16. März 2018

Eindrücke meiner Haut - 17





Nach einem Drückanfall

Steigen wir mal ohne große Umschweife direkt mit den Bildern ein. Sie sind allesamt von gestern: Die ersten vier Fotos sind vom Nachmittag, das Letzte ist nach einem Drückanfall in der Nacht aufgenommen.

Meine Haut sieht momentan nicht so gut aus und meine Stimmung gleicht sich ihr an... Vor einigen Tagen empfand ich die unifreie Zeit als erholsam und entspannend, doch so langsam erlebe ich andere Seiten daran. Ich fange an, nachts vieeeel zu lange am Spiegel zu stehen und ausgiebig zu drücken. Es ist nichts anders hier in meiner Wohnung, ich muss das einsehen. Es ist alles ganz genauso wie früher. Inzwischen weine ich auch hier hin und wieder über all das und gerade im Moment erlebe ich vielseitige negative Emotionen, was die Dermatillomanie betrifft. Altbekannte Gefühle sind das, von denen ich dachte, ich wäre über sie hinweg... Trauer, Wut, Kraft- und Hilflosigkeit, etc.. Ich kann gar nicht alles benennen. Mir fehlen genau in diesem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, die Worte. Was wollte ich vorhin noch alles sagen? Keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, ich schreibe nicht das nieder, was ich ausdrücken wollte. Blackout? Was ist das gerade? So sollte dieser Post nicht aussehen, verdammt.

Kommen wir halt auf etwas Anderes, was ich euch gegenüber schon seit geraumer Zeit erwähnen wollte und wo ich weiß, was ich sagen will. Das können vermutlich nur diejenigen richtig beurteilen, die schon lange mitlesen, aber auch die neuen Leser unter euch sind nicht ausgeschlossen. Es gibt ja genügend Bildmaterial aus alter Zeit, was sich zum Vergleich noch angucken lässt. Undzwar geht darum, dass meine Haut sich nicht mehr so gut zu erholen scheint wie damals. Es ist, als würde sie langsam an ihre Grenzen stoßen, dauernd meine Machenschaften wiedergutzumachen. Die Heilung von Narben und Pickelmalen dauert länger, bilde ich mir ein. Keinerlei Produkt scheint einen positiven Effekt bringen zu können. Meine Haut sieht insgesamt einfach viel schlechter aus als noch vor einigen Jahren. Neue Wunden kommen auf alte Wunden und Narben, alles häuft sich, es gibt keinen unangetasteten Punkt mehr. Die Haut ist nicht gleichmäßig, sondern eine unebene Aneinanderreihung von Pickeln, Wunden und unterschiedlich alten Narben. Das Schminken ist heutzutage auch mit mehr Aufwand verbunden und lässt eigentlich immer noch etwas durchschimmern. Das fiel mir neulich auf, als ich meinen Foto-Ordner durchschaute und Bilder sah, die mehrere Jahre her sind. Damals bezeichnete und empfand ich den Zustand schon als "schlimm", doch im Vergleich zu heute ist das nichts! Im Vergleich zu heute sah meine Haut dort echt gut aus, ich würde in diesen Zeiten von einem solchen Hautzustand träumen... Schade, dass ich inzwischen an ein solches Ausmaß gewohnt bin. Trotz meiner Entwicklung und meiner Fähigkeit, mit meiner Haut von heute umzugehen, wünschte ich, dass ich den Stand von damals wiederherstellen könnte. Leider scheint das nicht möglich, zumindest derzeit nicht. So ist das eben, wenn man seine Haut seit vielen Jahren quasi täglich zerstört. Damit muss ich leben. Ich habe mir die Suppe selbst eingebrockt.

4 Kommentare:

  1. Hallo Jacqueline,

    ich bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und wollte dich fragen, ob du es schon mal mit einer Isotretinoin-Behandlung probiert hast. Auch wenn es zu vielen und starken Nebenwirkungen kommen kann, wirkt es bei den meisten Wunder.

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    1. Hey!

      Nein, habe ich noch nicht. Habe mich gerade mal kurz im Internet schlau gemacht dazu und dann ist mir auch aufgefallen, wieso ich es noch nicht probiert habe und auch nie werde: Es ist zur Bekämpfung von starker Akne. Neben den fragwürdigen Nebenwirkungen, die ich nicht in Kauf nehmen wollen würde, ist es einfach nicht für mich geeignet. Ich bin kein typischer Akne-Patient, ich habe Skin Picking. Da hilft es wenig, die äußerlichen Erscheinungen zu bekämpfen, ohne die Ursache an sich anzugehen. Ich hoffe, du verstehst.

      Trotzdem danke für deinen lieb gemeinten Rat!

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    2. Also ich habe mich gerade ebenfalls schlau gemacht und würde dir jetzt sogar davon abraten, Isotretinoin zu nehmen, da es die Wundheilung verlangsamt. Sorry ...
      Soweit ich dein Problem verstanden habe, spielt die Psyche eine große Rolle. Ich kenn das nur zu gut. Ich habe auch viel an meinem Gesicht rumgedrückt, besonders immer dann, wenn ich nervös war. Irgendwann habe ich mich dazu gezwungen damit aufzuhören ... War nicht einfach, aber es geht. Vielleicht hilft dir eine Verhaltenstherapie oder du konditionierst dich selbst, indem du dich jedes Mal belohnst, wenn du einen Tag nicht Skin pickst.
      Aber abgesehen davon, bist du trotz deiner Haut, wirklich sehr hübsch :)

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  2. Oh, na dann ist es noch weniger geeignet. Aber kein Problem, manchmal erfährt man erst mit richtig intensiver Recherche alles.

    Das sind beides mögliche und gute Ansätze für das Skin Picking, ja.

    Ich danke dir! :)

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