21. Juni 2021

Wo sind die Hochs?

Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll oder will...

Tausend Gedanken, wie ich hier beginnen könnte und was ich erzählen möchte oder auch nicht, viele Zweifel und nicht zuletzt der Drang, es jetzt einfach doch wieder sein zu lassen mit diesem Post. Aber nein, ich ziehe das jetzt durch, egal, wie unzufrieden ich bin.

Es geht darum, dass ich schon länger nicht mehr weiß, wie sich eine Hochphase anfühlt. Ich sage über meine Entwicklung oft, dass es mehr und längere Hochphasen gäbe als früher und die Tiefphasen weniger schmerzlich seien. Aber eigentlich ist das gar nicht mehr aktuell und mehr Wunschdenken als Realität. Das typische Achterbahnsystem ist futsch, die Sinuskurve ist abgeflacht. Ich bewege mich seit vielen Monaten in einem konstanten Tief- bis Normalbereich. Auch hier gibt es Schwankungen, aber längst nicht mehr so starke und in den Bereich der Hochphasen habe ich es wie gesagt schon lange nicht mehr geschafft. Das Schlimme daran ist eigentlich: Ich hab mich dran gewöhnt. Meine Haut und mein Skin Picking sind so schlimm wie noch nie eigentlich und beeinträchtigen mein Leben extrem und trotzdem ist es gefühlt mein kleinstes Problem. Vielleicht kommt es mir aber auch nur so vor, weil ich keine Energien in den Widerstand stecke? Es sind schließlich auch keine Energien da... Genauso wenig habe ich eine Erwartungshaltung, es würde besser werden können und die nächste Hochphase schon noch kommen. Es ist mir gleichgültig und es würde ja eh nichts bringen, sich über eine noch so kleine Besserung zu freuen, schließlich wird sie nur von kurzer Dauer sein.

Und trotz der Gleichgültigkeit auf der einen Seite fühle ich negative Emotionen in Bezug auf diese Situation. Allein, dass mein Gesicht und mein Dekolleté eigentlich seit Wochen durchgehend schmerzen, sagt alles. Es raubt mir Kraft. Ganz langsam und leise, beinahe unbemerkt, zerrt das Skin Picking trotzdem an meinen eh schon aufgebrauchten Kräften. Es saugt mir die letzte Energie aus... Das ist wohl das Positive an den Hochphasen: Man hat ein temporäres "Freiheitsgefühl" und einen kleinen, wenn auch zerbrechlichen Hoffnungsschimmer. Doch ich hingegen irre seit Ewigkeiten im dunklen Wald umher - wo ich das gerade schreibe, habe ich das Gefühl, ich hätte genau diese Formulierung schon einmal verwendet. Bei über 500 Beiträgen gut möglich. :D

Das ist erst einmal alles, was für heute raus wollte. Es ist noch so unglaublich vieles ungesagt. Das hier ist nur ein Bruchstück von dem, was mich seit Wochen und Monaten sowie vor allem jetzt gerade beschäftigt. Danke, dass du Teil davon bist, indem du es liest. Ich habe schon länger keinen Post dieser Art mehr geschrieben. Welcome back again.

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