30. April 2021

Review Nudge-Band

Hallöchen!
 
Heute möchte ich euch von einem ganz besonderen Produkt erzählen, das von der Art her sicher sehr viele von euch interessieren könnte!
 
Kennt ihr das keen Habitaware (klick und klick)? Das ist ein smartes Armband, welches mit einer App verbunden ist, sodass ihr es auf euer individuelles Verhalten (Skin Picking, Trichotillomanie, Nägelkauen) "trainieren" könnt. Sobald das geschehen ist, wird euch das Armband mit einer sanften Vibration aufmerksam werden lassen, wenn ihr in euer Gesicht fasst oder an eure Haare geht, also genau die Bewegungen ausführt, die ihr verlernen wollt. Bei Fehlalarmen kann man das dem Armband übrigens auch mitteilen, sodass es immer besser lernt. Ich kenne dieses Armband schon länger und hätte es immer interessant gefunden, das Ganze mal auszutesten. Jedoch haben mich bisher der Preis und die Tatsache, dass ich wahrscheinlich zwei - eins für jede Hand - bräuchte, abgeschreckt.

Das Habitaware zeige ich euch heute nicht (wie ihr im Titel schon sehen könnt). Aber ich zeige euch ein ähnliches Produkt - das Nudge-Band (klick)! Nudge scheint ein jüngeres Produkt zu sein und sich bestimmt auch ein Vorbild an Habitaware genommen zu haben. Jedoch ist es wesentlich erschwinglicher und auch simpler gestaltet. Denn das Nudge muss nicht "trainiert" werden, es ist also auch nicht mit einer App verbunden, sondern kann sofort verwendet werden, sobald das Modul geladen ist.

Und ich hatte nun die Gelegenheit, das Produkt für circa drei Wochen zu testen (ohne irgendeine Gegenleistung oder Bedingung übrigens, daher ist das hier KEINE Werbung!). In diesem Post möchte ich euch von meinen eigenen Erfahrungen damit berichten sowie Pro's und Contra's gegenüberstellen. Doch zuerst ein paar visuelle Eindrücke:










So, das war jetzt Einiges an Bild- und Videomaterial. :D Aber ich wollte euch möglichst genau aus allen Winkeln zeigen, wie das Armband an mir (als zierlicher Person mit extrem dünnen Handgelenken) aussieht. Übrigens gibt es das Nudge auch in weiteren Farben, nur für mich ist schwarz das einzig Wahre! Was auf den Bildern eventuell nicht so gut zu erkennen ist: Es gibt einen Druckknopf und vier LED-Leuchten. Der Druckknopf ist zum Ein- und Ausschalten sowie für ein, zwei andere Funktionen zuständig und die LED's zeigen, an welcher Hand man es trägt und wie oft man die ungewünschte Bewegung ausgeführt hat (dazu unten mehr).

Gut, erst einmal die Rahmenbedingungen: Ich habe das Nudge drei Wochen lang getestet und das an beiden Händen (man kann es nämlich mit einem kurzen Knopfdruck switchen) und in verschiedenen Zeiten, d.h. in meiner freien Zeit, aber auch, als die Univeranstaltungen wieder losgingen. Ich habe es mit Ausnahme vom schlafen und duschen bei eigentlich allen Aktivitäten getragen und mich daher ganz gut damit vertraut machen können. Im Lieferumfang enthalten sind übrigens das Band, das Modul, eine Anleitung und ein USB-Ladekabel. Ich denke, ich würde dann direkt zu den Vor- und Nachteilen übergehen, dann wird es am deutlichsten, welche Eigenschaften das Armband zeigt und wie ich es erlebt habe...

Vorteile:
+ Leichte Bedienung
+ Schnell einsatzbereit (kein Training oder anderweitige Vorarbeit nötig)
+ Einfaches Switchen zwischen beiden Händen
+ Integriertes Tracking/Zählen der Vibrationen, allerdings sollte man da auch mitzählen, weil die LED's nur bis 20 anzeigen können und danach von vorne beginnen
+ Einmal angelegt, sitzt es fest und lockert sich nicht
+ Vibration ist angenehm sanft, aber dennoch auffällig genug für den gewünschten Effekt
+ Schöne Verpackung und modisches, aber unauffälliges Design des Armbands
+ Schöne und gute Vermarktung, sehr guter Webauftritt (sowohl die Homepage, als auch Instagram) mit dem Ziel, über BFRB's aufzuklären
+ Weltweite Lieferung
+ Große Farbauswahl
+ Erschwinglich

Nachteile:
- Aufgrund der voreingestellten Kalibrierung nur für Gesicht und Dekolleté nutzbar, nicht für die Körperbereiche abwärts
- Nur im Stehen oder im Sitzen nutzbar, nicht im Liegen (dann funktioniert die Kalibrierung nicht richtig)
- SAUviele Fehlalarme (weil es eben nicht selbst "trainiert" wird und alles meldet, wo man den Arm bzw. die Hand hoch bewegt oder auch nur in die Nähe des Kopfes kommt)
- Teilweise sogar Fehlalarme bei horizontalen Bewegungen
- Keine gute Erkennung von Unterschieden (obwohl das so angepriesen wird!) zwischen ähnlichen Bewegungen
- Gefahr von Abstumpfung oder Gewöhnung aufgrund der vielen Fehlalarme (dadurch wird das Aufmerksamkeitstraining beeinträchtigt)
- Aussehen des Armbands an mir groß bzw. klobig (weil ich so zierlich bin)
- Tragekomfort für sehr schmale Handgelenke nur so mittel, da es leicht drückt und mich irritiert hat
- Nicht ganz einfach, es alleine anzulegen

Das sieht jetzt so in der Übersicht relativ ausgewogen aus, aber für mich überwiegen die Nachteile bei Weitem. Denn die Nachteile betreffen die Funktion des Armbands und damit auch den potenziellen Erfolg oder Nutzen. Die vielen Fehlalarme haben mich schon in den ersten Tagen genervt, denn ich konnte nichts im Haushalt tun, ohne eine Vibration zu kassieren (frisieren, Wäsche abnehmen, Geschirr wegräumen, essen, trinken...). Klar könnte man jetzt sagen, man kann das Armband für solche Aktivitäten abnehmen bzw. es ausschalten und es nur für Risikosituationen nutzen, aber dann hat es auch irgendwie seinen Zweck verloren, so "leicht" zu sein, wisst ihr? Dann muss ich ja immer dran denken, es extra an- oder abzulegen. Durch die vielen Fehlalarme war ich irgendwann auch gar nicht mehr sensibilisiert dafür - ich habe mich dran gewöhnt und tja, das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was das Armband will. Es will schließlich unsere Aufmerksamkeit für die brenzligen Situationen steigern und uns nicht nerven. Mich stört dabei am meisten, dass Nudge damit wirbt, dass das Armband schlau genug sei, zu unterscheiden, ob du an dein Gesicht gehst oder nur deinen Finger zum Zeitunglesen ableckst. Ich habe das nachgestellt (weil ich keine Zeitung lese :D) und kann daher eindeutig sagen: Nein, das Armband kann das nicht unterscheiden. Es ist natürlich toll, dass es so bedienerfreundlich und schnell startklar ist, aber eigentlich ist das für mich kein angebrachter Preis, wenn man dafür bei der Funktionalität einbüßen muss. Ich persönlich fände es schöner, wenn es meinetwegen etwas mehr Zeit in der Vorbereitung verlangt, aber dafür dann auf mich abgestimmt ist und nicht dauernd Fehlalarme schlägt. Denn so bringt es mir auch nichts, wenn das Produkt erschwinglich ist, aber keinen Nutzen hat. Darüber hinaus fand ich den Tragekomfort ja nicht so prickelnd, aber da bin ich vielleicht auch einfach empfindlich? Ich trage nie Schmuck und daher war das für mich total ungewohnt und teilweise sogar unangenehm, die ganze Zeit dieses Armband so eng zu spüren (ich musste es auf die engste Einstellung stellen, sonst wäre es ständig verrutscht).
Trotzdem möchte ich betonen, dass ich das Anliegen und das Engagement von Nudge richtig toll finde! Man muss nur einen kurzen Blick auf deren Internetseite oder Instagramaccount wagen und man sieht sofort, dass sie es ernst meinen und uns Betroffenen gerne helfen möchten. Sie haben so eine ausführliche und hilfreiche Internetseite gestaltet und setzen sich auf Instagram dafür ein, BFRB's bekannter zu machen. Das ist sehr nobel und lobenswert! Und sie verfolgen natürlich auch einen guten Ansatz, jedoch denke ich, dass es da noch viel Luft nach oben gibt.

Zusammenfassung:
Nudge kann aus meiner Sicht ein Trainingsbegleiter für die Betroffenen sein, die wenig Aufmerksamkeit für ihr Verhalten besitzen und eine eher leichte Ausprägung der Krankheit haben. Es kann aber keine Wunder bewirken und man sollte sich darüber bewusst sein, dass die Entscheidung über die Ausübung des Verhaltens immer noch in den eigenen Händen (wortwörtlich) liegt. Das Nudge stoppt einen nicht und unterbindet das Verhalten nicht!
Meiner Meinung nach liegt das größte Verbesserungspotenzial bei der Kalibrierung des Armbands. Wenn man dabei bleiben möchte, das Armband ohne App anzubieten, dann sollte bei der Kalibrierung sehr sorgsam nachgebessert werden. Alles in allem kriegt das Nudge leider keine Empfehlung von mir!

In einigen Wochen bzw. Monaten darf ich auch das Habitaware testen und kann euch dann hoffentlich ein Vergleichsreview schreiben. Ich bin sehr gespannt!

25. April 2021

Real skin



 
Was sind die Unterschiede? Was fällt uns auf? Was möchte ich dazu sagen?
 
- Real skin vs. fake skin
- Unbearbeitet vs. bearbeitet
- Real life vs. social media (und Werbung)
- Was du im Spiegel siehst vs. womit du dich online vergleichst
- Was ich jetzt poste vs. was ich früher als Teenager gepostet habe

Es gibt einfach immer zwei Seiten einer Medaille und auch immer das Potenzial für Veränderungen und Weiterentwicklungen. Du bist kein schlechter(er) Mensch, wenn du dich noch nicht traust, dich echt und nah und unbearbeitet zu zeigen. Aber es ist wichtig, ein Bewusstsein für das Ganze zu besitzen und Inhalte auf Instagram & Co. aufmerksam konsumieren und reflektieren zu können. Leider bringt einem das niemand so richtig bei, deswegen sind viele Menschen aus meiner Generation und nachfolgenden Generationen so unsicher, haben so viele Zweifel und vergleichen sich viel zu sehr. Es ist aber nie zu spät, diesbezüglich an sich zu arbeiten! Wie gesagt, jeder trägt das Potenzial in sich, sich weiterentwickeln zu können!

16. April 2021

Neue Podcastfolge! 2.0

Nein, ihr habt euch nicht verguckt... :D
 
Manchmal gibt es Zufälle im Leben. Vorgestern habe ich euch in meinem letzten Blogpost weitergeleitet, dass Dr. Karin Forschner und ich gemeinsam eine Podcastfolge zum Skin Picking herausgebracht haben. Das war ein ausführliches und gutes Gespräch und eine wunderbare Chance, das Krankheitsbild über eine neues Medium verbreiten zu können!

Am gleichen Tag habe ich ein Interview mit Christina Gallinat für ihren neuen Podcast geführt. Wir hatten einen äußerst intensiven Austausch und daher wusste ich gleich, dass die endgültige Podcastfolge der Wahnsinn werden wird. Und darüber hinaus war Christina super fix und fleißig und hat die Folge gleich gestern - also einen Tag später - fertiggestellt und veröffentlicht.

Wie ihr ja wisst, ist Christina vom Fach und deshalb hat unser Interview nochmal einen anderen Schwerpunkt und erlaubte außerdem noch mehr Tiefe. Wir haben unsere Gedanken gegenseitig ergänzt und dabei einige tolle Messages gesammelt, die nicht nur in Zusammenhang mit Skin Picking interessant und wichtig sind. Ich finde daher, dass die Folge außerordentlich gelungen ist! Bin richtig stolz drauf und hoffe, dass viele Betroffene oder Unbetroffene reinhören. Würde mich freuen, wenn ihr die Podcastfolge anhört und vielleicht sogar teilt.


Wenn ihr Feedback habt, meldet euch gerne oder schreibt direkt einen Kommentar unter den entsprechenden Instagrampost von Christina (sie ist hier auf Instagram zu finden). Wir würden uns freuen, dankeschön. :)

14. April 2021

Neue Podcastfolge!

Ihr Lieben, es gibt aufregende und schöne Neuigkeiten!
 
Ich habe euch im Dezember die Podcastfolge von Christina Gallinat bei "Haut to go" von Karin Forschner vorgestellt. Falls ihr den verpasst habt, hört gerne rein (hier entlang). Übrigens fällt mir in diesem Moment auf, dass ich euch noch gar nicht darüber informiert habe, dass Christina seit einiger Zeit ihren eigenen Podcast betreibt. Da gibt es interessante und kompetente Informationen zu BFRB's - sehr hörenswert! Es sind schon vier ganze Folgen online!


So, nun zu den Neuigkeiten. Ich durfte bei Karins Podcast zu Gast sein und spreche mit ihr allgemein über Skin Picking, aber auch über meine eigene Krankheitsgeschichte. Juhu, es gibt neue Medienformate, in denen wir die Krankheit quasi aussäen! :) Ich freue mich sehr, diese Chance erhalten zu haben und euch davon berichten zu können! Vielen Dank, liebe Karin, für die Einladung!

Und wenn ihr neugierig auf die Folge seid, dann hört hier rein: https://open.spotify.com/episode/23miCBGc51ygGRywKULNeE

Bis dann, ich habe weitere tolle Neuigkeiten in petto, bleibt gespannt!

12. April 2021

Hautpflegemüde

Moooin! :)
 
Kleiner Hinweis vorweg: Wenn ihr häufiger, dafür vielleicht weniger tiefgründig oder ausführlich von mir lesen und Eindrücke sehen wollt, besucht gern mein Instagramprofil jacqueline.sknpckng. Ich führe zwar den Blog und meinen Instagramaccount parallel (daher kann es für dich Dopplungen geben, wenn du beiden Seiten folgst), aber dort kann ich niedrigschwelliger und schneller mal einen Post oder eine Story erstellen. Gerade, was Verweise auf andere Instagramprofile u.Ä. angeht, wirst du dort auf dem aktuellsten Stand gehalten und kannst weiteren, tollen Accounts folgen! Ich würde mich freuen, dich dort zu sehen. Über die Privatnachrichten bei Instagram kannst du mir auch gerne schreiben, wenn du dich per Mail bisher nie getraut hast. Egal, bei welchem Anliegen. :)

So, nun aber zum Inhalt des heutigen Posts. Ich habe euch in der Vergangenheit einige wenige Produktreviews geschrieben - vielleicht kennt ihr sie, wenn ihr schon so lange dabei seid. Trotzdem möchte ich eine Sache mal klar und deutlich erwähnen, die mir abermals durch Instagram deutlich geworden ist: Ich kenne mich nicht besonders gut mit (guter) Hautpflege, Inhaltsstoffen oder Produkten aus! Ich bin auch nicht die richtige Quelle, wenn es um Empfehlungen oder Ratschläge für eine anständige, individuell abgestimmte Hautpflegeroutine geht! Ein paar grundlegende Dinge weiß ich natürlich und ich kenne meine eigene Haut auch sehr gut, aber das war's. Ich habe für mich bis heute nicht die richtigen Produkte gefunden und bin auch, das muss ich zugeben, sehr faul, was meine Hautpflege betrifft. Ich habe keine Routine und beachte auch einige, eigentlich grundsätzliche Dinge nicht. Das liegt zum einen an der bereits erwähnten Faulheit und zum anderen daran, dass ich sehr schnell die Motivation und die Disziplin verliere, wenn ich (aufgrund des Skin Pickings) keine Effekte sehe. Die Dermatillomanie ist immer da - zusätzlich zu meiner eh schon schwierigen Haut - und verschleiert sämtliche Effekte einer Hautpflege. Manchmal denke ich mir, dass das beste Produkt gegen die Symptome meines Skin Pickings doch nichts bringt, wenn ich meine Haut weiterhin zerstöre? Ich mache ja alles "kaputt", was mir die Hautpflege bringen könnte. Und dann fühlt es sich schnell so an, als würde ich meine Zeit und übrigens auch das Geld nur verschwenden. Denn im Kern geht es am Ende immer nur um die inneren, psychischen Ursachen, wenn man die Krankheit aufarbeiten möchte. Natürlich: Je besser und reiner die Haut, desto weniger potenzielles Risiko für Drückereien und Kratzereien ist da. Aber wir wissen auch: Skinpicker finden auch dort etwas zum Bearbeiten, wo eigentlich nichts ist. Und nur, weil die Haut vielleicht ganz gut verheilt ist, heißt das nicht, dass man frei vom Skin Picking ist. Wie gesagt, da muss man wieder ganz woanders ansetzen.

Mein Hautzustand von gestern
 
Ich bin also zugegebenermaßen sehr hautpflegemüde, wenn man so will. Der kleine Sturkopf in mir sieht es nicht ein, Zeit und Mühen zu verschwenden, wenn es am Ende eh wieder zunichtegemacht wird. Ich weiß, das ist irgendwie doof, weil ich es eigentlich auch besser wissen sollte. Schaden kann Hautpflege schließlich nicht und eines Tages werde ich es mir danken... Aber ja. :D Dazu kommt, dass ich das Gefühl von Cremes auf meiner Haut noch nie ertragen konnte. Ich übertreibe nicht, ich finde es wirklich abscheulich und eklig und fühle mich extrem unwohl mit Creme auf meiner Haut. Das liegt daran, dass meine Haut so schon viel zu fettig ist und ich da sowie auf meine Unreinheiten nicht noch mehr Geschmiere ertragen kann. Zudem machen mir Produkte, die eigentlich für die Feuchtigkeit da sind, in letzter Zeit konsequent Pickel und das brauche ich nun wirklich nicht.

Wie geht es euch damit?