11. Mai 2016

Enttäuschung...

Hallo!

Kleine Anmerkung vorab: Das Thema dieses Beitrages stammt aus der Auszeit, genauer gesagt von Ostern.

Denn über das Osterfest habe ich endlich wieder meine Mutter in NRW besucht! Ich war seit Pfingsten 2015 nicht mehr bei ihr zuhause und obwohl wir uns danach manchmal getroffen haben, war es mal an der Zeit, wieder ein paar Tage bei ihr zu verbringen. Trotz des Abistresses wollte ich mir das nicht nehmen lassen, schließlich ist sie meine Mum, die ich sehr lieb habe und natürlich auch vermisse! (Wenn du das hier liest, Mami, dann ein "Hallo" und einen Kuss an dich!) Ihr könnt euch eventuell ausmalen, dass sie nicht viel von meinem Alltag mitbekommt. Da sie gehörlos ist, beschränkt sich unsere Kommunikation auf WhatsApp und gelegentliches Skypen. Zudem ist sie eine sehr liebevolle Person, die sich schnell Sorgen macht. Gerade, wenn es um meine seelische Gesundheit und mein Skin Picking geht, ist sie immer sehr besorgt und hakt oft nach. Ich kann das ja durchaus nachvollziehen, denn welche Mutter sorgt sich nicht um ihr Kind? Allerdings führt das bei mir zu einem Problem, was ich euch nun schildern werde.

Kurz bevor ich zu ihr gefahren bin, war dieses Problem sehr präsent in meinem Kopf und hat mich ziemlich bedrückt. Ich habe zwar versucht, mir die Freude am Wiedersehen nicht zerstören zu lassen, aber es war wirklich schwer. Jedenfalls war meine Haut auch zu dem Zeitpunkt echt schlecht - mein Gesicht war übersät von Pickeln, roten Stellen und Pickelmalen und in meinem Dekolleté sah es nicht anders aus. Aufgrund dessen beschlich mich kurz vor und auch während der Hinreise die ganze Zeit ein großes Gefühlschaos (das besagte Problem) aus Scham, Reue, Versagen, Angst und vor allem Enttäuschung. Ich wusste, dass sie es sehen und bemerken wird. Ich wusste, dass sie mich höchstwahrscheinlich darauf ansprechen wird und wissen möchte, wieso meine Haut so schlimm aussieht. Und ich wusste auch, dass ich darauf eine Antwort geben muss. Doch beim Gedanken daran wurde mir klar, dass es mir das Herz zerbricht! Es zerbricht mich innerlich, ihr das zeigen zu müssen und damit quasi zuzugeben, dass ihre geliebte Tochter krank und häufig schwach ist. Ich möchte sie stolz, bestenfalls glücklich machen und eine vorzeigbare Tochter sein. Keinesfalls möchte ich sie damit belasten, dass ich große Probleme habe. Und eben weil sich meine Mutter so sehr um mich sorgt, gibt mir das noch mehr das Gefühl, sie zu enttäuschen. Eigentlich ist ja klar, dass ich mir meine Haut nicht absichtlich zerstöre und nicht viel für mein Verhalten kann, aber das ändert leider nichts. Auch der Fakt, dass meine Mutter mich immer lieben wird, hilft mir nicht. Darüber hinaus ist es unglaublich schwer, zu erklären, dass meine schlechte Haut nicht immer bedeutet, dass ich unausgesprochene Probleme mit mit herumtrage. Ich fürchte sowieso, dass das ganze Thema gerade für sie sehr schwer zu verstehen ist, obwohl sie ihr Bestes gibt. Es tut mir einfach nur so extrem leid, meine eigene Mum traurig zu machen... Sie mit etwas traurig zu machen, was für mich Alltag ist. Denn ich sehe mich jeden Tag im Spiegel, was möglicherweise dazu führt, dass mein Blick für das Ausmaß der Unreinheiten abstumpft. Dahingegen sieht sie mich nur sehr selten und behält vermutlich ein recht gutes Bild von mir in Erinnerung. Hoffentlich war es auch diesmal so...

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