29. Juni 2015

Ein gutes Gefühl

Einen sonnigen guten Morgen wünsche ich euch!


Die neue Woche hat begonnen und wie versprochen zeigt sich der Sommer endlich! Für den heutigen Tag sollen es bei uns 25 Grad werden, das klingt in meinen Ohren nahezu perfekt. Insgesamt gibt es heute einige Gründe, die mich fröhlich und zufrieden stimmen: Gutes Wetter, ich habe unerwartet erst zur 5ten Stunde Schule und ich fühle mich heute mehr als wohl in meiner Haut. Auf den letzten Punkt möchte ich in den nächsten Zeilen genauer eingehen.

Wenn ihr die letzten Fotos von mir genau angeschaut habt, habt ihr vielleicht bemerkt, dass ich mich in den letzten Wochen seit dem Post "Mal wieder frei sein" nicht wirklich geschminkt habe. Ich brauchte es einfach nicht und fühlte mich auch so gut, außerdem habe ich morgens etwas Zeit gespart. Mit jedem Tag habe ich meine ungeschminkte Seite noch ein Stückchen mehr akzeptiert und mögen gelernt. Keine einzige Sekunde habe ich damit verbracht, zu zweifeln oder mir Sorgen zu machen. Und das, obwohl meine Haut momentan in keinem guten Zustand ist - weder im Gesicht, noch im Dekolleté oder an den Beinen. Wenn ich an damals zurückdenke, kommt es mir vor wie ein Wunder. Viel bedeutender ist allerdings, dass ich mich heutzutage im Vergleich zu damals viel, viel besser fühle und das ist mir verdammt viel wert!


Das ist natürlich alles schön und gut, bedeutet aber nicht, dass ich jetzt alle meine Schminksachen wegschmeiße und mich nie wieder schminke. Es macht mir immer noch Spaß, mich ein wenig aufzuhübschen - in der Hinsicht bin ich wohl ein typisches Mädchen. Heute hatte ich Lust dazu, mich zu schminken und weil ich genug Zeit hatte, hab ich's einfach mal wieder getan. Ist im ersten Moment schon etwas ungewohnt gewesen nach der langen Zeit ohne, aber das ist wohl normal. Jedenfalls habe ich mich danach im Spiegel angesehen und mal wieder richtig hübsch gefunden. Ich dachte mir:"Ja, du siehst gut aus. Dieser Körper gehört dir, darüber kannst du froh sein! Mach was draus!" Mich überflutete ein spontanes Gefühl von Zufriedenheit und Akzeptanz und ich bemerkte, dass ich lächelte. Es war ein wahres Lächeln.


Nun fühle ich mich gewappnet gegen die kommende Hitze. Unreine Haut und Pickelmale im Gesicht? Aufgekratzte Stellen und Narben im Dekolleté und an den Oberarmen? Rote Punkte und Pickelchen an den Beinen? Mir egal! Ich bin zufrieden mit mir!

27. Juni 2015

Rückfall

Ich sitze auf meinem Bett am Fenster, nachdem wir gefrühstückt haben. Eigentlich sollte ich Zähne putzen, aber ich bin wie angewurzelt...betrachte meine Beine und die Spuren von den letzten Drückanfällen. Mir schießen warnende Gedanken durch den Kopf, doch sie sind so fern, dass sie mich nicht erreichen. Es beginnt: Meine Hände suchen sich ihren Weg und meine Augen fixieren die ersten Stellen, die meine Hände sofort bearbeiten. Nebenbei höre ich ganz dumpf und undeutlich, wie mir meine innere Stimme sagt, dass ich mich zurückhalten muss und nur ein paar Stellen bearbeiten darf. Doch meine Euphorie überdeckt diese Stimme - ich habe extrem viel Spaß, lebe mich aus und fühle mich gut. Es ist wie ein Höhenrausch, der mich in eine andere Welt befördert und mich die Zeit vergessen lässt. Zwischendurch lasse ich immer kurz von mir ab, weil meine Zimmertür offen steht und meine Schwester nichts sehen soll. Sobald sie weg ist, machen meine Hände wie von alleine weiter; sie sind unaufhaltsam. Im nächsten Moment platzt die Seifenblase der Euphorie, ich stoppe und erkenne, was ich getan habe. Meine Beine sind übersät von roten, angeschwollenen Stellen und mir schießen Tränen in die Augen. Meine Schwester kommt überraschend ins Zimmer, weswegen ich augenblicklich meine Beine mit meinen Armen verdecke und ihr nicht ins Gesicht sehe. Gott sei Dank geht sie schnell wieder und ich kann mir eine lange Hose anziehen. Keiner wird den Rückfall sehen, es bleibt mein Geheimnis.

26. Juni 2015

Der Sommer ist unterwegs

Mein Vorsatz, mehr zu posten, ist bisher noch nicht gut geglückt. Tut mir leid, mir fehlt ein wenig der Schreibstoff und dazu kommt, dass ich in den letzten Tagen nicht viel Zeit hatte und ebenso wenig Schlaf. Da fällt es mir schwer, ein gutes Thema für einen Post zu finden und das auch genügend auszuschmücken. Was bringt ein Post, indem ein Satz über meine momentane Hautsituation steht? Nichts.

Heute möchte ich allerdings die kommende Woche thematisieren. Vielleicht habt ihr es schon gehört, vielleicht nicht - es sollen kuschelige 30 Grad werden. Zumindest hier bei mir in der Gegend, dürfte sicherlich je nach Region abweichen. Ich habe auf wärmere Temperaturen gewartet und habe auch wieder Lust, kürzere Kleidung zu tragen, aber 30 Grad sind mir schon viel zu viel... Das hält mir dann so sehr vor Augen, wie präsent der Sommer ist und dass meine Haut immer noch schlimm aussieht. Meine Einstellung hat sich insofern verändert, als dass ich meine Haut zeigen kann, ohne Bedenken zu haben, aber dennoch ist die schlechte Haut da. Nur, weil ich selbstsicher genug bin, um sie zu zeigen, verschwindet sie ja nicht. Und meine Narben werden sowieso nie komplett verschwinden können, aber manchmal wünsche ich mir schon reinere Haut... Es sieht einfach besser aus, kann man nichts gegen sagen. Manchmal denke ich mir auch bei ein paar meiner älteren Hautfotos von hier "Ist das echt? War deine Haut wirklich mal so gut? Wie hast du das geschafft?". Es wäre mehr als wundervoll, wieder einen so guten Zustand zu erreichen, denn dann fühlt man sich stark und erfolgreich. Man sieht in den Spiegel und erkennt seine Mühen, wenn die Narben alle alt sind und die Haut verhältnismäßig rein ist. So gucke ich in den Spiegel und sehe eher, was ich nicht geschafft habe und was mich enttäuscht hat. Die schlechte Haut ist eine ständige Erinnerung daran, dass es im Moment nicht gut läuft und dass ich im Grunde keinen Schritt näher an meinem Ziel für diesen Sommer bin. Erinnert ihr euch? Ich hatte mal gesagt, dass ich endlich einen Sommer erleben möchte, in welchem meine Haut ein konstant gutes Level erreicht hat. Wo ich mir keinen einzigen Tag Sorgen darum machen muss, rückfällig zu werden. Wo ich ganz locker und entspannt ohne Schminke und mit den schlimmsten Gammelklamotten in der Hitze eingehen kann, ohne dabei auszusehen wie ein Streuselkuchen. Tja, das habe ich vor 3-4 Monaten gesagt und nun ist es schon fast zu spät dafür. Die Haut braucht Zeit, um flächendeckend zu heilen und die Zeit ist nicht mehr. Der Sommer ist da und ich muss jetzt mit dem Zustand leben, den meine Haut hat. Und das werde ich auch! Je schlimmer die Haut, desto größer ist theoretisch die Überwindung und desto besser werde ich mich fühlen, wenn ich alles zeige. Je schlimmer die Haut, desto größer der Grund, endlich wieder etwas dagegen zu unternehmen und am Ball zu bleiben. Von dieser Seite betrachtet gefällt es mir besser. Mit dieser Einstellung werde ich die Hitze auf mich zukommen lassen und sie hoffentlich gut überstehen, denn besonders gesundheitlich macht sie mir extrem zu schaffen... Aber mal schauen.

23. Juni 2015

Bunte Beschäftigung

Guuuten Abend, liebe Leute!

Ja, ich bin eigentlich ganz gut drauf. Und das, obwohl ich im Moment ziemlich viel Stress habe und sehr beschäftigt bin, wie ihr vielleicht gemerkt habt. In den letzten Tagen stand Einiges auf dem Plan und da bin ich einfach nicht dazu gekommen, zu posten... Aber ehrlich gesagt gibt es auch nicht viel zu erzählen. Mit meiner Haut geht es schleichend bergauf, aber wenigstens geht es bergauf, ne! Morgen bin ich wieder bei meiner Kosmetikerin und mal sehen, was sie sagen wird. Ich bin inzwischen am Überlegen, die monatliche Behandlung in naher Zukunft einzustellen, aber warten wir mal ab.

Heute möchte ich euch als kleinen Trost für die fehlenden Posts in den letzten Tagen ein paar Fotos zeigen, die am Sonntag enstanden sind. Es wird nichts mit Dermatillomanie zutun haben, sondern eher was aus meinem sonstigen Alltag sein (falls ich euch zu viel poste, was nichts mit Skin Picking zu tun hat, dann teilt mir das bitte über einen Kommentar mit!). Am Sonntag war ich mit Freundinnen auf einem sog. "Color Run", was in Hamburg stattgefunden hat. Ein Color Run ist ähnlich wie ein Holi-Festival, allerdings besteht der Run zusätzlich noch aus einer Laufstrecke von 5km, die Color-Zonen beinhaltet, in denen man von Helfern mit Farbe beworfen wird. Nach dem Lauf wird noch fröhlich der Musik gelauscht, getanzt, gefeiert und gemeinsam Farbe geworfen.

Ich hatte selbstverständlich meine Kamera dabei, um ein paar schöne Erinnerungen zu erstellen und es sind tatsächlich ein paar gute Schnappschüsse enstanden, die ich euch gerne zeigen möchte. Vielleicht findet ihr ja Gefallen daran und besucht selbst mal einen Color Run, wer weiß. Meiner Meinung nach lohnt es sich auf jeden Fall! :)







Zu guter Letzt noch ein hochqualitatives Handyfoto nach dem ganzen Spektakel:


Im Vergleich zu meinen Freundinnen sah ich noch relativ harmlos aus, aber ich habe auch aufgepasst, wegen der Kamera nicht zu viel Farbe abzubekommen. Ganzkörperfotos kann ich leider nicht anbieten, da wir immer als Gruppe abgelichtet wurden und ich hier keine Gruppenfotos ohne die Einwilligung der Mädchen hochladen werde. Verzeiht es mir!

Bald werde ich wieder mehr posten, denn heute habe ich meine letzte Klausur für dieses Semester geschrieben, juhu! Jetzt muss nur noch das Wetter ein wenig besser werden und ich bin komplett in Ferienstimmung.

18. Juni 2015

Eindrücke meiner Haut - 7

Guten Abend!

Was nun folgt, mag ich mir gar nicht eingestehen... In den letzten Posts habe ich viel davon gesprochen, ein Zeichen gegen das Skin Picking zu setzen und "Nein!" zu sagen und gegensätzlich dazu drücke ich an meiner Haut herum. Gestern war es sehr schlimm, ich hatte mal wieder einen Anfall an meinen Beinen. Jedenfalls komme ich mir so unehrlich und auch etwas heuchlerisch vor, wenn ich hier auf stark tue und eigentlich gar nichts davon umsetzen kann, sobald ich für mich bin. Natürlich lüge ich euch nichts vor, das ist mir klar, aber ich möchte doch selbst das schaffen, was ich anderen Betroffenen mithilfe dieses Blogs rate. Ich möchte vollkommen hinter meinen Posts stehen und irgendwie habe ich das blöde Gefühl, dass ich das nicht kann, obwohl jedes Wort hier tief aus meinem Herzen kommt und ernst gemeint ist. Versteht ihr das? Bin ich mal wieder zu pingelig mit mir? Ich weiß es nicht...

Aber hey, wenigstens komme ich damit gut klar. Es zieht mich im Moment nicht runter, dass meine Haut in einem ziemlich schlechten Zustand ist. Selbstverständlich wäre es um Längen schöner, wenn meine Haut besser wäre, aber an diesen Punkt werde ich schon bald wieder gelangen. Wahrscheinlich werde ich mich dann auch besser fühlen, was das eben angesprochene Problem betrifft. Es braucht nur ein wenig Geduld und daher bleibt mir nichts übrig, als zu warten. Darüber hinaus sollte ich mir bestenfalls noch - auf gut Deutsch - in den Arsch treten und meine Finger unter Kontrolle bekommen, was ich auch versuchen werde. Doch ich bin inzwischen schlau genug zu wissen, dass es keine Garantie auf Erfolg gibt. Es gilt, sein Bestes zu versuchen und nicht aufzugeben und den Teil erfülle ich.





16. Juni 2015

Gefangen in der Welt der Schmerzen


Ihr seht: Jacqueline hat mal wieder den Bleistift geschwungen...

Ich habe überlegt, ob ich dieses Bild unkommentiert lassen soll oder nicht und so wirklich sicher bin ich mir immer noch nicht, deswegen löse ich es folgendermaßen: Diejenigen unter euch, die sich die Zeichnung einfach so und ohne irgendwelche Beschreibungen/Hintergründe ansehen wollen, hören hier bitte auf zu lesen, überspringen den mittleren, mit Absätzen abgetrennten Teil und lesen unten weiter! Diejenigen, die Lust haben, etwas dazu zu lesen, dürfen hier dann gerne weiter lesen:

Man sieht also ein Mädchen von hinten, welches vor einem riesigen Spiegel steht. Der Spiegel ist absichtlich so groß geraten, um seine Macht über uns Skinpicker zu demonstrieren. Eigentlich ist ein Spiegel eine bloße Fläche, die etwas reflektiert, doch für uns ist ein Spiegel so viel mehr: Freud & Leid, Glück & Unglück, Befriedigung & Schmerzen... Ein Spiegel ist für uns wie ein Magnet, der uns anzieht, obwohl wir es tief in unserem Inneren nicht wollen. Er zieht uns magisch an und fesselt uns an sich, sodass wir uns minuten- oder stundenlang nicht befreien bzw. lösen können. Dies wollte ich mit der Fessel am rechten und mit dem Seil am linken Arm darstellen. Sie halten das Mädchen an Ort und Stelle und führen in den Spiegel hinein, als gäbe es dort eine zweite Welt, in der man das Ende des Seils und der Fessel findet. Außerdem ist das Mädchen in Ketten gelegt, die mit einem Schloss verschlossen sind. Der Schlüssel für dieses Schloss hängt unerreichbar am oberen Ende des Spiegels, denn um den Spiegel gewickelter Stacheldraht versperrt den Weg. Für mich symbolisiert das die Gefährlichkeit des Spiegels und den körperlichen und seelischen Schmerz, den man auf kurze und/oder lange Sicht hat, obwohl man es vielleicht nicht bemerkt. Man ist wie gefangen in einer Welt voll Schmerz und Leid und kann sich nicht von diesen negativen Gefühlen lösen, solange man in Kontakt mit dem Spiegel steht.
Ihr fragt euch vielleicht, wieso kein Spiegelbild des Mädchens zu erkennen ist? Weil ich den Spiegel wirklich nur als konkretes Symbol für Schmerz, Leid und Verletzungen nutzen wollte, mehr nicht. Darum erschien mir ein Spiegelbild hier unpassend und auch gar nicht nötig, denn es geht in dieser Zeichnung nicht um die reflektierende Funktion des Spiegels. Es geht um das, was er anrichtet!


Das war mein Kommentar zu meiner kleinen Zeichnung und ich möchte an dieser Stelle nochmal sagen: Nein, ich befinde mich nicht in einer Down-Phase oder Ähnlichem und nein, die Dermatillomanie hat nicht nur Schattenseiten! Aber wenn man zeichnet, dann verarbeitet man seine Gefühle und Gedanken und es müssen ja eher die problematischen Seiten des Lebens verarbeitet werden und nicht die positiven, hab ich recht? Ich habe hier also nur meine Gefühle zum Ausdruck gebracht und eine Seite der Dermatillomanie verbildlicht, weil es mir persönlich hilft. Manchen Menschen hilft es, zu singen und Lieder zu schreiben, anderen Menschen hilft eben das Zeichnen oder Malen. Probiert ein wenig herum und findet heraus, was euch hilft! :)

Bis die Tage!

13. Juni 2015

Fotoserie April - Part 3

Moin!

Heute ist mir danach, einfach nur ein paar Fotos zu posten, die nichts mit meiner Dermatillomanie zutun haben und einfach schön anzusehen sind. Auf viel Geschreibe habe ich nun nicht so richtig Lust, daher gibt es nur eine kleine einleitende Passage und danach direkt die Fotos.

Ich hatte in meinen vorherigen Teilen (Fotoserie April - Part 1 und Fotoserie April - Part 2) ja angekündigt, dass ich mich mit den Fotos spezialisieren werde. Dieser Zeitpunkt ist hiermit gekommen. Die folgenden Bilder sind alle aus dem Schmetterlingshaus der Mainau, wo Schmetterlinge und kleinere Vögel frei herumfliegen und wunderbar zu bestaunen sind. Man wird in diesem kompakten Glashäuschen mithilfe eines Rundgangs herumgeführt, während einem die Schmetterlinge ziemlich nah an den Köpfen vorbeifliegen - ganz tolles Erlebnis! Ich kann nur nochmal betonen, dass ich euch (wenn die Möglichkeit besteht) nur empfehlen kann, der Mainau mal einen Besuch abzustatten. :)














12. Juni 2015

Vermissen

Hi, ihr Nachteulen.

Eigentlich ist mein Blog nicht dafür da, um über meine Sehnsucht zu D. zu schreiben, aber ich muss das irgendwie loswerden heute Abend.
Ich vermisse ihn gerade wirklich sehr. Nicht nur gerade, eigentlich die ganze Zeit, aber gerade eben so sehr, dass ich mal wieder weinen musste. Ich denke jeden Tag mindestens einmal an ihn und frage mich, ob er auch an mich denkt. Vermutlich nicht so oft wie ich an ihn.
Ich vermisse den Kontakt zwischen uns und ganz besonders seine Liebe... Ich vermisse das Gefühl, akzeptiert und trotz meiner Fehler gemocht zu werden. Niemand konnte mir dieses Gefühl so geben wie er. Keine Ahnung, ob die Gefahr besteht, aber ich habe auch Angst, dass ich mir ohne diese Liebe und diese vollkommene Akzeptanz von ihm irgendwann wertlos und nicht liebenswert vorkomme. Dass ein Punkt kommen wird, an dem ich den Halt verlieren werde und vielleicht doch wieder in ein schwarzes Loch falle. Wirklich: Ich weiß nicht, wie realistisch das ist. Ich weiß nur, dass er im Moment nicht da wäre, um mich aufzufangen. Im Moment bin nur ich. Ganz allein.
Doch Einsamkeit macht einen stark, nicht? Ich stehe die Zeit alleine schon durch! Es werden noch unzählbar viele traurige Momente wie heute kommen, doch sie werden mich allesamt stärken. Man sollte es positiv sehen, ja...

Mit diesem Schlusswort werde ich nun schlafen gehen. Gute Nacht!

10. Juni 2015

Mal wieder frei sein

Guten Morgen!

Ihr erinnert euch an die Zeit im Januar, in der ich es nach über 4 Jahren tatsächlich gewagt habe, ungeschminkt in die Schule zu gehen? Ich habe u.A. in den Posts "Ein besonderer Tag" und "Die Maske ist abgelegt" darüber berichtet.

Jedenfalls bin ich seit dieser Zeit sehr viel offener und selbstsicherer geworden, was mein ungeschminktes Ich angeht. Es gab seither auch viele Momente, in denen ich ungeschminkt war oder nur wenig geschminkt, da ich diesbezüglich keinen "Zwang" mehr fühle - ich MUSS nicht mehr geschminkt sein, es ist eher so aus Lust und Laune. In den letzten Wochen habe ich allerdings trotzdem so gut wie jeden Tag Schminke getragen und heute dachte ich mir:"Komm, du hast nur zwei Stunden Schule. Ist doch wurst! Gönn deiner Haut mal etwas Ruhe, lass sie sich erholen." Das Ergebnis: Das gleiche Gefühl wie im Januar. Ich fühle mich befreit von meiner Maske, ich bin schlicht und einfach ich. Kein Gefühl von Unbehagen oder Unwohlsein, einfach nur Zufriedenheit. Es ist so schön, ich kann das gar nicht in Worte fassen... Mir wurde am heutigen Tag einmal mehr klar, dass es ein richtiger und verdammt großer Schritt war, das Ganze vor ein paar Monaten gewagt zu haben. Ehrlicherweise bin ich auch ein wenig stolz auf mich, denn wenn man mir vor 2-3 Jahren gesagt hätte, dass ich mich ungeschminkt aus dem Haus trauen werde, dann hätte ich nur müde gelacht. Da sieht man mal, was für eine große Kluft zwischen meinem damaligen Ich und meinem heutigen Ich liegt. :)




...ja, das sind Fotos von heute morgen vor der Schule, hihi. Hab nur meine Augenringe ganz leicht (!) weggeschminkt, denn die stören mich schon etwas. Außerdem nervt es mich ein wenig, wenn ich danach gefragt werde und mir dauernd gesagt wird, dass ich deswegen müde aussehe. Sorry, hab die nunmal geerbt - danke dafür, Dad! :D

6. Juni 2015

Symbolisch "Nein!" sagen

Hallöchen!

Ist das nicht ein Wetter momentan? Bei uns vor Ort waren es gestern 28°C, gefühlt 30°C und ganz ehrlich: Für mich war das einfach viel zu drückend heiß. Klar, so langsam will man Sonne und warmes Wetter, aber das war mir echt zu viel und ich bin ja eh hitzeempfindlich... Naja, jedenfalls habe ich mich gestern Abend spontan mit ein paar Freunden beim Eiscafé getroffen und passend zu den Temperaturen hatte ich ein T-Shirt an, was die Schultern nur ganz wenig bedeckt hat, d.h. man konnte meine Narben und Pickel dort sehen. War mir aber echt egal, inzwischen kann ich das ganz ohne Bedenken und Sorgen zeigen. :)

Damit leite ich dann mal zu meiner Drücksituation im Moment weiter... Es hat sich ein wenig verschlechtert, muss ich gestehen. Ich drücke wieder jeden Tag; zwar nicht unbedingt viel, aber ich tue es. Dementsprechend hat sich auch mein Hautzustand ein bisschen verschlechtert, was durch die Hitze und das Schwitzen noch einmal verstärkt wird. Schade eigentlich, denn ansonsten lief es in letzter Zeit ja ganz gut, wie ihr vielleicht mitbekommen habt. Aber das Ganze hat mich heute nach dem Aufstehen dazu gebracht, dass ich mich in einer ruhigen Minute auf mein Bett gesetzt und mich in einer kleinen "Zeremonie" (mal wieder) von meinem Skin Picking verabschiedet habe. Ich erinnerte mich nämlich an die Bedeutung meines Posts "Nein zur Dermatillomanie" und deshalb wollte ich selbst noch einmal ausdrücklich "Nein!" sagen, damit ich mich in Zukunft zusammenreiße. Wir merken es ja alle: Der Sommer steht mehr oder weniger vor der Tür und wenn ich jetzt nicht davon loskomme, wann dann? Es wird endlich mal Zeit, denn bald habe ich 6 Jahre erreicht, die ich schon an Skin Picking leide und das ist ein Drittel meines Lebens!

Wie ihr dem Titel bereits entnehmen könnt, habe ich heute also symbolisch "Nein!" gesagt. Symbolisch für eine skinpickingfreie Zukunft! Mit Hilfe meines Fingernagels habe ich mir zweimal das Wort "NEIN" auf die Haut gekratzt, einmal am Unterarm und einmal am Oberschenkel. Keine Sorge, es tat nicht weh (mehr über meine spezielle Haut könnt ihr hier lesen)! Aber so war es für mich noch deutlicher, da ich dieses Wort direkt auf meinem Körper hatte und es umso mehr verinnerlichen konnte. Dieser Ausdruck konnte mir direkt in die Haut übergehen...wortwörtlich. Das mag eventuell etwas bescheuert klingen, aber für mich hat es funktioniert. Seht selbst.





An dieser Stelle möchte ich etwas Wichtiges betonen: Es liegt nicht in meiner Absicht, dass sich jemand nach der Betrachtung der Bilder getriggert oder persönlich angegriffen fühlt! Es geht hier um einen symbolischen Akt ganz für mich allein und ich bitte darum, dass das nicht einfach nachgemacht wird! Es hat nämlich eine ganz eigene Bedeutung für mich und eine spezielle Verbindung zu mir und meinem Körper, was nicht auf jeden anderen Menschen übertragbar ist. Wenn ihr selbst auf eure eigene Art und Weise symbolisch ein Zeichen setzen wollt, dann tut das, aber findet etwas, was zu euch passt. Wenn ihr dabei Hilfe braucht, dann kontaktiert mich gerne. :)

So und nun wünsche ich euch noch ein schönes Wochenenede! Bis bald.

1. Juni 2015

Ich bin, wie ich bin! ...

... Du bist, wie du bist! Wir sind, wie wir sind! Ihr seid, wie ihr seid!

Damit möchte ich einen kleinen Beitrag einleiten, der sich vorwiegend an Betroffene richten soll und ganz besonders an diejenigen darunter, die erst vor Kurzem erfahren haben, dass sie an einer Verhaltensstörung namens Dermatillomanie leiden. Es ist eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber sie liegt mir dafür umso mehr am Herzen, deshalb spitzt die Ohren! :)

Mir ist heute bewusst geworden, dass man einige meiner Beiträge auf meinem Blog missverstehen kann (wozu sicher auch die beiden aktuellen Posts "Hass" und "Nein zur Dermatillomanie" gehören), da ich bisher noch nicht extra betont habe, was ich im Folgenden betonen werde. Dies wird also ein kleiner Nachtrag, der mir wichtig ist.
Wenn man sich ein wenig auf meinem Blog umschaut und ausschließlich an die "falschen Posts" gerät, dann könnte man nämlich denken, dass ich die Dermatillomanie für mich nicht akzeptiere und sie loswerden will bzw. aus meinem Leben streichen will. Doch das stimmt so nicht! Ich akzeptiere die Dermatillomanie als einen Teil von mir selbst und es ist meiner Meinung nach auch ziemlich bedeutend, dass man diesen Teil von sich lernt zu akzeptieren. Was ich hingegen nicht akzeptiere: Dass mich das Skin Picking so fertigmacht/fertig machen kann und so einen riesigen Teil meines Lebens ausmacht, mich also immer noch teilweise unter Kontrolle hat. Ich weiß und akzeptiere, dass mich das Skin Picking mein Leben lang begleiten wird, nur möchte ich sie unter Kontrolle bekommen und nicht umgekehrt. Ich möchte in Frieden leben, was das angeht.

Also.... Habt ihr gerade frisch durch einen Zufall erfahren, dass eure schlechte Angewohnheit einen Namen hat und eine psychische Störung ist? Dann fangt ja nicht an, euch deswegen schlechtzumachen! Ihr seid nicht plötzlich wertlos geworden, weil ihr nun wisst, dass ihr an einer Verhaltensstörung leidet! Ich kenne das Gefühl und mir ging es am Anfang, als ich herausgefunden habe, woran ich leide, genauso... Ich dachte mir sogar:"Ach du Kacke.. Ich bin psychisch gestört, ich bin psychisch krank! Ich bin nicht normal... ". Doch ich habe über die Zeit erkannt, dass man sich nicht schlechtmachen sollte, nur weil man Makel und Fehler hat und nicht perfekt ist. Man sollte sich klarmachen, dass jeder irgendwo Ecken und Kanten hat und dass niemand perfekt ist. Ebenso hat jeder sein gesundheitliches Laster zu tragen und sehr viele Menschen leiden an psychischen Problemen, also bin ich nur einer von Vielen. Ich bin nicht schlechter als andere Menschen, ich bin genauso wie sie! Vielleicht seid ihr anders, aber anders heißt nicht, dass ihr weniger wert seid! Ihr seid alle besonders und auf eure Art und Weise tolle Menschen, da bin ich mir sicher.

Und nun wünsche ich euch eine gute Nacht. ¡Adiós!