft über die freie Zeit sammeln, um in das neue Jahr zu starten!

Heute gibt es nach über 1,5 Jahren einen neuen Teil dieser kleinen Postserie. Der Anlass dazu war nicht mal geplant, sondern ergab sich aus ein paar Umständen: Meine Schwester durfte mich zu Silvester (was mein Freund, sie und ich zu dritt verbrachten) schminken! Seit sie sich auch mit Lidschatten und Co. ausprobiert, wollte sie sich an mir versuchen und da ich selbst nie Lidschatten verwende und mich auch noch nie damit gesehen habe, hat sie nun die Chance dazu bekommen. Sie durfte sich an meinen Augen vollends austoben: Matter Lidschatten, Glitzer, falsche Wimpern. Den Rest - also meine Haut und Augenbrauen - schminkte ich aber wie immer selbst. Das Ergebnis des Ganzen war sehr ungewohnt für mich...

Vorher-Nachher

Schnappschuss

Obwohl es mega interessant war, mich so zu sehen, muss ich sagen, dass es mich etwas irritiert. Es mag der ungewohnte Anblick sein, aber ich finde irgendwie, dass es nicht so zu mir passt und mir nicht so steht (wie z.B. meiner Schwester). Trotzdem danke ich meiner lieben Schwester natürlich dafür, dass sie sich so viel Mühe für mich gemacht hat!

Für die nächste Zeit kann es weiterhin sein, dass ich ich nicht so oft schreibe wie ich gerne würde - die Uni wartet schon mit vielen, zeitintensiven Aufgaben und Prüfungen auf mich. Bis zum nächsten Post und macht es gut!