25. Januar 2021

Fazit zu Instagram

'N Abend.
 
Ich bin jetzt fast einen Monat aktiv auf Instagram unterwegs und da könnte ich ja vielleicht ein erstes Fazit ziehen. Zumindest ein paar Punkte möchte ich ansprechen.

Bisher macht es mir insgesamt Spaß, die App zu nutzen. Ich hab das Gefühl, mit meinen eigenen Posts ganz anders Menschen erreichen zu können - undzwar viel visueller und direkter. Dafür muss aber auch die Intensität der Auseinandersetzung etwas einbußen, denn für so lange Texte wie hier auf dem Blog ist dort kein Platz. :D Die Aufmerksamkeitsspanne ist grundsätzlich relativ gering auf solchen Plattformen wie Instagram. Dem steht jedoch ein weiterer, großer Vorteil entgegen: Die Möglichkeit zur Vernetzung sowie zum Austausch, weil die Beiträge viel leichter entdeckt und geteilt werden können. Es ist viel einfacher, auf meinen Instagramaccount zu stoßen und darauf zu reagieren als auf meinen Blog, schätze ich. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass quasi jeder Hans und Franz bei mir landet, der zum Thema psychische Gesundheit generell oder gar zum Skin Picking keinerlei Verbindung hat. Das kann sowohl Chancen, als auch Risiken bergen. Bisher habe ich glücklicherweise noch keinerlei negative Reaktionen erhalten und ich würde das auf meinem Account auch nicht tolerieren, sobald es unsachlich wird. Was ich im Sinne der positiven Punkte besonders herausheben möchte: Es gibt zum Thema Akne, Acne-/Skinpositivity und Ähnlichem eine ganz tolle und inspirierende Community, die gar nicht mal klein ist! Das ist auch für mich neu, so viele Menschen zu sehen, die ihre echte Haut und ihre Hautprobleme offen zeigen und damit diesem Ideal der ach so perfekten, sowieso überarbeiteten Haut auf Fotos in den sozialen Medien entgegenwirken wollen. Ganz stark! Das feiere ich total und verfolge ich auch gerne.


Warum ist das für mich so neu und erfrischend? Weil ich das aus meinem direkten Umfeld und besonders aus der Zeit, in der ich aufgewachsen bin, gar nicht kenne. Ich war immer (fast) die Einzige mit derartigen Hautproblemen und ebenso bei psychischen Problemen. Auch das jahrelange Mobbing, welches mich durch meine Schulkarriere begleitete, bezog sich oft genug auf meine Haut und meinen Umgang mit Schminke etc.. Klar, je älter ich wurde, desto eher lernte ich hier und da auch Menschen kennen, denen es auf die ein oder andere Weise genauso ging/geht wie mir und mit denen ich endlich ehrlichen Austausch betreiben konnte, aber das geschah in der Regel eher über's Internet. Mh, aber wer weiß, vielleicht ist das auch nur ein verfälschter Eindruck? Nicht selten wird man im Prozess des Erwachsenwerdens reifer und sensibler, was auch solche Themen angeht. Eins weiß ich unabhängig davon sowieso: Heutzutage habe ich die richtigen Menschen in meinem Leben und das ist mir auch wichtig! Ich schätze es, wenn die gleichen Werte vertreten werden und ich mich drauf verlassen kann, dass hinter mir gestanden wird.

Ich hoffe, dass auch ihr die richtigen Menschen in eurem Umfeld habt und wenn nicht, dann habt den Mut, die Verbindungen zu kappen. Umgebt euch mehr mit den Personen, die euch guttun! Wenn ihr auf Social Media unterwegs seid, folgt solchen schonungslos ehrlichen und mutgebenden Accounts!

Ansonsten wünsche ich euch einen guten Start in die neue Woche!

2 Kommentare:

  1. Liebe Jacqueline,
    du deutest in deinem Text jahrelanges Mobbing an. Ich verfolge deinen Blog zwar nicht von Anfang an und weiß nicht, ob du dazu ausführlich schon etwas geschrieben hast. Ich möchte dir gern ein paar Worte zum Mobbing schreiben.

    Auch wenn ich nicht genau weiß, was dir im Detail passiert ist, tut es mir wirklich leid, dass du solche Erfahrungen erleiden musstest. Mobbing ist grausam. Ich kenne nämlich die Mobber-Perspektive. Nein, ich war es nicht, doch eine mir nahestehende Person. Diese Person war das "Zentrum" der Gruppe, die ein Mädchen aus der Klasse mobbte. Und glaub mir, diese Person hatte selbst große Probleme und innere Wunden. Da war zu Hause überhaupt nichts in Ordnung. Um sich selbst besser zu fühlen, fand die Person damals leider keinen anderen Weg, als ein Mädchen in der Klasse fertigzumachen.

    Das betroffene Mädchen wurde "ausgesucht", weil sie verletzlicher war als andere. In den Augen der Mobbinggruppe galt sie als "schwach" und "weinerlich". In ihren Augen bekam sie "zu viel" Aufmerksamkeit. Wir lehnen oft ja gern das an anderen ab, was wir an uns selbst nicht mögen. Auch damals schritten die Lehrer erst viel zu spät ein. Aus meiner Sicht ist dieses Wegsehen ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Wie war das bei dir? Du schreibst, du wurdest jahrelang fertiggemacht. Es macht mich so wütend, wenn Menschen bewusst lange wegsehen...

    Liebe Jacqueline, ich will dir vor allem sagen, dass du keine Schuld am Mobbing hast. Nein, ich will das Verhalten der Personen, die dir das angetan haben, definitiv nicht entschuldigen. Wer weiß, warum es ausgerechnet dich getroffen hat. Vielleicht deine schönen Augen, dein schönes Gesicht - Neid und Missgunst können gewaltige Antreiber fürs Mobbing sein, vor allem bei Mädchen. Aber glaub mir, es lag nicht an dir. Wer mobbt, hat große Probleme mit sich selbst.

    Wenn ich jetzt über Dinge geschrieben habe, die dir eh längst bewusst sind, beachte den Kommentar einfach nicht :-)

    Herzensgruß
    Kirsten

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    1. Hallo, liebe Kirsten!

      Ich freue mich über diesen ausführlichen Kommentar und möchte dir eingangs dafür danken, dass du dir diese Zeit für mich genommen hast! :)

      Ganz am Anfang meines Blogs habe ich mal über mein Selbstbewusstsein und Versteckspiele mit Schminke oder Kleidung geschrieben, aber das Mobbing habe ich nie näher ausgeführt und das wird wohl auch nie passieren. Passt nicht ganz hierhin und ist auch echt nicht so wichtig, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass es so lange her ist.

      Vielen aufrichtigen Dank für dein Mitgefühl und dein Verständnis! Und tatsächlich ist mir bewusst, was du schreibst, denn ich habe das über die Jahre auch gelernt und erkannt. Aber das heißt nicht, dass ich deinen Kommentar nicht beachte oder der Inhalt wertlos wäre. Denn ist trotzdem super schön, das nochmal so zu lesen!

      Es ist auch die Perspektive, die mir gewissermaßen erlaubt hat, mit dem Ganzen eine Art Frieden zu schließen und den Personen irgendwie zu "verzeihen". Außerdem bin ich heutzutage dankbar dafür. Das klingt vielleicht paradox und währenddessen war es auch die reine Hölle für mich, aber im Nachhinein macht es mich zu der Person, die ich bin. Und diese Jacqueline ist selbstsicherer als je zuvor und würde sich niemals mehr mobben lassen. Das kann ich nur behaupten, weil ich das so viele Jahre durchleiden musste und viele Jahre später draus gelernt habe.

      Mir hat damals niemand geholfen, niemand hat sich für mich eingesetzt oder Ähnliches. Ich habe aber auch nie drüber gesprochen und mich verschlossen. Trotzdem ist das Wegsehen wirklich ein Problem, da stimme ich dir zu!

      Danke auch für den vorletzten Absatz! Ich weiß, dass ich nicht schuld bin. Lange wusste ich es nicht, aber das ist okay.

      Ganz liebe Grüße!

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