16. Dezember 2021

Nothing to be ashamed of

Hi ihr! Seid ihr schon im Weihnachtsmodus? Ich noch nicht wirklich, aber das ist vollkommen normal für mich. Weihnachten hat für mich bisher noch keinen großen Wert und seit ich erwachsen bin, komme ich eh nicht mehr in Weihnachtsstimmung. Ich hoffe, ihr schafft das aber oder verbringt die Zeit anderweitig so, wie es euch gut tut.
 
Ich wollte euch heute von einem kleinen persönlichen Schritt der Überwindung erzählen. Von einem weiteren "Das habe ich zum ersten Mal gemacht und es war nicht schlimm"-Erlebnis, das ich gestern erlebt habe. Denn auch ich erlebe solche Momente noch und das zeigt nur, dass die persönliche Entwicklung im Kontext der Krankheitsgeschichte nie aufhört.
 
Und zwar geht es um Pflaster. Normalerweise benutze ich die eher selten und nur in größeren Notfällen, wo ich das Gefühl habe, dass ich das meiner Haut schulde. Außerdem glaube ich, damit über Nacht meine Schandtaten etwas wiedergutmachen zu können und der Wunde die Chance zur Heilung zu geben, bevor ich wieder wach und allzeit bereit bin, meine Haut zu bearbeiten (man weiß ja nie, nech). Zusätzlich vermindert diese Prozedur die triggernde Krustenbildung, die wir alle nie lange genug dran lassen können. Also ein recht effektives Mittel für die selteneren Fälle. Trotzdem habe ich Pflaster bisher nur zuhause benutzt und bin damit bisher noch nie vor die Tür. Bis gestern.




Gestern bin ich so (wärmer angezogen natürlich :D) in die Uni gegangen. Zum ersten Mal mit einem deutlich sichtbaren Pflaster unter Menschen. Natürlich hat die Maskenpflicht dafür gesorgt, dass man es die meiste Zeit nicht sehen konnte, aber einige Mitstudenten haben es in den Momenten, wo ich ohne Maske war, doch gesehen. Es springt einen ja auch förmlich an, haha. Trotzdem habe ich keinen Kommentar und keine Nachfrage gehört. Es gab keinerlei Reaktionen - mit mir wurde gesprochen und umgegangen wie immer. Und das war so schön zu merken! Auch ich brauche es, mir mithilfe solcher Erfahrungen immer wieder vor Augen zu führen, dass mir nichts passiert. Wenn ich ausstrahle, dass ich niemandem wegen meines Pflasters eine Erklärung schuldig bin, fragt auch niemand. Und wenn doch jemand gefragt hätte, hätte ich die Kurzversion der Wahrheit gesagt: "Ich hab da eine Wunde, die ich schützen will." Punkt. Mehr ist für andere Menschen doch eh nicht von Belang. Ihr müsst euch nicht rechtfertigen, wenn ihr für eure Haut sorgt, eure Trigger minimiert oder Ähnliches. Genauso wenig müsst ihr euch deswegen schämen! Ich hab da ein Pflaster im Gesicht. Und jetzt?

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