Ich habe wirklich einige Tage durchgehalten, an denen sehr wenig passiert ist. Bisher konnte ich mich noch nicht in ein vergleichbares Hoch kämpfen wie das, aus welchem ich gekommen bin. Ein wenig hat mich das schon gefuchst, bin ich ehrlich. Aber ich habe versucht, geduldig und nachsichtig mit mir und meiner Haut zu sein. Ich wollte mir vertrauen. Gerade eben gab es einen kleinen Rückfall, aber auch nicht unbegründet (an die Betroffenen unter euch: Denkt ihr auch immer so?)! Schließlich gab es da ein paar Pickel auf meiner Haut, ein paar Stellen, die ich doch nicht einfach in Ruhe vor sich hin vegetieren lassen kann!? In meine Haut habe ich irgendwie kein volles Vertrauen. Die schafft das nicht allein, sieht man ja, sonst würde sie erst gar keine Pickel entstehen lassen. Zurück zum kleinen Fauxpas von heute: Es hat mich geärgert. Gut, ich habe in meinem Leben schon vieeeeel längere und heftigere Drückanfälle gehabt, so ist es nicht. Das war in der Tat ein kleiner Ausrutscher, eigentlich nichts Dramatisches. Aber andererseits hätte es auch echt nicht sein müssen, gestern kam ich doch auch ohne zurecht? Und dann diese Ängste... Die Ängste vor dem Teufelskreis. Dass der Rückfall von heute nur der Start in eine ungewiss lange Talfahrt sein könnte. Wie so oft (eigentlich immer) setzte ein gewisser Trotz ein. Wenn ich abends an meiner Haut drücke und mich nicht vom Spiegel wegkriege, habe ich meistens noch keinen Schritt der Abendroutine erledigt. Ab und zu, in ganz besonders schlimmen Fällen, lasse ich das Zähneputzen dann schonmal ausfallen, um einfach aus dem Bad rauszukommen. Auch eventuelle andere Schritte der Abendroutine fallen dann unter den Tisch, aber meistens aus einem zusätzlichen Grund. Denn wenn ich an meiner Haut gedrückt habe, mich über mich ärgere usw., dann will ich mir oft nichts mehr Gutes tun. Denke mir "Was soll das überhaupt bringen, wenn du deine Haut eben noch fröhlich gedrückt hast?" oder "Ach komm, heute kannst du nicht gut zu dir sein, morgen wieder!". Also Rückfall = erst recht keine Hautpflege hinterher. Irgendwie bescheuert, denn gerade in diesen Momenten hätte meine Haut das doch verdient, oder? Eben habe ich mich überwinden können, doch diesen einen Schritt für meine Hautpflege zu tun. Für sie, für mich. Weil ich beides gleichzeitig (bzw. hintereinander) kann: Meine Haut zerstören und für sie sorgen. Gewissermaßen habe ich aus der Niederlage einen kleinen Erfolg gemacht. Ich bin ein wenig stolz auf mich. Irgendwie bedeutet mir dieser Schritt was. Aus meiner Vergangenheit kenne ich eigentlich nur, dass auf Ausrutscher Trotz folgt, dann noch mehr Ausrutscher usw., sodass ich die Situation nur weiter hochschaukle. Heute nicht. Heute habe ich mich für einen anderen Weg entschieden. Wenn Teenie-Jacqueline das sehen würde...
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