Guten Abend! :)
Entgegen meiner eigenen Erwartung schreibe ich heute doch noch einen weiteren (und vor allem letzten!) Post für das Jahr 2021. Ich hoffe, ihr konntet bisher etwas (weihnachtliche) Ruhe und Entspannung finden und falls nicht, dass ihr es in den nächsten Tagen noch einbauen könnt.
Ich war gestern bei meiner Schwester und das passt deswegen so gut, weil ich gestern vor einem Jahr meinen ersten Instagrampost veröffentlicht habe und sie eine der Personen war, die mich am meisten dazu motiviert haben, einen Instagramaccount zu starten. Lange hat man von mehreren Seiten auf mich eingeredet - bis es dann Ende 2020 so weit sein sollte. Ehe man sich versieht, neigt sich nun aber auch 2021 dem Ende zu. Das möchte ich zum Anlass nehmen, dieses eine Jahr auf Instagram Revue passieren zu lassen. Ich habe vor, einige persönliche Vor- und Nachteile des Ganzen in den Blick zu nehmen und freue mich, wenn ihr Lust darauf habt, das zu lesen. Vielleicht regt euch das ja auch selbst zum nachdenken an, was die Nutzung von Social Media angeht (wenn ihr da Plattformen und Kanäle nutzt). Ich finde, es passt gut zu dieser Zeit des Jahres, mal eine bewusste sowie kritische Haltung einzunehmen und seine eigenen Verhaltensmuster zu reflektieren. Denn der Nutzen der eigenen Verhaltensweisen sollte stets den Kosten überwiegen und vor allem auch sichtbar bleiben. Damit es sichtbar wird, müssen wir hinschauen. Lasst uns also gemeinsam auf mein erstes Jahr mit Instagram schauen! .....
Was sind für mich die Vorteile von Instagram?
Nun, wo ich den Bogen bei der Bedienung der App etwas besser raus habe, schätze ich sehr, was man alles damit anstellen kann. Instagram erlaubt einem in ganz anderer Weise als der Blog, mit den eigenen Followern und anderen Nutzern in Kontakt zu treten bzw. eine Art von Vernetzung in Gang zu bringen, Informationen zu verbreiten und vieles mehr. Man erreicht viel leichter, schneller und zielgerichteter mehr (un-)betroffene Menschen. Es lässt sich im Handumdrehen auf andere Inhalte verweisen oder ein Hinweis/Tipp teilen und das auf die Art, mit der man selbst am besten zurechtkommt und/oder mit der eben genau die richtigen Nutzer erreicht werden. Was ich auch toll finde ist, dass das Ganze ebenso in die andere Richtung funktioniert: Man kann auf meine Inhalte viel leichter und schneller reagieren und das ist natürlich etwas, worüber ich mich besonders freue. Ich habe außerdem gemerkt, dass ich dort über das Jahr hinweg hin und wieder auch "kleinere" Informationen und Erfahrungen geteilt habe, weil es niedrigschwelliger ist als einen ganzen Blogbeitrag zu schreiben. Manchmal kommt es mir des Weiteren ganz gelegen, dass Instagram eine App ist, die ihren Fokus auf visuelle Inhalte setzt. Bei einer äußerlich (bis zu einem gewissen Grad) sichtbaren psychischen Erkrankung wie dem Skin Picking trifft sich das gut - dadurch kann ich es nutzen, wenn manche Bilder mehr als 1000 Worte sagen. Nicht alles lässt sich in unsere Lautsprache übersetzen, aber fotografische Aufnahmen können dazu in der Lage sein, diese Grenzen unserer Sprache zu überwinden. Das finde ich toll! Zu guter Letzt bin ich über die Monate natürlich auch selbst eine Nutzerin der Plattform geworden, die Inhalte anderer Menschen konsumiert. Ich versuche da, ein gutes Maß beizubehalten und streng mit der Auswahl meiner Abonnements zu sein. Dafür habe ich dann idealerweise nur Inhalte in meinem Feed, die ich lehrreich, inspirierend, interessant, bestärkend und schön finde. Denn auch ich kann so viel lernen und mitnehmen, wie ich bereits in meinen ersten beiden Fazitposts festgestellt habe (siehe hier und hier). Das betrifft nicht ausschließlich, aber in besonderer Weise natürlich die BFRB-Community auf Instagram. Liebe geht raus! Damit habe ich die wichtigsten Vorteile und Chancen zusammengefasst, denke ich. Wenden wir uns der anderen Seite zu.....
Wo sehe ich Probleme, Risiken oder Nachteile bei der Nutzung von Instagram?
Etwas, worauf ich mich ja bewusst eingelassen habe, war die geringe Aufmerksamkeitsspanne und die Schnelllebigkeit. Ich denke, das haben die sozialen Netzwerke von heute einfach so an sich - genauso wie die Generation, die sie hauptsächlich nutzt. Wenn es danach geht, bin ich vom gefühlten Alter ja auch noch weiter von der Hauptzielgruppe entfernt als sowieso schon. Ich war einfach schon immer recht "altmodisch" in Sachen Technik und bin nie den aktuellsten Trends nachgegangen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Kleiner Funfact dazu am Rande: Ich bin Geburtsjahr 1997 und würde demnach manchen Einteilungen zufolge zur Generation Z, den digital natives, zählen. Davon abgesehen, dass diese Einteilungen nie trennscharf erfolgen können, fühle ich mich der Generation Y - auch millennials genannt - viel zugehöriger. :D Wie auch immer: Es gibt Momente, wo ich es sehr bedaure, dass ich auf Instagram (im Gegensatz zu hier) keine halben Romane schreiben kann, sodass manchen Aspekten meiner Arbeit irgendwie die Tiefgründigkeit und das Detailreichtum genommen werden. Vielleicht habe ich aber auch einfach noch nicht den richtigen Weg gefunden, wie ich meine Inhalte richtig und ohne große Verluste in das Instagramformat transformiere. Denn da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: Instagram besitzt einen Algorithmus und gewisse Arten, wie man seine Inhalte teilen kann. Einfache Fotobeiträge sind da eigentlich schon längst überholt, wohingegen IGTVs, Reels und teilweise auch Storys viel besser funktionieren und stärker vom Algorithmus gepusht werden (weil Instagram gerne eine TikTok-Kopie sein will....). Ich bin aber einfach nicht die Person, die Videos macht und machen kann, sodass ich bei den mehr oder weniger "langweiligen" Fotos bleibe. Und wie man alles aus dem Algorithmus rausholt, habe ich auch noch längst nicht durchblickt. Denn ein Faktor, den ich doch erst relativ spät gemerkt habe, ist, wie viel Zeit es kostet, neben dem Blog auch noch einen Instagramaccount zu betreiben (ganz abgesehen von der zu vielen Zeit, die man auf Instagram konsumiert!). Eigentlich keine Überraschung, aber es am eigenen Leib zu erfahren, änderte viel. Du brauchst gefühlt ständig Zeit, nutzbare Fotos und etwas zu sagen... Irgendwie hat das Druck aufgebaut, muss ich gestehen. Druck, von dem ich dachte, ich wäre nicht anfällig dafür. Aber ich habe falsch gedacht. Zuletzt habe ich auf Instagram wenig von mir hören lassen (noch weniger als hier), weil mich dieser Druck sehr beschäftigt hat. Plötzlich war ich nicht mehr nur Perfektionistin, sondern Perfektionistin mit Unsicherheiten, Zweifeln, Einfallslosigkeit, Überforderung und sogar etwas Neid. Mir wuselten tausende Gedanken und Fragen durch den Kopf, sodass ich nicht mal mehr sagen konnte, was meine Ziele und Intentionen sind und wie ich sie erreichen kann. Hat sich bis jetzt übrigens noch nicht geändert. Ich habe viel zu hohe Ansprüche an mich und mein Instagramprofil wie zum Beispiel, dass ich mich thematisch bloß nicht wiederholen will. Ich glaube (vermutlich fälschlicherweise), ich könnte Aspekt xy einmal in einem Post bearbeiten oder zumindest anschneiden und dann ist er abgehakt und muss/darf nie wieder angesprochen werden. So scheint Instagram aber nicht zu funktionieren.
Tja, Tatsache ist: Ich weiß noch nicht ganz, wie es mit meinem Instagramprofil weitergehen soll. So, wie ich es bis vor kurzer Zeit betrieben habe, hat es mir nicht mehr wirklich Spaß gemacht. Ich bereite meine Inhalte zeitlich gesehen höchstwahrscheinlich auch viel zu ineffizient vor, aber was soll man machen, wenn man es nicht besser weiß? Dazu kommt, dass ich sowieso kaum Energie und Zeit habe. Alles irgendwie ein Teufelskreis. Ich bin etwas ratlos und werde wohl schauen müssen, wie sich das in Zukunft ergibt. Aufgeben möchte ich mein Profil eher ungern, so ist es nicht. Ich sehe ja auch die Chancen und schönen Dinge! Und wenn wir schon dabei sind:
Ich möchte mich hier von ganzem Herzen und mit größter Ehrlichkeit für eure Unterstützung auf Instagram und meinem Blog bedanken! Ich empfinde eine sehr tiefgehende Dankbarkeit für die Zeit und Aufmerksamkeit, die ihr meiner Arbeit schenkt. Ich sehe und wertschätze alle Likes, Kommentare, Nachrichten, Abonnenten und Reaktionen! Wie toll ist es, dass ich das machen kann und dadurch auf so viele, gute Seelen stoße, die zufälligerweise leider Betroffene der gleichen psychischen Erkrankung sind wie ich. Doch es hat auch etwas Gutes an sich: Dadurch können wir alle Teil dieser wundervollen Community sein, die uns den Rücken stärkt!
Es war alles in allem schon die richtige Entscheidung mit Instagram, aber es gibt da trotzdem großes Optimierungspotenzial und das wird sich alles nach und nach fügen.