30. Mai 2017

Vor sich hin leben

'N Abend, liebe Blogleser! :)

Seid ihr eigentlich noch da? In letzter Zeit flaut es hier ab, was Seitenaufrufe und auch Kommentare angeht. Da kommt natürlich unweigerlich die Frage in meinem Kopf auf, ob das Ganze nur Zufall ist oder Gründe hat... Ist es hier nicht mehr so interessant wie früher, weil ich mich inzwischen doch zu sehr im Kreis drehe und wenig neuen/abwechslungsreichen Input bringe? Ich weiß es nicht und ne Antwort werde ich wahrscheinlich auch nicht erhalten, aber naja. Wenn man einen Blog betreibt, muss man damit leben, dass es auch mal ruhigere Zeiten gibt. Erst recht, wenn der Blog so spezifisch und klein ist wie meiner. Es ist eher ein Wunder, dass es für eine so lange Zeit so großen Ansturm hier gab. Keine Selbstverständlichkeit. Daher denke ich mir immer: Einfach weitermachen! Es gibt immer irgendwen da draußen, der noch gerne vorbeischaut.

Nun aber zum eigentlichen Thema. Ich schreibe oben im Header, dass ich mit diesem Blog meinen "Kampf" mit dem Skin Picking festhalte. Doch seit ich das vor 2,5 Jahren geschrieben habe, hat sich Einiges verändert, es fühlt sich nicht mehr nach einem Kampf an. Anfangs war ich echt wild entschlossen, hatte Ideen und Ziele, habe Erfolge gefeiert, bin mithilfe ständig neuer Herausforderungen über mich hinausgewachsen und und und... Doch wo ist das alles hin? Was ist in den letzten Monaten passiert? Wieso habe ich keine (Zwischen-)Ziele mehr? Wo sind meine Entschlossenheit, mein Wille, meine Disziplin und meine Stärke? Ich will nicht sagen, dass ich mich vom Stand her so sehe wie vor der Blog-Erstellung, denn ich habe Fortschritte gemacht und mich weiter entwickelt, aber ich will diesen Ehrgeiz wieder haben! Ich möchte wieder Zwischenziele setzen und erfolgreich hinter mich bringen, wieso kann ich das nicht mehr? Momentan lebe ich mit der Dermatillomanie einfach so vor mich hin. Tag für Tag passiert es oder auch nicht. Großartig jucken tut es mich nicht mehr. So fühlt sich jeder Tag gleich an und ich entferne mich gedanklich extrem von damaligen Erfolgserlebnissen. Keine Struktur, keine Weiterentwicklung, sondern einfach nur damit leben. Das kann man von zwei Seiten betrachten. Einerseits hat es mit Sicherheit großen Einfluss, dass ich eine glückliche Beziehung mit einem tollen Menschen führe und daher einfach keine Gedanken mehr an dieses leidige Thema "verschwende". In diesem Zusammenhang erwähnte ich oft Wörter wie frei oder sorgenlos. Aber andererseits frage ich mich, wieso ich gerade diese schöne Situation nicht nutze!? Ist das nicht ironisch? Jetzt, wo ich so viel Unterstützung und Beistand habe, könnte ich richtig Kraft daraus schöpfen, um mal wieder ordentlich durchzustarten! Doch ich tue es nicht. Ich habe darüber auch mit meinem lieben Freund gesprochen und er meinte dazu, dass Trauer eben der beste Antrieb sei. Da scheint etwas dran zu sein. Früher hatte ich witzigerweise viel mehr Motivation und Kraft, obwohl es mir an sich schlechter ging. Ich habe für mich gekämpft, um eben selbst für kleine Glücksmomente zu sorgen, wenn ich stunden-, tage- oder sogar wochenlang die Finger von meinem Gesicht gelassen habe. Jetzt scheint das irgendwie nicht mehr nötig zu sein, was ich blöd finde. Es sollte mir doch weiterhin wichtig sein, mich weiterzuentwickeln und meiner Seele etwas Gutes zu tun.

Das waren mal wieder ein paar Gedanken von mir zu meiner aktuellen Gefühlslage, was das Skin Picking betrifft. Vielleicht kann mir ja sogar jemand folgen und mich verstehen?

Ansonsten gute Nacht euch!

25. Mai 2017

Dermatillomanie weltweit

Hallöchen, hallöchen!

Ihr wisst ja, dass ich mich über's Internet ständig auf dem neuesten Stand des Skin Pickings halte, um nichts Spannendes zu verpassen. Dafür gehe ich auch regelmäßig auf die Facebookseiten, die ich euch hier einmal verlinkt hatte. Dort entdeckte ich kürzlich die Weltkarte des Skin Pickings, wenn man so will. Das ist eine Internetseite, die einem hauptsächlich eine Weltkarte zeigt, wo sich Menschen geographisch eintragen können. Ganz genau habe ich mir die Seite noch nicht angesehen, aber soweit ich verstanden habe, kann man dort Einiges machen... Zuerst einmal kann man sich die Karte und eingetragene Menschen ansehen, sich aber auch selbst in die Map eintragen. Das kann man auf unterschiedliche Weise tun und dabei entscheiden, wie viel man von sich selbst preisgibt. Des Weiteren kann man seine Geschichte extern teilen oder auch Geschichten anderer Betroffener lesen. Anscheinend gibt es sogar ein Forum, wo man sich direkt austauschen und Kontakt aufnehmen kann. Nicht zuletzt zeigt einem die Seite auch Statistiken auf, die sie wahrscheinlich aus den bisherigen Teilnehmern gewonnen hat. Dazu gehören zum Beispiel die Verteilung von Alter oder Geschlecht. Ich finde das Ganze durchaus interessant und einen genaueren Einblick wert. Es zeigt nochmal klar und deutlich, dass unsere Krankheit weltweit verbreitet ist und man nicht alleine darunter leidet. Wir haben alle eine Sache gemeinsam, das ist in meinen Augen ein beruhigender Gedanke.

Natürlich dachte ich mir sofort, dass ich das an meine Leser weitergeben möchte. Vielleicht findet ihr es ja genauso interessant wie ich. Unter diesem Link könnt ihr euch selbst ein Bild von der Worldmap machen:

https://www.diseasemaps.org/dermatillomania/

Hoffentlich könnt ihr damit etwas anfangen. Schließlich soll sich niemand alleine fühlen! Hiermit habt ihr die Möglichkeit, Gleichgesinnte aus aller Welt zu finden!

20. Mai 2017

Aufhol-Anfälle



Das sind zwei Handyfotos, die mich und meinen Hautzustand von vor wenigen Minuten zeigen. So sah ich gerade eben aus. Und natürlich sieht es nur deswegen so schlimm aus, weil ich gedrückt habe. Die roten Schwellungen kommen ja nicht einfach so aus dem Nichts... Ihr dürftet meine Haut inzwischen kennen. Aber naja, meine Haut ist eigentlich sogar ein ziemlich guter Indikator für meine Drückattacken. Man sieht genau, wieviel und an welchen Stellen ich gedrückt habe. Verräterisch.

Die Bilder sagen gerade heraus: "Jacqueline hatte einen Anfall!" Kann ich nicht leugnen, aber gehen wir der Sache mal auf den Grund! Weshalb hatte ich gestern Abend und eben gerade Drückanfälle? Habe ich etwas zu verarbeiten? Vielleicht habe ich das, aber ich halte es nicht für den Hauptauslöser. Der liegt meiner Meinung nach eher darin, dass ich jetzt knapp eine Woche "auf Entzug" war. Während des Seminars gibt es viel, was mich vom Drücken abhält. Dazu zählt die ständige Anwesenheit anderer Menschen, der zu hohe und zu weit entfernte Badezimmerspiegel, das nette Beisammensitzen und die daraus resultierende gute Laune und und und. Das Skin Picking hat in Bad Pyrmont keinen Platz, ganz einfach. Doch kaum bin ich wieder zuhause, gibt es mindestens genauso viel, was mich in alte Verhaltensmuster und Denkweisen zurückholt. Dazu gehört auch ganz plump das Gefühl, ich müsse die fünf Tage aufholen. Echt bescheuert eigentlich, weil meine Haut sich über die Zeit verbessert hat und kaum noch etwas zum Drücken da ist. Doch das ist mir natürlich vollkommen egal und schon stecke ich ganz tief in einem Aufhol-Anfall. Solche Anfälle sind eine ganz eigene Art, die sich aus systematischem Drücken und tiefer Trance zusammensetzt. So ist mein Kopf einerseits zielgerichtet und klar, aber andererseits tief versunken in einem schwammigen Nichts. Vielleicht können mir einige Betroffene nachempfinden.

Nun ist es offensichtlich schon zu spät, um noch irgendetwas gerade zu biegen. Für die nächsten Tage allerdings sind mir meine Hände nicht mehr gebunden. Da kann ich versuchen, weniger zu drücken und diese Aufhol-Anfälle nicht zum Startschuss einer weiteren Tiefphase werden zu lassen. Drückt mir die Daumen.

14. Mai 2017

Gefühlsgelaber

Guten Abend!

Oh man, es ist ja schon halb 10... Und ich habe noch nicht ansatzweise mit dem angefangen, was ich diesen Abend noch schaffen muss (Wäsche abnehmen und Tasche packen). Morgen geht es nämlich auf mein viertes FSJ-Seminar, um den Punkt schonmal abzuhaken. Das bedeutet für euch wieder 5 Tage Ruhe, aber das dürftet ihr ja hin und wieder von mir gewohnt sein, schließlich ist mein letzter Post auch schon wieder 7 Tage her. Heute gibt es jedoch mal ein kleines Update zu meiner Situation und meinen Gefühlen.

Wie geht es mir gerade und was passiert im Moment so? Nunja, für mich rennt die Zeit momentan, das steht fest. Es passiert irgendwie ziemlich viel und wenn ich die nächsten Wochen und Monate angucke, wird das auch so bleiben. Mein FSJ geht bald zu Ende, die Bewerbungsfristen für die Unis beginnen nächste Woche und ich versuche neben meinen beiden Jobs, alles unter einen Hut zu bringen. Das bedeutet mein Leben zuhause, meinen Freund, meine Oma und meine Mutter. Achja - Gedanken um meine Zukunft mache ich mir natürlich auch seit geraumer Zeit. Es wird sich nämlich viel ändern, sobald mein FSJ zu Ende ist und ich einen Studienplatz (am besten natürlich den gewünschten) finde. Dann heißt es ab in einen neuen Lebensabschnitt: Selbstständig werden und ausziehen. Doch das ist alles noch etwas hin... Kommen wir mal zur Gegenwart zurück. Dieses Wochenende hat mein Freund mich mal wieder besucht und es war wie immer schön. Unsere Beziehung entwickelt sich weiter und gibt mir Kraft. Es läuft sehr gut; trotz der Entfernung und den damit verbundenen Umständen. Wenn ich mich selbst betrachte, dann würde ich sagen, dass ich seit Beginn der Beziehung innerlich ruhiger und ausgeglichener geworden bin. Die Dermatillomanie ist schon lange nicht mehr Thema Nr.1 in meinem Kopf. Eher das Gegenteil, denn ich mache mir kaum noch Gedanken darum. Inwiefern das gut ist, ist eine andere Frage, aber ich merke den Unterschied. Meine Gefühle in Bezug zu meiner Haut treten "abgeschwächter" auf, wenn ihr versteht. Ein gutes Beispiel: In letzter Zeit läuft es im Dekolleté äußerst schlecht, doch das nervt mich nur ein wenig. Gleichzeitig lief es bis vor Kurzem recht solide im Gesicht, was sich so langsam wieder ändert. Doch hey, auch das ärgert mich zwar, ist aber in Ordnung! Was macht es schon aus? Ich werde trotzdem geliebt. Kein Grund, deswegen zu weinen oder deprimiert zu sein. Es gibt nur eine Sache, die mich noch beschäftigt... Undzwar, dass ich mir trotz der Anwesenheit meines Freundes einfach Zeit vor dem Spiegel nehme. Ich kriege es um's Verrecken nicht hin, das Drücken während seiner Besuche hier zu unterlassen. Wieso nicht? Brauche ich das gerade so dringend? Wieso brauche ich es? Ich meine..., dass ich es jetzt nach dem Abschied auf eine Art und Weise brauche, leuchtet mir noch ein, aber sonst!? Warum erreicht es mich nicht, dass ich glücklich bin? Warum lässt es meine Hände nicht wenigstens für diese Zeit ruhen? Ich versteh's nicht. Es tut mir nämlich immer so leid, wenn ich mal wieder viel zu lange im Bad gebraucht habe und die Zeit nicht zurückdrehen kann. Mein Freund sprüht dann jedes Mal vor Verständnis, doch das ändert nichts an meinen Schuldgefühlen. Ich will uns doch keine Zeit rauben, das ist so bescheuert. Um es zusammenzufassen: Ich fühle gerade eine Mischung aus verschiedenen Gefühlen. Einerseits bin ich noch von positiven Gefühlen des Wochenendes geprägt und freue mich gleichzeitig auf die Seminarwoche, doch andererseits bin ich wegen des Abschieds und wegen meiner ganzen Drückerei danach ein wenig geknickt. In Bezug auf meine Zukunft fühle ich immer noch Angst, jedoch ist sie schwächer geworden. Inzwischen kam noch eine andere Emotion hinzu, nämlich Spannung. Irgendwo lauert auch eine leise Vorfreude, doch die ist noch etwas schüchtern...

Nungut, in Anbetracht dessen, dass ich jetzt (um kurz vor 10) wirklich meine Tasche packen sollte, beende ich diesen Post. Betrachtet es als Life-Update oder sowas. Muss ja auch mal sein, oder?

Bis in einer Woche! :)

7. Mai 2017

Vorher-Nachher - 4

Halli hallo!

Dieser Post wird bereits der vierte Teil in der "Vorher-Nachher"-Reihe werden und ist entstanden, als ich die neuen Fotos für meine "Über mich"-Seite geschossen habe (mehr in diesem Post). Ich wusste schon vor der Aktion, wie ich mich schminken wollte und dass es mal etwas "mehr" sein durfte - zumindest für meine Verhältnisse. Lippenstift trage ich nämlich vom Aussehen her gerne, aber meistens geht er mir doch auf die Nerven, wenn ich ihn mehrere Stunden tragen muss. Daher ist Lippenstift eher selten zu sehen bei mir; schon gar nicht im Alltag oder für die Arbeit! Insgesamt habe ich mir mit dem Make-Up viel Mühe gegeben und dafür auch entsprechend Zeit gebraucht. Damit unterscheidet sich dieser Vorher-Nachher-Look sehr von dem, der im dritten Teil zu sehen ist. Dort ging es ja um wenig Aufwand und ein dezentes Ergebnis, wohingegen ich dieses Mal darauf gesetzt habe, dass man am Ende was von der Schminke sieht. Ich wollte mich gewissermaßen verwandeln, wenn ihr versteht. Es macht mir Spaß, mit den Gegensätzen 'ungeschminkt' und 'geschminkt' zu spielen und die Menschen um mich herum damit sogar hin und wieder zu verwirren oder zu überraschen. Mir wurde schon das ein oder andere Mal gesagt, dass ich ungeschminkt sehr anders aussehe und man mich auf den ersten Blick kaum wiedererkennt.

Um euch jedoch nicht länger hinzuhalten, könnt ihr euch nun selbst einen Eindruck verschaffen:



Die verwendeten Produkte habe ich euch nicht abfotografiert, aber falls ihr da Nachfragen habt, dann schreibt mir gerne! Im Grunde ist sogar Einiges von den Basics noch mit dem identisch, was ihr im zweiten Teil sehen könnt. Lustig, dass sich selbst über fast 2 Jahre so wenig ändert. Das zeigt mir, dass ich mich in meinem Stil gefunden habe und auch weiß, mit welchen Produkten ich gut zurecht komme. Das ist doch eh das Wichtigste, nicht wahr.

Und nun wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag! Man sieht sich bald wieder, tschüssi.

2. Mai 2017

Fotoserie Bad Pyrmont - Part 4

Moin!

Mein letzter Part dieser Fotoserie ist zwar nicht lange her, aber es gibt zwei gute Gründe, die dafür sprechen, nun den nächsten Part zu bringen. Erstens gehört dieser Teil ja noch irgendwie zum letzten (sie unterscheiden sich nur thematisch) und zweitens ist Mitte Mai bereits das nächste - und gleichzeitig vorletzte - Seminar! Die Fotos vom vergangenen Seminar möchte ich daher gerne noch veröffentlichen, bevor es weitergeht.

Dieses Mal kriegt ihr einerseits schöne Sonnenuntergangsbilder von entspannten Abenden auf dem Balkon und andererseits ein paar kleine Eindrücke aus der "Stadt" Bad Pyrmont. Ich persönlich finde die Häuser dort nämlich alle sehr niedlich und schnuckelig, sie haben schlichterdings einen eigenen Charme. Man fühlt sich auf eine gewisse Art und Weise wohl, wenn man dort durch die Straßen schlendert...

Los geht's mit den Sonnenuntergängen, denen man gefühlt ewig nachschauen konnte:



Ab hier startet ein Mini-Stadtrundgang, der euch hoffentlich einen kleinen Eindruck davon vermittelt, wie die Gebäude dort aussehen und was für ein Flair in diesem kleinen Kurort herrscht.

Gebäude der Commerzbank

Evangelisch-lutherische Stadtkirche

Haus Ockel am Brunnenplatz

Allee am Brunnenplatz

Haus Uslar am Brunnenplatz

Fürstenhof am Brunnenplatz

Brunnentempel "Der Hyllige Born"


Ende im Gelände, mehr habe ich nicht. Jetzt gehe ich zu Bett, gute Nacht! :)