30. Oktober 2016

Verzeih dir!

Hey, meine lieben Leser! Einen schönen Sonntag wünsche ich euch. :)

Mein letzter Post ist schon wieder zwei Wochen her... muss ich dazu noch sonderlich viel sagen? Hm. Momentan kämpfe ich sehr mit mir selbst. Einerseits, was meine Selbstdisziplin angeht und andererseits, was die Fähigkeit angeht, mir selbst zu verzeihen. In den letzten zwei Wochen habe ich nämlich wieder Versprechen gegeben. Wieder an die gleiche liebe Person wie beim letzten Mal. Zu den Umständen möchte ich gar nichts sagen eigentlich, denn das gehört hier nicht hin. Was ich jedoch sagen kann: Diese Person ist mir sehr wichtig und das weiß sie auch. Momentan ist dieser Mensch der Einzige, der wirklich hinter mir steht und mir zu helfen versucht. Genau aus dem Grund kamen wir erneut auf diese Versprechen - denn ein Versprechen an diesen Menschen bedeutet mir unheimlich viel. Mich selbst kann ich hunderte Male belügen, vor mir selbst kann ich wieder und wieder weglaufen, doch bei dieser Person möchte ich ehrlich sein. Gut, genug dazu. Das Problem war nur, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte. Ich versuchte es danach wieder, doch ich musste das zweite Versprechen ebenso brechen (heute Nacht). Und das Schwerste dabei war, es zuzugeben. In mir herrschte tatsächlich der Kampf von Gut gegen Böse. Engelchen und Teufelchen. Die böse Seite wollte weiter machen, mein Versagen verschweigen und lügen. Doch die gute Seite war stärker, da sie mir aufzeigte, dass mir die Ehrlichkeit gegenüber dieser Person wichtiger ist als die Ehrlichkeit gegenüber mir selbst. Das klingt hart, ich weiß. Momentan bin ich dabei, mein drittes (und hoffentlich letztes) Versprechen zu halten. Aufgeben möchte und werde ich nicht, das steht fest!

Zum eigentlichen Thema dieses Posts komme ich aber erst jetzt... Ich habe schon oft davon geredet, dass man sich Rückfälle verzeihen und einfach weitermachen muss. Jeder von uns weiß das, nicht wahr? Aber was das wirklich bedeutet, erfährt man erst, wenn man an die Grenzen seiner selbst stößt. Wenn man dann mal wieder versagt hat, mit Tränen in den Augen da sitzt und versucht, sich selbst nicht dafür zu hassen. Wenn keine außenstehende Person da ist, die einem in einer festen Umarmung sagen kann, dass alles gut wird und man trotzdem ein toller Mensch ist, dann ist man allein. Dann weiß man sich nicht zu helfen... All diese "Du musst dir selbst verzeihen!", "Du kannst da nichts für!" und "Mach weiter, du bist stark!" Gedanken geistern einem im Kopf herum, aber sie erreichen einen nicht. Man ist in diesem Moment wie ertaubt.
Gerade jetzt, wo ich das zweite Versprochen frisch gebrochen habe, bin ich demnach erneut in der Situation, wo ich mir selbst verzeihen muss. Und wer glaubt, dass es mit der Zeit einfacher wird, sich selbst zu vergeben, der irrt sich! Es wird kein Stück einfacher, im Gegenteil. Es fällt mir verdammt schwer, meinem Hirn beizubringen, dass ich nicht viel dafür kann. Dass ich es nicht mit bösen Hintergedanken oder gar mit Absicht vergeigt habe und dass ich dadurch nicht zu einem schlechteren Menschen werde. Sagen lässt sich sowas leicht, doch die Verinnerlichung dieser Worte ist der wahre Kampf. Mir wird auch erst jetzt klar, dass ich wohl noch nicht am Ende bin, was meine Selbstakzeptanz betrifft. Es hat sich durch harte Arbeit schon vieles zum Positiven verändert, aber zu 100% habe ich das Skin Picking noch nicht akzeptiert. Ob das überhaupt möglich oder sogar wünschenswert ist, wäre eine andere Frage.

Passend zu diesen Gedankengängen kam vorhin das Lied "Hey" von Andreas Bourani im Radio. Normalerweise ist das nicht so meine Musik, aber die Lyrics dieses Songs haben mich im Kontext der momentanen Situation sehr berührt. Aus dem Grund hänge ich den wichtigsten Abschnitt (ohne erläuternden Kommentar) mal an:

"...
Hey, sei nicht so hart zu dir selbst!
Es ist okay, wenn du fällst.
Auch, wenn alles zerbricht;
geht es weiter für dich!

Hey, sei nicht so hart zu dir selbst!
Auch, wenn dich gar nichts mehr hält;
du brauchst nur weiter zu gehen!
Komm' nicht auf Scherben zum Stehen!
..."

Und das möchte ich mir auch in Hinblick auf meine Postangewohnheiten hier zu Herzen nehmen. Ich mag es bekannterweise nicht, wenn ich mich eine lange Zeit nicht melde und nur spärlich schreibe... Das wird sich auch kaum ändern, jedoch möchte ich versuchen, das etwas lockerer zu nehmen. Man kann nunmal nicht leugnen, dass ich einen harten Alltag habe mit meinen zwei Jobs und dem, was hier im Haushalt oder an anderweitigen Erledigungen auf mich wartet.

Apropos! Diesbezüglich habe ich eine Ankündigung zu machen. In der kommenden Woche findet das erste von fünf Seminaren statt, die ich im Rahmen meines Freiwilligenjahres abzuleisten habe. Die Seminare gehen immer von Montag bis Freitag und finden nicht hier in der Gegend statt. Wir FSJler reisen dafür einige Stunden mit Zug, um einander besser kennenzulernen und Erfahrungsaustausch zu betreiben. Außerdem gibt es theoretisches Wissen auf die Mütze und ein eigenverantwortliches Projekt zu planen bzw. durchzuführen. Da dieses Seminar das Erste ist, habe ich noch nicht viel Ahnung davon, was auf mich zukommt. Ich werde einfach abwarten und gespannt bleiben. Durch ein wenig Recherche gehe ich zwar davon aus, in unserer Unterkunft freies Wlan zu haben, jedoch habe ich nicht vor, einen großen Post zu schreiben, während ich auf Seminarfahrt bin. Planmäßig kommt also bis Freitag kein neuer Post. Und das, obwohl ich am 2.11.16 bereits mein zweijähriges Jubiläum dieses Blogs feiere... Aus diesem Anlass wird auf alle Fälle noch ein Jahresrückblick folgen - so wie im letzten Jahr! Aber da werde ich mich wohl erst am nächsten Wochenende dran setzen.

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne erste Novemberwoche! Bleibt stark und vergesst nicht: Verzeiht euch! :)

2 Kommentare:

  1. Liebe Jacqueline,

    verfolge deinen Blog nun auch schon eine kleine Weile mit großer Dankbarkeit, weil du mir neuen Mut schenkst nicht aufzugeben ! :)

    Lass es dir gut gehn + glG !

    Koxie

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    1. Hey du!

      Solche Nachrichten wie deine sind doch echt dir schönsten! Toll, freut mich. :)

      Liebe Grüße

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