Hallo, ihr Lieben!
Ich hatte euch zuletzt berichtet, dass es drei neue TV-Beiträge über Skin Picking zu sehen gibt. Ich hoffe, ihr habt mal reingeschaut!? Kann ich euch nur ganz dick empfehlen!
In diesem Blogpost möchte ich ein wenig mehr über den Beitrag von buten un binnen sprechen, in dem ich mit meiner Dermatillomanie zu sehen war. Wie kam das Ganze zustande? Wie war der Drehtag? Wie finde ich den fertigen Beitrag? All solche Fragen möchte ich dabei unter die Lupe nehmen. Insbesondere vor dem Hintergrund meiner bisherigen Erfahrungen mit der Produktion von TV-Beiträgen, denn dies ist ja nicht der erste Fernsehbeitrag, in dem ich zu sehen war.
Hier könnte ihr dazu nochmal nachlesen, falls Interesse besteht:
Nun zurück zum aktuellen TV-Beitrag. Die ursprüngliche Erstanfrage von buten un binnen kam Mitte September. Zu diesem Zeitpunkt war eigentlich noch die Rede von Radio und Online-Artikel - alles im Rahmen der diesjährigen bundesweiten Woche der Seelischen Gesundheit unter dem Motto "Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz", die vom 10.10.2024 bis 20.10.2024 geht. In einem darauffolgenden Telefonat wurde ein TV-Auftritt nicht ausgeschlossen. Doch ob das alles was werden würde, war noch nicht in trockenen Tüchern. Nicht lange danach erhielt ich dann die Rückmeldung, dass es gut aussieht und man auf mich zukommen würde. ..... Es passierte und passierte nichts. Gerade, als ich dachte, dass es wohl einfach nichts mehr wird, kam letzte Woche Mittwoch der Anruf.
Aus dem Beitrag vom buten un binnen regionalmagazin 10.10.2024 |
Das Telefonat verlief gut, ein TV-Beitrag sollte es also werden. Aber es war bereits der 09. Oktober...nicht mehr viel Zeit für Mitte Oktober, was ich bis dahin in meinem Kopf als Zeitraum abgespeichert hatte. Und dann diese Formulierung von der Redakteurin: "Aber einen kleinen Haken hätte die Sache... Hättest du denn heute oder morgen spontan Zeit?". Ich, die Unspontanität in Person, war erstmal völlig sprachlos. :D Wie? Heute? Morgen? Jetzt? So schnell? Lange Rede, kurzer Sinn: Nach nicht mal einer Stunde habe ich mich gesammelt, auf der Arbeit kurz was abgesprochen und dann zurückgerufen, um ihr mitzuteilen, dass wir direkt am nächsten Tag drehen können. Ungewohnt spontan für mich, aber hey, man darf sich auch mal aus der Komfortzone trauen! Erst recht für so einen Zweck, denn diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen! Auch nicht davon, dass meine Haut die Tage zuvor völlig explodiert ist und ich damit ziemlich gestruggled habe.
Am nächsten Tag haben wir uns nachmittags für den Dreh verabredet. Die erste witzige Sache: Wie sich im Laufe der Dreharbeiten herausstellte, kannten die Redakteurin und ich uns mehr oder weniger flüchtig. Denn wir waren gemeinsam im gleichen Bachelorstudiengang vor rund sieben Jahren. Die Welt ist manchmal so irre klein, haha. Abseits dessen haben das Drehteam und ich fleißig gearbeitet und damit alle relevanten Szenen in etwas über einer Stunde auf Band bekommen. Wow! Das war deutlich schneller als erwartet und um Läääängen schneller als die bisherigen Dreharbeiten, die ich mitgemacht habe. Ebenso ungewohnt war die generell spontane, kurzfristige und etwas "chaotische" Art. Weniger denken und mehr machen. Einfach machen, es muss nicht perfekt sein. Überall kleine Challenges für die kleine Planerin und Perfektionistin in mir. Richtig gut! Einerseits war der Dreh damit so anders als die bisherigen und gleichzeitig fühlte sich alles auf eine vertraute Art und Weise routiniert an. Ich war im Prinzip gar nicht aufgeregt, eher gespannt und total bereit für alles, was kommen sollte.
Denn ich wusste zu dem Zeitpunkt auch schon ein weiteres, sehr wichtiges Detail: Der Beitrag sollte noch am Abend des gleichen Tages ausgestrahlt werden. Keine lange Wartezeit auf die Ausstrahlung! Wahnsinn, was für eine Arbeit da von allen Beteiligten abgeliefert wurde. Derart kurzfristig und unter Strom zu arbeiten, wäre nicht so meins. Jedenfalls ist die Ausstrahlung damit auf den 10.10.2024 gefallen, was nicht nur der Start der Aktionswoche war, sondern auch noch der World Mental Health Day. Passender geht es wohl kaum?
Aus dem Beitrag vom buten un binnen regionalmagazin 10.10.2024 |
Der fertige Beitrag ist um die 3 Minuten lang und gibt einen ersten groben Überblick über die Erkrankung. Neben den Szenen mit mir kam auch ein Psychotherapeut zu Wort, der die Thematik fachlich eingeordnet hat. Insgesamt muss ich sagen: Für die Kurzfristigkeit ist das ein durchaus gelungener Kurzbeitrag geworden! Klar, einige schöne Szenen und Aussagen wurden nicht integriert, aber das ist normal und gehört dazu. In erster Linie geht es darum, potenziell Betroffene auf das Krankheitsbild aufmerksam zu machen und sie ein kleines Stückchen zu sensibilisieren. Dieses Ziel ist zweifelsfrei erreicht, würde ich sagen.
BFRBs brauchen mehr Sichtbarkeit! Es muss sowohl in der Gesellschaft als auch in Fachkreisen mehr darüber gesprochen werden und dafür brauchen wir Formate, die über die Thematik berichten wollen. Wir brauchen eine Stimme, die gehört wird. Und ganz ehrlich? Da bin ich buten un binnen unendlich dankbar, dass sie dem Skin Picking Raum gegeben haben. Denn das setzt ein Zeichen: Dieses Thema ist sehenswert, dieses Thema ist ernstzunehmen. Ich hoffe sehr, dass in Zukunft noch viele weitere Formate über BFRBs berichten möchten.
GANZ herzlichen Dank an buten un binnen für diese kurzfristige, aber doch sehr schöne Zusammenarbeit. Ich werde solche Ereignisse niemals für selbstverständlich nehmen. Es ist immer noch total besonders für mich, so etwas machen zu dürfen. Wer weiß, was die Zukunft noch so alles bringt...