Und schon sitzen wir hier und stellen fest, dass die Zeit seit Corona noch schneller vergeht als eh schon, sodass der Blog inzwischen 7 Jahre alt ist! 7 Jahre... Das ist echt eine wahnsinnig lange Zeit! Ich weiß, ich weiß, das habe ich in den letzten zwei Jubiläumsposts bestimmt auch schon gesagt, aber 7 Jahre sind echt krass. Findet ihr nicht?
Jedenfalls schaffe ich es dieses Jahr mal wieder auf den Tag genau, wie es aussieht. Denn am 2. November 2014 habe ich den ersten Beitrag auf diesem Blog geschrieben. Happy Birthday, Blog! :) Wo ich das gerade nochmal schwarz auf weiß vor mir sehe: 2014 kommt mir inzwischen irre lang her vor. 2014 war ich selbstverständlich noch eine andere Jacqueline als heute, denn seitdem habe ich viel gelernt und mich weiterentwickelt. Ich bin keine 17 mehr, ich bin 24 Jahre alt. In diesen Jahren tut sich bei uns Menschen enorm viel, würde ich behaupten. In mancherlei Hinsicht stehe ich an völlig anderen Punkten als früher, aber es gibt auch hin und wieder Momente, wo ich mich genauso fühle wie damals. Vielleicht kennt ihr das von euch selbst? Was ich aber eigentlich sagen wollte: Der Blog ist mittlerweile zu einer Art Chronik geworden und zeigt einige meiner Entwicklungsschritte sehr gut. Nicht alles, was ich vor über einem halben Jahrzehnt geschrieben habe, würde ich heute nochmal genauso schreiben. Zum Glück habe ich nicht alle meine über 500 Beiträge im Detail im Kopf, aber es gibt einzelne Posts oder Aussagen, an die ich mich noch erinnere und wo ich mich aus heutiger Sicht fast ärgere, das jemals so gesehen (und vor allem hier geschrieben) zu haben. Aber hey, es ist nur menschlich, nicht alles zu wissen und dazuzulernen. Auch, wenn ich zum Zeitpunkt der Blog-Erstellung bereits seit knapp zwei Jahren vom Skin Picking wusste, gab es für mich noch viel zu erfahren. Gibt es übrigens auch immer noch! Damals wusste ich es einfach nicht besser und wollte gleichzeitig nur anderen Betroffenen helfen, indem ich ehrlich über meine Krankheitsgeschichte berichte. Das ist heute nicht anders, aber ich habe wie bereits geschrieben viel gelernt: Durch Austausch, durch neue Informationen und nicht zuletzt auch durch eigene Erfahrungen. Deshalb lag es mir für den diesjährigen Jubiläumspost am Herzen, zu erwähnen, dass ich nicht mehr zu 100% hinter ausnahmslos allem stehe, was sich hier auf dem Blog finden lässt. Behaltet bitte immer den jeweiligen Entstehungszeitpunkt der Beiträge im Hinterkopf! Trotzdem sehe ich den Großteil dessen, was ihr hier lesen könnt, nach wie vor so und möchte auch nicht, dass ihr mich jetzt für unaufrichtig haltet. Es ist, wie bereits erwähnt: Dieser Blog ist nur ein Spiegel meiner persönlichen Entwicklung (im Kontext meiner Dermatillomanie). Und das ist etwas, was ich über die vergangenen 7 Jahre gelernt habe.
Vielleicht labere ich nur Blödsinn, heute ist auch nicht wirklich mein Tag, muss ich gestehen. Entschuldigt das. Wir kommen deshalb lieber endlich zum richtigen Rückblick auf das letzte Blogjahr: Was ist seit November 2020 passiert? Falls ihr schon länger dabei seid, wisst ihr, dass ich so versuche, die wichtigsten Geschehnisse einmal zusammenzufassen. Für den Überblick ist das eine tolle Sache, wie ich finde und es ist auch ziemlich interessant, sich die verschiedenen Jahresrückblicke hintereinander durchzulesen. Und wer weiß, vielleicht kann ich dadurch sogar diejenigen etwas abholen, die erst relativ frisch mitlesen.
Mir ist in diesem Jahr danach, mit den mehr oder weniger
persönlichen Dingen zu beginnen. Ich habe das hier (bis auf eine Ausnahme) nicht oft oder intensiv thematisiert, aber ich besuche seit Anfang Dezember 2020 ziemlich regelmäßig die Online-Treffen der Selbsthilfegruppe Köln unter der Leitung von Ingrid Bäumer. Hin und wieder moderiere ich seit ein paar Monaten sogar. Ingrid und ich kennen uns schon einige Jahre, ich war auch zweimal vor Ort in Köln bei der Selbsthilfegruppe. Seit Corona gibt es das digitale Format, welches Betroffenen von egal woher erlaubt, an den Treffen teilzunehmen und darüber bin nicht nur ich froh, sondern auch andere Teilnehmer, die nicht aus Köln kommen. Jedenfalls habe ich darüber auch im Dezember schon geschrieben (
klick), um euch einen Eindruck davon zu geben, wie die Online-Treffen ablaufen. Demnächst wird es wahrscheinlich noch einen weiteren Post zu diesem Thema geben.
Wo wir schon halb bei Corona waren... Auch bei dieser Thematik bin ich auf meinem Blog sehr zurückhaltend, aber es gibt einen Post (
diesen hier), wo ich euch ein wenig davon erzählt habe, wie sehr ich unter der ganzen Pandemie und ihrer Konsequenzen leide. Da mein Leiden sich aber nicht ausschließlich auf meine Dermatillomanie bezieht, bleibe ich dahingehend weiterhin sehr reserviert. Nur so viel: Es hat sich seit dem verlinkten Post nicht wirklich etwas verändert. Ich erlebe immer wieder recht langanhaltende und starke Tiefphasen, wo ich quasi ständig drücke und kratze... Zu sehen zum Beispiel bei den Bildern
dieses Beitrags. Da war meine Haut mal wieder sehr schlimm und mein Skin Picking ebenso. Keine gute Kombi.
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Eins der besagten Fotos aus dem Post "Schmerz, Entzündung und Trigger"
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Kommen wir zu einer erfreulicheren Sache: Im Dezember 2020 habe ich überraschenderweise einen Instagram-Account gestartet, der meine Öffentlichkeitsarbeit ein wenig ausweiten und ergänzen sollte.
Hier könnt ihr meinen Ankündigungspost dazu lesen. Ich habe im Laufe der darauffolgenden Monate noch zwei Fazits über meine Zeit und Erfahrungen auf der Plattform geschrieben, die ihr bei Interesse
hier und
hier finden könnt. Da ich bald ein Jahr auf Instagram bin, könnte man schauen, ob es sich lohnt, nochmal ein Fazit zu ziehen und auf weitere Erfahrungen einzugehen. Ich schätze jedenfalls sehr, was Instagram als Plattform im Gegensatz zum Blog für Chancen bzw. Vorteile bietet. Dennoch ist der zeitliche Aspekt nicht zu unterschätzen und das habe ich zuletzt während meines Praktikums gemerkt. Naja, mehr dazu in einem weiteren Fazit.
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Mein erstes Foto auf Instagram
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Im April habe ich dann eine ganz neue und aufregende Erfahrung machen dürfen: Ich habe nicht nur mein erstes Fotoshooting überhaupt gemacht, sondern auch noch eins, was speziell das Skin Picking und meine Haut verarbeitet und in den Fokus gestellt hat. Das war für mich ein äußerst besonderes Erlebnis, von dem ich mir vorstellen könnte, so etwas in Zukunft mal zu wiederholen. Die Fotos sind auch der absolute Wahnsinn geworden, wie ich finde! Falls ihr das verpasst habt, könnt ihr einfach
diesem Link folgen und gelangt zum passenden Post. :)
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Mein absolutes Lieblingsbild des Shootings
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In den jährlichen Rückblicken führe ich gerne die
Teile meiner Postserien auf, die erschienen sind. Das hilft auch mir selbst dabei, das Ganze zu überblicken und manchmal stelle ich fest, dass ich erstaunlich wenig dazu gepostet habe. Zum Beispiel bei meiner Gastpostserie: Hier ist nur
ein weiterer Teil erschienen, aber immerhin schon der zwölfte Beitrag von euch für euch! Und es war ein wirklich toller Gastbeitrag, dessen Inhalt übrigens auch in der SHG Köln immer wieder als Tipp weitergegeben wurde. Das zeigt mir, dass es so wichtig und wertvoll ist, Erfahrungen miteinander zu teilen!
Die liebe Janika hat seit Anfang 2019 meinen Blog unheimlich bereichert, indem sie innerhalb der Postserie "
Derma Self Love Club" Beiträge für euch geschrieben hat. Im Januar 2021 gab es einen neuen Teil (
Part 11) und im Mai den nächsten (
Part 12). Im Sommer hat sie dann ihren eigenen, wundervollen Blog gestartet, der aber inzwischen von ihr entfernt wurde. Weil dieser Blog auch nach jetzigem Stand nicht wiederkommen wird, kann es gut sein, dass sich Janika hier nochmal wieder zeigt. Aber alles zu seiner Zeit, ihr werdet es dann schon erfahren.
Den inzwischen sechsten Teil von "Vorher-Nachher"-Beiträgen habe ich im Februar geteilt (
siehe hier). Entstanden sind diese Fotos im Kontext von selbstgemachten Bewerbungsbildern - die waren übrigens für mein Praktikum, welches ich von August bis September gemacht habe. Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, wie Schminke mein Aussehen verändern kann.
So und jetzt kommen wir tatsächlich zu einem dieser Momente, wo ich mich frage "Ehrlich? Hab ich nur so wenig Beiträge innerhalb dieser Postserie veröffentlicht?". Es geht um meine größte Postserie - die zu den Eindrücken meiner Haut. Klar, irgendwie ist jedes Foto eine Momentaufnahme (und damit ein Eindruck) meiner Haut, aber damit habe ich versucht, den aktuellen Stand mal zu zeigen und zwar auch dann, wenn es sonst vielleicht nicht unbedingt viel zu erzählen gab oder kein spezielles Beitragsthema. Jedenfalls ist im
Februar und dann im
März ein Teil dieser Serie erschienen, danach nichts mehr. :D Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Aber ich hab tatsächlich neulich erst Fotos gemacht, die ich wahrscheinlich für einen weiteren Teil nutzen werde.
Eine weitere wichtige und besonders schöne "Kategorie", wenn man es so nennen möchte, meiner Jahresrückblicke sind all die Dinge, die im Rahmen der Bekanntmachung des Skin Pickings passiert sind. Und das nicht nur von mir selbst, sondern auch ganz generell. Ich versuche ja immer, euch auf dem Laufenden zu halten und euch neue Artikel, Studien und Ähnliches weiterzuleiten. Leider muss ich zugeben, dass ich es im letzten Jahr nicht gut geschafft habe, das im Blick zu behalten, sodass ich davon ausgehe, dass mir ganz sicher was entgangen ist. Besonders bei den Entwicklungen der Forschung habe ich den Überblick verloren... Verzeiht es mir. Trotzdem möchte ich euch von allem berichten, was ich mitbekommen habe, los geht's:
Im letzten Jahresrückblick hatte ich es bereits angekündigt: Es gab ein Youtube-Video, in welchem ich über (mein) Skin Picking sprechen durfte und das ist beim sehr bekannten Kanal "Auf Klo" von funk erschienen. Das ist zweifelsohne eine der größten Chancen gewesen und ich bin nach wie vor super dankbar dafür. Hätte ich zu dem Zeitpunkt schon Instagram gehabt, wäre es da sicher abgegangen... Das Video wird auch immer noch von Menschen geguckt. Falls ihr es verpasst haben solltet, kommt ihr
hier auf meinen Post dazu.
Dafür habe ich mal wieder ein neues Medium für die Öffentlichkeitsarbeit testen dürfen: Podcasts. Sind sehr im Trend die Dinger. Zuerst war ich bei der Hautärztin Dr. Karin Forschner zu Gast (
klick) und kurz darauf bei der wunderbaren Christina (
klick). Christinas Podcast ist ja nur einer ihrer Kanäle, auf denen sie ihre hoch wertvollen Inhalte teilt, aber er ist auf jeden Fall ein Herzstück ihrer Arbeit, würde ich sagen. Außerdem ist auch Christina sehr erfolgreich auf Instagram unterwegs! Checkt einfach mal
ihre Webseite aus, wenn ihr mögt.
Hinsichtlich der Versorgung von Betroffenen im Kontext der Selbsthilfe hat sich auch Erfreuliches ergeben. So hat sich in München eine neue Gruppe gegründet und durch die BFRB-Tage will sich nun in Hannover eine neue Gruppe gründen. Darüber habe ich in
diesem und
diesem Post berichtet. Mit ein wenig Glück und viel Engagement seitens der Verantwortlichen wird es auch noch weitere neue Selbsthilfegruppen geben, aber dazu berichte ich, wenn es soweit ist!
Abgerundet wird das alles durch das Highlight 2021: Die BFRB-Tage (Fortsetzung der Skin-Picking-Tage 2018). Die erste bundesweite Konferenz zu Skin Picking, Trichotillomanie und Co.! Dieses Jahr ganz coronakonform in digitaler Umsetzung via Zoom. Es war trotzdem ein wundervolles Erlebnis, das mir genauso auf ewig in Erinnerung bleiben wird wie die Tagung 2018. Aber bevor ich hier wieder rumlabere, schaut doch bei Interesse einfach bei dem
dazugehörigen Beitrag rein. Da könnt ihr lesen, wie es war.
Und wenn ihr jetzt noch nicht genug von mir und meinen Beiträgen habt, kann ich euch beruhigen: Hier stehen nicht nur über 500 Posts frei zur Verfügung, sondern es werden auf unbestimmte Zeit auch noch weitere Inhalte dazukommen. So schnell lasse ich euch nicht gehen, ihr Lieben! :D Ich werde weitermachen und bin irre gespannt auf das, was im achten Blogjahr alles passieren wird. Ich denke immer wieder, ich würde doch schon alles wissen und die bisherigen Erfahrungen könnten nicht getoppt werden. Was für ein Trugschluss! Es gibt bis zum Lebensende etwas zu lernen und zu erleben. Ich freue mich riesig, wenn ihr weiter dabei bleibt und mich und meine Arbeit unterstützt. Übrigens auch super gerne auf Instagram, damit wir mehr Menschen erreichen können! Das wäre doch wunderbar. :)
Vielen vielen und ganz besonders herzlichen Dank für eure Zeit in den vergangenen Jahren! Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr hier seid. Vor allem weiß ich, dass da noch mehr sind als die eingetragenen 64 Follower meines Blogs. In der Hoffnung, auch nur einer Person da draußen zu helfen, schreibe ich seit 7 Jahren unermüdlich meine Beiträge und das wird nicht aufhören. Auch, wenn meine Zeit weniger wird, bleibe ich hier.
Bis dahin! <3