26. Mai 2016

Lügen über Lügen

¡Hola!

Ein sonniges, spanisches Hallo an euch! Seit Dienstagnachmittag bin ich wieder in Deutschland, aber bisher kam ich nicht wirklich zum Schreiben. Erst gerade eben habe ich alle gemachten Fotos auf meinen PC geladen und bearbeitet, doch der Fotopost über Ibiza kommt jetzt noch nicht. Beim nächsten Mal werdet ihr dann aber mit Bildmaterial der schönen Insel bereichert, versprochen!

Heute soll es mir um ein anderes Thema gehen und wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht genau, wie ich anfangen soll... Vielleicht nehme ich noch kurz Bezug auf meine Andeutung des letzten Posts: Ich hatte ja gesagt, dass ich mich nicht mehr so gut mit den Leuten verstehe und befürchtet hatte, dass es Momente geben wird, in denen ich allein sein will/muss. Außerdem wusste ich nicht so recht, wie es mit meiner Dermatillomanie laufen wird. Dazu muss ich erwähnen, dass wir als 10er-Gruppe Doppelzimmer gebucht hatten und zwangsläufig ein gemischtes Zimmer dabei war, wofür ich mich bereit erklärte. Ich hatte keine Lust auf das Gejammere der anderen Mädchen und so sagte ich ziemlich zu Anfang sofort "Ich mach das!". So verbrachte ich also 7 Tage mit einem der Jungs auf einem Zimmer, was an sich nicht großartig problematisch war. Bezüglich des Skin Pickings war das aber anders, da der Kerl nichts davon wusste und er auch nicht unbedingt etwas davon mitbekommen musste. Nicht etwa, weil ich mich schämte! Aber die Dermatillomanie sollte einfach kein Thema im Urlaub sein und wenn, dann nur für mich allein. Und da sind wir auch schon am springenden Punkt: Alleinsein. Viel allein war ich nicht und das lag unter Anderem auch daran, dass es jeweils nur einen einzigen Zimmerschlüssel gab, weswegen man als Zimmerpartner Absprachen halten musste und gewissermaßen aneinander gebunden war. Aber wenn ich allein war, konnte ich es doch tatsächlich nicht lassen. Es gab keinen einzigen drückfreien Tag! Keinen einzigen freien Tag und das, obwohl ich im Urlaub war! Manchmal habe ich mich so sehr an meiner Haut vergangen, dass ich den Tränen nah war und Panikattacken davor hatte, dass ich gleich erwischt werde. Um das zu vermeiden, habe ich meine Schwellungen immer komplett abgewartet, bevor ich wieder einen Fuß vor die Zimmertür setzte. Den Grund für meine Drückereien kann ich sogar ziemlich klar benennen: Es war dieses Gefühl, aus der Situation flüchten zu wollen... Ich fühlte mich die meiste Zeit sehr bedrängt von den Anderen oder war tatsächlich - wie vermutet - genervt von deren Nähe oder deren Kommentaren. Daher habe ich jede Sekunde genossen, in der ich alleine war und etwas runterkommen konnte. Doch andererseits führte das dann wieder dazu, dass ich mich einsam fühlte. Ich kann es nicht so richtig erklären, es ist auch ziemlich kompliziert. Jedenfalls wollte ich hin und wieder gerne zuhause sein, eingeschlossen in meinem Zimmer und auf dem Bett liegend. Ich wollte weg. Irgendwo anders sein und Abstand gewinnen. Diesen Abstand habe ich leider im Skin Picking gesucht und das war natürlich ein Fehler, was ich währenddessen auch wusste. Doch es hielt mich trotzdem nicht ab. Wenn es dann dazu kam, dass mich mein Zimmernachbar fragte, was ich die Zeit allein so gemacht habe, log ich. Eine Lüge nach der anderen, um mich nicht rechtfertigen oder zugeben zu müssen, dass ich nicht so recht klar kam. Und ja, natürlich ging es mir scheiße damit, meine Mitreisenden anzulügen! Gerne tat ich das nicht! Aber was ich noch weniger wollte: Erwischt werden, Gespräche darüber führen müssen und und und... So habe ich also jeden Tag geschauspielert und mir nicht anmerken lassen, was ich tat, wenn ich allein war. Ich trug meine Maske und sie saß gut, ließ mich nicht im Stich. Doch hinter der Maske hat sich die Wahrheit gezeigt und eines Abends, als ich nach einer kleinen Drückattacke abgeschminkt im Bad stand, schoss ich ein Foto...



Es sieht nicht total schlimm aus, aber ich erkenne auf diesem Foto die Jacqueline hinter der Maske. Irgendwie traurig und aufgewühlt, nicht komplett entspannt...

Doch ich will am Ende noch betonen, dass der Urlaub nicht komplett scheiße war. Nein, er war an sich sogar relativ gut. Ich konnte entspannen und mich erholen, ohja. Auch ein wenig Spaß hatte ich! Schöne Landschaften habe ich ebenso gesehen, das darf ich nicht vergessen, zu erwähnen. Das Problem war nur die Gruppe, mit der ich unterwegs war. Trotz manch lustiger Momente steht fest, dass es die falsche Gruppe war. Es tut mir auch leid, das zu sagen, aber sie waren der Grund, weshalb ich meine Maske trug und mich nicht hundertprozentig fallen lassen konnte. Wie auch immer: Ich bin der Meinung, dass ich mein Bestes gegeben habe, den Urlaub zu genießen. Und alles in allem war er recht gut und sein Geld wert. Die schönen Seiten kommen dann im nächsten Post, bleibt gespannt.

Tschau! :)

2 Kommentare:

  1. na das ist doch mal ein schönes schlusswort. die anderen sind doch egal solange man selbst seinen fun hatte=)

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