3. Dezember 2025

Die BFRB-Tage 2025 - 1

Hallo, ihr Lieben. :)
 
Ich möchte euch zuerst für eure Geduld danken! Ich hatte mir (mal wieder) hohe Ansprüche gesetzt: Schnell und viel berichten. Deshalb danke, dass ihr die schon wieder rund drei Wochen geduldig warten konntet. Und auch ein großes Danke im Vorhinein, dass ihr mit mir zusammen wieder ins Bloggen reinfindet. Ich merke, dass ich total aus der Übung bin, was das Schreiben angeht. :D
 
Doch heute ist es endlich an der Zeit, über die BFRB-Tage 2025, die vom 07.11-09.11 stattgefunden haben, zu berichten. Bevor ich das tue, hole ich euch nochmal ganz kurz ab, ja? Die BFRB-Tage sind die erste und einzige bundesweite Konferenz zu Thema BFRBs, also zu Skin Picking, Trichotillomanie, Nagelkauen, Lippenbeißen und alle weiteren Verhaltensweisen in dem Spektrum. Eine Veranstaltung, die mit einem ausgewogenem Mix an Vorträgen, Workshops und Gesprächs-/Communityrunden punktet. Konkreter gesagt gibt es auf den BFRB-Tagen Einführungs- und vertiefende Fachvorträge, Vorstellungen von Studien(ergebnissen) sowie Implikationen für Forschung und Behandlung, persönliche Erfahrungsberichte, Austausch- und Gesprächsrunden zu verschiedenen Themen, praktische Workshops inklusive der ein oder anderen Übung und noch so viel mehr! Meiner Meinung nach sorgt genau diese schöne Mischung dafür, dass die Konferenz für so viele Menschen lohnenswert ist: Für Betroffene, für Angehörige, für Forscher oder Behandler, für anderweitig Interessierte - also einfach für jeden, der einen Berührungspunkt mit dem Thema hat. Bis jetzt gab es einschließlich des diesjährigen Durchgangs vier Konferenzen, die alle im Herbst stattfanden:
Natürlich sieht das Programm im Detail jedes Mal anders aus. Je nach dem, welche Referenten dabei sind, liegt der Fokus auch mal auf anderen Themen. Was aber immer gleich bleibt: Christina Gallinat und Ingrid Bäumer als die beiden Hauptorganisatorinnen, die diese Veranstaltung ins Leben gerufen haben. Sie geben jedes Jahr ihr Herz und ihre Seele dafür, aus dieser Veranstaltung etwas ganz Besonderes zu machen und das merkt man auch, wie ich finde. Doch bevor ich zu sehr vorweggreife, möchte ich euch kurz darauf hinweisen, wie ich meinen Bericht gliedern werde. Wie ich es auch 2018 und 2023 gemacht habe, werde ich das Ganze dreiteilen. Teil 1 wird sich mit den Themen, Sessions und Referenten befassen, Teil 2 mit meiner eigenen Session und Teil 3 nimmt sich Allgemeines, die Atmosphäre und meinen Gesamteindruck vor.
 
Dementsprechend widmen wir uns jetzt dem inhaltlichen Teil der Konferenz. Das würde ich gerne chronologisch anhand des Programms durchgehen. Apropos: Das Programm ist bei allen bisherigen Durchgängen so gestaltet gewesen, dass der Großteil der Sessions doppelgleisig läuft. Das heißt, während in Saal A Vortrag xy läuft, läuft in Saal B Workshop yz. Das wiederum hat zur Konsequenz, dass man sich oft entscheiden muss, da man leider nicht alles mitbekommen kann. Für dieses Jahr können wir aber die positive Nachricht verkünden: Alle großen Vorträge sind aufgezeichnet worden und sind (zusätzlich zu Handouts) für Vereinsmitglieder kostenlos über die Vereinswebseite zu erhalten. Dieser geschlossene Mitgliedsbereich der Webseite wird aktuell aufgebaut. Nun aber genug der Vorrede, lasst uns starten!
 
Der Freitag startete nach einem Zeitslot für die Anmeldung mit einer ersten kleinen Begrüßungsrede von Christina und Ingrid. "Klein" trifft es eigentlich nicht wirklich, denn am Freitagnachmittag waren bereits 60-70 Personen anwesend! Ich habe sowohl Freitag als auch Samstagmorgen am Empfang geholfen und dort den Vergleich gehabt: Freitag kamen wir mit den Anmeldungen teilweise etwas ins Schwitzen, während wir Samstagmorgen entspannt und mit weniger Personen alles gemeistert haben. Dementsprechend war Freitag für viele Konferenzbesucher schon der richtige Start.
 
 
In der Begrüßungsrede werden die Besucher - ihr könnt es euch bereits denken - herzlich begrüßt, willkommen geheißen und über wichtige organisatorische Aspekte aufgeklärt. Es gibt zusätzlich den ein oder anderen Hinweis und auch die Möglichkeit, potenzielle Fragen zu klären. Doch an dieser Stelle knüpft der nächste Programmpunkt an: Die sogenannte Icebreaker-Session. Das ist eine Art lockere Kennenlern- und Einstiegsrunde, die ich erneut (wie 2023 schon) übernehmen durfte. Dazu werde ich im zweiten Teil des Konferenzberichts mehr erzählen.
 
Darüber hinaus stand am Freitagabend ein sehr zentrales Zusammenkommen an, nämlich die Mitgliederversammlung des Skin Picking und Trichotillomanie e.V.! Während wir 2023 die Gründungsversammlung abhielten, haben wir uns dieses Mal zur ersten großen Vereinssitzung getroffen. Die Agenda sah einige verschiedene Vereinsangelegenheiten vor, die wir auch gut abarbeiten konnten. Unter Anderem wurde ein neuer Vorstand gewählt und über das vergangene sowie das kommende Jahr plus Zukunftspläne gesprochen. Bei Abstimmungen waren nur die Vereinsmitglieder stimmberechtigt, jedoch war die Versammlung an sich auch für weitere Interessierte offen. Wenn ich das richtig wahrgenommen habe, waren auch einige Interessierte dabei, was total schön ist.
 
Das war schon der Freitag, der übrigens ohne Parallelsessions auskam. Das wird sich jetzt, wenn wir zum Samstag übergehen, ändern. Der zweite Konferenztag startet immer sehr ähnlich wie der erste: Zunächst steht ein Zeitfenster für die Anmeldung/Registrierung an, worauf die große Eröffnungsrede folgt. Auch hier fanden Christina und Ingrid wieder genau die richtigen Worte, um alle Anwesenden gut auf der Konferenz ankommen zu lassen. So wird eine wunderbare Basis für ein Wochenende gelegt, das immer pickepackevoll ist und daher wie im Flug vergeht. :D
 

 

Ab hier ging das Programm so richtig los. Während Linda Mehrmann als eine der großen Namen in der deutschsprachigen BFRB-Community im großen Saal (oben auf dem Bild zu sehen) die Einführungsveranstaltung gab, hat Shenja Cerzo von Incipedia (ihr Youtube-Kanal und ihr Instagram-Account) einen Workshop zum Thema Hautpflege gehalten. Leider musste Shenja ihren Workshop aufgrund von Krankheit kurzfristig online anbieten, aber das hat am Interesse der Konferenzbesucher nichts geändert, denn der kleine Saal war bis in die letzte Reihe (in der ich saß) voll. Rund 60 Personen, die ihren Empfehlungen zum Thema lauschten. Klar, in persona wäre das alles noch viel gelungener gewesen, aber es war auch unter den gegebenen Umständen ein super Auftakt! Und was für eine Ehre, sie dabei gehabt zu haben, ehrlich.
 

 


Der darauffolgende Zeitslot bot im großen Saal die Möglichkeit, sich zu ADHS im Erwachsenenalter nicht bloß zu informieren, sondern auch in einen anschließenden Austausch zu begeben. Geführt hat diesen Vortrag Prof. Dr. Peter Kirsch als Experte auf dem Gebiet. Soweit ich weiß, ist der Andrang bei allem, was den Bereich der Neurodiversität berührt, groß und das wird sicher auch hier der Fall gewesen sein. Ich war zeitgleich im kleinen Saal als Assistenz eingeteilt, wo es um einen Erfahrungsaustausch zu Selbsthilfe unter der Anleitung von Antonia Peters ging. Wir saßen in einer Runde von etwa 20 Personen, von denen viele erstmalig in so einem Format zusammenkamen und sich in selbsthilfegruppenähnlicher Atmosphäre öffneten. Wie berührend und mutig! Leider hatte ich währenddessen und schon seit morgens gesundheitliche Beschwerden, sodass ich nicht mit vollen 100% dabei war. Es gibt leider auch keinerlei Bildmaterial von diesen beiden Sessions.
 
Zu diesem Zeitpunkt folgte die große Mittagspause. Um so ein intensives Wochenende durchzustehen, sind Pausen enorm wichtig! Erst durch die kleinen und größeren Momente zum Durchatmen kann man im nächsten Vortrag wieder gut dabei sein, nicht wahr?
 
Passend dazu kann ich erwähnen, dass ich die nächste Einheit nach der Mittagspause ausgesetzt habe, um eine tatsächliche Pause zu haben und es aufgrund meiner gesundheitlichen Beschwerden etwas ruhiger anzugehen. Im großen Saal wäre erneut Linda Mehrmann zu besuchen gewesen, die einen Vortrag zum Thema Stimuluskontrolle und Habit-Reversal-Training bei BFRBs hielt. Im kleinen Saal gab es eine von Andreas Krusche und Christina Zeljko-Sebalj geführte Gesprächsrunde für Angehörige. Die war, soweit ich mitbekommen habe, klein aber fein, d.h. eine kleine intensive Runde. Da ich für die Fotos zuständig war, könnt ihr erahnen, dass es auch hiervon kein Bildmaterial gibt.
 
So langsam kamen wir in den Nachmittag, denn im Programm ist es zu diesem Zeitpunkt schon 14:00 Uhr gewesen. Kurz darauf folgten die nächsten zwei Sessions: Im kleinen Saal hat Christina Gallinat die Hände in den Fokus gesetzt und sich mit allen Anwesenden zu Nägelkauen, Fingerknibbeln & Co. ausgetauscht. Im großen Saal bot Dr. Sandra Hanneken eine psychodermatologische Perspektive auf Skin Picking. 2023 war das bereits sehr ähnlich im Programm und weil ich dort leider nicht teilnehmen konnte, freute es mich tatsächlich sehr, nun die Gelegenheit bekommen zu haben. Meiner Meinung nach war das ein spannender Vortrag mit einigen Aha-Momenten für den Alltag. Die Vortragsweise habe ich als gleichermaßen angenehm wie kompetent empfunden, also da habe ich 2023 wirklich etwas verpasst.
 

 

Danach stand die vorletzte Session des Tages an. Ingrid nahm sich im kleinen Saal Zeit, besonders schambehaftete BFRBs und damit verbundene Verhaltensweisen aufzugreifen. Hier war das Ziel, einen Umgang mit bspw. Nasepulen oder Schorf/Haare essen zu finden. Das finde ich total gut, denn Scham ist eine große Belastung für viele Betroffene, dabei sind diese Verhalten ja durchaus verbreitet. Was für viele Betroffene auch schwierig ist: Gut für sich selbst zu sorgen, gerade in Stressphasen. Hier knüpfte der sensible Mitmachvortrag von Christina Zeljko-Sebalj an, die Self Care als Schlüssel zur Verhaltensregulation erläuterte. Eigentlich war das Ganze wohl für Jugendliche gedacht, doch in den Reihen saßen wie üblich alle Menschen bunt gemischt. Das Interesse war groß, egal wie alt! Das ist für mich auch total verständlich bei so einem relevanten Thema.
 

 

Samstagabend - die Erfahrenen unter euch werden wissen, was das bedeutet. Zeit für die Keynote Speech! Diesmal sogar in doppelter Besetzung, denn Linda Hollatz und Tina (TinasTrichKiste) haben sich zu zweit zusammengetan, um gemeinsam das Motto ihrer Keynote zu leben. "Hand in Hand - Gemeinsam ist es leichter! Die Kraft von Gesprächen, Gruppen und globaler Verbundenheit bei BFRBs". Wow, so ein zentrales und starkes Thema! Linda und Tina haben jeweils einen Teil ihrer persönlichen Geschichte erzählt und uns dabei emotional an die Hand genommen. Sie zeigten uns auf, was für ein erstaunlicher Domino-Effekt in Gang gesetzt werden kann, wenn wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind oder die richtigen Infos bekommen. Sie erinnerten uns daran, dass wir uns zwar oft alleine fühlen, es aber nicht sind. Wenn wir das Engagement von Einzelnen summieren, können wir Großes erschaffen und das zeigt ja nicht zuletzt die Konferenz selbst. Gemeinschaft und Verbundenheit sind die Wärme, die es braucht. Und die gibt es in unserer BFRB-Community! Als wunderbaren Bonus gab es Videogrüße aus aller Welt, unter Anderem von so Größen wie Liz Atkin oder auch Aneela, der Entwicklerin des HabitAware-Armbands (mehr Infos dazu). Für mich war die Keynote Speech eines der Highlights am Wochenende, hat mich besonders emotional richtig abgeholt, danke Tina und danke Linda. Dicke Umarmung an euch beide! Ihr habt das großartig gemacht. :)
 

 




Damit wären wir mit dem längsten Konferenztag durch. Der Sonntag startete mit einem neuen Angebot, was es so bisher noch nicht gab: Vera Kranz hat eine 30-minütige geleitete Meditation für alle Interessierten angeboten, bevor das eigentliche Tagesprogramm losging. Einmal kurz innehalten, das können wir alle an so einem Wochenende gebrauchen - deshalb fand ich es toll, dass wir diesmal ein derartiges Angebot im Programm hatten.
 
Wenn ihr meinem Blog schon länger folgt, erinnert ihr euch vielleicht noch dunkel an den Namen Prof. Dr. Christian Stierle!? Ich schwärmte in meinem Bericht über die Konferenz 2023 voller Begeisterung von seiner Vortragsweise. Damals war er schon mit zwei Sessions dabei und so auch diesmal. Die eine davon war am Sonntagmorgen und behandelte Exposition und Verhaltensexperimente bei BFRBs. Ich konnte hier allerdings nicht teilnehmen, da ich parallel im kleinen Saal zur Assistenz eingetragen war. Dort durfte ich Julia Röseler und ihre Gesprächsrunde "BFRBs, Umwelt, Arbeitsplatz: Wie gehe ich nach außen mit meinen BFRBs um?" anmoderieren. Kommunikation mit dem eigenen Umfeld, ja, das wirft für viele Betroffene zahlreiche Fragen auf. Wann? Wo? Wie? Mit wem? Warum? 60 Minuten sind immer kurz, aber wir haben die Zeit intensiv genutzt, um hier genauer hinzuschauen. Was ich übrigens mega angenehm fand: Dass wir auch mal gemeinsam lachen konnten währenddessen. Danke Julia!
 

 

Damit kommen wir zu einem weiteren bekannten Namen in der deutschsprachigen Forschung zu BFRBs: Prof. Dr. Anne Schienle aus Graz. In vergangenen Durchgängen war sie bereits mehrfach dabei, daher war für mich klar: Nach Möglichkeit besuche ich ihre Einheit. Sie stellte uns Forschungsergebnisse zur emotionalen Granularität und Emotionsregulation vor. Für mich persönlich mal wieder höchst spannend, was sie da vorgetragen hat! Gleichzeitig hat Tina erneut ihren Embodiment-Workshop gegeben, den sie auch schon 2023 mit viel zu vielen Personen in einem viel zu kleinen Saal durchführen musste. Sie erzählte mir im Nachhinein, dass die Relation zwischen Teilnehmerzahl und Raumgröße diesmal wesentlich gelungener war und es wieder eine sehr schöne Erfahrung gewesen ist. Schade, dass ich nicht dabei sein konnte!
 

 

Nach einer kleinen Kaffeepause ging es weiter: Im großen Saal mit der Vorstellung neuer Leitlinien zu BFRBs, vorgetragen von Antonia Peters und Linda Hollatz. Vera Kranz hat zeitgleich im kleinen Saal die Chancen und Wirkung von Hypnotherapie vorgestellt. Leider kann ich euch von diesem Zeitslot nicht aus eigener Erfahrung berichten, da ich hier ausgesetzt habe.
 
Es folgte die große Mittagspause des Tages und anschließend standen die beiden letzten Sessions an. Im großen Saal gab es zum zweiten Mal die Gelegenheit, Christian Stierle zu lauschen undzwar bei seinem Vortrag zu traumatischen Erfahrungen im Zusammenhang mit BFRBs. Mal wieder ein sehr erhellender Vortrag in gewohnt gekonnter Präsentationsweise - Kompetenz mit der richtigen Prise Lockerheit und Humor. Im kleinen Saal hat Dr. Andrea Eisenberg erste Resultate eines multimodalen stationären Behandlungsansatzes für Skin Picking präsentiert. Wie gerne hätte ich mir das angehört, denn besonders hierbei: Dr. Andrea Eisenberg ist ärztliche Leiterin der Psychodermatologie an der KIRINUS PsoriSol Klinik in Hersbruck, die bei uns in der Community durchaus bekannt ist. Zumindest bei uns in der Kölner SHG haben wir die letzten Monate wiederholt über diese Klinik und Erfahrungen aus Aufenthalten dort gesprochen.
 

 

Zack, so schnell waren drei Tage Konferenz wieder vorbei. Allerdings wird diese einmalige Veranstaltung nie ohne ein letztes Zusammenkommen beendet! Denn erst die Abschlussrunde mit Open Mic macht die BFRB-Tage rund. Hier gibt es zusammenfassende, erste reflektierende und auch abschließende Worte von Christina und Ingrid, ganz viele Dankesbekundungen und eben die Möglichkeit, als Besucher das offene Mikrofon zu nutzen. Für alles, was einem auf dem Herzen liegt oder unter den Nägeln brennt. Hier hat alles, was noch in der Runde geteilt werden will, Platz. Meistens wird es hier nochmal besonders emotional, wenn ganz direkt greifbar wird, was die Konferenz auslöst.
 

 

 

Doch dann wurde es Zeit, Abschied zu nehmen. Für mich trifft die Formulierung "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" das Ganze sehr gut. Es ist so seltsam: Ich habe sooo eine starke und persönliche Bindung zu vielen Menschen dort, daher fällt der Abschied schwer. Doch ich weiß stets: Man wird sich wieder sehen. Auch, wenn wir nun alle wieder in Deutschland und darüber hinaus verteilt sind, so bilden wir doch eine Community. Eine Community, die Verbindungen schafft und hält. Eine Community, die gemeinsam lachen und weinen kann. Eine Community, die sich gegenseitig Halt gibt. Ich bin dankbar, ein Teil davon zu sein.
 
Nun entlasse ich euch - zumindest vorerst. Der zweite Teil des Berichts folgt in Kürze. Bis dahin! 

11. November 2025

Lebenszeichen

.... Hi? Noch wer da? ...Ach Mensch, tatsächlich! HI! :)
 
Es freut mich, dass du noch hier bist oder vielleicht zufällig nach langer Zeit mal wieder vorbeischaust. Mein letzter Beitrag ist nun fast ein Jahr her und diese Pause kam wirklich plötzlich. Die Tage, Wochen und Monate flogen förmlich an mir vorbei. Im Jahr 2024 ist hier allerdings auch nicht allzu viel passiert... Was war los? Tja, das Leben war und ist los. Trotzdem habe ich nicht wirklich viel gelebt. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich weiß nicht, wie/wann es weitergehen wird und inwiefern ich meine vagen Halbinfos hier genauer erläutere, aber eins weiß ich: Ich möchte über eine Sache ganz dringend berichten.
 
Die BFRB-Tage 2025!
 
Ja, tatsächlich fanden vergangenes Wochenende die BFRB-Tage statt, ohne, dass ich es vorher angekündigt habe. Aber ich war dabei und habe nicht bloß Bildmaterial, sondern auch das Bedürfnis, mein Erlebnis abermals mit euch zu teilen - so wie die vergangenen Durchgänge 2018, 2021 und 2023. Bevor ich diesen Bericht aber den ersten Beitrag nach einem Jahr Stillschweigen sein lasse, wollte ich mich vorher zumindest kurz melden. Hi, hier bin ich. Die alte Jacqueline und doch irgendwie anders. Wir schauen zusammen, was das bedeutet. Stück für Stück. Als nächste Beiträge dürft ihr aber erst einmal Berichte über das Tagungswochenende erwarten. Ich freue mich!
 
Übrigens: Auch, wenn Instagram ähnlich still war in der letzten Zeit, habe ich dort hier und da mal etwas gepostet. Ist halt leichter als einen Blogbeitrag zusammenzuschreiben. Also wenn ihr mögt, folgt mir da doch gern!

27. Dezember 2024

Ziele 2024 - Abrechnung

Hallo, ihr Lieben. :)
 
Ich hoffe, ihr hattet schöne und erholsame Feiertage mit reichlich gutem Essen und vielen wunderbaren Momenten im Kreis eurer Liebsten! Die Zeit zwischen den Jahren hat nun begonnen. Eine Zeit für Entspannung, Entschleunigung, Reflexion und der Frage danach, was wir uns für das nächste Jahr wünschen. Ich möchte heute auf meine Ziele für 2024 zurückblicken, die ich Anfang des Jahres auch in einem Blogpost mit euch geteilt habe. Zumindest das, was ich öffentlich teilen wollte, denn privat habe ich mir darüber hinaus noch mehr notiert.

2024 war ein einschneidendes Jahr. Wie ich es im besagten Post bereits geahnt hatte, haben große Veränderungen auf mich gewartet. Mein Studium hatte endlich - auch offiziell - sein Ende gefunden und ich durfte ins Berufsleben einsteigen. Die Jobsuche war keine angenehme Zeit, doch im Frühjahr durfte ich mich über meinen ersten Job freuen! Leider hat sich meine Hoffnung, lange vernachlässigten Hobbys wieder Zeit zu schenken, nicht bewahrheitet. Der ganze Teil mit dem "Ich finde mich selbst, ich tue mir Gutes, ich stelle mich selbst wieder mehr in den Fokus blabla" hat 2024 nicht geklappt. Im Gegenteil war 2024 zum großen Teil von Arbeit geprägt. Ich komme immer noch nicht damit zurecht, einen Vollzeitjob zufriedenstellend mit meinem Leben zu vereinbaren... Das ist eine Challenge, die 2025 auf mich wartet. Dennoch bin ich unendlich froh und dankbar, nicht mehr im Studium zu sein. Endlich wieder etwas zu tun und zu bewegen ist genau das, was ich brauch(t)e!
 
Veränderung passiert Schritt für Schritt. Ich kann nicht alles aufeinmal schaffen. 2024 war wichtig, aber 2025 wird viele zentrale, mehr als wichtige Dinge weiterführen und vertiefen. Unter anderem werde ich endlich aus meiner Studentenbude ausziehen und es mir in einer richtigen Wohnung schön machen. Das ist nur ein großes Ereignis, was im neuen Jahr auf mich wartet. Ich habe großen Respekt vor allem, was innerhalb der nächsten 12 Monate passieren mag, aber ich freue mich auch sehr drauf. Let's go!

Vorher natürlich noch der versprochene Blick auf das, was ich mir für 2024 vorgenommen hatte:

  • Instagram-Konsum reduzieren
    Hat so semi funktioniert... :D Einige Tage war gar keine Zeit oder Kraft, in die App zu gucken. Die meiste Zeit war ich auch nur kurz und oberflächlich am gucken, was mir sehr entgegenkam. Aber an anderen Tagen hielt mich das Scrollen wieder so fest in den Händen wie ich es aus dem Studium kannte. Sinnloser Konsum bis zur Dissoziation... Daran darf ich also weiterhin arbeiten.
  • SHG-Moderation vorerst reduzieren
    Dieses Vorhaben habe ich eisern und damit erfolgreich durchgezogen! Bisher sehe ich noch nicht, wieder zur unbegrenzten Moderation zurückzukehren. Zweimal im Monat ist ein gutes Maß und in dem Tempo, wie die Zeit die letzten Monate an mir vorbeigezogen sind, kommen diese Moderations-Montage immer schnell genug. Ich freue mich über jeden freien Montag, gebe ich offen zu.
  • Fotos und Beiträge (Blog & Instagram) ohne Druck erstellen und posten
    Für diesen Punkt musste ich kaum etwas aktiv tun, denn die Umstände haben mir eigentlich eh keine Möglichkeit gelassen, großartig Content zu veröffentlichen. Daher habe ich kaum Druck in diese Richtung verspürt. Was ich allerdings bemerkt habe: Dass es mir schon sehr fehlt und ich auch eine Art schlechtes Gewissen habe, mich so wenig zu melden. Das ist einfach sehr ungewohnt für mich gewesen.
  • Balance zwischen Offenheit und Schutz der Privatsphäre finden
    Dazu hatte ich aufgrund der wenigen Beiträge eigentlich kaum Chance, würde ich sagen. Das heißt, das ist ein Punkt, der offen bleibt für die Zukunft.
  • Hautpflegeroutine verfestigen und konstant verfolgen
    Tjaaaa, auch ein schwieriges Ziel... Mal klappt es, mal nicht so. Aber insgesamt ist es mir recht gut gelungen und ich habe auch keine neuen Produkte oder Routinen ausprobiert, sondern bin nach wie vor bei meinen festen Produkten. Nur die Verwendung muss noch konstanter erfolgen. Faulheit oder Resignation wegen meines Hautzustands sollen keine Gründe mehr sein, die Hautpflege auszulassen.
  • In Vergebung üben
    Joa, das versuche ich weiterhin und die meiste Zeit klappt das auch gut. :) Mag sein, dass die letzten Monate ein wenig zu viel Gleichgültigkeit in dieses Thema eingeflossen ist, aber das ist ein Nebeneffekt der wenigen Zeit und Kraft, die mir so blieb.

Fazit: Alles bleibt für 2025 so bestehen. Was nicht geschafft wurde, wird hoffentlich mehr in den Blick genommen und was gut lief, darf weiterhin gut laufen. Was vielleicht noch hinzukommt, werden die nächsten Wochen zeigen.

24. November 2024

10 Jahre - Mein Überblick

Einen wunderschönen guten Sonntagmorgen euch! :)

Der November ist für meinen Blog und mich immer ein wichtiger Monat. Am 02.11.2014, also vor mehr als 10 Jahren, habe ich hier nämlich meinen ersten Beitrag geschrieben und veröffentlicht. Damals war ich 17 Jahre alt, noch nicht mal volljährig und an einem GANZ anderen Punkt im Leben. Ich finde, 10 Jahre sind eine wahnsinnig lange Zeit und doch habe ich das Gefühl, dass sie gewissermaßen verflogen sind...

Jedes Jahr habe ich einen Post verfasst, um auf das zurückliegende Blogjahr (immer gerechnet von November bis November) zu schauen. Um Highlights übersichtlich und gesammelt festzuhalten. Um schöne Momente gedanklich nochmal in den Händen zu halten. Um Entwicklungen jeglicher Art zu erkennen. Um schmerzhafte Erinnerungen anzuerkennen. Um Fortschritte zu würdigen. Um die Achterbahn des Lebens (mit Skin Picking) nachzuzeichnen.

Die letzten Jahre, als sich das Bestehen meines Blogs zum siebten, achten oder neunten Mal jährte, habe ich immer gedacht, dass ich besondere Geschütze auffahren werde, wenn die 10 voll ist. Und nun sitze ich hier und stelle fest "Man, die letzten zwölf Monate waren einfach anders!". Ich habe im Jahr 2024 bis jetzt nur 16 Blogbeiträge verfasst, weil ich mein Leben eher an anderer Stelle gelebt habe, vermute ich? Klar, Skin Picking ist nach wie vor ein alltäglicher Begleiter, aber ich war/bin größtenteils damit beschäftigt, von einem großen Kapitel meines Lebens ins nächste einzusteigen. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, zu sagen, dass dieser Wechsel vom Lebensabschnitt namens "Studium" zum Lebensabschnitt namens "Einstieg ins Berufsleben" der bisher einschneidendste war (und das meine ich erstmal nicht zwingend negativ). Als ich Ende 2023 diesen Post mit euch teilte, habe ich auch bereits damit gerechnet, dass mir viele Veränderungen bevorstehen werden. 2024 ist bis jetzt nicht frei von Schmerz gewesen, aber die Änderungen, egal wie gut sie an sich sein mögen, haben einfach massive Einflüsse auf meinen Alltag. In der Anfangszeit in meinem ersten Job wollte ich noch weiterhin alles gleichzeitig packen: Vollzeitjob (inklusive der ein oder anderen Überstunde), bürokratische Erledigungen, Nebenjob, Ehrenamt, Beziehung und Haushalt führen, Freundschaften pflegen, etc. Ein Ding der Unmöglichkeit. Der Nebenjob wurde gekündigt und viele Bereiche wurden/werden von Zeit zu Zeit vernachlässigt, das gebe ich offen zu. Am meisten vernachlässe ich mich selbst. Ich mag meinen Job, aber ich habe noch nicht gelernt, ihn mit anderen Teilen meines Lebens angemessen zu vereinbaren. Bis jetzt lebe ich fast einzig und allein für meinen Job. Das muss sich ändern, ich weiß. Die 2025-Jacqueline wird sich drum kümmern, versprochen! Aber das erklärt vielleicht auch ein wenig, wieso es die letzten Monate so still war und wieso es sich komisch für mich anfühlt, einen Rückblick wie die letzten Jahre zu verfassen. Der Perfektionist in mir will zwar um jeden Preis die gleiche Struktur beibehalten, aber mein Gefühl sträubt sich dagegen. Dieses Jahr nicht. Punkt.

Das bedeutet nicht, dass es über das letzte Jahr keine Highlights gegeben hat. Die gab es! Geht ins Archiv schauen, die 19 Beiträge seit November 2023 sollten beinahe übersichtlich genug sein. Für mich persönlich, in meinem Herzen, sind die kleinen und großen Momente der letzten 12 Monate ausreichend gewürdigt. Ich verspüre gerade nicht das Bedürfnis, sie nochmal öffentlich aufzurollen. Stattdessen verspüre ich das Bedürfnis, euch transparent zu machen, dass ich momentan nicht weiß, wohin die Reise mit diesem Blog gehen wird. Ich muss mich zuerst selbst neu sortieren, denn es ist nichts mehr wie vorher. Mein Leben ist nicht mehr vergleichbar mit dem, was die 18-, 20- oder 24-jährige Jacqueline gelebt hat. Es ist nicht mal mehr das, was ich Anfang 2024 noch gelebt habe. Es wurden endlich die erforderlichen Grundsteine gelegt, damit ich mich selbst wieder finden und neu definieren darf. Damit werde ich 2025 hoffentlich anfangen können! Die Dermatillomanie wird weiter Teil meines Lebens bleiben, daran habe ich keine Zweifel. Und sicherlich werde ich weiter von meinem Leben mit der Erkrankung berichten, denn zu erzählen gibt es genug. Ebenso ist es mir nach wie vor ein Herzensanliegen, mich für BFRBs wie Skin Picking und auch allgemein für psychische Krankheiten einzusetzen! Aber es wird anders als früher. Wie genau, das muss ich erst herausfinden.

Ich hoffe, ihr habt trotzdem noch Lust, dabei zu bleiben und mit mir gemeinsam herauszufinden, wie eine neue Ära meines Blogs aussehen kann. Nennen wir es einfach so, oder? Ich bin absolut kein Taylor-Swift-Fan, aber der Begriff passt einfach. Es bricht ein neues Zeitalter für meine Öffentlichkeitsarbeit an. Nach 10 Jahren vielleicht genau richtig!?

Danke für euren Support innerhalb des letzten Jahrzehnts! Danke für alle Kommentare, alle Mails, alle lieben Kontakte bei Workshops und den Konferenzen, jegliche Interaktionen auf Instagram und einfach dafür, dass ich hier sein durfte. So wie ich bin. Das weiß ich zu schätzen. Die Jacqueline der letzten Jahre hat es gebraucht.
 
Passt gut auf euch auf. Bis bald wieder. :)

22. November 2024

Der Selbsthilfetag in München

......Hi? ...Noch jemand da? :D

Wieder ist über ein Monat ohne einen neuen Beitrag vergangen. Ich denke, ich muss mir einfach eingestehen, dass ein regelmäßiges Posten wie zu Studiums-/FSJ-/Abizeiten mit Vollzeitjob nicht mehr möglich ist. Zumindest vorerst nicht, denn aktuell fordert mein Job sehr viel von meiner Kraft und Zeit ein. Das könnte in Zukunft besser werden, aber das lässt sich noch schwer sagen. Derzeit habe ich allerdings zwei Wochen Urlaub (das erste Mal nach meiner Probezeit) und daher mehr Ressourcen hierfür.

In meinem Rückblicks-Beitrag von Anfang Oktober hatte ich euch angekündigt, noch mehr über den Selbsthilfetag in München von Anfang Juli zu erzählen. Es ist jetzt zwar schon bald 5 Monate her und aus dem Grund vielleicht nicht mehr so suuuuper interessant, aber ich möchte es trotzdem nachholen. Der Tag war einfach zu besonders, um unerwähnt in der Versenkung zu verschwinden.

Zu Beginn nochmal kurz die Facts: Das ganze Event mit Termin am 06.07.2024 wurde vom Selbsthilfezentrum (SHZ) München organisiert und veranstaltet. Veranstaltungsort war der Marienplatz direkt vor dem Rathaus und Veranstaltungszeit war von 10:30-16:30 Uhr. Rund 60 Selbsthilfegruppen und Initiativen hatten ihre Stände aufgebaut - für alle Interessierten, d.h. sowohl für andere SHGs als auch für Passanten. Zusätzlich gab es ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Begrüßung/Eröffnung durch das SHZ München sowie musikalischer Begleitung. Ein Event zum Informieren, Austauschen und Netzwerken also. Hier seht ihr nochmal die Ankündigungsflyer.

Die SHG München ist, das möchte ich mal unabhängig erwähnen, eine super liebe und aufgeschlossene Gruppe, mit der ich gut in Kontakt stehe. Bei jedem meiner Besuche wurde ich total herzlich empfangen und fühlte mich wunderbar aufgehoben. Einfach so gute Seelen da! So eine SHG würde ich mir hier vor Ort wünschen. :) Wenn sie nicht so weit weg wären, würde ich auch häufiger vorbeischauen, das steht fest. Jedenfalls wurde ich bereits Monate vor dem Selbsthilfetag von der Münchner SHG, teils scherzhaft und teils ernst, gefragt, ob ich nicht dabei sein möchte. Das wäre doch cool. Und ja, das dachte ich auch und fand die Idee daher von Anfang an gut. Ich richtete alles so ein, dass ich trotz meines neuen Jobs am besagten Wochenende nach München reisen und diesem schönen Event beiwohnen konnte. An- und Abreise waren etwas stressig, das muss ich zugeben, aber es hat sich sehr gelohnt!

Jetzt erstmal ein paar Eindrücke des Tages:
















Ihr seht schon: Strahlend blauer Himmel, viel Sonne und angenehme Temperaturen haben den Tag begleitet. Ja, doof nur, dass Jacqueline aus dem Norden Deutschlands nicht für diesen Wetter- und Temperatur-Kontrast vorbereitet war. :D Ich kam irgendwie aus unter 20 Grad mit Grau in Grau und habe beim Anblick des Wetterberichts für München nur gedacht "als ob das so warm wird". DOCH es wurde so warm!! Ich hatte nur meine Jeans und ein T-Shirt und schwitzte mir da in München bei an die 30 Grad mit purem Sonnenschein einen ab, das war echt nicht mehr normal. :D Aber es sollte nicht bei einem Extrem bleiben. Gegen Ende der Veranstaltung zog ein heftiges Gewitter auf und ihr dürft dreimal raten, wer mittendrin war? Genau, wir! Verzweifelt am versuchen, den Pavillon vor dem wegfliegen zu retten und alles in Sicherheit zu bringen, wurden wir mitten auf dem Marienplatz vom Platzregen geduscht. Ein paar Standnachbarn halfen uns noch, aber am Ende waren wir wirklich komplett durchnässt. Wenn ich jetzt so zurückdenke, ist es irgendwo auch ganz witzig. War schließlich ein einmaliges Erlebnis. :D Aber als wir frierend in das Lokal gingen, wo wir im Anschluss gemeinsam in gemütlicher Runde essen wollten, war es weniger witzig... Naja. Gutes Essen konnte die Laune dann glücklicherweise schnell wieder heben.

Abgesehen davon war es ein mehr als gelungener Tag! Wir haben mal den Versuch unternommen, zu schätzen, wie viele Interessierte an unserem Stand waren und sind auf ca. 30 Personen gekommen, wenn ich mich nicht irre. Wenn wir noch jene mitrechnen, die nur schüchtern aus der Ferne geguckt haben, sind es bestimmt mehr gewesen. Es war wirklich alles dabei: (Potenziell) Betroffene, Angehörige und Freunde, anderweitig Interessierte, Personen aus anderen SHGs... Super bunt! Und was für schöne Gespräche wir geführt haben... Ich erinnere mich z.B. noch sehr gut an eine ältere Dame, die uns all diese typischen Sprüche nannte, die wir alle kennen und die sie jahrzehntelang anhören musste. Als sie da so stand und realisierte, dass es für dieses Verhalten einen Namen gibt und sie nicht einfach nur komisch ist, spürte man förmlich die Erleichterung in ihr. Denn da gab es noch andere Menschen, die sehr ähnliche oder sogar genau die gleichen Erfahrungen gemacht haben. Das war echt mein Highlight! Die Erinnerung daran, dass jede einzelne Person zählt, die neu von dem Krankheitsbild erfährt und mit diesem Wissen weiter durch die Welt läuft. Denn für diese eine Person kann das alles verändern, selbst im gesetzten Alter. Genau für solche Momente sind Events wie der Selbsthilfetag da!

Für mich persönlich war es obendrein einfach nur wunderschön, einige bekannte Gesichter aus der SHG mal wieder zu sehen und sich zu updaten. Ich liebe das, denn die BFRB-Community ist echt eine Art Familie bzw. Zuhause für mich. Es bedeutet mir unheimlich viel, wenn da sogar jemand ganz aus Österreich herkommt, um einerseits den Selbsthilfetag mitzumachen und andererseits mich zu besuchen. Like...what? :D Verrückt! Was für eine tiefe Verbindung wir in der Community haben, "einfach nur", weil wir alle ein ähnliches Verhalten ausüb(t)en. Tja, wir verstehen einander eben wirklich und wissen genau das enorm zu schätzen.

Deshalb dickes DANKE an alle Beteiligten für diesen tollen Tag! <3