Viel zu lange gab es keine Fortsetzung dieser Postserie, in der ihr die Gedanken- und Gefühlswelt der lieben Janika (ebenfalls von Skin Picking betroffen) näher kennenlernen dürft. Der letzte Teil erschien im September und weil ich das Gefühl hatte, "zu wenig" eigenen Inhalt zu produzieren, habe ich erstmal eine kleine Pause mit dem Derma Self Love Club einlegen wollen. Wie auch immer das passieren konnte, dass aus der vermeintlich kleinen Pause mehr als vier Monate werden konnten... Zum Glück gibt es heute neue Inspiration von Janika, die sich zuletzt mit einem Buch beschäftigt und daraus eine kleine Erkenntnis gewonnen hat, die in meinen Augen unverzichtbar ist. Lest weiter, wenn ihr euch dafür interessiert. Ich für meinen Teil fand es wunderbar erholsam, das zu lesen!
"Hallo zusammen,
ich habe neulich das ganz wunderbare
Sachbuch „Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen
Planeten“ von Matt Haig gelesen und bin da auf eine ganz zentrale
Erkenntnis gestoßen*, wobei ich mir es nicht nehmen lassen möchte,
euch hier von dieser zu erzählen. Diese Erkenntnis hat mit unserer
Selbstwahrnehmung und den Bewertungsmöglichkeiten unserer
Selbstbetrachtungsweisen zu tun, dies lässt sich perfekt auf das
Skin Picking beziehen.
Matt Haig berichtet von der wichtigen
Einsicht, dass wir grundsätzlich zwischen dem Gefühl und unserer
körperlichen Erscheinung unterscheiden müssen. Was bedeutet das?
Wenn wir mit uns selbst unzufrieden sind, also nicht im Reinen
stehen, dann gibt es zwei Wege, über diese Unzufriedenheit
nachzudenken und somit auch zwei Wege, wie wir reagieren können.
Wenn wir unsere Gedanken primär auf
unsere körperliche Erscheinung beziehen und mit dieser am hadern
sind, haben wir die Möglichkeit, etwas an dieser zu verändern. Wir
können fünf Kilo abnehmen, uns die Nägel machen lassen, die Haare
färben, Schichten von Make-Up auftragen oder weitere Maßnahmen
ergreifen, die Beautyindustrie setzt unseren Vorstellungen da keine
Grenzen.
Wir können aber
auch gegenteilig reagieren, indem wir nicht an unserer körperlichen
Erscheinung arbeiten, sondern an dem Gefühl, das der Veranlasser für
unsere Unzufriedenheit ist. „Was macht uns glücklicher und
gesünder, fünf Kilo abzunehmen oder unser schädliches Selbstbild
zu verändern?“. Dieser Forschungsfrage widmete sich Professor
Pamela Keel von der Florida State University und sie kam zu einem
Ergebnis, das Bände spricht: Die Veränderung unseres Aussehens
macht uns nur selten langfristig zufrieden. Zufriedenheit evozieren
wir viel eher, wenn wir etwas an der Einstellung verändern, die uns
zu diesen Selbstzweifeln führt. Wenn wir uns weniger wegen unseres
physischen Erscheinungsbildes unter Druck setzen, profitiert nicht
nur unsere Psyche davon, sondern auch unser Körper, denn der Körper
hört immerhin alles, was der Kopf sagt. Wenn wir unseren Körper zu
einem Zuhause machen, in dem wir gerne wohnen, dann setzten wir uns
weniger unter Druck und können vor allen Dingen die Waffen
niederlegen, die die Feindschaft zu unserem Selbst definieren.
Natürlich weiß ich als Betroffene der
Dermatillomanie sehr gut, wie sehr da die Theorie und Praxis
auseinanderklaffen. Und diese Gedanken, die ich mit euch teile, sind
keinesfalls die ultimative Lösung. Aber sie sind ein Nährboden, auf
dem Gedanken fruchten können, die uns zu mehr Selbstliebe,
Selbstrespekt und Selbstakzeptanz führen können.
Und sollte es euch nicht möglich sein,
von diesen Erkenntnissen umgehend etwas mitnehmen zu können, dann
habe ich hier immerhin noch eine weitere wertvolle Inspiration für
euch. Sie kommt von Alice Walker: „In der Natur ist nichts perfekt
und alles ist perfekt. Bäume können noch so krumm sein und seltsam
geformt, aber sie sind immer schön.“
Du bist es auch.
Janika
*Haig, Matt: Mach mal halblang.
Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten, München: dtv. (S.70f.)"
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