Dieser Blog dient mir seit 2014 als eine Art "Tagebuch", in dem ich meine Reise mit dem Skin Picking festhalte. Des Weiteren möchte ich informieren, das Thema bekannter machen und anderen Betroffenen Verständnis, Mut sowie Inspiration schenken. Nebenbei teile ich auch andere Bereiche meines Lebens mit euch, lade Fotos hoch und Ähnliches. Viel Freude und Erkenntnisse beim Lesen!
17. Juli 2019
Am Alltag scheitern
Die Vorlesungszeit ist vorbei, die "Semesterferien" haben begonnen. Nunja, es sind aber einfach keine Ferien. Mir graut es dieses Mal so sehr vor der vorlesungsfreien Zeit wie noch nie, weil ich massenweise Unikram zu erledigen habe. Und statt den zu erledigen, sitze ich in meiner Bude rum und komme überhaupt nicht auf mich und mein Leben klar. Ist das nicht toll? Ja, ihr merkt schon, ich muss etwas Dampf ablassen.
Es ist ja nicht so, als würde ich all die Erledigungen vor mir herschieben, weil ich mich entspanne(n muss). Das wäre wenigstens noch verständlich! Aber nein, ich mache nur sinnlosen Blödsinn am Laptop oder hänge stundenlang vor dem Spiegel, um meine Haut zu zerstören. Das lässt mich dann immer doppelt mies fühlen, weil ich meine wertvolle Zeit so übertrieben verschwende. Ich kriege mich selbst absolut nicht in den Griff und verzweifle an den kleinsten Alltagsaufgaben wie dem Einkaufen. Am Ende des Tages fühle ich mich extrem schlecht und nutzlos, weil ich nicht nur nichts geschafft, sondern auch noch viel zu viel Zeit mit dem Skin Picking verbracht habe. Die Vorlesungszeit hat mich zumindest noch in einen gewissen Rahmen gepresst, der mir sowas nicht erlaubt und mich stattdessen zum Funktionieren gezwungen hat. Aber jetzt, wo die Veranstaltungen und auch die Arbeit (wir haben im Juli Sommerpause) wegfallen, fühle ich mich hilflos und unfähig. Mein Leben hat die nächsten Monate keine Struktur und gleichzeitig habe ich sooo viel Zeit und doch absolut keine Zeit. Ich nehme mir neben den universitären Verpflichtungen noch gefühlt 100 andere Dinge vor... Nur wann die genau passieren, steht in den Sternen.
Dass ich die Zeit vielleicht nutzen sollte/könnte, um an mir selbst und der Dermatillomanie zu arbeiten, habe ich verdrängt. Dafür sehe ich keine Zeit. Es ist echt traurig und ungesund, dass ich meine Gesundheit häufig an letzter Stelle sehe, aber anders geht es nicht. Ich habe nicht die zeitlichen und geistigen Reserven, um das ernsthaft anzugehen. Deshalb scheitere ich momentan am Alltag und spaziere mit einem erschreckenden Hautbild umher - wie könnte es anders sein!? Bin es eh gewohnt.
2 Kommentare:
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Oh wie gut ich das kenne genau das Gleiche spielt sich so oft bei mir in meinem Kopf und Alltag ab. Dennoch oder vielleicht gerade weil ich es so gut kenne: Sei nicht so hart mit dir selbst. Du gibst dein Bestes, bist aber auch nur ein Mensch der sich nicht immer unter Kontrolle haben kann. In der vorlesungsfreien Zeit oder auch sonst wenn nicht ich keine Struktur habe, habe ich mir angewöhnt "to do" Listen zu schreiben oder Apps zu benutzen. Selbst für die kleinsten Dinge, wie zum Bäcker zu gehen. Ich kenne es nur zu gut, dass man es sich vornimmt gleich am Morgen zum Bäcker zu gehen, dann am nächsten Tag einen Blick in den Spiegel wirft und denkt: "oh mann, so kann ich unmöglich raus gehen, vl doch später." So den ganzen Tag verstreichen lässt und am Besten zwischendurch mit Skin Picken Abwechslung rein bringt und dann der Tag sowieso gelaufen scheint. Aber wenn ich mich einfach zwinge diese Liste Stück für Stück abzuhacken, komme ich erstens viel weniger auf den Gedanken zu Picken und bekomme Sachen erledigt :)
AntwortenLöschenHey!
LöschenDanke dir für dein Verständnis, dann bin ich ja echt nicht alleine. Und ich weiß, dass ich sehr kritisch mit mir bin und daran arbeiten sollte.
Ich schreibe mir auch To-Do-Listen und das musse ich im Moment auch, weil ich sonst alles vergessen würde. Normalerweise habe ich ein extrem gutes Gedächtnis, aber derzeit funktioniert es gar nicht. :D
Liebe Grüße!