Guten Tag, guten Tag!
Ich entschuldige mich für die leichte Verspätung - die letzten Tage habe ich entspannt angehen lassen. Wie angekündigt möchte ich euch mit direktem Link auf den neuen Internetartikel über meine Geschichte mit der Dermatillomanie aufmerksam machen und auch noch ein paar Worte darüber verlieren.
Also hier entlang, falls ihr den Artikel lesen möchtet:
https://www.zeitjung.de/jacqueline-22-leidet-an-skin-picking/
Ich finde, dass der Artikel toll geworden ist und das Thema aus einer schönen Perspektive beleuchtet - insbesondere der Fokus auf die Durchbrechung des Teufelskreises und die damit verbundenen Verhaltensketten gefällt mir, weil er sehr wichtig ist. Das Ende ist auch sehr gelungen! An dieser Stelle gehört sich selbstverständlich ein öffentliches und extra großes Dankeschön an ZEITjUNG und die liebe Journalistin, die das Ganze möglich gemacht und so super umgesetzt haben! Leider habe ich das Gefühl, dass die Reichweite nicht sonderlich groß ist, aber das ändert nichts an meiner Dankbarkeit, solche kleinen oder großen Projekte mitmachen zu dürfen! Es geht um jeden Einzelnen, der erreicht werden kann, d.h. jeder potenzielle Betroffene, der das liest, zählt! Deswegen werde ich auch keine Chance, die sich mir dahingehend bietet, ausschlagen.
Mit diesem Bild vom 24.12 (so sah ich auf der Arbeit aus :D) hoffe ich einerseits, dass ihr ein schönes Weihnachtsfest hattet und wünsche euch andererseits einen guten Rutsch in das Jahr 2020! Dann hören wir uns wieder, ihr Lieben!
Dieser Blog dient mir seit 2014 als eine Art "Tagebuch", in dem ich meine Reise mit dem Skin Picking festhalte. Des Weiteren möchte ich informieren, das Thema bekannter machen und anderen Betroffenen Verständnis, Mut sowie Inspiration schenken. Nebenbei teile ich auch andere Bereiche meines Lebens mit euch, lade Fotos hoch und Ähnliches. Viel Freude und Erkenntnisse beim Lesen!
30. Dezember 2019
24. Dezember 2019
Scheiß drauf
Es ist Weihnachten, ich muss mal meinen seelischen Ballast hier loswerden, damit er mich nicht verfolgt. Entschuldigt mich.
Scheiß drauf. Das ist alles, was ich mir gerade denke. Scheiß auf die Hochphase, auf den Weg bergauf. Scheiß auf all die kleinen und größeren Erfolgserlebnisse der letzten Wochen. Scheiß auf die Heilung der Haut, auf ihre "Reinheit" und Unkompliziertheit. Scheiß auf die Selbstsicherheit, die Zufriedenheit und das Wohlfühlen im eigenen Körper. Scheiß auf die Glücksgefühle und den Optimismus. Scheiß auf den vielen Schlaf, auf die ultra schnelle Badroutine am Abend und auch am Morgen, auf das Gefühl des Normalseins. Scheiß drauf, dass ich kaum einen Drang zum Skin Picking verspürt habe. Scheiß auf meine Bekundungen zu meinem guten Hautzustand und den Glauben, das wäre von Dauer. Scheiß auf dieses befreite Gefühl, mal keinerlei negative Emotionen rund um die Dermatillomanie zu verspüren. Scheiß auf die Kraft, das Durchhaltevermögen und den Stolz. Scheiß auf das "nicht unterkriegen lassen".
Scheiß auf das alles, es ist weg und ich kann es nicht wiederholen. Es waren schöne Wochen, aber es war klar, dass es wieder anders kommen wird. Früher oder später falle ich immer wieder in das Loch.
Achja: Frohe Weihnachten!
Scheiß drauf. Das ist alles, was ich mir gerade denke. Scheiß auf die Hochphase, auf den Weg bergauf. Scheiß auf all die kleinen und größeren Erfolgserlebnisse der letzten Wochen. Scheiß auf die Heilung der Haut, auf ihre "Reinheit" und Unkompliziertheit. Scheiß auf die Selbstsicherheit, die Zufriedenheit und das Wohlfühlen im eigenen Körper. Scheiß auf die Glücksgefühle und den Optimismus. Scheiß auf den vielen Schlaf, auf die ultra schnelle Badroutine am Abend und auch am Morgen, auf das Gefühl des Normalseins. Scheiß drauf, dass ich kaum einen Drang zum Skin Picking verspürt habe. Scheiß auf meine Bekundungen zu meinem guten Hautzustand und den Glauben, das wäre von Dauer. Scheiß auf dieses befreite Gefühl, mal keinerlei negative Emotionen rund um die Dermatillomanie zu verspüren. Scheiß auf die Kraft, das Durchhaltevermögen und den Stolz. Scheiß auf das "nicht unterkriegen lassen".
Scheiß auf das alles, es ist weg und ich kann es nicht wiederholen. Es waren schöne Wochen, aber es war klar, dass es wieder anders kommen wird. Früher oder später falle ich immer wieder in das Loch.
Achja: Frohe Weihnachten!
16. Dezember 2019
Ankündigung - Neuer Online-Artikel
Ein vorweihnachtliches "Hallo!" von mir. :)
Ich freue mich riesig, ankündigen zu dürfen, dass (voraussichtlich) am 27.12.19 ein neuer Internetartikel über das Skin Picking und meine Geschichte damit erscheinen wird! Er wird beim Online-Format ZEITjUNG für euch zu lesen sein und ich hoffe, dass trotz der Weihnachtsfeiertage viele Menschen auf unsere Krankheit aufmerksam gemacht werden können. Wenn der Artikel auch nur halb so gut einschlägt wie der von bento im März diesen Jahres, ist der Grund zur Freude groß! Ich bin gespannt und zähle bereits den Countdown, bis auch ich das fertige Produkt mit allem drum und dran sehen darf. Natürlich werde ich mich wieder melden, wenn es soweit ist und euch den Link zu diesem Artikel in einem Beitrag posten.
Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als euch zu wünschen, dass ihr die letzten Tage vor den Feiertagen gut durchhaltet! Und weil es so viele bilderlose Beiträge hintereinander gab, habe ich hier ein Bild von vor ca. einem Monat:
Ich freue mich riesig, ankündigen zu dürfen, dass (voraussichtlich) am 27.12.19 ein neuer Internetartikel über das Skin Picking und meine Geschichte damit erscheinen wird! Er wird beim Online-Format ZEITjUNG für euch zu lesen sein und ich hoffe, dass trotz der Weihnachtsfeiertage viele Menschen auf unsere Krankheit aufmerksam gemacht werden können. Wenn der Artikel auch nur halb so gut einschlägt wie der von bento im März diesen Jahres, ist der Grund zur Freude groß! Ich bin gespannt und zähle bereits den Countdown, bis auch ich das fertige Produkt mit allem drum und dran sehen darf. Natürlich werde ich mich wieder melden, wenn es soweit ist und euch den Link zu diesem Artikel in einem Beitrag posten.
Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als euch zu wünschen, dass ihr die letzten Tage vor den Feiertagen gut durchhaltet! Und weil es so viele bilderlose Beiträge hintereinander gab, habe ich hier ein Bild von vor ca. einem Monat:
13. Dezember 2019
Vorweihnachtswunder
'N Abend!
Mein Aufstieg ist trotz ein, zwei kleiner Rückfälle ein Aufstieg geblieben! Ich kämpfe momentan hart, lasse strikt das Badlicht aus und bin sowohl morgens, als auch abends vieeeel schneller im Badezimmer. Das ist total ungewohnt! Meine Haut ist in einem Zustand, den ich lange nicht mehr sehen durfte und dadurch fühle ich mich gleich viel zufriedener und wohler in meinem Körper. Es ist fast ein kleines Wunder, über das ich mich ausgesprochen freue! Aber hiermit ermahne ich mich auch selbst, nicht übermütig oder unvorsichtig zu werden. Hauptsache, es geht weiter voran wie bisher. Ich bin gespannt, was noch alles auf mich wartet bei dieser Reise in die Unbeschwertheit.
Mein Aufstieg ist trotz ein, zwei kleiner Rückfälle ein Aufstieg geblieben! Ich kämpfe momentan hart, lasse strikt das Badlicht aus und bin sowohl morgens, als auch abends vieeeel schneller im Badezimmer. Das ist total ungewohnt! Meine Haut ist in einem Zustand, den ich lange nicht mehr sehen durfte und dadurch fühle ich mich gleich viel zufriedener und wohler in meinem Körper. Es ist fast ein kleines Wunder, über das ich mich ausgesprochen freue! Aber hiermit ermahne ich mich auch selbst, nicht übermütig oder unvorsichtig zu werden. Hauptsache, es geht weiter voran wie bisher. Ich bin gespannt, was noch alles auf mich wartet bei dieser Reise in die Unbeschwertheit.
30. November 2019
Gastpost - Part 10.2
Hey!
Wie neulich angekündigt, kriegt der zehnte Teil der Gastpostserie eine Fortsetzung. Die gleiche Person möchte nämlich von ihren Erfahrungen mit ihrer Therapie erzählen. Das finde ich ganz besonders edel von dieser Person, denn über diese Erfahrungen muss gesprochen werden! Es gibt viel zu wenige Berichte von Menschen mit Skin Picking oder Trichotillomanie über Therapien, dabei sind da immer irgendwie wertvolle Erkenntnisse und Informationen dabei, die es verdient haben, verbreitet zu werden. Diese Erfahrungsberichte könnten anderen Betroffenen, die über eine Therapie nachdenken, eventuell helfen. Dazu muss jedoch gesagt sein, dass solche Berichte selbstverständlich immer auf subjektiver Sicht basieren und sowohl von der individuellen Person, als auch von der Therapieform und dem Therapeuten abhängen. Dennoch danke ich ganz herzlich dafür, dass ich so etwas auf meinem Blog posten darf! Los geht's (ich verzichte auf meinen Aufruf, da dies ja die Fortsetzung eines schon bestehenden Gastposts ist)!
"Hallo zusammen, ich bin es nochmal.
Jacqueline hat mich nach meinem letzten Gastbeitrag gefragt, ob ich nicht Lust hätte, eine Fortsetzung zu schreiben. Und natürlich habe ich das.
Ich möchte euch ein Update meiner Therapie geben, die ich mittlerweile seit einem Jahr mache. Ich mache eine kognitive Verhaltenstherapie, meine Therapeutin ist allerdings nicht auf das Skin Picking spezialisiert. Ich bin auch ihre erste Patientin mit dieser Erkrankung, allerdings hatte sie bereits Patienten, die an Trichotillomanie erkrankt waren.
Auch, wenn ich das Skin Picking noch nicht vollständig "bekämpfen" konnte, hat es sich doch deutlich verbessert. Früher konnte eine Knibbel-Session schon mal eine Stunde dauern und es ist fast täglich dazu gekommen. Jetzt kratze ich nicht mehr jeden Tag und dann auch nur noch höchstens eine Viertelstunde. Am Anfang ist es mir nicht leicht gefallen, mich vor einer fremden Person zu öffnen und über ein so emotionales Thema zu reden. Mittlerweile ist das gar kein Problem mehr für mich. Wir besprechen nicht nur das Skin Picking, sondern philosophieren viel über das Leben, reden über die kleinen und großen Hürden des Lebens oder was mich sonst so beschäftigt. Genau diese Gespräche haben mich ein ganzes Stück weiter in meiner Persönlichkeitsentwicklung gebracht. Ich kenne mich jetzt viel besser und bin reflektierter geworden. Mein Skin Picking benutze ich als Stressventil, daher habe ich in der Therapie viele Entspannungsübungen erlernt, beispielsweise Meditation, verschiedene Achtsamkeitsübungen oder den Body Scan. Darüber hinaus haben wir Stressquellen identifiziert und besprochen, wie man die Entstehung von Stress vermeiden kann. Ich gehe jetzt deutlich entspannter durch's Leben. :)
Zusätzlich habe ich eine Alternativhandlung erlernt, die ich mache, wenn sich der Drang zu kratzen aufbaut. Ich verschränke meine Arme und drücke die Hände fest zusammen, bis der Drang sich abbaut. Mithilfe von Beobachtungsprotokollen weiß ich jetzt genau, in welchen Situationen und unter welchen Bedingungen sich dieser Drang aufbaut.
Einen Aha-Moment hatte ich auch, als mir das Störungsmodell erklärt wurde. Ich habe mich vor der Therapie nicht mit wissenschaftlichen Studien und Forschungen beschäftigt, sodass ich durch diese Infos die Krankheit erst wirklich verstehen konnte. Ich denke, dass das Verstehen ein wichtiger Schritt bei der Verhaltensänderung ist. Erst dadurch habe ich verstanden, dass ich Skin Picking als Jugendliche erlernt habe und nun auch wieder verlernen kann.
Allgemein hat sich mein Selbstbewusstsein deutlich verbessert. Ich habe gelernt, meine Krankheit zu akzeptieren und mich nicht 'unnormal' zu fühlen. Ich sehe das Kratzen nicht mehr als große Katastrophe an und schäme mich auch nicht mehr, wenn es dann doch wieder passiert. Ich kann ohne Make-Up aus dem Haus gehen, ohne mir Gedanken darüber zu machen, was Andere über mich denken. Früher habe ich mir jedes Mal selbst die Schuld gegeben, wenn ich gekratzt habe, da ich meiner Meinung nach willensschwach war. Durch diese eigene Abwertung habe ich das Skin Picking natürlich nur verstärkt.
Einer meiner schönsten Moment war, als ich im Sommerurlaub im Meer schwimmen war und mich im Bikini an den Strand gelegt habe. Meine Narben waren noch da, aber es war mir egal. Das wäre vor einem Jahr noch undenkbar gewesen.
Ich kann wirklich jeden dazu ermutigen, eine Therapie zu machen, auch, wenn diese häufig Schwachstellen haben können. Denn leider gibt es kaum Therapeuten, die sich auf Skin Picking spezialisiert haben. Eine weitere Hürde ist definitiv die Suche nach einem Therapieplatz. Ich stand ein ganzes Jahr auf der Warteliste und konnte dann erst beginnen.
Dennoch hoffe ich, dass ich Einigen von euch, die eventuell überlegen, eine Therapie zu machen, helfen konnte!
No Name"
Wie neulich angekündigt, kriegt der zehnte Teil der Gastpostserie eine Fortsetzung. Die gleiche Person möchte nämlich von ihren Erfahrungen mit ihrer Therapie erzählen. Das finde ich ganz besonders edel von dieser Person, denn über diese Erfahrungen muss gesprochen werden! Es gibt viel zu wenige Berichte von Menschen mit Skin Picking oder Trichotillomanie über Therapien, dabei sind da immer irgendwie wertvolle Erkenntnisse und Informationen dabei, die es verdient haben, verbreitet zu werden. Diese Erfahrungsberichte könnten anderen Betroffenen, die über eine Therapie nachdenken, eventuell helfen. Dazu muss jedoch gesagt sein, dass solche Berichte selbstverständlich immer auf subjektiver Sicht basieren und sowohl von der individuellen Person, als auch von der Therapieform und dem Therapeuten abhängen. Dennoch danke ich ganz herzlich dafür, dass ich so etwas auf meinem Blog posten darf! Los geht's (ich verzichte auf meinen Aufruf, da dies ja die Fortsetzung eines schon bestehenden Gastposts ist)!
"Hallo zusammen, ich bin es nochmal.
Jacqueline hat mich nach meinem letzten Gastbeitrag gefragt, ob ich nicht Lust hätte, eine Fortsetzung zu schreiben. Und natürlich habe ich das.
Ich möchte euch ein Update meiner Therapie geben, die ich mittlerweile seit einem Jahr mache. Ich mache eine kognitive Verhaltenstherapie, meine Therapeutin ist allerdings nicht auf das Skin Picking spezialisiert. Ich bin auch ihre erste Patientin mit dieser Erkrankung, allerdings hatte sie bereits Patienten, die an Trichotillomanie erkrankt waren.
Auch, wenn ich das Skin Picking noch nicht vollständig "bekämpfen" konnte, hat es sich doch deutlich verbessert. Früher konnte eine Knibbel-Session schon mal eine Stunde dauern und es ist fast täglich dazu gekommen. Jetzt kratze ich nicht mehr jeden Tag und dann auch nur noch höchstens eine Viertelstunde. Am Anfang ist es mir nicht leicht gefallen, mich vor einer fremden Person zu öffnen und über ein so emotionales Thema zu reden. Mittlerweile ist das gar kein Problem mehr für mich. Wir besprechen nicht nur das Skin Picking, sondern philosophieren viel über das Leben, reden über die kleinen und großen Hürden des Lebens oder was mich sonst so beschäftigt. Genau diese Gespräche haben mich ein ganzes Stück weiter in meiner Persönlichkeitsentwicklung gebracht. Ich kenne mich jetzt viel besser und bin reflektierter geworden. Mein Skin Picking benutze ich als Stressventil, daher habe ich in der Therapie viele Entspannungsübungen erlernt, beispielsweise Meditation, verschiedene Achtsamkeitsübungen oder den Body Scan. Darüber hinaus haben wir Stressquellen identifiziert und besprochen, wie man die Entstehung von Stress vermeiden kann. Ich gehe jetzt deutlich entspannter durch's Leben. :)
Zusätzlich habe ich eine Alternativhandlung erlernt, die ich mache, wenn sich der Drang zu kratzen aufbaut. Ich verschränke meine Arme und drücke die Hände fest zusammen, bis der Drang sich abbaut. Mithilfe von Beobachtungsprotokollen weiß ich jetzt genau, in welchen Situationen und unter welchen Bedingungen sich dieser Drang aufbaut.
Einen Aha-Moment hatte ich auch, als mir das Störungsmodell erklärt wurde. Ich habe mich vor der Therapie nicht mit wissenschaftlichen Studien und Forschungen beschäftigt, sodass ich durch diese Infos die Krankheit erst wirklich verstehen konnte. Ich denke, dass das Verstehen ein wichtiger Schritt bei der Verhaltensänderung ist. Erst dadurch habe ich verstanden, dass ich Skin Picking als Jugendliche erlernt habe und nun auch wieder verlernen kann.
Allgemein hat sich mein Selbstbewusstsein deutlich verbessert. Ich habe gelernt, meine Krankheit zu akzeptieren und mich nicht 'unnormal' zu fühlen. Ich sehe das Kratzen nicht mehr als große Katastrophe an und schäme mich auch nicht mehr, wenn es dann doch wieder passiert. Ich kann ohne Make-Up aus dem Haus gehen, ohne mir Gedanken darüber zu machen, was Andere über mich denken. Früher habe ich mir jedes Mal selbst die Schuld gegeben, wenn ich gekratzt habe, da ich meiner Meinung nach willensschwach war. Durch diese eigene Abwertung habe ich das Skin Picking natürlich nur verstärkt.
Einer meiner schönsten Moment war, als ich im Sommerurlaub im Meer schwimmen war und mich im Bikini an den Strand gelegt habe. Meine Narben waren noch da, aber es war mir egal. Das wäre vor einem Jahr noch undenkbar gewesen.
Ich kann wirklich jeden dazu ermutigen, eine Therapie zu machen, auch, wenn diese häufig Schwachstellen haben können. Denn leider gibt es kaum Therapeuten, die sich auf Skin Picking spezialisiert haben. Eine weitere Hürde ist definitiv die Suche nach einem Therapieplatz. Ich stand ein ganzes Jahr auf der Warteliste und konnte dann erst beginnen.
Dennoch hoffe ich, dass ich Einigen von euch, die eventuell überlegen, eine Therapie zu machen, helfen konnte!
No Name"
28. November 2019
Schade, schade
Heute nur eine kleine Info, bei der ich überlegt habe, ob ich sie überhaupt erzähle oder nicht. Allerdings habe ich euch das Ganze bereits vor einiger Zeit (hier) schon angeteasert - ohne, dass ich zu dem Zeitpunkt schon genauer hätte drüber reden können - und bin euch daher quasi die Antwort schuldig. Es handelte sich um zwei Anfragen von zwei unterschiedlichen TV-Formaten, die mit mir zusammen über das Skin Picking berichten wollten. Beide Formate hätten einen sehr umfangreichen Beitrag erstellt, der um Längen weitreichender und intensiver gewesen wäre als die bisheren Beiträge, die mit mir gedreht wurden. Leider sind beide Projekte aus unterschiedlichen Gründen in's Wasser gefallen und können leider nicht realisiert werden. Schade für das Skin Picking, wir hätten damit einen tollen weiteren Meilenstein für die Bekanntheit von BFRB's erreichen können. Aber warten wir ab, was das Jahr 2020 sonst an Ereignissen bereithält! Ich bin zuversichtlich. :)
25. November 2019
Der Ausrutscher
Guten Abend, guten Abend.
Der Titel klingt wahrscheinlich nicht so positiv. Ich bin gestern von einem Wochenende unterwegs nach Hause gekommen und habe den wiederholten Fehler begangen, das Badezimmerlicht anzuschalten. Das hat meinem Drang erlaubt, zu erwachen und schon stand ich immer wieder in minutenlangen Episoden vor dem Spiegel. Keine zwei oder drei Minuten, eher so eine Viertelstunde Minimum. "Schnell, schnell, alles aufholen, was du über die letzten Tage verpasst hast! Jeglichen Druck und alle Emotionen abbauen und erstmal runterkommen, genau das brauchst du jetzt!" hat mir die Dermatillomanie eingeredet. So hatte sie mich den gestrigen Tag über unter Kontrolle und das war schon ein leichter Schlag in's Gesicht, muss ich sagen. Kurz war ich äußerst demotiviert, fühlte mich schwach und das Kämpfen kam mir wieder sinnlos vor. Aber nein, ich bin stark! Eigentlich habe ich doch sogar damit gerechnet, dass es nochmal bergab gehen kann, denn die Fahrt nach oben verläuft nicht konstant, das wissen wir alle. Zwischendurch fällt man immer wieder zurück und wird dem Risiko ausgesetzt, den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Ich gebe mir jetzt alle Mühe, das Ziel diszipliniert im Auge zu behalten. Es war nur ein Ausrutscher, weiter nichts.
Der Titel klingt wahrscheinlich nicht so positiv. Ich bin gestern von einem Wochenende unterwegs nach Hause gekommen und habe den wiederholten Fehler begangen, das Badezimmerlicht anzuschalten. Das hat meinem Drang erlaubt, zu erwachen und schon stand ich immer wieder in minutenlangen Episoden vor dem Spiegel. Keine zwei oder drei Minuten, eher so eine Viertelstunde Minimum. "Schnell, schnell, alles aufholen, was du über die letzten Tage verpasst hast! Jeglichen Druck und alle Emotionen abbauen und erstmal runterkommen, genau das brauchst du jetzt!" hat mir die Dermatillomanie eingeredet. So hatte sie mich den gestrigen Tag über unter Kontrolle und das war schon ein leichter Schlag in's Gesicht, muss ich sagen. Kurz war ich äußerst demotiviert, fühlte mich schwach und das Kämpfen kam mir wieder sinnlos vor. Aber nein, ich bin stark! Eigentlich habe ich doch sogar damit gerechnet, dass es nochmal bergab gehen kann, denn die Fahrt nach oben verläuft nicht konstant, das wissen wir alle. Zwischendurch fällt man immer wieder zurück und wird dem Risiko ausgesetzt, den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Ich gebe mir jetzt alle Mühe, das Ziel diszipliniert im Auge zu behalten. Es war nur ein Ausrutscher, weiter nichts.
17. November 2019
Langsam, aber sicher
Heyho!
Wenn ich schon so selten von mir hören lasse, dann doch wenigstens in positiver Weise, oder? Seit ein paar Tagen geht es langsam bergauf. Es ist der Moment, auf den man auch in der Achterbahn die ganze Zeit wartet - die Gondel fährt an, um die Kurve herum und geradewegs auf den Berg zu. Es ist exakt der Moment, in dem die Gondel anfängt, sich aus der Horizontalen in die Diagonale zu bewegen. Die Anspannung beginnt und man freut sich auf den Aufstieg, obwohl man ganz genau weiß, dass die steilen Abfahrten förmlich auf einen warten. Aber das ist egal, ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt, wo es zurzeit bergauf geht. Langsam, aber sicher.
Seit Kurzem drücke ich relativ wenig und erkenne wieder die Wichtigkeit des Badezimmerlichts, was ich abends und nachts am besten einfach immer aus lassen sollte. Meine Haut wird langsam ein bisschen besser. Stück für Stück, Schritt für Schritt. So ungeduldig ich auch bin: Ich kann nicht jedes Mal zu viel erwarten und glauben, dass meine Haut von heute auf morgen wundergeheilt ist, sobald ich weniger Skin Picking betreibe. So funktioniert es (leider) nicht. Der Weg aus den Tiefen heraus ist langwierig und anstrengend, dazu gehört auch die Heilung. Wir fokussieren uns viel zu oft nur darauf, wo wir hin wollen - in die Freiheit. Jedoch ist auch der Weg dahin wichtig und jeder einzelne Schritt von Bedeutung. Ich befinde mich gerade auf dem Weg der Besserung und ohne mich in naiver Weise zu früh darüber zu freuen, kann ich doch sagen "Nur das zählt!", oder? Ich darf mich darüber freuen und sollte es auch.
Natürlich hoffe ich zutiefst, dass diese Freude anhalten darf und ich mich längerfristig bergauf bewege. Jedoch will ich versuchen, nicht meinen ganzen Fokus darauf zu legen, denn dann verliere ich den Blick dafür, wie ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen muss. Es ist unerheblich, wie langsam ich vorankomme. Hauptsache, ich komme voran.
Wenn ich schon so selten von mir hören lasse, dann doch wenigstens in positiver Weise, oder? Seit ein paar Tagen geht es langsam bergauf. Es ist der Moment, auf den man auch in der Achterbahn die ganze Zeit wartet - die Gondel fährt an, um die Kurve herum und geradewegs auf den Berg zu. Es ist exakt der Moment, in dem die Gondel anfängt, sich aus der Horizontalen in die Diagonale zu bewegen. Die Anspannung beginnt und man freut sich auf den Aufstieg, obwohl man ganz genau weiß, dass die steilen Abfahrten förmlich auf einen warten. Aber das ist egal, ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt, wo es zurzeit bergauf geht. Langsam, aber sicher.
Seit Kurzem drücke ich relativ wenig und erkenne wieder die Wichtigkeit des Badezimmerlichts, was ich abends und nachts am besten einfach immer aus lassen sollte. Meine Haut wird langsam ein bisschen besser. Stück für Stück, Schritt für Schritt. So ungeduldig ich auch bin: Ich kann nicht jedes Mal zu viel erwarten und glauben, dass meine Haut von heute auf morgen wundergeheilt ist, sobald ich weniger Skin Picking betreibe. So funktioniert es (leider) nicht. Der Weg aus den Tiefen heraus ist langwierig und anstrengend, dazu gehört auch die Heilung. Wir fokussieren uns viel zu oft nur darauf, wo wir hin wollen - in die Freiheit. Jedoch ist auch der Weg dahin wichtig und jeder einzelne Schritt von Bedeutung. Ich befinde mich gerade auf dem Weg der Besserung und ohne mich in naiver Weise zu früh darüber zu freuen, kann ich doch sagen "Nur das zählt!", oder? Ich darf mich darüber freuen und sollte es auch.
Natürlich hoffe ich zutiefst, dass diese Freude anhalten darf und ich mich längerfristig bergauf bewege. Jedoch will ich versuchen, nicht meinen ganzen Fokus darauf zu legen, denn dann verliere ich den Blick dafür, wie ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen muss. Es ist unerheblich, wie langsam ich vorankomme. Hauptsache, ich komme voran.
4. November 2019
5 Jahre - Mein Überblick
Hallo, ihr Lieben! :)
Mhm, richtig geraten. Vor zwei Tagen hat mein Blog ein halbes Jahrzehnt Bestehen voll gekriegt! So langsam muss ich selbst staunen, wenn ich sage, dass mein Blog schon fünf Jahre existiert. Fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit, vor allem, wenn ich bedenke, dass sich die Jahre 2014, 2015 und 2016 wie gestern anfühlen. Dabei steuern wir geradewegs auf das Jahr 2020 zu, verrückt.
Diesen auf meinen Blog bezogenen Jahresrückblick möchte ich anders beginnen als sonst. Denn als ich mir wie immer zur Vorbereitung eines Jubiläumsposts einen Überblick über meine Posts der letzten 12 Monate verschafft habe, musste ich feststellen, dass nicht sonderlich viele Highlights dabei waren. Es war insgesamt betrachtet ein recht "ruhiges" Jahr, was neben den anderen Jahren ein wenig untergeht. Die überschaubare Menge an erwähnenswerten Beiträgen (dessen Ereignisse/Themen deshalb nicht weniger wertvoll sind!) folgt daher am Ende, zuerst möchte ich euch ein Video zeigen.
Das nachfolgende Video ist eine Zusammenstellung fast aller Bilder, die ich euch hier auf meinem Blog im Zusammenhang mit meiner Dermatillomanie gezeigt habe. Sie sind chronologisch geordnet, d.h. sie beginnen im Jahr 2014, als alles angefangen hat, und enden recht aktuell im Oktober diesen Jahres. Ich finde es irre interessant, diese fünf Jahre meiner Skin-Picking-Geschichte komprimiert in einem Video zu sehen. Nebenbei hat mir das Zusammenbringen all dieser Fotos gezeigt, wie gut ich diese Zeit mit ihren Hoch- und Tiefphasen dokumentiert habe. Schaut selbst!
Was ist aber sonst noch nennenswert? So habe ich die in meinen Augen schöne und hilfreiche Postserie um das Buch "The freedom to finally stop" von Annette Pasternak beendet. Leider habe ich auch meine Arbeit mit meinem Büchlein beendet, das sollte ich wohl wieder aufnehmen in Zukunft, wenn Zeit und Motivation dafür da ist. Dafür habe ich einerseits eine ganz neue Postserie, die eine Kooperation mit der lieben und ebenso von Skin Picking betroffenen Janika ist, gestartet - den Derma Self Love Club! Andererseits sind zwei neue Gastposts erschienen, dafür könnt ihr einfach mal unter dem Label "Eure Geschichten" nachsehen. Ich darf schonmal anteasern, dass Teil 10 demnächst eine Fortsetzung bekommen wird, darüber freue ich mich riesig!
Weiterhin habe ich mich neuen Wegen der Auseinandersetzung und neuen Formen des Inkontaktkommens und der Motivation gewidmet. Eigentlich male bzw. zeichne ich ja gerne, wie ihr wisst (Zeichnungen findet ihr hier). Das habe ich in diesem Blogjahr nicht geschafft, zumindest nicht im Zusammenhang mit dem Skin Picking. Dafür habe ich spontan ein kleines Gedicht geschrieben und mit der Musik als neues Medium experimentiert (erstens und zweitens). Was auch sehr schön und bereichernd für mich persönlich gewesen ist, war das Treffen mit Janika. Falls ihr wissen möchtet, wie es war, könnt ihr das unter diesem Link nachlesen. Nach wie vor kann ich sagen, dass der persönliche Kontakt mit anderen Betroffenen einer der wertvollsten Erfahrungen ist! Für eine ganz neue und besondere Quelle der Motivation habe ich mir zuletzt mein erstes großes Tattoo mit einer wundervollen Symbolik stechen lassen. Für den Fall, dass ihr das verpasst habt, dann klickt einfach hier.
Für die Bekanntmachung des Skin Pickings sind folgende Dinge passiert, über die ich berichtet habe:
- Zwei weitere Studien im Januar und Mai diesen Jahres (ich hoffe, ihr habt alle teilgenommen!)
- Der Radio-Beitrag im Deutschlandfunk Nova (immer noch anzuhören, folgt einfach dem Link in meinem Post)
- Der große Onlineartikel bei bento (hier mein Post dazu, der den Link zum Artikel enthält)
Normalerweise würde ich jetzt noch einen langen Absatz darüber schreiben, wie wahnsinnig dankbar ich bin, das hier machen zu dürfen. Aber ich glaube, ihr wisst das gut, da ich es jedes Jahr sage und jedes Jahr genauso meine. Für heute sage ich daher bloß: Dankeschön, von ganzem Herzen! ♡ Hoffentlich bleibt ihr weiterhin treue Leser meines Blogs, denn nur durch starken Zusammenhalt können wir etwas ändern und Steine in's Rollen bringen!
Mhm, richtig geraten. Vor zwei Tagen hat mein Blog ein halbes Jahrzehnt Bestehen voll gekriegt! So langsam muss ich selbst staunen, wenn ich sage, dass mein Blog schon fünf Jahre existiert. Fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit, vor allem, wenn ich bedenke, dass sich die Jahre 2014, 2015 und 2016 wie gestern anfühlen. Dabei steuern wir geradewegs auf das Jahr 2020 zu, verrückt.
Diesen auf meinen Blog bezogenen Jahresrückblick möchte ich anders beginnen als sonst. Denn als ich mir wie immer zur Vorbereitung eines Jubiläumsposts einen Überblick über meine Posts der letzten 12 Monate verschafft habe, musste ich feststellen, dass nicht sonderlich viele Highlights dabei waren. Es war insgesamt betrachtet ein recht "ruhiges" Jahr, was neben den anderen Jahren ein wenig untergeht. Die überschaubare Menge an erwähnenswerten Beiträgen (dessen Ereignisse/Themen deshalb nicht weniger wertvoll sind!) folgt daher am Ende, zuerst möchte ich euch ein Video zeigen.
Das nachfolgende Video ist eine Zusammenstellung fast aller Bilder, die ich euch hier auf meinem Blog im Zusammenhang mit meiner Dermatillomanie gezeigt habe. Sie sind chronologisch geordnet, d.h. sie beginnen im Jahr 2014, als alles angefangen hat, und enden recht aktuell im Oktober diesen Jahres. Ich finde es irre interessant, diese fünf Jahre meiner Skin-Picking-Geschichte komprimiert in einem Video zu sehen. Nebenbei hat mir das Zusammenbringen all dieser Fotos gezeigt, wie gut ich diese Zeit mit ihren Hoch- und Tiefphasen dokumentiert habe. Schaut selbst!
Was ist aber sonst noch nennenswert? So habe ich die in meinen Augen schöne und hilfreiche Postserie um das Buch "The freedom to finally stop" von Annette Pasternak beendet. Leider habe ich auch meine Arbeit mit meinem Büchlein beendet, das sollte ich wohl wieder aufnehmen in Zukunft, wenn Zeit und Motivation dafür da ist. Dafür habe ich einerseits eine ganz neue Postserie, die eine Kooperation mit der lieben und ebenso von Skin Picking betroffenen Janika ist, gestartet - den Derma Self Love Club! Andererseits sind zwei neue Gastposts erschienen, dafür könnt ihr einfach mal unter dem Label "Eure Geschichten" nachsehen. Ich darf schonmal anteasern, dass Teil 10 demnächst eine Fortsetzung bekommen wird, darüber freue ich mich riesig!
Weiterhin habe ich mich neuen Wegen der Auseinandersetzung und neuen Formen des Inkontaktkommens und der Motivation gewidmet. Eigentlich male bzw. zeichne ich ja gerne, wie ihr wisst (Zeichnungen findet ihr hier). Das habe ich in diesem Blogjahr nicht geschafft, zumindest nicht im Zusammenhang mit dem Skin Picking. Dafür habe ich spontan ein kleines Gedicht geschrieben und mit der Musik als neues Medium experimentiert (erstens und zweitens). Was auch sehr schön und bereichernd für mich persönlich gewesen ist, war das Treffen mit Janika. Falls ihr wissen möchtet, wie es war, könnt ihr das unter diesem Link nachlesen. Nach wie vor kann ich sagen, dass der persönliche Kontakt mit anderen Betroffenen einer der wertvollsten Erfahrungen ist! Für eine ganz neue und besondere Quelle der Motivation habe ich mir zuletzt mein erstes großes Tattoo mit einer wundervollen Symbolik stechen lassen. Für den Fall, dass ihr das verpasst habt, dann klickt einfach hier.
Für die Bekanntmachung des Skin Pickings sind folgende Dinge passiert, über die ich berichtet habe:
- Zwei weitere Studien im Januar und Mai diesen Jahres (ich hoffe, ihr habt alle teilgenommen!)
- Der Radio-Beitrag im Deutschlandfunk Nova (immer noch anzuhören, folgt einfach dem Link in meinem Post)
- Der große Onlineartikel bei bento (hier mein Post dazu, der den Link zum Artikel enthält)
Normalerweise würde ich jetzt noch einen langen Absatz darüber schreiben, wie wahnsinnig dankbar ich bin, das hier machen zu dürfen. Aber ich glaube, ihr wisst das gut, da ich es jedes Jahr sage und jedes Jahr genauso meine. Für heute sage ich daher bloß: Dankeschön, von ganzem Herzen! ♡ Hoffentlich bleibt ihr weiterhin treue Leser meines Blogs, denn nur durch starken Zusammenhalt können wir etwas ändern und Steine in's Rollen bringen!
31. Oktober 2019
Sucht nach glatter Haut
'N Abend!
Ach man... Wie oft denke ich derzeit darüber nach, einen Post über meine Gefühle und Gedanken zu schreiben und wie oft fange ich diesen Post vielleicht auch an, beende ihn dann aber wieder, weil ich fälschlicherweise glaube, meine negativen Emotionen und Schwächen hätten hier weniger Berechtigung als die positiven Emotionen und Erfolgserlebnisse!? Momentan hört ihr wenig von mir, ich finde schlicht und ergreifend nicht mehr richtig in's regelmäßige Schreiben hinein. Es ärgert mich, dass ich immer und immer wieder an die gleichen, altbekannten Punkte im Teufelskreis gelange, die mich glauben lassen, ich hätte nichts Neues zu erzählen. Dabei geht es manchmal auch einfach nur darum, dass ich Leidensgenosse für diejenigen unter euch bin, die in der gleichen Situation stecken und sich weniger allein fühlen wollen.
Also ja: Mir geht es aktuell nicht sonderlich gut, heute war z.B. ein ganz schlimmer Tag. Meine Haut sieht noch schlimmer aus als beim vorletzten Post (hier) - sie ist überall entzündet, stark gereizt und geziert von vielen Wunden. Ich drücke und drücke und drücke und drücke und drücke... Und habe so die Schnauze voll von dem Scheiß. Echt! Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Einmal drin im tiefen Loch, komme ich unmöglich raus, weil ich all die Krusten nicht ihre Arbeit machen lassen kann, sondern sie ständig abkratzen muss. Ebenmäßig muss meine Haut sein, sie darf keine Fehler haben. Glatte Haut ist schöne Haut. Aber so komme ich nicht weiter, so schaufle ich mir nur selbst mein Grab. Warum erkenne ich das nicht? Seit vielen Tagen, wenn nicht sogar Wochen, tue ich mich wieder äußerst schwer mit der Selbstliebe und dem Wohlfühlen im eigenen Körper. Ich mag mich gegenwärtig nicht. Das geht sogar soweit, dass ich heule, weil ich nicht so aussehen will oder dass ich mich nicht mehr gerne im Spiegel ansehe, sondern mein Spiegelbild vermeide. Außer natürlich dann, wenn ich meine Haut, mit der Nasenspitze den Spiegel berührend, stundenlang nach Unebenheiten abscanne. Verrückt.
Das war ein kurzer Einblick in mein Gedankenchaos von heute. Danke für's Lesen!
Ach man... Wie oft denke ich derzeit darüber nach, einen Post über meine Gefühle und Gedanken zu schreiben und wie oft fange ich diesen Post vielleicht auch an, beende ihn dann aber wieder, weil ich fälschlicherweise glaube, meine negativen Emotionen und Schwächen hätten hier weniger Berechtigung als die positiven Emotionen und Erfolgserlebnisse!? Momentan hört ihr wenig von mir, ich finde schlicht und ergreifend nicht mehr richtig in's regelmäßige Schreiben hinein. Es ärgert mich, dass ich immer und immer wieder an die gleichen, altbekannten Punkte im Teufelskreis gelange, die mich glauben lassen, ich hätte nichts Neues zu erzählen. Dabei geht es manchmal auch einfach nur darum, dass ich Leidensgenosse für diejenigen unter euch bin, die in der gleichen Situation stecken und sich weniger allein fühlen wollen.
Also ja: Mir geht es aktuell nicht sonderlich gut, heute war z.B. ein ganz schlimmer Tag. Meine Haut sieht noch schlimmer aus als beim vorletzten Post (hier) - sie ist überall entzündet, stark gereizt und geziert von vielen Wunden. Ich drücke und drücke und drücke und drücke und drücke... Und habe so die Schnauze voll von dem Scheiß. Echt! Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Einmal drin im tiefen Loch, komme ich unmöglich raus, weil ich all die Krusten nicht ihre Arbeit machen lassen kann, sondern sie ständig abkratzen muss. Ebenmäßig muss meine Haut sein, sie darf keine Fehler haben. Glatte Haut ist schöne Haut. Aber so komme ich nicht weiter, so schaufle ich mir nur selbst mein Grab. Warum erkenne ich das nicht? Seit vielen Tagen, wenn nicht sogar Wochen, tue ich mich wieder äußerst schwer mit der Selbstliebe und dem Wohlfühlen im eigenen Körper. Ich mag mich gegenwärtig nicht. Das geht sogar soweit, dass ich heule, weil ich nicht so aussehen will oder dass ich mich nicht mehr gerne im Spiegel ansehe, sondern mein Spiegelbild vermeide. Außer natürlich dann, wenn ich meine Haut, mit der Nasenspitze den Spiegel berührend, stundenlang nach Unebenheiten abscanne. Verrückt.
Das war ein kurzer Einblick in mein Gedankenchaos von heute. Danke für's Lesen!
17. Oktober 2019
Gastpost - Part 10
Guten Abend!
Es ist der zehnte Teil dieser schönen, interaktiven Postserie! 10 Monate warten müssen wir dieses Mal aber nicht nach dem letzten Part. Dennoch ist mir auch dieser Beitrag vor etwas über einem Jahr zugesendet worden, sodass das Alter nicht mehr aktuell ist. Entschuldigt die Verspätung, das geht auf meine Kappe.
Ansonsten kennt ihr das Prozedere: Wer noch neu auf meinem Blog ist und sich dafür interessiert, was das genau für eine Postserie ist, der mag gerne in den ersten Teil reinlesen, dort ist erläutert, wie es zu der Idee kam und was das Besondere daran sein soll. Alle Teile auf einem Haufen findet ihr hier. Es lohnt sich, die Stimmen anderer Betroffener anzuhören!
Und wie immer vorher noch der Aufruf:
Nun möchte ich euch als Betroffene ganz direkt ansprechen: Ihr habt niemanden zum Reden, möchtet aber trotzdem mal euer Herz ausschütten oder Frust rauslassen? Ihr traut euch nicht, selbst an die Öffentlichkeit zu gehen, möchtet aber dennoch, dass eure Geschichte von Menschen gelesen wird? Ihr habt ein paar tolle Tricks und Tipps oder einfach nur liebe Worte für Leidensgenossen, die ihr loswerden wollt? Ein eigener Blog wäre euch zu viel Arbeit, aber einen kleinen Post würdet ihr gerne verfassen? Dann meldet euch gerne bei mir! Schreibt mir eine E-Mail mit dem Betreff "Gastpost" an folgende Adresse: dermatillomanie-blog@web.de. Selbstverständlich dürft ihr auch Bilder mitsenden, wenn ihr das wollt. Ihr könnt dabei entweder von Anfang an namenslos bleiben oder mich darum bitten, euch zu anonymisieren. Ich werde euren Text dann unverändert innerhalb dieser Postserie veröffentlichen, sodass ihr selbst eventuelle Kommentare Anderer dazu lesen könnt.
Es ist der zehnte Teil dieser schönen, interaktiven Postserie! 10 Monate warten müssen wir dieses Mal aber nicht nach dem letzten Part. Dennoch ist mir auch dieser Beitrag vor etwas über einem Jahr zugesendet worden, sodass das Alter nicht mehr aktuell ist. Entschuldigt die Verspätung, das geht auf meine Kappe.
Ansonsten kennt ihr das Prozedere: Wer noch neu auf meinem Blog ist und sich dafür interessiert, was das genau für eine Postserie ist, der mag gerne in den ersten Teil reinlesen, dort ist erläutert, wie es zu der Idee kam und was das Besondere daran sein soll. Alle Teile auf einem Haufen findet ihr hier. Es lohnt sich, die Stimmen anderer Betroffener anzuhören!
Und wie immer vorher noch der Aufruf:
Nun möchte ich euch als Betroffene ganz direkt ansprechen: Ihr habt niemanden zum Reden, möchtet aber trotzdem mal euer Herz ausschütten oder Frust rauslassen? Ihr traut euch nicht, selbst an die Öffentlichkeit zu gehen, möchtet aber dennoch, dass eure Geschichte von Menschen gelesen wird? Ihr habt ein paar tolle Tricks und Tipps oder einfach nur liebe Worte für Leidensgenossen, die ihr loswerden wollt? Ein eigener Blog wäre euch zu viel Arbeit, aber einen kleinen Post würdet ihr gerne verfassen? Dann meldet euch gerne bei mir! Schreibt mir eine E-Mail mit dem Betreff "Gastpost" an folgende Adresse: dermatillomanie-blog@web.de. Selbstverständlich dürft ihr auch Bilder mitsenden, wenn ihr das wollt. Ihr könnt dabei entweder von Anfang an namenslos bleiben oder mich darum bitten, euch zu anonymisieren. Ich werde euren Text dann unverändert innerhalb dieser Postserie veröffentlichen, sodass ihr selbst eventuelle Kommentare Anderer dazu lesen könnt.
"Hallo zusammen,
ich fange mal ganz klassisch mit einer
kurzen Vorstellung an. Ich bin weiblich und 19 Jahre alt. Unter Skin
Picking leide ich seit ungefähr vier oder fünf Jahren. An die erste
Zeit habe ich kaum noch Erinnerungen. Rückblickend kann ich mich
weder an einen Auslöser erinnern, noch daran, wie ich herausfand, dass mein
Verhalten die Bezeichnung 'Dermatillomanie' hat und es sich dabei
um eine psychische Erkrankung handelt. Ich habe zunächst nur an den
Beinen geknibbelt, doch schon bald kamen die Arme und das Gesicht
dazu.
Mein Skin-Picking-Verhalten kann mal
wohl als klassisch oder typisch bezeichnen: Ich stehe abends beim
Abschminken im Badezimmer, betrachte mein Gesicht im Spiegel und
fange an, die Unreinheiten auszudrücken. Ich gerate in einen Zustand,
in dem ich einen Kontrollverlust erfahre, in dem ich meine Handlungen
nicht stoppen kann und jegliches Zeitgefühl verliere. So kommt es
nicht selten vor, dass ich eine Stunde nur mit dem Aufkratzen meiner
Haut beschäftigt bin. Danach stellt sich sehr schnell das Gefühl
des Versagens ein und abwertende Gedanken halten mich Stunden wach.
Eine weitere sehr präsente Emotion ist
das Schamgefühl. Lange Zeit habe ich keine kurzen Kleidungsstücke
getragen, vermied Schwimmbäder und ging nur noch geschminkt vor die
Tür. Ich hatte Angst, dass jemand die verletzte Haut sehen könnte,
mich darauf anspricht und mich verurteilt. Ich habe weder meinen
Eltern, noch Freunden von meiner Krankheit erzählt und fühlte mich
sehr alleine mit meiner Situation. Auch intime Beziehungen kamen für
mich nicht infrage. Ich kam an einen Punkt, an dem ich mir
eingestehen musste, dass ich es alleine und ohne Hilfe nicht mehr
schaffen würde.
Ich habe mit meinen Eltern geredet und
suchte mir professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten. Ich weiß
noch, wie viel Angst ich hatte und wie viel Überwindung es gekostet
hat, im Nachhinein gesehen total übertrieben. Meine Psychotherapie,
genauer gesagt die Kognitive Verhaltenstherapie, ist zwar gerade erst
angefangen, aber ich habe schon viel gelernt, beispielsweise über
das Störungsmodell, und so verstehe ich die Krankheit nun besser.
Ich weiß jetzt, dass man Skin Picking als Verhalten erlernt hat und
dass man es sozusagen auch wieder „verlernen“ kann. Außerdem
habe ich gelernt, mich nicht mehr als „unnormal“ zu sehen, sondern
die Störung zu akzeptieren und mich dadurch nicht mehr einschränken
zu lassen. Ich trage wieder kurze Kleidung, gehe schwimmen und rede
mit Freunde offen über Skin Picking, die mich wirklich sehr
unterstützen.
Abschließend kann ich euch nur einen
Ratschlag geben: Redet mit einer vertrauten Person und/oder sucht euch professionelle Hilfe. Es ist keine Schande, sich Unterstützung
zu suchen, ganz im Gegenteil, es zeugt von viel Stärke. Denn leider
sind psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft ja immer noch
ein Tabuthema und werden negativ konnotiert.
Ich wünsche Euch alles Gute! No Name"
15. Oktober 2019
Skin on fire
Ich will gar nichts groß sagen eigentlich... Bin es ein wenig satt und schäme mich auch - gerade nach meinem letzten Post. Aber es ist die echte und ungeschönte Wahrheit, ganz egal, wie sehr sie mir zuwider ist. Seht selbst und denkt euch euren Teil.
Wieso, weshalb, warum? Mir egal, ich will nicht drüber nachdenken, wirklich. Lass mich einfach in Ruhe, scheiß Skin Picking. Bitte.
Wieso, weshalb, warum? Mir egal, ich will nicht drüber nachdenken, wirklich. Lass mich einfach in Ruhe, scheiß Skin Picking. Bitte.
4. Oktober 2019
Motivation, die unter die Haut geht
Einen schönen guten Abend!
Ich freue mich schon seit so langer Zeit, endlich diesen Beitrag für euch schreiben zu können, das glaubt ihr gar nicht! Gefühlt habe ich viel zu lange keinen wirklich persönlichen und langen Post mehr geschrieben, der so richtig von innen kommt. In letzter Zeit war viel dabei, was für mich eher "unpersönlich" und "oberflächlich" ist oder aber nicht von mir selbst kam. Mit dem folgenden Inhalt habe ich das Gefühl, euch wieder etwas von mir zu zeigen.
Kurz zur Vorgeschichte: Tattoos waren auf meinem Blog nie groß Thema, aber einmal habe ich zumindest durchklingen lassen, dass ich gerne welche haben möchte. Das war in meinem Beitrag "Diagnose: Physikalische Nesselsucht" von 2015. Wegen meiner Hautreaktionen, die die Nesselsucht bei Druck, Reibung und Kratzen auslöst (genauer hier nachzusehen), dachte ich, dass Tattoos für mich nicht infrage kämen und habe das Ganze erstmal abgetan. Darüber war ich deshalb traurig, weil ich irgendwie schon immer Tattoos haben wollte. Jahrelang habe ich mich dann erstmal nicht mehr damit beschäftigt - bis diesen Sommer. Da beschloss ich recht spontan, dass ich mich dem Schicksal nicht ohne einen Test hingeben möchte. Mir geisterten nämlich seit Wochen Ideen für ein ganz bestimmtes, größeres Tattoo im Zusammenhang mit dem Skin Picking im Kopf herum und es bedrückte mich, dass es unklar ist, ob die Umsetzung dessen möglich ist oder nicht. Deshalb überlegte ich mir ein ganz kleines Motiv, was für mich eine schöne Bedeutung hat und freundete mich zuerst eine Weile damit an, bis ich zu einem Walk In Day ging, wo ich die Nesselsucht selbstverständlich im Vorhinein erwähnte. Und siehe da: Es funktionierte! Meine Haut hat erstaunlich wenig reagiert, sie ist kaum angeschwollen und wurde nur ein wenig rot. Der Tätowierer wies mich einerseits auf seine vorsichtige Arbeitsweise und andererseits natürlich darauf hin, dass ich das bei jedem Tätowierer neu ansprechen muss, weil die Reaktion auf viele Faktoren, wie beispielsweise das Motiv, die Stelle und meine Verfassung ankommt.
Daraufhin habe ich mich mit einem anderen Tätowierer in Verbindung gesetzt, der mir mein großes Dermatillomanie-Tattoo stechen sollte. Das Tattoo wurde mein diesjähriges Geburtstagsgeschenk von meinem Vater, meiner Schwester und meinem Freund. Ich hätte mir nichts Besseres wünschen können! Auch hier wieder keinerlei Nesselsuchtreaktionen, das flasht mich bis heute. Aber ich zeige euch erstmal, wovon wir hier sprechen, bevor es weitergeht:
Erkennt ihr schon, was es darstellen soll? Wenn ja, habt ihr ein gutes Auge und kennt euch aus! Wenn nein, ist das auch nicht schlimm. Es ist absichtlich eine etwas versteckte Darstellung und ich werde sie euch erklären. Es handelt sich um eine ausgestaltete Version des bekannten Semikolon-Tattoos. Dazu gehört oft der Satz "Your story isn't over yet". Das Tattoo geht zurück auf das Project Semicolon, welches allen Menschen mit psychischen Krankheiten, Depressionen, Ängsten, Suizidgedanken, SvV, Gewalterfahrungen, Selbsthass usw. gedenken möchte und ist Symbol für den selbstbestimmten Verlauf des Lebens. Dazu gehört diese Erklärung: "Ein Semikolon wird dann verwendet, wenn ein Autor einen Satz hätte beenden können, sich aber dazu entschieden hat, es nicht zu tun. Du bist der Autor und der Satz ist dein Leben." Soweit zur Bedeutung des Semikolons, die für mich zwar auch gilt, aber nicht alleine. Zusätzlich zu dieser allgemeinen Bedeutung beziehe ich mein Semikolon auch auf das Skin Picking und mein Leben damit. Dass ich meinen Kampf gegen die Dermatillomanie nie von mir aus beenden werde (ehe ich es geschafft habe) und dass es immer ein "Danach" gibt. Wenn ich mal frei vom Skin Picking bin, soll es mir zeigen, dass ich es geschafft habe und sich das Kämpfen gelohnt hat. Entgegen der geläufigen Semikolon-Tattoos trage ich mein Motiv nicht an einer leicht einsehbaren Stelle, sondern am Rücken. Das hat den Grund, dass ich es nicht immer sehen brauche. Ich weiß intuitiv um seine Bedeutung, in meinem Inneren ist sie verankert. Daher wurde es diese Stelle, weil es mir eher unbewusst den Rücken stärken und mich auch dann begleiten soll, wenn ich nicht aktiv daran denke.
Wie ihr vielleicht bemerkt habt, besteht der obere Teil aus einer Lotusblüte. Die Bedeutung von Lotusblumen gefällt mir sehr, darum habe ich mich mit Bedacht für dieses Motiv entschieden. Der Lotus ist die Blume des Lebens und vereint sehr viele Bedeutungen, die vom jeweiligen Kontext abhängen. Was mir zusagt und was ich gewissermaßen auf mich und mein Skin Picking beziehe, möchte ich ebenso mit euch teilen. Die Lotusblüte ist unter Anderem Symbol für den Neuanfang und für Wandlung, für innere Schönheit und Vollkommenheit, für Verbundenheit und Einklang sowie für Treue, Liebe, Harmonie, Ausdauer und Reinheit des Herzens. Der Lotus verhilft zu geistiger Klarheit und innerem Wachstum und ist ein Glücksbringer, der das Bewusstsein stärken soll. Ihr seht schon: Dieses Tattoo ist förmlich aufgeladen mit Bedeutungen und für mich von großer Wichtigkeit.
Ich hatte das Gefühl, so eine ganz besondere und große Motivation zu brauchen. Jetzt hab ich sie, für immer unter meiner Haut. Momentan versuche ich stark, mich jeden Tag an diese Tätowierung und ihre Bedeutung zu erinnern. Falls ich mal keine Gründe sehen sollte, weiterzumachen, muss ich mich nur entsinnen, was auf meinem Rücken verewigt ist. Dort trage ich ab jetzt 24/7 einen Grund dafür, nicht aufzugeben.
Falls ihr mehr über die genauen Erfahrungen hinsichtlich Schmerzen beim Stechen und hinsichtlich des Verheilungsprozesses (als Skinpicker) wissen wollt, gebt mir Bescheid. Das hier wird nicht mein letztes Tattoo sein und wer weiß, vielleicht habe ich irgendwann noch mehr Erfahrung und mache euch einen ausführlichen Post darüber, wie es für einen Skinpicker mit Tattoos ist.
Bis dahin! Danke für's Lesen und ein schönes Wochenende, ihr Lieben!
Ich freue mich schon seit so langer Zeit, endlich diesen Beitrag für euch schreiben zu können, das glaubt ihr gar nicht! Gefühlt habe ich viel zu lange keinen wirklich persönlichen und langen Post mehr geschrieben, der so richtig von innen kommt. In letzter Zeit war viel dabei, was für mich eher "unpersönlich" und "oberflächlich" ist oder aber nicht von mir selbst kam. Mit dem folgenden Inhalt habe ich das Gefühl, euch wieder etwas von mir zu zeigen.
Kurz zur Vorgeschichte: Tattoos waren auf meinem Blog nie groß Thema, aber einmal habe ich zumindest durchklingen lassen, dass ich gerne welche haben möchte. Das war in meinem Beitrag "Diagnose: Physikalische Nesselsucht" von 2015. Wegen meiner Hautreaktionen, die die Nesselsucht bei Druck, Reibung und Kratzen auslöst (genauer hier nachzusehen), dachte ich, dass Tattoos für mich nicht infrage kämen und habe das Ganze erstmal abgetan. Darüber war ich deshalb traurig, weil ich irgendwie schon immer Tattoos haben wollte. Jahrelang habe ich mich dann erstmal nicht mehr damit beschäftigt - bis diesen Sommer. Da beschloss ich recht spontan, dass ich mich dem Schicksal nicht ohne einen Test hingeben möchte. Mir geisterten nämlich seit Wochen Ideen für ein ganz bestimmtes, größeres Tattoo im Zusammenhang mit dem Skin Picking im Kopf herum und es bedrückte mich, dass es unklar ist, ob die Umsetzung dessen möglich ist oder nicht. Deshalb überlegte ich mir ein ganz kleines Motiv, was für mich eine schöne Bedeutung hat und freundete mich zuerst eine Weile damit an, bis ich zu einem Walk In Day ging, wo ich die Nesselsucht selbstverständlich im Vorhinein erwähnte. Und siehe da: Es funktionierte! Meine Haut hat erstaunlich wenig reagiert, sie ist kaum angeschwollen und wurde nur ein wenig rot. Der Tätowierer wies mich einerseits auf seine vorsichtige Arbeitsweise und andererseits natürlich darauf hin, dass ich das bei jedem Tätowierer neu ansprechen muss, weil die Reaktion auf viele Faktoren, wie beispielsweise das Motiv, die Stelle und meine Verfassung ankommt.
Daraufhin habe ich mich mit einem anderen Tätowierer in Verbindung gesetzt, der mir mein großes Dermatillomanie-Tattoo stechen sollte. Das Tattoo wurde mein diesjähriges Geburtstagsgeschenk von meinem Vater, meiner Schwester und meinem Freund. Ich hätte mir nichts Besseres wünschen können! Auch hier wieder keinerlei Nesselsuchtreaktionen, das flasht mich bis heute. Aber ich zeige euch erstmal, wovon wir hier sprechen, bevor es weitergeht:
Frisch tätowiert und eingecremt |
Frisch tätowiert und eingecremt |
Heute, nach zweieinhalb Wochen Heilung |
Erkennt ihr schon, was es darstellen soll? Wenn ja, habt ihr ein gutes Auge und kennt euch aus! Wenn nein, ist das auch nicht schlimm. Es ist absichtlich eine etwas versteckte Darstellung und ich werde sie euch erklären. Es handelt sich um eine ausgestaltete Version des bekannten Semikolon-Tattoos. Dazu gehört oft der Satz "Your story isn't over yet". Das Tattoo geht zurück auf das Project Semicolon, welches allen Menschen mit psychischen Krankheiten, Depressionen, Ängsten, Suizidgedanken, SvV, Gewalterfahrungen, Selbsthass usw. gedenken möchte und ist Symbol für den selbstbestimmten Verlauf des Lebens. Dazu gehört diese Erklärung: "Ein Semikolon wird dann verwendet, wenn ein Autor einen Satz hätte beenden können, sich aber dazu entschieden hat, es nicht zu tun. Du bist der Autor und der Satz ist dein Leben." Soweit zur Bedeutung des Semikolons, die für mich zwar auch gilt, aber nicht alleine. Zusätzlich zu dieser allgemeinen Bedeutung beziehe ich mein Semikolon auch auf das Skin Picking und mein Leben damit. Dass ich meinen Kampf gegen die Dermatillomanie nie von mir aus beenden werde (ehe ich es geschafft habe) und dass es immer ein "Danach" gibt. Wenn ich mal frei vom Skin Picking bin, soll es mir zeigen, dass ich es geschafft habe und sich das Kämpfen gelohnt hat. Entgegen der geläufigen Semikolon-Tattoos trage ich mein Motiv nicht an einer leicht einsehbaren Stelle, sondern am Rücken. Das hat den Grund, dass ich es nicht immer sehen brauche. Ich weiß intuitiv um seine Bedeutung, in meinem Inneren ist sie verankert. Daher wurde es diese Stelle, weil es mir eher unbewusst den Rücken stärken und mich auch dann begleiten soll, wenn ich nicht aktiv daran denke.
Wie ihr vielleicht bemerkt habt, besteht der obere Teil aus einer Lotusblüte. Die Bedeutung von Lotusblumen gefällt mir sehr, darum habe ich mich mit Bedacht für dieses Motiv entschieden. Der Lotus ist die Blume des Lebens und vereint sehr viele Bedeutungen, die vom jeweiligen Kontext abhängen. Was mir zusagt und was ich gewissermaßen auf mich und mein Skin Picking beziehe, möchte ich ebenso mit euch teilen. Die Lotusblüte ist unter Anderem Symbol für den Neuanfang und für Wandlung, für innere Schönheit und Vollkommenheit, für Verbundenheit und Einklang sowie für Treue, Liebe, Harmonie, Ausdauer und Reinheit des Herzens. Der Lotus verhilft zu geistiger Klarheit und innerem Wachstum und ist ein Glücksbringer, der das Bewusstsein stärken soll. Ihr seht schon: Dieses Tattoo ist förmlich aufgeladen mit Bedeutungen und für mich von großer Wichtigkeit.
Ich hatte das Gefühl, so eine ganz besondere und große Motivation zu brauchen. Jetzt hab ich sie, für immer unter meiner Haut. Momentan versuche ich stark, mich jeden Tag an diese Tätowierung und ihre Bedeutung zu erinnern. Falls ich mal keine Gründe sehen sollte, weiterzumachen, muss ich mich nur entsinnen, was auf meinem Rücken verewigt ist. Dort trage ich ab jetzt 24/7 einen Grund dafür, nicht aufzugeben.
Falls ihr mehr über die genauen Erfahrungen hinsichtlich Schmerzen beim Stechen und hinsichtlich des Verheilungsprozesses (als Skinpicker) wissen wollt, gebt mir Bescheid. Das hier wird nicht mein letztes Tattoo sein und wer weiß, vielleicht habe ich irgendwann noch mehr Erfahrung und mache euch einen ausführlichen Post darüber, wie es für einen Skinpicker mit Tattoos ist.
Bis dahin! Danke für's Lesen und ein schönes Wochenende, ihr Lieben!
27. September 2019
Review Garnier SkinActive Waschgel
Schon wieder sind es fast zwei Wochen, in denen kein Beitrag erschienen ist. Aber ich habe es ja gewissermaßen angekündigt...
Apropos "angekündigt" - vor langer Zeit habe ich hier auch mal angesagt, ein Review zum Garnier Waschgel zu schreiben. Nach fast 1,5 Jahren komme ich endlich dazu! Um euch nochmal das Produkt in Erinnerung zu rufen, falls ihr nicht in den verlinkten Post schauen wollt:
Das ist es also. Recht vielversprechend, oder? Obwohl es vom Aussehen etwas an die viel zu aggressiven Waschprodukte gegen Pickel erinnert. Das Aussehen hat sich übrigens auch etwas geändert, denn als ich gestern im Rossmann stand, entdeckte ich das Waschgel in neuem Design:
Nun aber zu meiner kleinen Rezension, wo ich es endlich mal oft und regelmäßig genug verwendet habe, um aus eigener Erfahrung zu sprechen. Ich habe das Waschgel als gut reinigend und entfettend, jedoch nicht als zu aggressiv oder reizend empfunden. Es riecht frisch, hat eine klare und nicht zu dickflüssige Konsistenz und bereits ein großer Pumpstoß reicht für das ganze Gesicht aus, weil es ausreichend aufschäumt und sich gut verteilen lässt. Das Abwaschen geht ebenso leicht wie das Verteilen und die Haut fühlt sich danach tief gereinigt und erfrischt an. Ein trockenes Gefühl wird nicht hinterlassen, jedoch kann es bei zu Trockenheit neigender Haut sein, dass es ein klein wenig spannt nach der Anwendung. Bei mir ist das jedoch nicht der Fall.
Für mich eignet sich das Waschgel am besten nach dem Abschminken, um nochmal die letzten Reste Schminke und Schmutz zu entfernen. Das hilft mir dabei, die Poren richtig frei zu bekommen und am nächsten Morgen nicht als total glänzende Speckschwarte aufzuwachen, haha. Ansonsten nutze ich das Waschgel nur dann, wenn ich mal mehrere Tage zuhause bin und das Gefühl habe, das Fett und das dreckige Gefühl von meiner Haut nicht mit Wasser alleine abwaschen zu können. Meinem Hautbild hilft es nur bedingt, würde ich sagen. Aber ihr wisst, wie schwer ich das aufgrund des Skin Pickings einschätzen kann. Meiner Vermutung nach könnte es schon helfen, wenn ich aufhören würde mit den Drückereien.
Ihr merkt: Das Waschgel hat mich überzeugt und hat dauerhaft Einzug in mein persönliches Produktesortiment gefunden. Für Mischhaut wie meine kann ich definitiv eine Empfehlung aussprechen! Zum Preis kann ich gerade leider nichts sagen, darauf habe ich natürlich nicht mehr geachtet gestern. Aber allzu teuer wird es nicht sein, sonst hätte ich es selbst nicht mitgenommen. Wenn ihr Interesse habt, schaut bei eurer Drogerie um die Ecke vorbei. :)
Damit verabschiede ich mich, tschüssi.
Apropos "angekündigt" - vor langer Zeit habe ich hier auch mal angesagt, ein Review zum Garnier Waschgel zu schreiben. Nach fast 1,5 Jahren komme ich endlich dazu! Um euch nochmal das Produkt in Erinnerung zu rufen, falls ihr nicht in den verlinkten Post schauen wollt:
Das ist es also. Recht vielversprechend, oder? Obwohl es vom Aussehen etwas an die viel zu aggressiven Waschprodukte gegen Pickel erinnert. Das Aussehen hat sich übrigens auch etwas geändert, denn als ich gestern im Rossmann stand, entdeckte ich das Waschgel in neuem Design:
Nun aber zu meiner kleinen Rezension, wo ich es endlich mal oft und regelmäßig genug verwendet habe, um aus eigener Erfahrung zu sprechen. Ich habe das Waschgel als gut reinigend und entfettend, jedoch nicht als zu aggressiv oder reizend empfunden. Es riecht frisch, hat eine klare und nicht zu dickflüssige Konsistenz und bereits ein großer Pumpstoß reicht für das ganze Gesicht aus, weil es ausreichend aufschäumt und sich gut verteilen lässt. Das Abwaschen geht ebenso leicht wie das Verteilen und die Haut fühlt sich danach tief gereinigt und erfrischt an. Ein trockenes Gefühl wird nicht hinterlassen, jedoch kann es bei zu Trockenheit neigender Haut sein, dass es ein klein wenig spannt nach der Anwendung. Bei mir ist das jedoch nicht der Fall.
Für mich eignet sich das Waschgel am besten nach dem Abschminken, um nochmal die letzten Reste Schminke und Schmutz zu entfernen. Das hilft mir dabei, die Poren richtig frei zu bekommen und am nächsten Morgen nicht als total glänzende Speckschwarte aufzuwachen, haha. Ansonsten nutze ich das Waschgel nur dann, wenn ich mal mehrere Tage zuhause bin und das Gefühl habe, das Fett und das dreckige Gefühl von meiner Haut nicht mit Wasser alleine abwaschen zu können. Meinem Hautbild hilft es nur bedingt, würde ich sagen. Aber ihr wisst, wie schwer ich das aufgrund des Skin Pickings einschätzen kann. Meiner Vermutung nach könnte es schon helfen, wenn ich aufhören würde mit den Drückereien.
Ihr merkt: Das Waschgel hat mich überzeugt und hat dauerhaft Einzug in mein persönliches Produktesortiment gefunden. Für Mischhaut wie meine kann ich definitiv eine Empfehlung aussprechen! Zum Preis kann ich gerade leider nichts sagen, darauf habe ich natürlich nicht mehr geachtet gestern. Aber allzu teuer wird es nicht sein, sonst hätte ich es selbst nicht mitgenommen. Wenn ihr Interesse habt, schaut bei eurer Drogerie um die Ecke vorbei. :)
Damit verabschiede ich mich, tschüssi.
14. September 2019
Viel los
"Hey!" sagt dieses Bild von heute.
Ich wollte mal eben schauen, ob hier alles in Ordnung ist. Mich melden, ihr wisst schon. Momentan ist es wieder recht still um mich und den Blog geworden, was viele Gründe hat. Einerseits schreibe ich an meiner zweiten Hausarbeit und habe wie immer viel Unistress, andererseits spielen sich unzählige andere Dinge ab - zum Beispiel ist eine sehr gute Freundin von mir für einige Tage zu Besuch. Ein paar dieser anderen Dinge haben aber auch mit dem Skin Picking und dem Blog zutun, jedoch kann ich euch noch nicht genau erzählen, was es damit auf sich hat. Warten wir noch ein bisschen, dann gibt es hoffentlich tolle Neuigkeiten und interessante, neue Posts!
Seit dem vorletzten Post hätte ich mich durchaus nochmal melden können, weil ich auch eine Zeit lang wenig an meiner Haut gedrückt habe und sie in einem guten Zustand war. Das hielt aber nicht lange an, mein Zyklus hat das Ganze wieder ordentlich durcheinander gewirbelt. Drum sehe ich selbst leicht geschminkt (wie auf dem Foto) irgendwie etwas "fleckig" aus. Hoffentlich geht es bald wieder bergauf, drückt mir die Daumen.
Ich hoffe, dass es euch gut geht und ihr eure eigenen Lebensaufgaben gut bewältigt!
Bis sehr bald, Jacqueline.
6. September 2019
Derma Self Love Club - 6
Einen schönen guten Morgen wünsche ich euch!
In dieser Postserie (alle Teile hier zu finden) berichtet Janika, eine liebe Freundin und Betroffene, von ihren Erfahrungen mit Skin Picking. Heute soll es um einen typischen Tag mit Skin Picking gehen - Janika lässt euch dafür in ihren Kopf schauen und schildert anhand einer dialogischen Form ihre Gedanken. Führt ihr auch solche "Gespräche" mit eurer Dermatillomanie? Könnt ihr nachempfinden, wovon Janika erzählt? Ich finde diesen Perspektivwechsel sehr spannend und müsste meine Gedankenmuster mal daraufhin analysieren.
Bevor es losgeht, möchte ich eine Triggerwarnung geben: Wer betroffen ist und sich von Beschreibungen dieser Art getriggert fühlt, möge darauf hingewiesen sein und diesen Beitrag bei Bedarf gerne überspringen!
Fühlt euch gedrückt
In dieser Postserie (alle Teile hier zu finden) berichtet Janika, eine liebe Freundin und Betroffene, von ihren Erfahrungen mit Skin Picking. Heute soll es um einen typischen Tag mit Skin Picking gehen - Janika lässt euch dafür in ihren Kopf schauen und schildert anhand einer dialogischen Form ihre Gedanken. Führt ihr auch solche "Gespräche" mit eurer Dermatillomanie? Könnt ihr nachempfinden, wovon Janika erzählt? Ich finde diesen Perspektivwechsel sehr spannend und müsste meine Gedankenmuster mal daraufhin analysieren.
Bevor es losgeht, möchte ich eine Triggerwarnung geben: Wer betroffen ist und sich von Beschreibungen dieser Art getriggert fühlt, möge darauf hingewiesen sein und diesen Beitrag bei Bedarf gerne überspringen!
"Ein Tag in meinem Kopf
Das Gespräch mit der Dermatillomanie
findet in meinem Kopf statt.
Der graue Text gibt die
Redeanteile der Dermatillomanie wieder.
Dies ist eine um ein vielfaches
gekürzte Version. Da ich nicht zu sehr triggern möchte, habe ich
stärkere Gedanken hier weggelassen.
Ein neuer Tag beginnt. Ich wache auf.
Ich mag die Ruhe vor dem Sturm. In den ersten paar Sekunden an einem
neuen Tag empfinde ich keinerlei Zwang. Ich bin frisch im Kopf. Dann
klopft sie an.
Wie war das eigentlich? Hast du
gestern viel gedrückt? Stimmt, gestern Abend vor dem Duschen. Das
müsste man heute doch dann fühlen. Lass uns mal am Kinn anfangen.
Sei ruhig! Ich will
nicht schon gleich am Morgen drücken, dann ist der ganze Tag wieder
dahin! Ich muss mich dann hier in meiner Wohnung verkapseln. Bitte
heute einmal nicht.
Naja, wenn du eine passendere
Ablenkung findest, etwas, das dir mehr Spaß macht und Entspannung
bringt als ich, dann bitte.
Ich atme tief
durch, ziehe mir die Decke über das Gesicht, spanne einmal meine
Fäuste an und stehe dann auf. Ich ziehe mich an. Ich stehe mit einer
Distanz zum Spiegel, erkenne aber trotzdem die Krusten, die sich über
Nacht gebildet haben. Ich versuche sie zu ignorieren, indem ich mich
auf das fokussiere, was ich mir für den Morgen vorgenommen habe.
Solange ich beschäftigt bin, höre ich keine Stimme. Als ich mit
meiner Arbeit fertig bin, meldet sie sich sofort.
Na hör mal, du hast die letzten
Aktivitäten durchgeführt mit Krusten in deinem Gesicht! Die gehören
da doch nicht hin. Stell dir vor, du kannst sie verschwinden lassen.
Ich verspreche dir, ich bin ruhig, wenn du jetzt einmal an den
Spiegel gehst.
Nein, das werde ich
nicht. Meine Haut hat mir nichts getan und du bringst mich auch nicht
dazu, anders darüber zu denken.
Wie du meinst. Dann sorge ich nun
dafür, dass du die gaaanze Zeit an nichts anderes denken kannst als
an deine Haut. Haut. Haut. Haut.
Ich gehe mit meinen
Fingern, die in einem Latexhandschuhe stecken, über meine Haut. Ich
pausiere an Unebenheiten. Ich nehme mein Handy und betrachte das
Spiegelbild. Ich ziehe meine Hand aus dem Handschuhe und knibbel ein
paar Minuten. Ich kann mich befreien und stecke meine Hand zurück in
den Handschuh.
Guck, das war doch gar nicht so
schwer. Ich gebe dir dafür drei Sekunden, die du an etwas anderes
denken kannst.
Ich fühle mich für
drei Sekunden stark. Wie befreit.
Du hast gerade Haut weggeknibbelt.
Willst du nicht mal im Spiegel nachschauen, was daraus geworden ist?
Es ist nichts
passiert. Knibbeln reicht für den Moment. Vor dem Spiegel verführst
du mich nur wieder zum Quetschen. Lass mich in Ruhe.
Dann durchflute ich deinen Körper
nun mit einem tierisch anspannenden Gefühl.
Ich weiß, das ist
ja nichts Neues. Ich fange an zu weinen. Ich denke mir, wenn ich nur
einmal quetsche, habe ich etwas Ruhe. So wenig Aufwand für so ein
tolles Ergebnis! Alle meine Vorsätze, Vorteile vom Widerstehen und
positiven Argumenten gehen in der Flut der verführerischen Gedanken
unter. Ohne noch einen Konter geben zu können, bin ich vor dem
Spiegel gefangen.
:) Danke.
Siehst du?
Dank mir fühlst du dich besser.
Ich wache aus der
Trance auf und reiße mich vom Spiegel weg. Nein, dank dir geht es
mir schlechter, du trügst mich! Meine Haut brennt, ich weine und
verkrieche mich unter der Decke. Nach dem ersten Schock suche ich
Ablenkung und kann für einige Zeit meine Dermatillomanie vergessen.
Ich denke nur in Bruchstücken an sie und dann als etwas, das ein
Teil von mir ist. Aber auch als etwas, das ich hundertprozentig mit
dieser Quetschepisode abgeschlossen habe. Jetzt ist meine Haut
genügend bearbeitet. Juhu, ich muss nie mehr quet...
Hier bin ich wieder. Bist du dir
sicher, dass du ambitioniert genug warst? Hast du sicher alle
verdächtigen Stellen genügend gedrückt?
Ich gehe im Geiste
die vorangegangene Episode durch. Ich merke, dass ich bei einer
Stelle vielleicht nicht gründlich genug war.
Ich helfe gerne. Also, wollen wir
noch mal?
Ich lasse mich
erneut vor den Spiegel ziehen. Erst nach Stunden höre ich auf und
gehe mit Herzschmerzen und mit einer innerlichen Leere unter die
Dusche. Nach der Dusche fühle ich mich innerlich gereinigt und kann
etwas Entspannung empfinden. Ich gehe ins Bett, schaue noch etwas
fern und schließe die Augen.
Gute Nacht, bis morgen!
Fühlt euch gedrückt
Eure Janika"
27. August 2019
Geschenkte Motivation
Guten Abend, guten Abend!
Ich bin seit sehr langer Zeit tierisch faul und motivationslos, was meine Hautpflege angeht. Habe kaum Produkte verwendet und mich kaum mit richtiger Sorgfalt gekümmert. Ich gebe auch zu, dass ich keine Lust darauf hatte, Energien in diese Sachen zu stecken, wo am Ende doch eh alles effektlos bleibt. Also habe ich lieber mein Geld und meine Zeit gespart. Jedoch hatte ich neulich Geburtstag, sodass bei mir einige Neuzugänge in Sachen Kosmetik und Pflege geschenkt wurden.
Diese Masken habe ich früher regelmäßig verwendet und auch ein Peeling habe ich für einen gewissen Zeitraum benutzt. Dass ich Aloe Vera Gel als Feuchtigkeitspflege verwende, ist nicht neu, denn davon habe ich euch vor einiger Zeit hier berichtet.
Von alleine hätte ich mich wahrscheinlich nie dazu aufgerafft, endlich mal wieder etwas mehr Aufwand für meine Haut zu betreiben. Mir kam es gerade recht, dass mir diese Produkte geschenkt wurden, denn damit wurde mir gewissermaßen auch neue Motivation geschenkt. Ich verwende beim Duschen das Peeling, möchte wieder ab und zu eine Maske auftragen und auch das neue Aloe Vera Gel macht sich bisher gut. Ich brauche das, meiner Haut etwas Gutes zu tun! Wir brauchen es alle, es ist nämlich unheimlich wichtig.
Seien wir doch alle zur Abwechslung mal etwas lieb zu unserer Haut, sie wird es uns danken.
Ich bin seit sehr langer Zeit tierisch faul und motivationslos, was meine Hautpflege angeht. Habe kaum Produkte verwendet und mich kaum mit richtiger Sorgfalt gekümmert. Ich gebe auch zu, dass ich keine Lust darauf hatte, Energien in diese Sachen zu stecken, wo am Ende doch eh alles effektlos bleibt. Also habe ich lieber mein Geld und meine Zeit gespart. Jedoch hatte ich neulich Geburtstag, sodass bei mir einige Neuzugänge in Sachen Kosmetik und Pflege geschenkt wurden.
Diese Masken habe ich früher regelmäßig verwendet und auch ein Peeling habe ich für einen gewissen Zeitraum benutzt. Dass ich Aloe Vera Gel als Feuchtigkeitspflege verwende, ist nicht neu, denn davon habe ich euch vor einiger Zeit hier berichtet.
Von alleine hätte ich mich wahrscheinlich nie dazu aufgerafft, endlich mal wieder etwas mehr Aufwand für meine Haut zu betreiben. Mir kam es gerade recht, dass mir diese Produkte geschenkt wurden, denn damit wurde mir gewissermaßen auch neue Motivation geschenkt. Ich verwende beim Duschen das Peeling, möchte wieder ab und zu eine Maske auftragen und auch das neue Aloe Vera Gel macht sich bisher gut. Ich brauche das, meiner Haut etwas Gutes zu tun! Wir brauchen es alle, es ist nämlich unheimlich wichtig.
Seien wir doch alle zur Abwechslung mal etwas lieb zu unserer Haut, sie wird es uns danken.
22. August 2019
Ungewohntes Gefühl
Einen schönen guten Abend!
Ich weiß nicht, inwiefern es in den letzten Posts durchgeklungen ist, aber ich tue mich momentan schwer damit, mich in meiner Haut wohl zu fühlen und mir zu gefallen. Mein Hautzustand nervt mich einfach nur noch, meine Haare mag ich überhaupt nicht und schminken tue ich mich ja eh sehr selten, sodass ich mich fast nie "herausgeputzt" sehe. Ich kann das ganze Thema allerdings recht gut verdrängen, muss ich sagen.
Gestern musste ich mich für die Arbeit schminken und habe mir dabei Mühe gegeben, sodass ich mir am Ende auch gefiel. Es war ungewohnt, mich und mein Aussehen so zu fühlen, wenn ihr versteht. Mal mit einem zufriedenen Lächeln in den Spiegel zu sehen, hat mir gefehlt. Ich will tagtäglich voller Zufriedenheit und Stolz in den Spiegel sehen, ohne dabei jedes kleinste Detail meiner Haut bearbeiten zu müssen...
Um den gestrigen Moment festzuhalten, habe ich Fotos gemacht:
Ich weiß nicht, inwiefern es in den letzten Posts durchgeklungen ist, aber ich tue mich momentan schwer damit, mich in meiner Haut wohl zu fühlen und mir zu gefallen. Mein Hautzustand nervt mich einfach nur noch, meine Haare mag ich überhaupt nicht und schminken tue ich mich ja eh sehr selten, sodass ich mich fast nie "herausgeputzt" sehe. Ich kann das ganze Thema allerdings recht gut verdrängen, muss ich sagen.
Gestern musste ich mich für die Arbeit schminken und habe mir dabei Mühe gegeben, sodass ich mir am Ende auch gefiel. Es war ungewohnt, mich und mein Aussehen so zu fühlen, wenn ihr versteht. Mal mit einem zufriedenen Lächeln in den Spiegel zu sehen, hat mir gefehlt. Ich will tagtäglich voller Zufriedenheit und Stolz in den Spiegel sehen, ohne dabei jedes kleinste Detail meiner Haut bearbeiten zu müssen...
Um den gestrigen Moment festzuhalten, habe ich Fotos gemacht:
18. August 2019
Gastpost - Part 9
Hey, ihr Lieben!
Ist es wirklich schon 10 Monate her, dass der letzte Gastpost erschienen ist? Wie konnte das nur passieren? Vielleicht lag es daran, dass ich vor einem Jahr in recht kurzer Zeit drei Teile dieser Postserie veröffentlichen durfte und dann erstmal eine kleine "Pause" damit einlegen wollte. Aus der kleinen Pause wurde unbeabsichtigt eine große Pause... Dabei ist der Inhalt dieser Beitragsserie so wertvoll wie fast kein anderer! Hier könnt ihr Erfahrungsberichte und Geschichten anderer Betroffener lesen, die sich trauen, ihr ganz persönliches Skin-Picking-Kapitel öffentlich zu machen. Falls ihr mehr über die Entstehung und den Sinn der Gastposts wissen möchtet, schaut im ersten Teil rein. Alle anderen Teile könnt ihr gesammelt unter dem Label "Eure Geschichten" finden.
Bevor es mit der Geschichte einer ganz besonders jungen Betroffenen losgeht (das Alter ist höchstwahrscheinlich nicht mehr aktuell, da mir der Gastbeitrag vor etwas über einem Jahr geschickt wurde - die späte Veröffentlichung ist mein Verschulden!), starte ich den Aufruf des ersten Posts:
Nun möchte ich euch als Betroffene ganz direkt ansprechen: Ihr habt niemanden zum Reden, möchtet aber trotzdem mal euer Herz ausschütten oder Frust rauslassen? Ihr traut euch nicht, selbst an die Öffentlichkeit zu gehen, möchtet aber dennoch, dass eure Geschichte von Menschen gelesen wird? Ihr habt ein paar tolle Tricks und Tipps oder einfach nur liebe Worte für Leidensgenossen, die ihr loswerden wollt? Ein eigener Blog wäre euch zu viel Arbeit, aber einen kleinen Post würdet ihr gerne verfassen? Dann meldet euch gerne bei mir! Schreibt mir eine E-Mail mit dem Betreff "Gastpost" an folgende Adresse: dermatillomanie-blog@web.de. Selbstverständlich dürft ihr auch Bilder mitsenden, wenn ihr das wollt. Ihr könnt dabei entweder von Anfang an namenslos bleiben oder mich darum bitten, euch zu anonymisieren. Ich werde euren Text dann unverändert innerhalb dieser Postserie veröffentlichen, sodass ihr selbst eventuelle Kommentare Anderer dazu lesen könnt.
Ist es wirklich schon 10 Monate her, dass der letzte Gastpost erschienen ist? Wie konnte das nur passieren? Vielleicht lag es daran, dass ich vor einem Jahr in recht kurzer Zeit drei Teile dieser Postserie veröffentlichen durfte und dann erstmal eine kleine "Pause" damit einlegen wollte. Aus der kleinen Pause wurde unbeabsichtigt eine große Pause... Dabei ist der Inhalt dieser Beitragsserie so wertvoll wie fast kein anderer! Hier könnt ihr Erfahrungsberichte und Geschichten anderer Betroffener lesen, die sich trauen, ihr ganz persönliches Skin-Picking-Kapitel öffentlich zu machen. Falls ihr mehr über die Entstehung und den Sinn der Gastposts wissen möchtet, schaut im ersten Teil rein. Alle anderen Teile könnt ihr gesammelt unter dem Label "Eure Geschichten" finden.
Bevor es mit der Geschichte einer ganz besonders jungen Betroffenen losgeht (das Alter ist höchstwahrscheinlich nicht mehr aktuell, da mir der Gastbeitrag vor etwas über einem Jahr geschickt wurde - die späte Veröffentlichung ist mein Verschulden!), starte ich den Aufruf des ersten Posts:
Nun möchte ich euch als Betroffene ganz direkt ansprechen: Ihr habt niemanden zum Reden, möchtet aber trotzdem mal euer Herz ausschütten oder Frust rauslassen? Ihr traut euch nicht, selbst an die Öffentlichkeit zu gehen, möchtet aber dennoch, dass eure Geschichte von Menschen gelesen wird? Ihr habt ein paar tolle Tricks und Tipps oder einfach nur liebe Worte für Leidensgenossen, die ihr loswerden wollt? Ein eigener Blog wäre euch zu viel Arbeit, aber einen kleinen Post würdet ihr gerne verfassen? Dann meldet euch gerne bei mir! Schreibt mir eine E-Mail mit dem Betreff "Gastpost" an folgende Adresse: dermatillomanie-blog@web.de. Selbstverständlich dürft ihr auch Bilder mitsenden, wenn ihr das wollt. Ihr könnt dabei entweder von Anfang an namenslos bleiben oder mich darum bitten, euch zu anonymisieren. Ich werde euren Text dann unverändert innerhalb dieser Postserie veröffentlichen, sodass ihr selbst eventuelle Kommentare Anderer dazu lesen könnt.
"Liebe Jacqueline, liebe Leser und Leserinnen,
ich heiße Franzi. Ich bin seit kurzem 16, aber meine Geschichte mit Dermatillomanie ist schon relativ alt, etwa 6 oder 7 Jahre.
Ich
wäre sehr glücklich und dankbar, einen Teil meiner Erfahrungen und Beobachtungen zu teilen. Es gibt bestimmt viele Betroffene, die ihre
Krankheit mit anderen Menschen teilen. Das habe ich nie gemacht. Ich
habe jahrelang mit niemandem darüber gesprochen, alles hinter Creme und
Make-up versteckt, im Alltag alles überspielt und leise gelitten, obwohl
ich eine liebevolle Familie und Freunde habe. Ich wollte immer alleine
mit meiner Kondition klarkommen, vielleicht habe ich mich auch geschämt.
Es hat wohl niemand bemerkt, in was für einer grenzwertigen Situation
ich stecke, ich habe jahrelang meine Sucht und alle damit verbundenen
Emotionen einfach versteckt - und musste alleine damit klarkommen.
Ich
möchte daher jedem, der sich vielleicht darin wiederfindet - vor allem
den Jüngeren, wie ich damals - ganz deutlich sagen, dass es für mich ein
großer, großer Fehler war, zu versuchen, meine Traurigkeit und
die ,,versteckte andere Welt“ alleine zu bewältigen. Ich bin
selbstbewusst und durchsetzungsfähig, da bin ich mir sicher, aber so
etwas konnte ich dann doch nicht. Jahrelang alleine leiden, immer
wieder aufs Neue. Aus heutiger Sicht habe ich nur immer mehr Kummer und
Verzweiflung angestaut.
Aber das muss nicht sein! Ich, also wir, können uns nicht aussuchen, dass wir leiden, aber wir können uns sehr wohl aussuchen, was wir dagegen unternehmen! Es
ist wichtig, nicht nur auf bessere Zeiten zu hoffen, sondern sich im Hier und Jetzt Hilfe zu holen, von Menschen, denen man vertraut, von
einem Psychologen oder Arzt.
Als ich zum ersten Mal realisierte, dass ich ein Krankheit habe, dass ich wirklich süchtig nach etwas bin, dass ich mich unbewusst zum Schlechteren verändert hatte, mein Gesicht jeden Tag blutete und wehtat, hatte ich nur noch ein Ziel vor Augen: Wieder wunderschöne, reine Haut zu haben und glücklich zu sein.
Ich
versuchte wirklich alles, um meine sogenannte Derma alleine zu
bewältigen. Ich kaufte Kalender, markierte die Tage, schrieb
Wochenpläne, dokumentierte Erfolge und Misserfolge, entwickelte diverse
Belohnungssysteme oder Challenges, die es mir leichter machen sollten,
schrieb Erinnerungen, Briefe an mich selbst, Gedichte, Tagebucheinträge,
Gedanken auf, zeichnete und malte ganze Bilder, versuchte es mit
verschiedenen Instagramprofilen und mit vielem, vielem mehr.
Am
Ende gab es nach jeder vermeintlich neuen Lösung, die immer mit dem
Gedanken ,,Dieses Mal schaffe ich es“ und viel Motivation begann, eine
erneute riesige Enttäuschung, einen Rückfall, Selbstzweifel und ganz viel
Trauer (mit der ich wieder alleine war).
Mein
Idealbild von der perfekten Haut traf nie ein. Nicht nach einem und
auch nicht nach sechs Jahren. Und ich bin mir sehr sicher, dass sich mit
diesen Methoden auch in 10 und 20 Jahren nichts ändert. Skin Picking
ist ein Teufelskreis. Ich habe das Gefühl, dass alle meine Gedanken,
meine Kraft und mein Wille kontrolliert werden.
Aber wie kann ich dann etwas verändern?
Dafür
blicke lieber in die traurige Realität: Ich habe kaputte Haut,
verletze mich jeden Tag neu. So gibt es kein neues, besseres Ich in der
Zukunft.
Wenn ich überlege, was ich da
eigentlich mache, wird mir sofort klar, dass ich das grundsätzlich gar
nicht will. Meine wahre Einstellung dazu sagt also eigentlich: Nein, das ist falsch.
Skin Picker werden verstehen, dass wir unsere wahren Einstellungen
während einer Skin-Picking-Phase schnell ausblenden. Ich habe mir
verinnerlicht: Egal, was du gerade für richtig hältst: Skin Picking ist
falsch, es hilft dir nicht. Wenn dieser Satz mir dann beim Picken
einfiel, ließ ich sofort davon ab. Ohne Ausnahme - ganz konsequent. Das
hat mir sehr geholfen.
Dann habe ich das Gleiche für Folgendes angewandt:
- Die Haut im Spiegel anschauen ist falsch.
- Die Haut anfassen ist falsch.
- Überhaupt an Skin Picking denken ist falsch.
Ich
habe diese Methode immer angewandt, wenn mir bewusst wurde, dass ich
etwas Falsches mache. Ich war immer konsequent, von früher hatte ich
gelernt, dass meistens schon eine einzige Ausnahme alles wieder kaputt
macht.
Diese Methode
habe ich persönlich für mich entdeckt und damit erste längere Erfolge
erlebt. Das hat mir viel Mut gemacht. Ich hatte nach längerer Zeit
wieder etwas Lebensfreude, was meine Haut angeht.
Ich
möchte nicht verallgemeinern, dass es von Betroffenen ausgedachte
Methoden gegen Skin Picking gibt, die wirklich funktionieren. Es ist
wohl die beste Lösung, den Rat und die Behandlung eines Professionellen
zu bekommen. Wenn ich wirklich ehrlich zu mir selbst bin, werde ich es
wahrscheinlich auch mit dieser Methode nicht schaffen, das Skin Picking
zu überwinden. So ist die Krankheit eben, man versucht es immer und
immer wieder. Ich bin jetzt 16 und ich will und werde nicht weiter
leiden. Ich habe mir ein letztes (oh, wie ich diesen Satz hasse) Ziel
gesetzt: Wenn meine Methode nicht bis Ende meiner Sommerferien
funktioniert (sehr wahrscheinlich), suche ich einen Psychologen auf.
Ich
werde mein Leben verändern, und ich wünsche allen und jedem, der meine
Sucht oder meine Schwierigkeiten teilt, alles Liebe und ganz viel Glück,
Stärke und Entschlossenheit für ein besseres Leben!
Franzi"
Vielen Dank für dein Vertrauen in uns und deinen Mut in dich selbst, liebe Franzi!
13. August 2019
Was ist passiert?
Der Klassiker mal wieder... Ich sehe mich jeden Tag unzählige Male, doch gerade eben blickte ich in den Spiegel, sah Folgendes und habe mich erschrocken:
Mensch Jacqueline, was ist nur wieder passiert? Wieso verlierst du ständig den Blick dafür, wie deine Haut aussieht? Wieso muss es immer so ausarten, bevor du erkennst, dass jetzt genug ist?
Ich fragte mich bei diesem Anblick ernsthaft, wann genau das passiert ist. Eine Antwort habe ich keine, denn ich weiß es einfach nicht. Ja, ich drücke wieder recht viel und ja, vielleicht kratze ich auch die ganze Zeit, während ich in der Uni bin und an meiner Hausarbeit sitze. Aber eigentlich müsste das doch ein schleichender Prozess sein und von Tag zu Tag schlimmer werden? Ich seh das jedenfalls nicht, bis ich einen kleinen Schock bekomme - genau wie jetzt. Ich hasse es so sehr, mich an diese Ausmaße gewöhnt zu haben. Es soll Schluss damit sein, verdammt!
Mensch Jacqueline, was ist nur wieder passiert? Wieso verlierst du ständig den Blick dafür, wie deine Haut aussieht? Wieso muss es immer so ausarten, bevor du erkennst, dass jetzt genug ist?
Ich fragte mich bei diesem Anblick ernsthaft, wann genau das passiert ist. Eine Antwort habe ich keine, denn ich weiß es einfach nicht. Ja, ich drücke wieder recht viel und ja, vielleicht kratze ich auch die ganze Zeit, während ich in der Uni bin und an meiner Hausarbeit sitze. Aber eigentlich müsste das doch ein schleichender Prozess sein und von Tag zu Tag schlimmer werden? Ich seh das jedenfalls nicht, bis ich einen kleinen Schock bekomme - genau wie jetzt. Ich hasse es so sehr, mich an diese Ausmaße gewöhnt zu haben. Es soll Schluss damit sein, verdammt!
10. August 2019
Augen auf!
Mit dem heutigen Beitrag möchte ich mich an all diejenigen wenden, die sich als Skinpicker häufig alleine fühlen und glauben, sie seien die Einzigen mit dem Problem. Man könnte jetzt meinen, dass es jedem von uns so geht oder zumindest mal ging. Vielleicht stimmt das auch, aber eventuell wird meine Intention beim Schreiben deutlicher.
Ihr glaubt, niemand anderes fühlt sich wie ihr? Ihr glaubt, niemand anderes tut seiner Haut Schaden an und schämt sich dafür? Ihr glaubt, die Haut von niemand anderem sieht aus wie eure? Ich weiß, wie es ist, sich so zu fühlen. Das kommt, weil es so viel einfacher ist, all die Menschen zu sehen, die es vermeintlich besser haben.
Tatsache ist allerdings: Ihr seid nicht allein! Es gibt da draußen Menschen wie dich und mich. Andere Skinpicker, andere Menschen mit Hautproblemen jeglicher Art und den Gefühlen, die diese Probleme gerne mit sich bringen. Ich möchte euch heute gewissermaßen dazu auffordern, in Zukunft mit offenen Augen durch den Alltag zu gehen und eure Mitmenschen mal ganz genau wahrzunehmen. Ihr werdet staunen, wie viele Menschen mit Hautproblemen herumlaufen und ein paar davon machen möglicherweise den Anschein, als könnten sie an Skin Picking leiden. Das wird vermutlich selten vorkommen, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es vorkommt. Vor einigen Monaten sah ich zum Beispiel eine Frau an der Kasse eines Supermarktes mit runden Stellen und Narben auf den Armen. Ich konnte erkennen, dass diese Stellen von ihr selbst bearbeitet worden sind. Ein anderes Beispiel: Neulich am Bahnhof konnte ich eine Frau beobachten, die auch ein paar solcher Stellen hatte und sich zudem noch im Gesicht herumpulte. Sie schien unter Stress zu stehen. Nach diesen Begegnungen wurde mir klar, dass unter all den Fremden, die wir tagtäglich sehen, auch Skinpicker sein können. Wie ich bereits sagte: Menschen wie du und ich. Vielleicht wissen diese Personen gar nicht, was sie tun. Vielleicht kümmert es sie nicht... Vielleicht kämpfen sie aber auch genauso wie wir. Das macht sie zu Verbündeten, auch, wenn es eine "stille" Verbindung ist. Wisst ihr, was ich meine? Was ich versuche, zu sagen?
Für mich haben diese beiden Frauen ein starkes Empathiegefühl ausgelöst und das, obwohl sie mir vollkommen fremd waren. Zu gerne hätte ich ihnen gezeigt, dass ich sie verstehe und dass wir auf gleichen Wegen unterwegs sind - ob wissend oder unwissend. Wahrscheinlich haben sie es kaum gemerkt, aber ich bin ihnen mit extremer Freundlichkeit, Höflichkeit und Respekt begegnet. Habe versucht, ohne Worte zu zeigen, dass ich aufgrund von meiner eigenen Geschichte sensibel mit ihnen umgehe. Klingt das schwachsinnig? Hoffentlich wisst ihr, wovon ich spreche. :D Zusätzlich hat es mir verdeutlicht, was ich eigentlich im Hinterkopf schon weiß: Dass ich eben nicht alleine bin. Es gibt da draußen unter all den anonymen Gesichtern Gleichgesinnte, Mitleidende und Mitkämpfende.
Also: Augen auf, wenn ihr unterwegs seid!
31. Juli 2019
Zufrieden sein wollen, aber nicht können
Doofer Titel, ich weiß. Mir fällt nichts ein, was kurz und passend gleichzeitig ist.
Ich wollte euch von vorgestern Abend erzählen, als mir auffiel, wie sehr ein Teil von mir das Skin Picking braucht und daher auch gewissermaßen provoziert.
Es war später Abend, ich war mit meiner Abendroutine vor dem Zubettgehen beschäftigt und stand vor dem Spiegel. Natürlich habe ich da meine Haut abgecheckt, was auch sonst. Also so nah heran wie es ging und den scannenden Blick über mein Gesicht streifen lassen. Ich fand ein, zwei kleine Stellen, die ich "behandeln" musste, aber danach war eigentlich nichts mehr da. Wenn ihr versteht, was ich meine. Nichts mehr, was ich bearbeiten muss, also keine Pickel mehr, die ausgedrückt werden können. Das heißt, ich hätte eigentlich fertig sein können. Jedoch konnte sich die nach Skin Picking sehnende Jacqueline in mir damit nicht zufrieden geben. Statt zu denken "Hey, ist doch super, in meinem Gesicht ist nichts weiter, was mich zum Drücken zwingt - also kann ich jetzt aufhören!" und sich darüber zu freuen, dass die Haut mal so wenig hergibt, suchte ich zwanghaft nach mehr Stellen. Wie gesagt, es waren keine anderen Stellen da, aber Skinpicker finden ja auch dort etwas, wo nichts ist. Mein Drang, meine Sucht, meine Routine....sie waren noch nicht gestillt. Kennt ihr das?
Über den gestrigen Tag war hingegen sehr viel, was mich zum Drücken provoziert hat, sodass ich bis spät in die Nacht vor dem Spiegel stand. Das war die Quittung.
Ich wollte euch von vorgestern Abend erzählen, als mir auffiel, wie sehr ein Teil von mir das Skin Picking braucht und daher auch gewissermaßen provoziert.
Es war später Abend, ich war mit meiner Abendroutine vor dem Zubettgehen beschäftigt und stand vor dem Spiegel. Natürlich habe ich da meine Haut abgecheckt, was auch sonst. Also so nah heran wie es ging und den scannenden Blick über mein Gesicht streifen lassen. Ich fand ein, zwei kleine Stellen, die ich "behandeln" musste, aber danach war eigentlich nichts mehr da. Wenn ihr versteht, was ich meine. Nichts mehr, was ich bearbeiten muss, also keine Pickel mehr, die ausgedrückt werden können. Das heißt, ich hätte eigentlich fertig sein können. Jedoch konnte sich die nach Skin Picking sehnende Jacqueline in mir damit nicht zufrieden geben. Statt zu denken "Hey, ist doch super, in meinem Gesicht ist nichts weiter, was mich zum Drücken zwingt - also kann ich jetzt aufhören!" und sich darüber zu freuen, dass die Haut mal so wenig hergibt, suchte ich zwanghaft nach mehr Stellen. Wie gesagt, es waren keine anderen Stellen da, aber Skinpicker finden ja auch dort etwas, wo nichts ist. Mein Drang, meine Sucht, meine Routine....sie waren noch nicht gestillt. Kennt ihr das?
Über den gestrigen Tag war hingegen sehr viel, was mich zum Drücken provoziert hat, sodass ich bis spät in die Nacht vor dem Spiegel stand. Das war die Quittung.
29. Juli 2019
Eindrücke meiner Haut - 21
Moin!
3 Monate nach dem letzten Teil dieser Postserie habe ich ein Update. Fühlt sich kaum wie eins an, da sich mein Hautzustand all die Jahre gefühlt nur im Kreis dreht. Die berühmte Achterbahn mit ihren Hoch- und Tiefphasen, jaja. Und doch möchte ich weiterhin meinen Weg in möglichst vielen Facetten mit euch teilen. Denn dafür ist mein Blog da und das wird nicht aufhören, ehe ich nicht in die Freiheit gelangt bin!
Obwohl ich momentan nicht aktiv gegen das Skin Picking vorgehe, hat sich meine Haut im Vergleich zu den letzten Bildern aus diesem Post verbessert. Keine Ahnung, woher das rühren könnte. Das ist natürlich super, aber mir mal wieder nicht genug. Ich sehe momentan mein Scheitern in der Hinsicht, dass ich die Sommerpause meiner Arbeit nicht genutzt habe. Den ganzen Juli hatte ich frei von meinem Nebenjob, d.h. keinen Zwang, mich schminken zu müssen. Das war eine riesige Chance, um meiner Haut uneingeschränkte Heilung ermöglichen zu können und ich wollte es auch so gerne nutzen! Doch irgendwie hat es einfach nicht geklappt und schon ist es Ende Juli. Freitag muss ich wieder arbeiten und es wird im schlimmsten Fall ein Jahr lang keine vergleichbare Chance mehr geben. Ich weiß jetzt schon, wie es meiner Haut zusetzen wird, wenn ich sie wieder schminke...
Zu meinem derzeitigen Wohlbefinden kann ich sagen, dass es mir ein wenig besser geht. Erstmal sollte ich mich zumindest darüber freuen, oder?
3 Monate nach dem letzten Teil dieser Postserie habe ich ein Update. Fühlt sich kaum wie eins an, da sich mein Hautzustand all die Jahre gefühlt nur im Kreis dreht. Die berühmte Achterbahn mit ihren Hoch- und Tiefphasen, jaja. Und doch möchte ich weiterhin meinen Weg in möglichst vielen Facetten mit euch teilen. Denn dafür ist mein Blog da und das wird nicht aufhören, ehe ich nicht in die Freiheit gelangt bin!
Obwohl ich momentan nicht aktiv gegen das Skin Picking vorgehe, hat sich meine Haut im Vergleich zu den letzten Bildern aus diesem Post verbessert. Keine Ahnung, woher das rühren könnte. Das ist natürlich super, aber mir mal wieder nicht genug. Ich sehe momentan mein Scheitern in der Hinsicht, dass ich die Sommerpause meiner Arbeit nicht genutzt habe. Den ganzen Juli hatte ich frei von meinem Nebenjob, d.h. keinen Zwang, mich schminken zu müssen. Das war eine riesige Chance, um meiner Haut uneingeschränkte Heilung ermöglichen zu können und ich wollte es auch so gerne nutzen! Doch irgendwie hat es einfach nicht geklappt und schon ist es Ende Juli. Freitag muss ich wieder arbeiten und es wird im schlimmsten Fall ein Jahr lang keine vergleichbare Chance mehr geben. Ich weiß jetzt schon, wie es meiner Haut zusetzen wird, wenn ich sie wieder schminke...
Zu meinem derzeitigen Wohlbefinden kann ich sagen, dass es mir ein wenig besser geht. Erstmal sollte ich mich zumindest darüber freuen, oder?
24. Juli 2019
Haare ab!
Hallo, Freunde der Sonne!
Wie kommt ihr mit der Hitze zurecht? Ich verkrieche mich in meiner kühlen Wohnung und mache Unikram und Erledigungen im Haushalt. :D
Was mir ab jetzt meinen Aufenthalt in solch einer Hitze erleichtert, sind meine kürzeren Haare, denn ja...ich war beim Frisör. Ungefähr die Hälfte der Länge ist abgekommen, also in etwa 50cm! Aber das bessere Aushalten von so hohen Temperaturen war nicht der Grund für den drastischen Schnitt, sondern wird nur ein netter Nebeneffekt. Eigentlich hätte ich mir meine langen Haare niemals (so viel) abschneiden lassen, weil ich sie lieb(t)e und ihnen auch viel Zeit gewidmet habe. Haarpflege ist total mein Ding geworden und die Länge meiner Haare entwickelte sich für mein Gefühl zu einer Art Markenzeichen. Jedoch habe ich im Mai 2018 damit begonnen, meinen seitlichen Pony rauswachsen zu lassen. Jetzt, also etwas mehr als ein Jahr später, sind wir an den Punkt gelangt, wo er nicht mehr als langer/rausgewachsener Pony durchging und die ganze "Frisur" keine echte Frisur mehr war. Meine kompletten Haare haben mich in den letzten Wochen auch einfach nur noch genervt, weil nicht nur die Pony-Situation unbefriedigend war, sondern auch die Länge meiner Haare einen Rekord erreichte, der mich im Alltag störte. Es wurde also neben der regulären Färbung Zeit für die Haarschneideschere, um alles anzugleichen und wieder eine Frisur herzustellen!
Ihr könnt euch vorstellen, dass es extrem ungewohnt ist. Außerdem weiß ich noch nicht ganz, ob ich es gut finden soll. Von hinten wie auf den letzten beiden Fotos gefallen mir Schnitt und Länge gut und das denke ich mir auch, wenn ich mich im Spiegel von vorne ansehe. Auf den Nachher-Bildern und dem Porträtfoto gefällt es mir dagegen nicht so sehr. Ich finde die Länge komisch, weil sie meiner Meinung nach nichts Halbes und nichts Ganzes ist und sie kindlich (an mir) aussieht. Da ist vielleicht auch ein wenig der Bezug zu meinem Blog und der Grund, weshalb ich euch das Ereignis überhaupt so lang und breit erzähle: Ich hatte etwas Schiss vor dem Frisörtermin und dem Ergebnis, weil ich mir Sorgen darüber gemacht habe, dass es mein Selbstbild und meine Zufriedenheit mit meinem Aussehen negativ beeinflussen könnte. Das wird nämlich seit Monaten schon von meinem schlechten Hautbild angefressen. Ich bemühe mich in Sachen Selbstliebe und -akzeptanz und wirke nach außen hin auch unverändert zufrieden und selbstbewusst, würde ich sagen. Aber innerlich fühle ich mich nicht wohl und sehne mich nach reinerer Haut und weniger Skin Picking. Klar, ich will auch endlich wieder zufrieden mit mir sein, weil ich weiß, dass ich das Beste aus mir heraushole. Das kann ich derzeit allerdings nicht behaupten, was für leisen Frust sorgt.
Naja, jetzt ist es wie es ist und ich komme damit zurecht. Auf lange Sicht werde ich meine Haare wieder wachsen lassen - ohne Pony und nicht mehr so übertrieben lang. Lange Haare gefallen mir an mir halt sehr viel besser. Weil das aber noch Jahre dauern wird, freunde ich mich besser mit dem Hier und Jetzt an.
Wie kommt ihr mit der Hitze zurecht? Ich verkrieche mich in meiner kühlen Wohnung und mache Unikram und Erledigungen im Haushalt. :D
Was mir ab jetzt meinen Aufenthalt in solch einer Hitze erleichtert, sind meine kürzeren Haare, denn ja...ich war beim Frisör. Ungefähr die Hälfte der Länge ist abgekommen, also in etwa 50cm! Aber das bessere Aushalten von so hohen Temperaturen war nicht der Grund für den drastischen Schnitt, sondern wird nur ein netter Nebeneffekt. Eigentlich hätte ich mir meine langen Haare niemals (so viel) abschneiden lassen, weil ich sie lieb(t)e und ihnen auch viel Zeit gewidmet habe. Haarpflege ist total mein Ding geworden und die Länge meiner Haare entwickelte sich für mein Gefühl zu einer Art Markenzeichen. Jedoch habe ich im Mai 2018 damit begonnen, meinen seitlichen Pony rauswachsen zu lassen. Jetzt, also etwas mehr als ein Jahr später, sind wir an den Punkt gelangt, wo er nicht mehr als langer/rausgewachsener Pony durchging und die ganze "Frisur" keine echte Frisur mehr war. Meine kompletten Haare haben mich in den letzten Wochen auch einfach nur noch genervt, weil nicht nur die Pony-Situation unbefriedigend war, sondern auch die Länge meiner Haare einen Rekord erreichte, der mich im Alltag störte. Es wurde also neben der regulären Färbung Zeit für die Haarschneideschere, um alles anzugleichen und wieder eine Frisur herzustellen!
Ihr könnt euch vorstellen, dass es extrem ungewohnt ist. Außerdem weiß ich noch nicht ganz, ob ich es gut finden soll. Von hinten wie auf den letzten beiden Fotos gefallen mir Schnitt und Länge gut und das denke ich mir auch, wenn ich mich im Spiegel von vorne ansehe. Auf den Nachher-Bildern und dem Porträtfoto gefällt es mir dagegen nicht so sehr. Ich finde die Länge komisch, weil sie meiner Meinung nach nichts Halbes und nichts Ganzes ist und sie kindlich (an mir) aussieht. Da ist vielleicht auch ein wenig der Bezug zu meinem Blog und der Grund, weshalb ich euch das Ereignis überhaupt so lang und breit erzähle: Ich hatte etwas Schiss vor dem Frisörtermin und dem Ergebnis, weil ich mir Sorgen darüber gemacht habe, dass es mein Selbstbild und meine Zufriedenheit mit meinem Aussehen negativ beeinflussen könnte. Das wird nämlich seit Monaten schon von meinem schlechten Hautbild angefressen. Ich bemühe mich in Sachen Selbstliebe und -akzeptanz und wirke nach außen hin auch unverändert zufrieden und selbstbewusst, würde ich sagen. Aber innerlich fühle ich mich nicht wohl und sehne mich nach reinerer Haut und weniger Skin Picking. Klar, ich will auch endlich wieder zufrieden mit mir sein, weil ich weiß, dass ich das Beste aus mir heraushole. Das kann ich derzeit allerdings nicht behaupten, was für leisen Frust sorgt.
Naja, jetzt ist es wie es ist und ich komme damit zurecht. Auf lange Sicht werde ich meine Haare wieder wachsen lassen - ohne Pony und nicht mehr so übertrieben lang. Lange Haare gefallen mir an mir halt sehr viel besser. Weil das aber noch Jahre dauern wird, freunde ich mich besser mit dem Hier und Jetzt an.
17. Juli 2019
Am Alltag scheitern
Hey...
Die Vorlesungszeit ist vorbei, die "Semesterferien" haben begonnen. Nunja, es sind aber einfach keine Ferien. Mir graut es dieses Mal so sehr vor der vorlesungsfreien Zeit wie noch nie, weil ich massenweise Unikram zu erledigen habe. Und statt den zu erledigen, sitze ich in meiner Bude rum und komme überhaupt nicht auf mich und mein Leben klar. Ist das nicht toll? Ja, ihr merkt schon, ich muss etwas Dampf ablassen.
Es ist ja nicht so, als würde ich all die Erledigungen vor mir herschieben, weil ich mich entspanne(n muss). Das wäre wenigstens noch verständlich! Aber nein, ich mache nur sinnlosen Blödsinn am Laptop oder hänge stundenlang vor dem Spiegel, um meine Haut zu zerstören. Das lässt mich dann immer doppelt mies fühlen, weil ich meine wertvolle Zeit so übertrieben verschwende. Ich kriege mich selbst absolut nicht in den Griff und verzweifle an den kleinsten Alltagsaufgaben wie dem Einkaufen. Am Ende des Tages fühle ich mich extrem schlecht und nutzlos, weil ich nicht nur nichts geschafft, sondern auch noch viel zu viel Zeit mit dem Skin Picking verbracht habe. Die Vorlesungszeit hat mich zumindest noch in einen gewissen Rahmen gepresst, der mir sowas nicht erlaubt und mich stattdessen zum Funktionieren gezwungen hat. Aber jetzt, wo die Veranstaltungen und auch die Arbeit (wir haben im Juli Sommerpause) wegfallen, fühle ich mich hilflos und unfähig. Mein Leben hat die nächsten Monate keine Struktur und gleichzeitig habe ich sooo viel Zeit und doch absolut keine Zeit. Ich nehme mir neben den universitären Verpflichtungen noch gefühlt 100 andere Dinge vor... Nur wann die genau passieren, steht in den Sternen.
Dass ich die Zeit vielleicht nutzen sollte/könnte, um an mir selbst und der Dermatillomanie zu arbeiten, habe ich verdrängt. Dafür sehe ich keine Zeit. Es ist echt traurig und ungesund, dass ich meine Gesundheit häufig an letzter Stelle sehe, aber anders geht es nicht. Ich habe nicht die zeitlichen und geistigen Reserven, um das ernsthaft anzugehen. Deshalb scheitere ich momentan am Alltag und spaziere mit einem erschreckenden Hautbild umher - wie könnte es anders sein!? Bin es eh gewohnt.
Die Vorlesungszeit ist vorbei, die "Semesterferien" haben begonnen. Nunja, es sind aber einfach keine Ferien. Mir graut es dieses Mal so sehr vor der vorlesungsfreien Zeit wie noch nie, weil ich massenweise Unikram zu erledigen habe. Und statt den zu erledigen, sitze ich in meiner Bude rum und komme überhaupt nicht auf mich und mein Leben klar. Ist das nicht toll? Ja, ihr merkt schon, ich muss etwas Dampf ablassen.
Es ist ja nicht so, als würde ich all die Erledigungen vor mir herschieben, weil ich mich entspanne(n muss). Das wäre wenigstens noch verständlich! Aber nein, ich mache nur sinnlosen Blödsinn am Laptop oder hänge stundenlang vor dem Spiegel, um meine Haut zu zerstören. Das lässt mich dann immer doppelt mies fühlen, weil ich meine wertvolle Zeit so übertrieben verschwende. Ich kriege mich selbst absolut nicht in den Griff und verzweifle an den kleinsten Alltagsaufgaben wie dem Einkaufen. Am Ende des Tages fühle ich mich extrem schlecht und nutzlos, weil ich nicht nur nichts geschafft, sondern auch noch viel zu viel Zeit mit dem Skin Picking verbracht habe. Die Vorlesungszeit hat mich zumindest noch in einen gewissen Rahmen gepresst, der mir sowas nicht erlaubt und mich stattdessen zum Funktionieren gezwungen hat. Aber jetzt, wo die Veranstaltungen und auch die Arbeit (wir haben im Juli Sommerpause) wegfallen, fühle ich mich hilflos und unfähig. Mein Leben hat die nächsten Monate keine Struktur und gleichzeitig habe ich sooo viel Zeit und doch absolut keine Zeit. Ich nehme mir neben den universitären Verpflichtungen noch gefühlt 100 andere Dinge vor... Nur wann die genau passieren, steht in den Sternen.
Dass ich die Zeit vielleicht nutzen sollte/könnte, um an mir selbst und der Dermatillomanie zu arbeiten, habe ich verdrängt. Dafür sehe ich keine Zeit. Es ist echt traurig und ungesund, dass ich meine Gesundheit häufig an letzter Stelle sehe, aber anders geht es nicht. Ich habe nicht die zeitlichen und geistigen Reserven, um das ernsthaft anzugehen. Deshalb scheitere ich momentan am Alltag und spaziere mit einem erschreckenden Hautbild umher - wie könnte es anders sein!? Bin es eh gewohnt.
4. Juli 2019
Musikalische Perspektiven
Guten Morgen, liebe Sorgen. So ungefähr.
Ich bringe euch heute mal wieder etwas für eure Ohren mit, hoffentlich findet ihr Gefallen an dieser Abwechslung! Undzwar habe ich mir vor einigen Tagen die neue CD von Disturbed gekauft und höre die Lieder seitdem immer mal wieder. Als ich mal genauer hinhörte und zusätzlich einen Blick in die Lyrics warf, konnte ich feststellen, wie ich den Songtext zweier Lieder direkt auf das Skin Picking beziehen konnte. Konkret geht es um die Lieder "Stronger on your own" und "A reason to fight". Wenn ihr auf die Titel klickt, könnt ihr euch den jeweiligen Song anhören (und einmal auch das spannende Musikvideo ansehen) und das würde ich euch auch empfehlen! Wer das nicht möchte, kann sich lediglich auf die Lyrics stürzen, die weiter unten folgen. Mir gibt das nochmal eine neue Einsicht in unsere Krankheit, die nachhaltig zum Denken anregt. Vielleicht seht ihr das auch so, wenn ihr euch drauf einlasst. :)
Stronger on your own:
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Kennt ihr noch weitere Lieder, die ähnliche Themen behandeln oder die ihr für euch persönlich auf die Dermatillomanie bezieht, obwohl es vielleicht anders gemeint war? Ich würde mich über Empfehlungen freuen!
Ich bringe euch heute mal wieder etwas für eure Ohren mit, hoffentlich findet ihr Gefallen an dieser Abwechslung! Undzwar habe ich mir vor einigen Tagen die neue CD von Disturbed gekauft und höre die Lieder seitdem immer mal wieder. Als ich mal genauer hinhörte und zusätzlich einen Blick in die Lyrics warf, konnte ich feststellen, wie ich den Songtext zweier Lieder direkt auf das Skin Picking beziehen konnte. Konkret geht es um die Lieder "Stronger on your own" und "A reason to fight". Wenn ihr auf die Titel klickt, könnt ihr euch den jeweiligen Song anhören (und einmal auch das spannende Musikvideo ansehen) und das würde ich euch auch empfehlen! Wer das nicht möchte, kann sich lediglich auf die Lyrics stürzen, die weiter unten folgen. Mir gibt das nochmal eine neue Einsicht in unsere Krankheit, die nachhaltig zum Denken anregt. Vielleicht seht ihr das auch so, wenn ihr euch drauf einlasst. :)
Stronger on your own:
Everybody has a story to tell
Listen closely now and you can hear mine as well
I was addicted to breaking my heart
I couldn't get enough of feeling it torn apart
So conflicted, in feeling the pain
I say I've had enough but still want it all again
I won't deny
I tried to hide it
But it was killing me inside
And now I feel un-whole
So if you're able to survive
And still you find yourself alone
You will begin to realize
That you are stronger on your
Stronger on your own
I've created my own personal hell
Come inside with me and you can be mine as well
This affliction will blacken your heart
I keep believing as it's tearing my soul apart
Self-destruction is the name of the game
I say I've had enough but still want it all again
I won't deny
I tried to hide it
But now it's killing me inside
And now I feel so cold
So if you're able to survive
And still you find yourself alone
You will begin to realize
That you are stronger on your own
And when you're able to decide
That you don't want this anymore
You'll be the one to turn the tide
For you are stronger on your
Stronger on your
Stronger on your own
Leave it alone
Bury it, bury it
Leave it alone
Bury the dead
Leave it alone
Bury it, bury it
Leave it alone
Bury the dead
Leave it alone
Bury it, bury it
Leave it alone
Bury the dead
So if you're able to survive
And still you find yourself alone
You will begin to realize
That you are stronger on your own
And when you're able to decide
That you don't want this anymore
You'll be the one to turn the tide
For you are stronger on your
Stronger on your
Stronger on your own
Listen closely now and you can hear mine as well
I was addicted to breaking my heart
I couldn't get enough of feeling it torn apart
So conflicted, in feeling the pain
I say I've had enough but still want it all again
I won't deny
I tried to hide it
But it was killing me inside
And now I feel un-whole
So if you're able to survive
And still you find yourself alone
You will begin to realize
That you are stronger on your
Stronger on your own
I've created my own personal hell
Come inside with me and you can be mine as well
This affliction will blacken your heart
I keep believing as it's tearing my soul apart
Self-destruction is the name of the game
I say I've had enough but still want it all again
I won't deny
I tried to hide it
But now it's killing me inside
And now I feel so cold
So if you're able to survive
And still you find yourself alone
You will begin to realize
That you are stronger on your own
And when you're able to decide
That you don't want this anymore
You'll be the one to turn the tide
For you are stronger on your
Stronger on your
Stronger on your own
Leave it alone
Bury it, bury it
Leave it alone
Bury the dead
Leave it alone
Bury it, bury it
Leave it alone
Bury the dead
Leave it alone
Bury it, bury it
Leave it alone
Bury the dead
So if you're able to survive
And still you find yourself alone
You will begin to realize
That you are stronger on your own
And when you're able to decide
That you don't want this anymore
You'll be the one to turn the tide
For you are stronger on your
Stronger on your
Stronger on your own
A reason to fight:
The image in your eyes
Reflecting the pain
That has taken you
I hear it in your voice
So ridden with shame
From what's ailing you
I won't give up
So don't give in
You've fallen down but you can rise again
So don't give up
When the demon that's inside you is ready to begin
And it feels like it's a battle that you will never win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason to fight
Lost in your world of lies
I find it so hard to believe in you
Can it be real this time?
Or just a part of this game
That we're playing through
I won't give up
So don't give in
You've fallen down but you will rise again
I won't give up
When the demon that's inside you is ready to begin
And it feels like it's a battle that you will never win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason to fight
Don't let it take your soul
Look at me
Take control
When going to fight this war
This is nothing worth dying for
Are you ready to begin?
This is a battle that we are gonna win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason...
When the demon that's inside you is ready to begin
And it feels like it's a battle that you will never win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason to fight
I'll be your reason to fight
Give you a reason to fight
Reflecting the pain
That has taken you
I hear it in your voice
So ridden with shame
From what's ailing you
I won't give up
So don't give in
You've fallen down but you can rise again
So don't give up
When the demon that's inside you is ready to begin
And it feels like it's a battle that you will never win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason to fight
Lost in your world of lies
I find it so hard to believe in you
Can it be real this time?
Or just a part of this game
That we're playing through
I won't give up
So don't give in
You've fallen down but you will rise again
I won't give up
When the demon that's inside you is ready to begin
And it feels like it's a battle that you will never win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason to fight
Don't let it take your soul
Look at me
Take control
When going to fight this war
This is nothing worth dying for
Are you ready to begin?
This is a battle that we are gonna win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason...
When the demon that's inside you is ready to begin
And it feels like it's a battle that you will never win
When you're aching for the fire and begging for your sin
When there's nothing left inside
There's still a reason to fight
I'll be your reason to fight
Give you a reason to fight
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