Es gibt mal wieder News aus dem Bereich der Online-Artikel! :)
Ich muss sagen: Seit einigen Monaten kommt es mir vor, als würde regelmäßiger über Skin Picking berichtet werden bzw. als hätten mehr Formate Interesse, sich der Thematik zu widmen. Das finde ich äußerst begrüßenswert, wie ihr euch vorstellen könnt! Seien es größere Formate wie Quarks, ZDFheute und die FAZ oder kleinere Webseiten wie zum Beispiel auch im letzten Beitrag, wo ich euch ebenso drei Online-Artikel vorgestellt habe. Zu Ersteren gesellt sich übrigens ganz bald eine weitere namhafte Partie, mit der ich vor Kurzem ein Interview geführt habe!
Artikel Nr. 1 auf Utopia: https://utopia.de/ratgeber/skin-picking-diagnose-und-therapie-der-dermatillomanie/
Zu Beginn war ich begeistert davon, dass Utopia die aktuelle Einordnung zu den Zwangsspektrumsstörungen (wie es laut ICD11 nunmal richtig ist) getätigt hat, aber wenige Sätze danach wird dann doch wieder von der veralteten Impulskontrollstörung geschrieben - schade! Das wäre doch auch gar nicht nötig gewesen und führt ggf. nur zu vermeidbaren Verwirrungen, zwei Einordnungen zu erwähnen. Wenn man dies tut, dann sollte man das auch im passenden Kontext tun: Dass die Forschung sich eben nach wie vor nicht ganz einig ist, wo Skin Picking genau eingeordnet wird, da es Parallelen zu mehreren Störungsbildern gibt (z.B. auch zu Verhaltenssüchten). Diese Einordnungsfragen bleiben also weiterhin Gegenstand der Forschung und sind noch nicht in Stein gemeißelt bzw. zu Ende untersucht. Sehr gut finde ich bei diesem Artikel aber, dass die ungewisse Dunkelziffer der betroffenen Männer erwähnt, die Funktion der Emotionsbewältigung betont und der Teufelskreis sowie ein paar verschiedene Ausprägungen der Erkrankung aufgezeigt werden. Diagnosestellung und Therapiemöglichkeiten werden klar umrissen. Soweit also nichts mehr zu meckern.
Artikel Nr. 2 auf dailymail (englischsprachig): https://www.dailymail.co.uk/femail/article-11521743/Woman-skin-picking-disease-taking-life-suffering-years-torment.html
Dieser Artikel ist an vielen Stellen mit Interviewpassagen einer Betroffenen versehen - lustigerweise habe ich die liebe Karalin vor Kurzem auch auf Instagram entdeckt und ihr sofort ein Follow geschenkt, weil ich ihre Arbeit super finde! Artikel mit Beispielgeschichten von Betroffenen haben immer gleich eine viel größere Tiefe und sind viel greifbarer - sowohl für Betroffene, als auch für Nicht-Betroffene. Der Artikel enthält zahlreiche inspirierende Zitate von Karalin und selbstverständlich auch Fotos, danke für die mutige Offenheit an dieser Stelle! Trotz dessen, dass einige unschöne, aber wichtige Konsequenzen (wie bspw. Isolation und Scham) der Erkrankung erklärt werden, kann man dennoch eine Menge Motivation und Zuversicht aus den Beschreibungen mitnehmen!
Artikel Nr. 3 auf vital: https://www.vital.de/wohlbefinden/psyche/dermatillomanie-definition-ursachen-und-behandlung-6963.html
In meinem oben verlinkten Post zu Online-Artikeln war bereits etwas von vital.de zu finden, weshalb ich schätzen würde, dass dieser Artikel eine Fortsetzung oder Ausführung des sehr knapp geratenen "Ratgebers" (wie sie es selbst bezeichnen) sein soll. Hier finde ich es interessant, dass im Unterschied zu den anderen Artikeln erstmals der Vergleich zu einer Sucht gezogen wird. Dieser Vergleich ist durchaus nicht an den Haaren herbeigezogen, aber man sollte auch vorsichtig damit umgehen, vor allem, wenn man nicht die aktuell gültige Einordnung zu den Zwangsspektrumsstörungen erwähnt. Der Artikel spricht leider bloß von Zwangsstörungen, obwohl sogar die Zuordnung zu den BFRB's (body focused repetitive behaviors; zu deutsch körperbezogene, sich wiederholende Verhaltensweisen) aufgeführt wird. Typische Konsequenzen werden genannt, leider wird wieder ohne einschränkenden Hinweis auf Dermatologen verwiesen. Immerhin bleiben der Rat oder gar die Behandlung aus psychotherapeutischer Perspektive nicht ungenannt und auch Links zu z.B. Selbsthilfegruppen sind integriert. Was ich aber besonders schade finde: Dass die Nähe zur Selbstverletzung aufgegriffen, aber falsch diskutiert wird. Natürlich schädigt man mit Skin Picking der eigenen Haut, also führt irgendwie ein selbstverletzendes Verhalten aus. Dennoch ist man in der Forschung nach aktuellem Stand der Ansicht, dass SvV und Skin Picking zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind - Dermatillomanie ist also nicht, wie hier beschrieben, eine "leichte Form der Selbstverletzung".
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