20. Dezember 2018

Eindrücke meiner Haut - 19

Hallo in dieser vorweihnachtlichen Zeit!

So ganz komme ich noch nicht darauf klar, dass bald Weihnachten ist. Es fühlte sich heute extrem komisch an, Leuten aus der Uni schöne Weihnachten und einen guten Rutsch zu wünschen. Ich bin noch nicht so weit. :D Außer, dass ich dringend eine Pause vom Unistress brauche - die nehme ich gerne! Ein bisschen Entspannung und Ruhe wird uns sicher allen gut tun.

Ruhig und entspannt läuft es derzeit auch mit meiner Haut, was mich sehr erstaunt. Ohne große Anstrengung bin ich auf einem recht guten Level und das, obwohl ich neulich meine Periode hatte. Aber die Verschlechterung kurz vorher bzw. währenddessen blieb aus! Ich drücke derzeit sehr wenig und außergewöhnlich kontrolliert. So hat meine Haut in den letzten Tagen die Chance erhalten, sich ein wenig zu regenerieren. Um euch meine Haut im aktuellen Zustand zu zeigen, habe ich zwei Fotos mitgebracht. Das Eine dient bloß zum Vergleich, weil es exakt einen Monat her ist und das Andere ist von vorhin.

20.11.18 (ganz leicht geschminkt)

20.12.18 (ungeschminkt)

Damit wünsche ich auch euch allen ein schönes Weihnachtsfest! Lasst es euch gut gehen und vergesst eure Haut mal für ein paar Tage! :) Falls wir uns bis zum Jahreswechsel nicht mehr hören sollten, wünsche ich euch im gleichen Zuge noch einen guten Rutsch in das neue Jahr!

14. Dezember 2018

Redefine pretty

Hi, guten Abend, ihr!

Wisst ihr noch vor drei Jahren, als ich euch in diesem Post das (inzwischen extrem bekannte) Video "You look disgusting" von Em Ford zeigte? Seither schaue ich ihren Youtubekanal regelmäßig, weil ich diese Frau so sehr bewundere.

Vor einem Monat hat sie ein weiteres Video in der Art hochgeladen, was allerdings noch sehr viel weiter führt und andere, mutige Frauen und ihre Geschichten miteinbezieht. Es geht unter Anderem um (falsche) Schönheitsideale, Akne und Perfektion. Der Titel sagt eigentlich alles, was ich an dieser Stelle noch sagen will: Redefine pretty (= Definiere Schönheit neu)!

Ohne weiteren Kommentar gebe ich euch jetzt das Video, schaut es euch selbst an:


Der Link: https://www.youtube.com/watch?v=RhDSkljh-es

Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr nach dem Ansehen nicht berührt seid und es nichts in euch losgetreten hat! Also teilt das Video - es enthält eine wahnsinnig wichtige Botschaft, die verbreitet werden muss!

10. Dezember 2018

Ein besonderes Geschenk

'N Abend!

Mein Freund und ich hatten neulich unseren zweiten Jahrestag. Das ist an sich nicht blogrelevant, aber das, was ich als Geschenk bekam, möchte ich euch mehr als gerne zeigen...



Ja ihr seht richtig, es ist eine Kohlezeichnung von Liz Atkin! Wenn ihr meine Posts über die SP-Tage gelesen habt (wenn nicht, hier entlang), wisst ihr recht gut, wer sie ist und was sie macht. Ich schrieb in einem der besagten Beiträge, dass ich es leider nicht mehr schaffte, eine Zeichnung von ihr auf der Konferenz zu ergattern. Darüber war ich ziemlich traurig, aber wenigstens habe ich das Demonstrationsexemplar ihres Workshops mitnehmen dürfen. Mein Freund hat sich gut gemerkt, dass ich darüber traurig war und kam auf die grandiose Idee, Liz einfach mal zu kontaktieren und um eine Zeichnung für mich zu fragen. Sie schien sich sogar an mich zu erinnern und sendete neben dieser Zeichnung noch ein paar Postkarten von ihren Bildern und eine weitere Zeichnung mit. Ist das nicht liebevoll (sowohl von meinem Freund, als auch von Liz)!?

Mir bedeutet es wahnsinnig viel, weil mich Liz so tief berührt hat. Liebend gerne würde ich diese Zeitungsskizze einrahmen und aufhängen, nur leider habe ich keinen Platz mehr an der Wand... Hoffentlich finde ich eine andere Lösung, die mich zufriedenstellt und Liz wertschätzt.

6. Dezember 2018

The freedom to finally stop - 5

Heeey!

Es ist schon etwas her, dass ich über das Buch von Annette Pasternak schrieb. Die Zeit vergeht so schnell und ich muss zugeben, dass ich mich durch all den Stress ziemlich weit entfernt von dieser Thematik fühle. Ich bin nicht mehr so nah dran wie vor einigen Monaten, als die Lektüre des Buches noch frisch war. Außerdem kämpfe ich aktuell nicht mehr aktiv... Und so doof es ist, das hier zu sagen und zuzugeben: Ich befolge keinen Punkt meiner Liste mehr, die ich aufbauend auf das Buch für mich erstellt habe. Jetzt denkt ihr euch sicher "Wow, was erzählt Jacqueline dann für einen heuchlerischen Mist!?" und das ist sicher kein komplett verwerflicher Gedanke. Ich fühle mich selbst schlecht dafür, das wird mir erst jetzt richtig klar. Aber keine Ahnung... Es ist immer leichter, etwas zu sagen, als es zu machen, oder? Ich bin lieber ehrlich und sage euch ganz offen, dass mir seit dem neuen Semester die Kraft und die Zeit dafür fehlen. Während ich das hier so schreibe, kommen mir auch die Tränen deswegen. Aber was will man machen...

Ich schweife ab, tut mir leid. Eigentlich wollte ich heute diese Postserie zum Buch weiterführen, falls ihr euch noch an sie erinnert (unter dem Label "Thefreedom" sind alle Teile zu finden). Ich werde einige Gedanken aus dem Kapitel "Why do we pick and how do we stop?" mit euch teilen, die mir besonders einleuchtend vorkamen oder die mir wichtig sind. Und versteht mich nicht falsch: Trotz dem, was ich im ersten Absatz schrieb, brenne ich weiterhin sehr für dieses Buch und seine Ansichten!

Fangen wir mit der grundlegendsten und verständlichsten Erklärung an, die es laut Annette Pastnerak für die Entstehung von BFRBs, anderen negativen Verhaltensweisen und Süchten gibt. Die sieht sie nämlich in der Natur des Menschen. Die Natur des Menschen liegt darin, auf ganz natürliche Art und Weise Schmerz bzw. Leid (pain) vermeiden zu wollen, während man vom Vergnügen (pleasure) angezogen wird und danach strebt. Das sei sogar ein Verhalten, was allen Tieren gemein ist. So kam es dazu, dass Skin Picking tief sitzende Wurzeln in uns Betroffenen schlagen konnte: Wir merkten eines Tages, dass sich das Drücken/Kratzen an der Haut gut anfühlt oder eine negative Emotion lindert, deshalb taten wir es wieder und wieder. Wahrscheinlich haben wir es tausende Male getan, bevor wir merkten, dass es ein Problem ist und an dem Punkt war es schon zu tief in uns verwurzelt. Weil wir daraufhin so oft auf eigene Faust versuchten, es zu unterlassen, dabei aber scheiterten, entwickelten wir negative Gefühle uns selbst gegenüber. Diese wurden ebenso schnell zu einer schlechten Angewohnheit. Diese Textpassage hat mir so sehr aus der Seele gesprochen, das glaubt ihr nicht. Es kann sich wohl keiner davon frei sprechen, dass er sich lieber dem Guten zuwendet als dem Schlechten. Dafür können wir nichts, es ist unsere Natur.

Bevor Annette Pasternak dann weitere Gründe wie beispielsweise die Vermeidung von Emotionen oder den Spaßfaktor nennt und ausführt, wendet sie sich ganz direkt dem Leser zu. Es ist ein wundervoller Satz zu lesen, der wahr, aber unheimlich schwer zu verinnerlichen ist: Denk dran: Du bist nicht dein Skin Picking! Es ist nichts falsch mit dir. Das versuche ich auch mir selbst vor Augen zu halten! Ich bin mehr als mein Skin Picking; viel mehr. Es ist halt mein Weg geworden, mich dem Guten zuzuwenden. Obwohl mir langfristig gesehen klar ist, dass es mehr negative statt positive Konsequenzen hat. Aber automatisches, natürliches Verhalten schert sich nicht um langfristige, sondern um direkte Effekte. Das können wir nicht ändern.

Mit dem Stichwort "automatisch" wären wir beim letzten Gedanken für diesen Post. Annette führt dieses Kapitel mit etwas ernüchternden, aber in meinen Augen dennoch richtigen Aussagen zum Ende. Denn egal, was der Grund für die Entstehung des Skin Pickings war - wir haben es gelernt undzwar sehr gut und intensiv gelernt. Wir haben es so oft getan, dass es ein automatisches und unbewusstes Verhalten wurde. Wie beim Prozess des Laufenlernens. Keiner denkt mehr daran, wie er einen Fuß vor den anderen Fuß setzt. Nein, wir machen es ganz automatisch! Weil das Skin Picking ein so tief sitzendes, automatisches und unbewusstes Verhalten geworden ist, braucht das Gegenteil - nämlich es zu unterlassen - so wahnsinnig viel Energie. Jetzt der ernüchterndste Teil: Es könne sogar sein, dass es gar nicht möglich ist, sich Skin Picking abzugewöhnen. Zumindest nicht im Sinne eines VERlernprozesses. Schließlich können wir auch nicht verlernen, wie man läuft. Stattdessen können wir laut Annette Pasternak nur versuchen, das Skin Picking nach und nach mit einem neuen Verhalten zu ersetzen. Nach dem Motto: Gelernt ist gelernt.

Damit findet dieser Post ein etwas abruptes Ende. Ein schönes Wochenende wünsche ich euch!

28. November 2018

Warum der Blog?

Hallöchen, ihr Lieben.

Endlich, endlich, endlich komme ich dazu, einen Post zu verfassen und zu veröffentlichen, dessen Idee schon Ewigkeiten auf meiner Liste steht. In diesem Post habe ich auch angekündigt, dass ich bald darüber schreiben werde. Es wird heute also darum gehen, wieso ich den Blog erstellt habe und aus welchen Gründen ich ihn auch heutzutage noch führe.

Prinzipiell gab es damals vor vier Jahren zwei Hauptgründe für die Erstellung meines Blogs. Im Laufe der Zeit kamen weitere Gründe hinzu, sodass heute sehr viel mehr dahintersteht als am Anfang und vielleicht auch mehr, als man als Leser glaubt. Deswegen sitze ich nun hier und möchte offenlegen, was mir der Blog bedeutet und was mich dazu motiviert, ihn zu führen.

1. Der erste Grund für die Erstellung meines Blogs war, dass ich das Skin Picking bekannter machen wollte - insbesondere in Deutschland. Ich habe erkannt, dass es aufgrund zu weniger Informationen und Forschung nötig ist, mit diesem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen und weil ich kein Problem mit der Vorstellung hatte, selbst an die Öffentlichkeit zu gehen, habe ich dies getan. Ich wollte mit meinem Blog versuchen, das Bewusstsein der Gesellschaft für Krankheiten wie das Skin Picking zu vergrößern. Außerdem wollte ich eine (zwar subjektive, aber dennoch wichtige) Informationsquelle dazu erschaffen. Auch heute ist das noch mein hauptsächliches Anliegen.

2. Sehr eng damit verknüpft ist mein Ziel, anderen Betroffenen helfen zu können (auf welche Art auch immer das sein mag). Ich wollte von Anfang an, dass ich da draußen Betroffene erreiche, die noch nie etwas von BFRB's gehört haben und durch mich erkennen, dass sie Skin Picking haben. Das klingt jetzt vielleicht negativ, deswegen formuliere ich es mal anders: Es ging mir im Grunde seit den Anfängen darum, unwissenden Betroffenen zur Gewissheit zu verhelfen, damit sie sich selbst auf ihren eigenen Weg in die Freiheit begeben können. Ich wollte eine Anlaufstelle sein, die Leidensgenossen zeigt, dass sie nicht alleine sind! Natürlich muss ich da im gleichen Atemzug erwähnen, dass ich zu diesem Zweck auch schon früh damit begann, Tipps verschiedenster Art zu sammeln und vorzustellen. Das mache ich selbstverständlich auch heute noch und nebenbei teile ich meine Erfahrungen, schildere meine Gefühle und probiere, Motivation und Inspiration zu geben. Meine Message: Es ist okay so, wie ihr seid!

3. Dadurch, dass mein Blog mit den Monaten und Jahren größer wurde (auch wenn "groß" objektiv das falsche Adjektiv ist), kam der folgende Grund hinzu. Denn durch meine - wenn auch kleine - Reichweite kann ich mein Bestes dafür geben, eine größere Vernetzung in Gang zu bringen. Ich kann auf Forschung, Studien, Veranstaltungen wie die SP-Tage oder auch auf andere Neuigkeiten aufmerksam machen. Außerdem kann ich mit anderen Betroffenen in Kontakt treten, mich austauschen und meine eigene Denkweise durch neue Perspektiven erweitern. Mir ging es nie darum, zu behaupten, dass mein Weg und meine Sichtweise die einzig richtigen sind. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg und daher ist Austausch in meinen Augen so wichtig!

4. Nun gelangen wir zu etwas persönlicheren Gründen, die auf jeden Fall erst nach einiger Zeit hinzukamen oder überhaupt erst durch den Blog in Gang gebracht wurden. Dazu gehört, dass ich mit dem Blog die Möglichkeit erhalte, das Skin Picking für mich selbst zu verarbeiten. Das Schreiben ist eine Art öffentliche Selbsttherapie, die mir dabei hilft, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen und zu verstehen. Ich gebe auch zu: Manchmal ist der Blog der letzte Zufluchtsort für mich, der immer da ist. Ihr wisst schon, wenn ich nachts um 2 Uhr einen Anfall hatte, dann ist es wahrscheinlich leichter, einen Post darüber zu schreiben, als den Liebsten zu erreichen.

5. Positiv gesehen hilft mir der Blog auch dabei, Entwicklungen und Erfolge zu sehen. Im Kopf sind die Erinnerungen vielleicht vage, aber hier ist ja sehr viel der letzten Jahre festgehalten - ob in Schrift- oder Bildform. Sowohl die Texte, als auch die Fotos meiner Haut eignen sich hervorragend für Vergleiche zur heutigen Situation! Erst dadurch wird mir bewusst, dass sich hier und da doch Einiges getan hat. Dadurch wird mir aber auch ermöglicht, mich, meine Denkweise und mein Skin Picking besser kennenzulernen.

6. Eine ganz andere Art der Verarbeitung bietet die Kunst, womit wir beim letzten Grund wären. Der Blog hat mich auf die Idee gebracht, das Skin Picking zeichnerisch darzustellen. Das ist unheimlich interessant, weil es mir eine neue Sichtweise eröffnet. Manches lässt sich mit Sprache einfach nicht gut ausdrücken. Da, wo einem die Worte fehlen, kann ein anderes Medium wie Kunst oder Musik helfen! Tja, ohne den Blog wäre ich vielleicht gar nicht auf diese Idee gekommen.


Das wären meine grundlegenden Motivationsaspekte für den ganzen Spaß hier. Die ersten beiden Punkte werden immer ganz oben stehen und mir am wichtigsten sein, aber auch die anderen Punkte sind nicht zu verachten. Das war es von mir, ich wünsche euch einen guten Start in den Dezember!

22. November 2018

Die letzte Sonne


Das Bild entstand letztens, als wir einen schön sonnigen Vormittag hatten. Gewissermaßen waren das jetzt die letzten klaren und warmen Sonnenstrahlen für die nächsten Monate. Der Winter kommt in großen Schritten auf uns zu, nachdem es bis in den späten Herbst hinein warm war. Doch gestern und heute fiel der erste, schüchterne Schnee bei uns! Ab jetzt heißt es also ganz eindeutig: Die dunkle, kalte Jahreszeit kommt. Normalerweise mochte ich den Winter immer ganz gern, doch momentan finde ich die Dunkelheit und die Kälte unangenehm. Ich möchte nicht raus und habe wenig Motivation, Dinge zu erledigen, wenn es so früh dunkel wird. Kennt ihr das?

Bis auf den Unistress geht es mir eigentlich ganz gut und meine Haut ist unverändert. Ich habe auch nicht wirklich etwas zu erzählen, sondern wollte das Foto zeigen und mich blicken lassen. Ich hoffe, dass es euch gut geht und ihr gut in den Winter startet!

Eure Jacqueline

19. November 2018

Motivation gesucht? - 8

Ja, hi! Guten Abend! :)

Über ein Jahr ist der letzte Teil meiner Postserie "Motivation gesucht?" her. Ich denke mir immer, dass viele Themen nicht so richtig in die Serie passen oder nicht gut genug dafür sind. Aber heute habe ich ein schönes Video für euch, für das ich erst keinen Titel gefunden habe - bis mir klar wurde, dass es sich wunderbar als neuer Teil meiner Motivationsreihe eignet!

Es geht um die amerikanische Youtuberin Lex vom Kanal "Madeyewlook", die ich euch noch nie vorgestellt habe, weil sie auch nichts mit Skin Picking oder Trichotillomanie zu tun hat. Jedoch gucke ich sie schon seit vielen Jahren, weil ich sie einfach extrem cool und lässig finde. Sie ist eine irre liebevolle Person, die sich gegen Mobbing und für Diabetes einsetzt und für ihr Leben gerne Bodypaint macht. Eine tolle Künstlerin! Nun hat sie seit langer Zeit mal wieder ein emotionaleres und persönlicheres Video hochgeladen und als ich es gestern sah, habe ich sie mal von einer neuen Seite gesehen und war sehr berührt.


Der Link: https://www.youtube.com/watch?v=BtPpiC9xq8A

Im Prinzip handelt das Video davon, dass diese so erfolgreiche junge Frau in ihr altes Zuhause zurückkommt, wo sie aufgewachsen ist und wo sie weder Youtube, noch irgendwelche Freunde hatte. Wo sie in der Schulzeit gemobbt wurde, sich nur zurückzog und ihre Flucht in die Kunst gefunden hat. Dieses überwältigende Flashback, was Lex dort erlebt, führt ihr vor Augen, was sie alles geschafft und erreicht hat und wo sie heute steht. Dass die Dinge in ihrer Vergangenheit vielleicht aus einem bestimmten Grund passiert sind und dass sie dadurch gewachsen ist. Sie sagt sogar, dass sie durch all die schlimmen Dinge, die ihr passiert sind, gelernt hat und das Gelernte jetzt nimmt, um anderen Menschen ein Lächeln in's Gesicht zu zaubern und ihnen zu helfen. Das lässt sie ein starkes Gefühl von Dankbarkeit spüren und auch realisieren, dass man nie alleine ist.

Ihre Message: Egal, was du gerade durchmachst, du wirst es überstehen! Am Ende wirst du froh und stolz sein, alles gemeistert zu haben und du wirst auch einen Sinn hinter allem sehen. Mach etwas Positives draus und bring es in die Welt!

Ja, das Ende hat mich einfach so gepackt und auch sehr motiviert. Deswegen ist das Video der achte Teil für diese Postserie. Hoffentlich motiviert es euch auch!

13. November 2018

Videotipp: Tricks4Trich

Hey, guten Abend!

Ich melde mich nur ganz kurz mit einem Tipp zu einem Youtubekanal. Ich weiß zwar, dass sich mein Blog eigentlich nur um die Dermatillomanie dreht, aber hin und wieder gebe ich auch Tipps an euch weiter, die mehr mit der Trichotillomanie zu tun haben. Die beiden Störungsbilder sind sich sehr ähnlich und vieles lässt sich adaptieren; nebenbei kann es ja durchaus sein, dass ein paar meiner Leser von beiden Krankheiten betroffen sind. Außerdem ist die Verbreitung von Neuigkeiten immer wichtig, sodass ein vermehrter Austausch stattfinden kann!

Es handelt sich um einen kleinen, relativ neuen Kanal über Trichotillomanie. Er nennt sich "Tricks4Trich" und ist unter diesem Link für euch zu finden:

https://www.youtube.com/channel/UCTIwPsoVTN8QDc5VmuXDnkw/videos

Schaut einfach mal rein, tauscht euch aus und macht solche Angebote größer! Wir brauchen jeden Menschen, der offen darüber spricht und schreibt!

8. November 2018

Unistress


Das hier ist nur mal ein kleines Lebenszeichen von mir, was auch für die nächsten Tage halten muss, wie es aussieht. Ich habe momentan und eigentlich die ganze Zeit extrem viel um die Ohren. Hauptsächlich natürlich durch die Uni, aber auch durch andere Dinge meines Alltags. Ich tue mich seit dem neuen Semester äußerst schwer damit, alles unter einen Hut zu bekommen - ohne, dass etwas vernachlässigt wird. Es ist zu wenig Zeit für zu viel Erledigungen/Verpflichtungen. Das wird sich wohl das komplette Semester nicht mehr groß ändern... Ich möchte allerdings ungerne, dass es hier die kompletten nächsten Monate so ruhig bleibt. Tja, hier und da werden wir wohl nicht drumherum kommen, tut mir leid. Nehmt es mir nicht übel, aber das Studium sollte eben doch an erster Stelle stehen. Ich versuche in Zukunft dennoch mein Bestes, um hier zumindest manchmal ein paar Posts zu schreiben.

Wie ihr auf dem Bild seht, ist meine Haut wieder in einem altbekannten Zustand. Ich trage all diese roten Wunden schon ziemlich lange mit mir herum, weil sie einfach nicht verschwinden wollen. Der Stress zeigt sich also auch hier, wir kennen es ja.

Ich bin dann auch wieder weg, muss heute noch Einiges schaffen! Ich hoffe, euch geht es gut und wir hören uns bald wieder. :)

3. November 2018

4 Jahre - Mein Überblick


Hey hey und herzlich willkommen zum vierten Geburtstag meines Blogs und damit auch zum vierten Jubiläumspost! :)

Man mag es kaum glauben, aber es ist wieder ein Jahr vergangen. Es fühlt sich an, als hätte ich eben erst den dritten Jubiläumspost verfasst... Jedes Jahr sagt man es wieder: Wie schnell die Zeit vergeht! Das kennt wohl jeder und ob es sich je ändert, bezweifle ich. Nun sind wir hier und schauen uns gemeinsam an, was das vierte Blogjahr an wichtigen Ereignissen zu bieten hatte. Es könnte wie immer etwas länger werden, ihr kennt es ja. Aber ich gebe mein Bestes, einen möglichst übersichtlichen Überblick über die Zeit zu gewährleisten. Wie es in langen Youtube-Videos immer heißt: Greift euch ein leckeres Getränk und einen Snack und los geht's!

Während ich in den letzten Jubiläumsposts meistens mit einem persönlichen und weniger blogbezogenen Rücklick begonnen habe, möchte ich das dieses Mal (wenn überhaupt) an's Ende stellen. Wir werden mal schauen, wie lang es wird und für wie wichtig ich es noch empfinde, wenn ich alles Andere abgehakt habe.

Wenn ihr treue Leser seid, dann kennt ihr die Postserie "Eindrücke meiner Haut", die inzwischen 18 Teile umfasst. Zu Beginn des Jahres 2018 habe ich Teil 16 gepostet, nachdem zu dieser Serie eine ganz lange Zeit gar nichts kam. In diesem Blogjahr sind also "nur" drei Teile dieser Postserie erschienen, jedoch habe ich euch in anderen Posts meine Haut und mein Aussehen gezeigt. An sich wird das wohl eine nie endende Serie sein, weil ich euch damit auf dem neuesten Stand halten kann, während ich für mich selbst Aufnahmen sammle. Ich kann jetzt schließlich für die letzten vier Jahre nachvollziehen, wie meine Haut sich entwickelt hat. Finde ich persönlich schon interessant!

Aus dem Post "Eindrücke meiner Haut - 16"

Was im vergangenen Jahr besonders auffällig war: Ich habe insgesamt betrachtet viele neue Produkte getestet und ein paar davon in mein persönliches Produktsortiment aufgenommen, während andere Sachen hochkant rausgeflogen sind. Zu den Gewinnern zählen ein Mizellenreinigunswasser, ein Waschgel und ein Aloe Vera Spray. Zu den Verlierern zwei Gesichtswasser/-toner, von denen ich euch nur eins gezeigt habe undzwar das von Lush. Nachfolgend seht ihr Bilder von den Produkten mit den dazugehörigen Posts, die ich euch in der Bildunterschrift verlinke.

Genaueres hier nachzulesen

Genaueres hier und hier nachzulesen

Genaueres hier nachzulesen (Ein Review existiert noch nicht)

Genaueres hier nachzulesen

Wo wir schon bei Produkten sind... Schließt sich das Thema Schminke/Make-Up ganz gut an, obwohl das zur Hälfte auch ein persönliches Thema ist. Jedenfalls habe ich das hier durchaus auch (in diesem Post) angesprochen, aber nicht in dem Ausmaß, wie es mich beschäftigt hat und immer noch beschäftigt. Undzwar habe ich ungefähr im März das Interesse daran, mich zu schminken, gänzlich verloren. Ich hatte aus mehreren Gründen keine Lust mehr auf Schminke. Einerseits war meine Haut oft zu schlecht, sodass jegliche Foundation, jeglicher Concealer und jegliches Puder einfach nur beschissen aussah und das unabhängig von der Auftragsmethode. Andererseits war ich unzufrieden mit meinen Produkten, weil ich langsam das Gefühl bekam, dass sie gar nicht richtig zu mir passen. Die Konsequenz war, dass ich in der Zeit viel ungeschminkt herumgelaufen bin und wenn ich gezwungenermaßen Schminke tragen musste, dann war es nur ganz wenig. Gerade eben erwähnte ich schon, dass ich das Problem immer noch habe. Ich trage zwar wieder hin und wieder mehr Schminke, aber zufrieden bin ich weiterhin nicht. Allerdings kann ich daran derzeit nicht viel ändern, also... muss ich damit leben.

Womit ich im März/April unter Anderem auch deswegen aufgehört habe, sind die monatlichen Abrechnungen. Ich habe bis dahin die App EzHabit verwendet, um mein Skin Picking täglich zu dokumentieren und daraus habe ich für euch monatlich Posts erstellt, wie zum Beispiel unter diesem Link. Jedoch verlor ich an Konsequenz und Durchhaltevermögen, weil ich mich irgendwann nicht mehr gut damit fühlte. Die App ist weiterhin auf meinem Handy installiert und wer weiß, vielleicht fange ich auch irgendwann mal wieder damit an. Momentan sieht es allerdings nicht danach aus.

Dafür wurde an anderer Stelle fleißig weiter gepostet! Die Gastposts durften drei Neuzugänge feiern! Part 6 im Mai, Part 7 im Juli und Part 8 im Oktober. Es fanden sich dieses Blogjahr über viele mutige Betroffene unter euch, die ihre Geschichte teilen wollten. Habt nochmal vielen lieben Dank!

Apropos Neuzugänge: Mein Bücherregal durfte sich auch über einen solchen freuen!

Skin Picking Selbsthilfe von Annette Pasternak (der Post dazu)

Aus der Lektüre dieses tollen Buchs eröffnete ich eine neue Postserie mit dem Namen "The freedom to finally stop". Innerhalb dessen verarbeite ich besonders spannende und inspirierende Passagen aus dem Buch. Im momentan noch neuesten Teil habe ich innerhalb dieses Rahmens sogar gezeichnet und mich so nach Ewigkeiten mal wieder künstlerisch mit dem Skin Picking auseinandergesetzt!

Die Zeichnung aus Teil 4

Jetzt kommen wir zu einem recht großen Themenblock, der viele Highlights zu bieten hat! Dieser Themenblock wurde auch im letzten Jahr ausführlich geschildert, weil es schlicht und ergreifend genügend Anlässe dafür gab. So auch dieses Mal. Ich liste euch gleich alles auf, was innerhalb des vierten Blogjahres so für die Bekanntmachung des Skin Pickings passiert ist. Ich halte mich dabei sogar einigermaßen in chronologischer Reihenfolge.

Angefangen mit einem Facebookpost von dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, der das Skin Picking und meinen Blog erwähnte. Ich kann noch heute nachvollziehen, wie daraufhin sehr viele Menschen auf meinen Blog aufmerksam geworden sind. Jedenfalls bedankte ich mich für die Erwähnung in einem extra Post.

Noch im gleichen Monat, nämlich im Dezember, erschien ein neuer Internetartikel über die Dermatillomanie, der deswegen besonders war, weil er für die damals neu gegründete Selbsthilfegruppe in Osnabrück geworben hat. Falls ihr dazu mehr wissen wollt, klickt hier.

Auch die Forschung hat weitere Schritte unternommen, die ich euch mithilfe meines Blogs mitgeteilt habe. Es gab drei Studien, auf die ich euch aufmerksam gemacht habe. Jetzt dürften sie zwar (teilweise) nicht mehr offen sein, wie ich vermute, aber ich will sie dennoch hier verlinken. Ihr findet sie unter Link 1, Link 2 und Link 3.

Größtes Highlight für mich persönlich war natürlich der zweite TV-Beitrag, den ich für "Endlich Feierabend" auf Sat1 drehen durfte! Für den unwahrscheinlichen Fall, dass euch das durch die Lappen gegangen sein sollte, könnt ihr es natürlich unter den gleich folgenden Links nachlesen! Die Ankündigung findet ihr im Post "TV-Beitrag 2.0"; wie der Drehtag war, könnt ihr beim Post "Der Drehtag" nachsehen und wie ich den TV-Beitrag letztendlich fand, habe ich im Post "Meine Reaktion auf den Beitrag" niedergeschrieben.

Aus dem Beitrag

Durch den Beitrag ergab sich ein weitere unfassbar tolle Gelegenheit: Ich durfte das Skin Picking in eine Zeitschrift bringen! Ein neues Medium, eine neue "Zuhörerschaft", eine neue Chance! Falls ihr hier nochmal einen Blick drauf werfen wollt, könnt ihr unter diesem Link die Ankündigung finden und unter diesem Link eine Danksagung mit einer weiteren Ankündigung.

Auch ein neues, deutschsprachiges Buch über Skin Picking und Trichotillomanie ist in E-Book-Form erschienen! Es heißt "Seelenkratzer" und ist von Tanja Heller. So sieht das Cover aus:

Mein Post dazu

Noch sind wir aber nicht am Ende für diesen Themenblock! Der wichtigste Punkt folgt jetzt und wahrscheinlich ahnt ihr es schon: Die "Skin Picking und Trichotillomanie Tage 2018" in Köln!

Bild: https://www.facebook.com/events/542458232839587/

Auch hier gehe ich, ähnlich wie beim TV-Beitrag, davon aus, dass ihr es durch meine ganze Werbung nicht verpasst haben könnt. Meine rückblickenden Posts dazu habe ich ja auch gerade erst geschrieben. Dennoch ist diese Veranstaltung mehr als erwähnenswert in dieser Liste, weil sie einen riesigen Schritt für uns alle gemacht hat! Wenn ihr mehr dazu lesen wollt, was am Wochenende des 13. und 14. Oktober passiert ist, dann schaut gerne unter dem Label "SPTT" nach. Dort sind die drei Posts zu finden, die die Konferenz rückblickend betrachten.


Um doch nochmal ganz kurz ein paar Worte zu meinem persönlichen letzten Jahr zu verlieren... Ich hatte durchaus so meine "Downphase", was auch durch das schon angesprochene Problem mit der Schminke begünstigt wurde. Ich verlinke das jetzt mal nicht, es gibt schon zu viele Verlinkungen in diesem Post. Aber ihr könnt bei Interesse einfach mal entsprechende Titel im Archiv suchen, das dürfte schnell zu finden sein. Was mir Hoffnung und Kraft gab bzw. gibt, waren einerseits das Buch von Annette Pasternak und die SP-Tage und andererseits auch weiterhin mein Freund, der mich immer unterstützt. Zusammen haben wir auch einen tollen Urlaub in München verbracht, von dem ich hier Bilder gezeigt habe. Weiterhin bin ich jetzt seit einem Jahr von zuhause ausgezogen - das verdeutlicht mir erneut, wie schnell die Zeit doch verfliegt...

Nunja, ihr kennt das Ende meiner Jubiläumsposts: Ich muss mich bedanken. Das tue ich immer und für mich verliert es nicht an Wert. Inzwischen hat mein Blog 40 Follower, was für mich eine ziemlich große Zahl ist! Doch ich weiß auch, wie viele Leser unsichtbar bleiben und dennoch oft hier vorbeischauen. Habt einfach vielen, vielen Dank, dass ihr gerne hier seid, gerne meine Posts lest, mir manchmal Kommentare hinterlasst und mir auch mal eine liebe Mail schreibt! Ich genieße das alles unverändert stark. Noch sieht es lange nicht danach aus, dass dieser Blog ein Ende finden wird und daher hoffe ich, dass ihr weiterhin dabei bleibt! Vielleicht sehen wir uns dann zum 5-Jährigen! :)

Nun muss ich aber weg, nachher muss ich schließlich noch arbeiten. Bis dann, ihr Lieben!

31. Oktober 2018

Skin Picking und Trichotillomanie Tage 2018 - 3

Da bin ich wieder, am dritten Tag in Folge. Hi!

Nach den beiden bereits geposteten Beiträgen über die "Skin Picking und Trichotillomanie Tage 2018" folgt heute der dritte und letzte Beitrag über das Wochenende. Er wird kein klar umrissenes Thema wie die anderen beiden Teile haben, sondern all das aufgreifen, was bisher noch keine Erwähnung gefunden hat. Dazu gehören zum Beispiel die Stimmung, mein Gesamteindruck und auch Allgemeines. Außerdem gibt es noch ein paar Fotos, die nicht ungesehen bleiben sollen! Am Ende werde ich sicher auch noch ein paar reflektierende Worte verlieren. Damit können wir starten, würde ich sagen.

Ich habe die Besucherfreundlichkeit der Veranstaltung ja schon angesprochen und auch kurz den ungefähren Ablauf erläutert, aber noch nicht wirklich gezeigt, wie die Räumlichkeiten nun aussahen und wie man sich das Ganze vorstellen konnte. Vielleicht ist es auch eine schwere Aufgabe, das Wochenende mit allem Drum und Dran so wiederzugeben, dass es möglichst nah an der Realität bleibt. Jedenfalls darf man sich eine solche Veranstaltung auf keinen Fall vorstellen wie Schule oder berufliche Weiterbildungen! Ich kann natürlich keinen Vergleich ziehen, da die Skin Picking Tage meine erste Konferenz dieser Art waren und noch dazu das erste Mal überhaupt durchgeführt wurden, aber es ist sicher keine ganz falsche Annahme. Die Veranstaltung war trotz ihrer Organisation locker, frei und offen. Es herrschte, wie schon kurz erwähnt, kein Zwang und auch keine Verbindlichkeit. Man durfte als Besucher quasi kommen, wann man wollte (bevorzugt aber natürlich direkt morgens, um alles von Anfang an mitzubekommen) und auch raus an die frische Luft oder ganz nach Hause gehen, wenn man nicht mehr konnte. Es wurde versucht, die Bedürfnisse der Besucher zu berücksichtigen. Es galt für die ganze Veranstaltung das Motto "Alles kann, nichts muss": An verschiedenen Stellen gab es Infomaterial, Aufsteller, Flyer, kleine Gadgets (Armbänder, Schleifchen, Kugelschreiber) und Ähnliches. Es durfte sich bei Interesse und Bedarf bedient werden, aber es wurde niemandem etwas aufgezwungen. Auch die vorbereiteten Evaluationsbögen für das Wochenende waren freiwillig und lagen jederzeit bereit.

Für eine bessere visuelle Vorstellung gibt es an dieser Stelle ein paar Eindrücke!

Info-Tisch im großen Saal (Foto von Linda Hollatz)

Eröffnungsrede von Ingrid Bäumer und Christina Gallinat (Foto von Linda Hollatz)

Ein paar der fleißigen Helferinnen und ich an der Kasse (Foto von Linda Hollatz)






Was mir ganz besonders auffiel, war die durchweg positive und herzliche Stimmung und das Gefühl von Gleichheit und Zusammenhalt. Wir saßen alle im selben Boot - ob nun Betroffener, Angehöriger, Psychologe/Forscher oder sonstwas. Jeder war mit der gleichen Intention auf dieser Veranstaltung: Sich über Skin Picking, Trichotillomanie und andere körperbezogene Verhaltensweisen informieren und austauschen. Punkt. Wir hatten alle was gemeinsam und das, was wir gemeinsam hatten, war der Kern dieser zwei Tage. Auch die Offenheit und Freiheit waren in meinen Augen auffällig! Ich hatte den Eindruck, dass sich alle frei und gut fühlten, sich für nichts schämten und das nur, weil alle wussten, dass sie unter Gleichgesinnten sind. Teilweise wurden Hautmakel, kahle Stellen am Kopf oder Ähnliches ganz offen und mutig gezeigt, weil man unausgesprochenerweise wusste, dass man keine Angst vor Zurückweisung haben braucht. Man kam so leicht mit anderen Menschen in's Gespräch und das ganz zwanglos und respektvoll. Das fand ich so wunderschön...


Antonia Peters im Gespräch mit Vera Rieswick (Foto von Linda Hollatz)

Unsere englischsprachigen Heldinnen Nancy Keuthen und Liz Atkin (Foto von Linda Hollatz)

Ganz besonders schön und emotional ergreifend war zu guter Letzt auch das Ende der Konferenz. Wieso? Weil Ingrid und Christina eine einzigartig tolle Idee hatten, wie man das Ende einleitet und wie auch die Besucher zu Wort kommen können, wenn sie mögen. Es wurde ein offener Zeitrahmen eingeplant, in dem jeder, der wollte, nach vorne auf die Bühne kommen und sagen durfte, was ihm durch den Kopf oder durch das Herz ging. Erst waren die Konferenzbesucher noch etwas zurückhaltend, aber dann hatte sich doch recht schnell die erste Person gefunden, die ein paar Worte loswerden wollte. Diese Person hat dann weitere Besucher animiert, die wiederrum die nächsten Mutigen motiviert haben usw.. Dadurch kam es dazu, dass sich neben der Bühne sogar eine Schlange von Leuten bildete, die ihre Gedanken mitteilen wollten. Ist das nicht der Wahnsinn? Natürlich wurde es dabei immer wieder emotional, aber man spürte diesen Zusammenhalt so stark, dass auch das kein Problem war. Jeder fühlte sich frei das zu sagen, was er in seinem Inneren empfand. Wahre Ehrlichkeit! Auch ich war teilweise sehr berührt von den Aussagen und Geschichten, sodass ich nach dem richtigen Abschluss auch noch auf ein, zwei Leute zugegangen bin und ihnen meinen Respekt gezollt habe. Auf den Fotos gleich seht ihr zwei der Personen, die nach vorne gekommen sind:



Nach dieser emotionalen Runde im großen Kreis wurden die Danksagungen unter den Helfern, Dozenten und Organisatoren eingeleitet. Man merkte bei jedem "Danke", was ausgesprochen wurde, wie sehr es von Herzen kam! Jedem bedeutete es wahnsinnig viel, dass diese Konferenz stattgefunden hat und so gut über die Bühne gegangen ist. Natürlich war und ist am meisten den fleißigen Helfern und insbesondere den beiden Hauptorganisatorinnen Ingrid Bäumer und Christina Gallinat zu danken, die das Ganze überhaupt möglich gemacht und auf die Beine gestellt haben! Das war wirklich der größte Schritt, den wir bisher auf Deutschlandebene für BFRB's geleistet haben! Habt tausend Dank, dass ihr dafür so viel auf euch genommen habt!


Auch ich bin natürlich sehr dankbar und habe meinen Dank auch schon direkt an die beiden weitergegeben. Obwohl ich eigentlich nur schwer Worte für dieses phänomenale Wochenende finde, habe ich in den drei Posts nun doch Einiges geschrieben... Wenn ich aber konkret sagen soll, was es mir gebracht hat und was ich mitgenommen habe, dann bin ich wieder sprachlos. Es ist zu viel und auch nicht in Sprache auszudrücken. Jeder, der dort gewesen ist, wird wissen, was ich meine. Ich kann nur sagen: Ich bin derart gestärkt nach Hause gegangen, dass ich das Gefühl hatte, ich könnte auf der Stelle aufhören und überhaupt alles schaffen, was ich will. Es hat sich zwar nicht bewahrheitet, aber ich habe mich in meiner ganzen Zeit mit dem Skin Picking noch nie so bestärkt gefühlt. Und das war doch das Ziel der Veranstaltung: Ein Gefühl von Zusammenhalt und Stärkung für jeden! Ziel mehr als erfüllt, würde ich sagen!

Diese schöne Tasse bekam jeder Dozent und jeder Helfer (Foto von Linda Hollatz)

Ob die Skin Picking Tage erneut stattfinden werden, steht noch nicht fest, aber ich würde es mir wünschen und mich sehr darüber freuen. Von tiefstem Herzen noch einmal DANKE für all das!

Hier findet ihr noch die anderen Posts über die Konferenz:
Teil 1
Teil 2

30. Oktober 2018

Skin Picking und Trichotillomanie Tage 2018 - 2

Guten Tag!

Heute gibt es nach dem Startschuss gestern direkt den zweiten Post über die "Skin Picking und Trichotillomanie Tage 2018", der von meinem eigenen Vortrag handeln wird. Es werden aber auch Dinge zur Sprache kommen, die sich währenddessen oder danach ergeben haben und die mir viel bedeuten.

Mein Band und mein Kärtchen

Ich muss zuerst gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wie ich den Post sinnvoll gliedern werde. Seht es mir also nach, falls es ein wenig chaotischer wird als beim gestrigen Teil.

Ganz zu Beginn möchte ich aber einen wichtigen Umstand erwähnen, der nicht von Anfang an klar war: Meine kleine Schwester hat mich nach Köln begleitet, um mich zu unterstützen. Erst hatte ich geplant, alleine zu reisen, aber als ich meiner Schwester von der Veranstaltung erzählte, wollte sie um jeden Preis mit. Sie ist nicht selbst betroffen und ich habe sie gewarnt, dass es durchaus anstrengend und eventuell langweilig für sie werden könnte, aber das hat sie nicht abgehalten. Genauso wenig konnten sie die Preise für das Ticket, die Bahnfahrt und die Unterkunft von ihrem Vorhaben abbringen. Sie wollte mit dabei sein, mich seelisch unterstützen und auf mich stolz sein. Am Ende war es auch sehr gut, das Wochenende zu zweit gemeistert zu haben. Wenn ich mal down war, was größtenteils nur wegen der AirBnB-Unterkunft der Fall war, hat sie mit ihrer positiven Art und guten Laune versucht, mich aufzuheiten. Ich hatte immer eine Unterstützung an meiner Seite. Danke, Schwesterchen!

Bereit für den ersten Tagungstag!

Ja... Jetzt vielleicht ganz kurz ein paar Worte zum Inhalt meines Vortrags, der am Samstag für den Zeitslot von 11:30-12:30 Uhr angesetzt war. Ich habe zusammenfassend gesagt über mich, meinen Blog und darüber, wie es ist, diesen Blog zu führen, geredet. Gestützt habe ich meinen Vortrag auf eine Präsentation, die sowohl Bilder, als auch Leitfragen und knappe Infos zeigte und auf ein kurzes Video, was ich mal für diesen Blog zusammengeschnitten habe. In dem Post "Die Gesamtheit meiner Ichs" könnt ihr das Video anschauen, wenn ihr es noch nicht kennt. Im Vortrag habe ich es als Einstieg benutzt.

Nachdem ich mich dann richtig vorgestellt und ein paar Informationen zu mir genannt habe, orientierte ich mich an vorbereiteten Leitfragen und versuchte, sie umfassend zu beantworten, während der Beamer Bilder von mir und meiner Haut an die Leinwand warf. Folgende Fragen wurden in genau dieser Reihenfolge thematisiert:
- Wieso habe ich den Blog erstellt?
- Inwiefern hilft mir der Blog beim Umgang mit Skin Picking? Inwiefern kann er Trigger sein?
- Wie fühlt es sich an, öffentlich über das Skin Picking zu schreiben? Muss man da nicht mit Kritik und negativen Reaktionen rechnen?
- Wie offen gehe ich außerhalb des Blogs, z.B. im Alltag, mit Skin Picking um? Habe ich Angst, erkannt zu werden?
- Was sind das für Menschen, die mir folgen?
- Welche Blogposts werden am häufigsten angeklickt bzw. gelesen und wie sind generell die Reaktionen zu meinen Posts/meinem Blog?
- Was sind meine Erfahrungen als Protagonistin in einem TV-Beitrag?
- Wie geht meine Familie mit dem Skin Picking um? Was denken Menschen aus meinem Umfeld über die TV-Beiträge, den Zeitschriftenartikel und meine ganze Art, damit umzugehen?
- Was wünsche ich mir für die Zukunft?

Die allererste Frage werde ich in naher Zukunft in einem eigenen Post verarbeiten, da diese Idee auch schon lange auf meiner Liste steht. Die restlichen Fragen werde ich jetzt im Nachhinein nicht beantworten - das würde mit größter Sicherheit den Rahmen dieses Posts sprengen. Falls ich merke, dass Interesse an bestimmten Fragen besteht, dann bin ich allerdings nur zu gerne bereit, mal darüber zu berichten. Meldet es mir also gerne zurück!

Ich zu Beginn meines Vortrags (Foto von Ingrid Bäumer)

Mit diesem Foto leite ich dann zur weniger sachlichen und eher emotionalen Berichterstattung über. Zuerst einmal war ich überrascht vom Interesse der Konferenzbesucher an meiner Präsentation! Für das Foyer hatten wir 30 Stühle eingeplant, die für meinen Vortrag allesamt besetzt waren und nicht nur das! Es gab sicher auch ca. ein dutzend Leute, die während der ganzen Stunde gestanden und mir zugehört haben. Das macht ungefähr 40 Menschen, die mir ihre Zeit und Aufmerksamkeit schenkten und das hat mich schon umgehauen!

Zu meiner gefühlsmäßigen Verfassung kann ich sagen: Ich war kurz vorher und währenddessen extrem aufgeregt und nervös, mein Mund war staubtrocken (ein Glas Wasser vergaß ich natürlich und mittendrin war es mir dann auch zu peinlich :D) und meine Hände zitterten. Natürlich wurde es innerhalb der Stunde besser und besser, aber so ganz beruhigen konnte ich mich auch dann nicht, als ich fertig war. Ich stand sowieso das ganze Wochenende unter Strom, da war an Ruhe wenig zu denken. Wie ich mir sagen lassen habe, hat man das aber wenig gemerkt. Das höre ich auch oft in der Uni, wenn ich Präsentationen halte. Ich selbst komme mir irre aufgeregt, durcheinander und von der Stimme und Körperhaltung her total zittrig vor, aber nach außen hin scheint das nicht im gleichen Maße durchzudringen.

Ansonsten lief es bis auf technische Schwierigkeiten sehr gut, es wurden auch zwischendurch Fragen gestellt und dadurch manchmal kleine Dialoge zwischen mir und den Besuchern geschaffen. Ich habe sogar bis zu der Frage nach meiner Verwandtschaft und ihrem Umgang mit dem Skin Picking nicht weinen müssen! Aber während ich diese Frage beantwortete, gab es irgendwann einen Punkt, wo ich es nicht mehr zurückhalten konnte... Ich werde an derartigen Stellen schnell emotional und dann saß da auch noch meine ebenfalls nah am Wasser gebaute Schwester vor mir, sodass es unvermeidbar war, ein paar Tränen zu vergießen. Aber wie ich es mitbekommen habe, ist meine Emotionalität vor dem Hintergrund meiner Geschichte auch auf viele Zuhörer übergegangen, sodass nur wenige Augen in der Runde trocken blieben. Nachdem ich meine Schwester umarmt und mich wieder gefangen hatte, konnte ich erstaunlicherweise sogar etwas entspannter und befreiter fortfahren. Bis zum Ende lief dann wieder alles glatt und ich konnte die Präsentation mit einem guten Gefühl beenden. Ich hatte es geschafft!

Einigen Rückmeldungen nach zu urteilen habe ich den Vortrag professionell gehalten, aber durch die emotionalen Momente gleichzeitig auch authentisch gewirkt und die Zuhörer erreicht. Mir ist das dadurch deutlich geworden, dass es ein paar Momente gab, in denen mir applaudiert wurde. Dazu zählten auch die extrem lieben Worte, welche die zweite Hauptorganisatorin Christina Gallinat am Ende an mich richtete. Das hat mir ein wenig klarer gemacht, was ich mit meinem Blog und auch mit den TV-Beiträgen oder dem Zeitschriftenartikel für andere Betroffene tue.

Nach so viel Text gibt es als kurze Abwechslung ein paar Fotos, die die liebe Linda Hollatz von mir gemacht hat:




Zum Ende komme ich nochmal auf diejenigen zu sprechen, die nach meinem Vortrag und auch über das gesamte Wochenende hinweg so mutig waren, mich anzusprechen. Ich habe mich bei jeder einzelnen Person sehr darüber gefreut, dass sie mit mir ins Gespräch kommen wollte oder mir einfach nur kurz sagen wollte, dass sie meinen Blog verfolgt und nur durch meine Werbung für diese Konferenz nach Köln gekommen ist. Wirklich, das war einfach nur wunderbar, wenn ich wusste:"Hey, diese Menschen stehen nur vor mir, weil ich sie mit meinen Posts dazu animiert habe!". Es gab aber auch ein paar Betroffene bzw. Angehörige, die mich in einem längeren Gespräch um Rat bei ihrer Situation gefragt haben. Ganz egal, um was es ging - ich habe mir für jede Person die Zeit genommen und jeden Austausch extrem genossen! Es ist so ergreifend und bereichernd, sich so persönlich mit anderen Menschen über das Skin Picking und ähnliche Themen auszutauschen. Falls unter euch Lesern jemand ist, der sich nun angesprochen fühlt: Ich möchte euch dafür danken, dass ihr auf mich zugekommen seid und ich euch kennenlernen durfte! Keine Ahnung, ob ich euch viel helfen konnte, aber ihr habt mir geholfen! Mir bedeutet es unsagbar viel, die Geschichten von anderen Betroffenen zu hören, meine Geschichte zu erzählen und Anderen so gut es geht zu helfen, während ich für mich selbst auch ganz viel mitnehme.

Insgesamt ist an dieser Stelle meine Dankbarkeit für das Ganze angebracht. Ich bin nämlich sehr dankbar dafür, dass ich an dieser Konferenz als Gast und auch als Dozentin teilnehmen durfte! Worte können nur schwer ausdrücken, wie glücklich ich über die Veranstaltung und all das, was sie mit sich gebracht hat, bin! Aber ich werde das jetzt eventuell nicht zum letzten Mal sagen...

Wir hören uns im nächsten Post über dieses tolle Wochenende!

29. Oktober 2018

Skin Picking und Trichotillomanie Tage 2018 - 1

Ja, hi! :)

Wie ihr seht, gibt es nach zwei viel zu langen Wochen endlich einen Post zu den "Skin Picking und Trichotillomanie Tagen 2018"! Doch ihr seht auch, dass es nur der erste Teil sein wird. Ich habe einfach zu viel zu erzählen und erstaunlicherweise auch sehr viel Fotomaterial, sodass ich mehrere Posts dazu verfassen werde, die thematisch aufgeteilt sein werden. Das hilft auch mir dabei, meine Gedanken zu dem Wochenende geordnet wiederzugeben. Dieser erste Post wird sich mit den Referenten und Vorträgen befassen. Ich werde nicht im kleinsten Detail wiedergeben, was die jeweiligen Referenten in ihren Vortragseinheiten erzählt haben, sondern versuchen, ein relativ allgemeines und grobes Bild dazu zu liefern, was das Wochenende in Köln an Input geboten hat. Außerdem - was aber logisch sein sollte - kann ich nur das wiedergeben, was ich auch selbst besucht habe. Leider konnte ich mich nicht zerteilen, so gerne ich das manchmal gewollt hätte!

Falls ihr nicht in Köln gewesen seid und auch keinen Blick in das Programmheft geworfen habt, dann müsst ihr vorneweg Folgendes wissen: Es waren immer zwei parallel laufende Vorträge im Gange, zwischen denen man sich entscheiden konnte. Ein Vortrag lief jeweils im großen Saal, der andere Vortrag fand währenddessen im Foyer statt. Zwischen den Vortragseinheiten war meistens ein kleiner Zeitpuffer, der den Besuchern den Raumwechsel und eventuell sogar einen Toilettengang/eine Zigarettenpause erlaubte. Außerdem gab es am Samstag eine kleine Pause und eine Mittagspause und am Sonntag nur eine Mittagspause. Bekommt also bitte nicht den Eindruck, dass man wie wild zwischen den Vorträgen wechselte, ohne dabei zu Atem zu kommen! Es blieb immer genügend Zeit für Essens- oder Gesprächspausen. Das war zumindest mein Eindruck.



Hier seht ihr nochmal die im Bürgerhaus ausgehängten Poster von den Referenten und ihren Vorträgen. Generell war die ganze Veranstaltung in meinen Augen extrem besucherfreundlich - überall lagen Programmflyer zum Mitnehmen, alles war ausgeschildert und leicht zu finden und falls doch was war, gab es an jeder Stelle Ansprechpartner.

Begonnen hat die Konferenz mit einer Eröffnung, die für alle Besucher im großen Saal stattgefunden hat. Kleine Info am Rande... Das Wochenende war komplett ausverkauft, was so viel heißt wie: Ungefähr 120 Menschen, die sich mit Skin Picking, Trichotillomanie und anderen körperbezogenen Störungen auseinandersetzen, auf einem Fleck. Wahnsinn!

Ansprache für den Vortrag von Prof. Dr. Antje Hunger (Foto von Linda Hollatz)

In der ersten Einheit saß ich eigentlich im recht allgemein gehaltenen Überblicksvortrag von Prof. Dr. Antje Hunger über Skin Picking und Trichotillomanie (oben), bin aber zwischendurch auch kurz in den Workshop von Noa Schäfer über Fidget Toys geflitzt, um dort auch ein paar Bilder zu machen. Ich hatte nämlich die Aufgabe, Fotos von der Veranstaltung zu machen, die u.A. im Rahmen meines Blogs Verwendung finden dürfen. Leider kam ich der Aufgabe nicht so gut nach wie ich das wollte, daher werdet ihr auch Eindrücke sehen, die nicht von mir gemacht wurden und dann gekennzeichnet sind wie oben.

Noa referiert über Fidget Toys


Alle mitgebrachten Toys auf einen Blick


In der zweiten Einheit kam auch schon mein eigener Vortrag, der allerdings erst im nächsten Post die Hauptrolle spielen wird. Seid also gespannt, wenn euch das interessieren sollte! Wenn alles nach Plan läuft, müsst ihr auch nicht lange darauf warten. Ich will die anderen Beiträge zu diesem Wochenende in den nächsten Tagen posten, weil dann zum 2.11 auch schon wieder ein Jubiläumspost ansteht. Mein Blog wird an dem Tag 4 Jahre alt!

Zurück zum Thema: Die nächste Einheit nach der Mittagspause bildete den ersten Moment, in dem ich mich nicht entscheiden konnte. Schlussendlich landete ich beim Vortrag von Prof. Dr. Anne Schienle von der Universität Graz. Sie lieferte einen schönen Beitrag von der Hirnforschung aus, der sich menschlicher Emotionen und MRT-Studien bediente. Ich erkannte witzigerweise, dass ich für die Studien, deren Ergebnisse sie vorstellte, auf meinem Blog im Mai diesen Jahres Werbung machte (hier nachzusehen). War also ziemlich interessant zu beobachten, dass solche Studien auch wirklich Früchte tragen! Jedenfalls bildete die Emotion des Ekels den Kern ihrer Argumentation, was mir durchaus einleuchtete.

Prof. Dr. Anne Schienle (Foto von Linda Hollatz)

Danach folgte eine Vortragseinheit, in der im Foyer eine Buchlesung mit Ingrid Bäumer und im großen Saal erst ein Kurzvortrag mit Haarmodenschau vom Haarteam Rieswick und danach eine Postersession stattfand. Hier wurden auf großen Stellwänden allerlei Informationen zum Nachlesen bereitgestellt. Ich selbst war während dieses Zeitfensters in keinem der beiden Vorträge, da ich mir eine Pause gönnte.

Linda Mehrmann während der Postersession (Foto von Linda Hollatz)

Antonia Peters und Nancy Keuthen während der Postersession (Foto von Linda Hollatz)

Nun mein absolutes Highlight des ganzen Wochenendes: Liz Atkin aus London mit ihrer Keynote Speech "Skin Picking: Art for Recovery"! Sie hat zum Abschluss des ersten Tagungstages nochmal alle Besucher in den großen Saal geholt und alle begeistert! Ihre Person und ihre Vorträge sind tatsächlich am leichtesten im Internet zu finden, googelt bei Interesse einfach mal nach, da werdet ihr schnell fündig! Sie hat ihre ganz eigene Art und Weise, wie sie ihr Skin Picking und andere psychische Probleme bekämpft. Liz hat mich auf eine ganz besondere Weise berührt und angesprochen...das kann ich kaum in Worte fassen. Es war das Gesamtpaket: Ihre Geschichte, ihre Vortragsart, ihr Charakter, ihre Kunst. Ich konnte ihr sehr gut nachempfinden und fand sie als Person so irre inspirierend und motivierend, dass ich auch jetzt noch geflasht bin. Ich habe mich nach ihrem Vortrag sogar, wie viele andere Besucher auch, dazu überwunden, sie anzusprechen. Das trotz meiner schlechten Englischkenntnisse im direkten Gespräch! Ich fürchte, ich habe ihr trotz ein paar Tränen in diesem ersten Dialog über das ganze Wochenenede nicht ganz klarmachen können, wie sehr sie mich bewegt hat. Aber ich habe ein Foto mit ihr, haha. Juhu!


Liz Atkin sehr engagiert bei der Sache! :D (Foto von Ingrid Bäumer)

Lachen kann sie aber auch sehr gut!

Liz, meine Schwester und ich

Das war es von den Vorträgen für Samstag. Am Abend gab es noch ein Essen für die Dozenten. Dort durfte ich ein paar der anderen Referenten nochmal ganz privat kennenlernen, darunter auch Liz, die gefühlt den ganzen Tisch unterhielt. Es herrschte eine schöne und ausgelassene Stimmung!

Sonntag ging es weiter - für mich mit dem Vortrag von Dr. Jennifer Schmidt, die Skin Picking als eine Verhaltenssucht erläuterte. Man muss ja sagen: Die Forschung ist sich bis heute nicht sicher, wo man körperbezogene Störungen wie das Skin Picking einordnen kann. Ist es eine Impulskontrollstörung? Oder ist es eine Zwangsstörung? Oder eine Verhaltenssucht? Diese drei Ansatzpunkte existieren und zogen sich auch durch das Tagungswochenende. Ich stellte für mich fest (und ich denke, dass das auf viele Betroffene und auch Forscher/Ärzte/Therapeuten zutrifft), dass Skin Picking vielleicht gar nicht in nur eine Schublade passt bzw. passen muss. Den Begriff der Sucht fand ich beispielsweise immer ziemlich unpassend, aber Dr. Jennifer Schmidt überzeugte mich doch sehr davon, dass Skin Picking große Parallelen zu Verhaltenssüchten aufweist. Es ist wahrscheinlich nur von Vorteil, wenn man die Betrachtungsweise erweitert und dabei erkennt, dass Skin Picking Ähnlichkeiten mit mehreren Störungsbildern zeigt. Das hat zur Konsequenz, dass man sich aus einem größeren Pool von Therapiemethoden bedienen kann. Das heißt aber auch, dass nicht jede Methode jedem Betroffenen hilft. Es kommt immer ganz drauf an, wie sich das Skin Picking bei der Person verhält.

Nach diesem sehr erkenntnisreichen Vortrag besuchte ich Barbara Schubert, die Skin Picking mit Trauma verbindet. Auch sie hat mein Denken sehr erweitert und bereichert - nicht nur in ihrem Vortrag, sondern auch im persönlichen Gespräch! Außerdem durfte ich ihr bei einem kleinen Experiment helfen, weil sie mich am Samstag schon fragte, ob sie mich als Freiwillige für eine Übung nutzen darf. Das habe ich gerne gemacht und dabei eine große Erkenntnis gewonnen: Ich kann mich selbst beruhigen! Sie hat es geschickt und natürlich gekonnt angestellt, als sie mir zeigte, dass ich nicht nur die Fähigkeit zur Selbstkontrolle habe, sondern sie auch nutzen kann. Das war für mich einfach nur erstaunlich, weil ich immer der Überzeugung war, ich könne mich sehr schlecht selbst beruhigen. Tja, da sprach wohl stets das therapieunerfahrene Ich aus mir. Ich denke, dass ich durch eine professionelle Fachkraft wie Barbara Schubert noch viel über mich selbst lernen könnte.

In der letzten Einheit vor der Mittagspause besuchte ich den anderen englischsprachigen Vortrag von Nancy Keuthen, die von der TLC Foundation aus Amerika zu uns kam. Was eine Ehre! Sie hat Skin Picking und Trichotillomanie aus der Sicht der Emotionen betrachtet und viel über Emotionskontrolle gesprochen. Für mich war das äußerst spannend, weil ich ja so meine Probleme mit Emotionen und den Umgang mit ihnen habe. Sie hatte wirklich Ahnung und das lässt sich von allen Referenten sagen! Es war so erfüllend, endlich Menschen direkt vor sich zu sehen, die sich mit BFRB's auskennen!

Linda Hollatz als Übersetzerin in ihrer Ansprache für Nancy Keuthen

Zu guter Letzt folgte eine Vortragseinheit, in der ich für die Assistenz im großen Saal eingeteilt war. Ich saß dort also als Helferin, die bei Fragen das Mikrofon herumreichte. Der Beitrag, der während meiner Assistenz lief, kam von der Diplom-Psychologin Johanna Schriefer. Sie sprach über das wichtige Thema der Akzeptanz und was eben diese für eine große Rolle spielt. So berichtete Johanna Schriefer von der Akzeptanz- und Commitment-Therapie, die die psychische Flexibilität fördern soll und davon ausgeht, dass wir als Betroffene immer eine Wahl haben, auch, wenn es uns nicht so vorkommt. Für mich war dieser Vortrag wunderbar dafür geeignet, die Konferenz zu einem Ende zu bringen und allen Zuhören dieser Runde ein stärkendes Gefühl mitzugeben.

Dennoch fand im Foyer zur gleichen Zeit ein Workshop von Liz Atkin statt, dem ich zu gerne beigewohnt hätte! In diesem künstlerischen Workshop haben sich alle Besucher auf ein wenig Farbe eingelassen und wunderschöne Kunstwerke erschaffen. Sie hatten die Kohlezeichnungen von Liz als Vorbild, die sie auf Zeitungen anfertigt und an Passanten verschenkt, wenn sie zum Beispiel in der Bahn unterwegs ist (mehr dazu ist über Google zu recherchieren). Fast jeder wollte eine solche Kohlezeichnung von Liz haben - ich natürlich auch! Ich hatte mir sogar extra eine Zeitung und ein kleines Haarspray zum Fixieren gekauft, Liz mehrmals angesprochen und alles gegeben, aber am Ende reichte die Zeit leider doch nicht. Ich hatte aber Glück und durfte das Demonstrationsexemplar mitnehmen.

Liz während einer ihrer Kohlezeichnungen


Zeichnungen der Workshop-Besucher

Zeichnungen der Workshop-Besucher

Zeichnungen der Workshop-Besucher

Zeichnungen der Workshop-Besucher

Zeichnungen der Workshop-Besucher

Das Demonstrationsexemplar, was nun bei mir zuhause liegt

Ja, ihr Lieben. Das war es soweit an Fotos... Zusammenfassend kann ich sagen, dass man während der Konferenz wirklich viel bereichernden Input bekam, viel lernen konnte und oft genug die Möglichkeit bekam, seinen eigenen Horizont zu erweitern. Das Angebot an Vorträgen war umfassend, interessant und kompetent. Schön war auch, dass es so abwechslungsreich war und dass man immer die Chance hatte, sich zu entscheiden. Damit meine ich aber nicht nur die teilweise schwierige Entscheidung zwischen den parallel laufenden Sessions, sondern auch die freie Entscheidung für eine Pause vom Ganzen. Es herrschte kein Druck und kein Zwang. Jeder so, wie er mochte.

Hoffentlich konnte ich euch einen kleinen Einblick in die Vorträge der Skin Picking Tage geben. Demnächst gibt es dann noch mehr zu lesen und zu sehen, bis dahin! :)

Ach und falls ihr selbst vor Ort wart, würde ich mich freuen, wenn ihr mir euer persönliches Highlight mitteilt!