31. Mai 2016

Schuldgefühle

Guten Tag, liebe Leser!

Heute wird es sehr persönlich, da ich in diesem Post aus meinem privaten, kleinen Tagebuch zitieren werde. Ansonsten gebe ich auch hier vorab die Anmerkung: Das Thema der folgenden Zeilen stammt aus der Auszeit; undzwar ist der Tagebucheintrag auf den 14.4.16 datiert.

"Ich weiß gar nicht, wieso ich jetzt hier schreibe. Was ich damit eigentlich bezwecken will... Es liest eh keiner außer ich selbst.

Ich fühle mich immer noch einsam und allein. Ich sitze immer noch in meinem tiefen, schwarzen Loch und komme nicht mehr heraus. Meine Haut sieht seit Monaten gleich beschissen aus und eine Besserung ist nicht in Sicht. Es ist alles so monoton und alltäglich - aufstehen, das Lernen aufschieben, an meiner Haut drücken, schlafen. Meine Haut tut mir dabei immer mehr leid, wirklich! Verdammt, ich will ihr das nicht Tag für Tag antun, aber letztendlich tue ich es doch, weil ich es nicht lassen kann. Ich kann es nicht lassen, mir meine Haut zu zerstören; meinen eigenen Körper. Und das ist es, was mich traurig stimmt! Was mich so sehr stört. Deswegen fällt es mir derzeit auch schwer, mir zu verzeihen. Ich kann die Schuld ja nicht abgeben, sie bleibt an mir kleben.

Die Schuldgefühle habe ich aber nicht nur gegenüber mir selbst. Ich habe sie auch gegenüber meiner Schwester und ganz besonders gegenüber meines Vaters. Wieso? Weil ich bisher unzählige Abende damit verbracht habe, das Badezimmer zu blockieren. Wenn wir uns abends bettfertig machen wollen, gibt es so gut wie immer die Frage, wer zuerst in's Bad geht. Wenn mein Dad zuerst geht, ist ja alles gut. Dann habe ich danach so viel Zeit, wie ich will und störe niemanden damit, das Bad zu besetzen. Doch wenn ich zuerst gehe, ist es wie verhext. Egal, wie sehr ich versuche, mich zu beeilen - es wird nichts. Fast ständig vergreife ich mich an meiner Haut und zögere alles hinaus. Und immer, wenn das passiert, fühle ich mich so schuldig! Ich fühle mich schrecklich, weil ich meinen Dad aufgehalten habe und er nun wegen mir später schlafen gehen muss. Außerdem fühle ich mich schrecklich, weil er es sehen kann. Er kann meine Schwellungen an der Haut sehen und weiß genau, dass ich mich erneut nicht beherrschen konnte. Natürlich ist er so verständnisvoll wie möglich und meint, es wäre nicht schlimm, dass ich mal wieder länger gebraucht habe. Aber ich entschuldige mich dennoch bei jedem Mal, wenn das passiert. Es tut mir alles so leid..."

28. Mai 2016

Urlaubseindrücke - Ibiza

Ich wollte gerade schon "Guten Morgen" sagen, als ich auf die Uhrzeit sah... Nagut, dann eben ein "Hey!" an euch. :)

Wie angekündigt wird dies der Fotopost über meine Woche in Ibiza, doch zuerst erzähle ich kurz und knapp, was wir so gemacht haben. Zu ausschweifend werde ich nicht, keine Sorge. Ich will nur dafür sorgen, dass ihr die Bilder zumindest näherungsweise in einen Zusammenhang bringen könnt. Partyabende lasse ich bewusst aus, da sind sowieso keine brauchbaren Fotos entstanden und außerdem war ich nur einmal mit.

Dann fangen wir mal ganz vorne an: Nach einer unglaublich anstrengenden und wirklich schrecklichen Hinreise ist unsere Truppe am späten Nachmittag des 17.5 (Dienstag) im Hotel in der Nähe von Sant Antoni de Portmany angekommen. An dem Tag sind wir nur noch schnell zum Supermarkt gelaufen und einmal die Promenade entlang spaziert, um die Gegend zu erkunden. Am zweiten Tag haben wir dem immer mittwochs stattfindenden Hippiemarkt am anderen Ende der Insel einen Besuch abgestattet und ein paar Souvenirs ergattert. Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein schönes Fleckchen Landschaft entdeckt, wo einige Fotos geschossen wurden. Der Tag darauf wurde fast vollkommen am Strand verbracht, weswegen ich mir auch sofort den ersten Sonnenbrand holte. Dafür war ich aber im angenehm kalten Meer schwimmen, was wirklich ein tolles Gefühl ist! Weil ich nicht die einzige Person mit einem Sonnenbrand war, hab ich mich mit zwei anderen Mädchen zusammengeschlossen und den Freitag zum Kulturtag erklärt. Als Trio haben wir uns auf den Weg nach Ibiza-Stadt gemacht und dort als erste Station die schöne Altstadt angeschaut. Danach sind wir noch ein wenig in der Stadt bummeln gegangen, bis unser Magen knurrte und wir beim Hard-Rock-Café grandios und superlecker gegessen haben. Selbstverständlich habe ich dort eins der bekannten T-Shirts mitnehmen müssen, das ist doch klar! Die Tage darauf ist nicht mehr viel passiert, da wir nur am Strand lagen etc., wobei ich mir einen zweiten Sonnenbrand holte. Meine Haut scheint verlernt zu haben, wie man sich richtig bräunt... Ich seh nun aus wie eine Kuh, da ich nicht gleichmäßig braun bin, sondern fleckig. Und ich übertreibe da nicht, ich habe teilweise wirklich kuriose Flecken an manchen Stellen! :D Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, mich in Zukunft von der Sonne fernzuhalten bzw. mich nicht mehr gezielt zu bräunen. Ist sowieso gesünder.

Damit aber genug mit dem Geschwafel, jetzt die Fotos! Es sind hauptsächlich Landschaftsbilder und kaum welche von mir selbst, da ich die neue und schöne Umgebung viel ansehnlicher und interessanter finde. Zu Anfang gibt es zwei Sonnenuntergangsbilder vom Ankunftstag - ich sag euch: In Realität sah das noch hundertmal besser aus!




Die folgenden Bilder stammen vom Hippiemarkt bzw. vom Rückweg, wo wir an einer schönen Ecke Halt gemacht haben.





Findet ihr die kleine Eidechse?

Sonne, Meer, Strand...was will man mehr?





Cooler Sonnenhut, wa?

Zu guter Letzt noch ein wenig Bildmaterial vom Kultur- und Bummeltag. Dort habe ich leider nicht so viel ansehnliche Ausbeute gemacht wie die anderen Tage, aber was soll's.



Hafen von Ibiza-Stadt




Mehr gibt es nicht zu sehen, das war's. Ich hoffe, dass euch diese kleine Abwechslung zugesagt hat und euch die Bilder gefallen! Der nächste Post wird sich wieder um die Dermatillomanie drehen und bis dahin wünsche ich euch ein schönes Restwochenende, tschüss.

26. Mai 2016

Lügen über Lügen

¡Hola!

Ein sonniges, spanisches Hallo an euch! Seit Dienstagnachmittag bin ich wieder in Deutschland, aber bisher kam ich nicht wirklich zum Schreiben. Erst gerade eben habe ich alle gemachten Fotos auf meinen PC geladen und bearbeitet, doch der Fotopost über Ibiza kommt jetzt noch nicht. Beim nächsten Mal werdet ihr dann aber mit Bildmaterial der schönen Insel bereichert, versprochen!

Heute soll es mir um ein anderes Thema gehen und wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht genau, wie ich anfangen soll... Vielleicht nehme ich noch kurz Bezug auf meine Andeutung des letzten Posts: Ich hatte ja gesagt, dass ich mich nicht mehr so gut mit den Leuten verstehe und befürchtet hatte, dass es Momente geben wird, in denen ich allein sein will/muss. Außerdem wusste ich nicht so recht, wie es mit meiner Dermatillomanie laufen wird. Dazu muss ich erwähnen, dass wir als 10er-Gruppe Doppelzimmer gebucht hatten und zwangsläufig ein gemischtes Zimmer dabei war, wofür ich mich bereit erklärte. Ich hatte keine Lust auf das Gejammere der anderen Mädchen und so sagte ich ziemlich zu Anfang sofort "Ich mach das!". So verbrachte ich also 7 Tage mit einem der Jungs auf einem Zimmer, was an sich nicht großartig problematisch war. Bezüglich des Skin Pickings war das aber anders, da der Kerl nichts davon wusste und er auch nicht unbedingt etwas davon mitbekommen musste. Nicht etwa, weil ich mich schämte! Aber die Dermatillomanie sollte einfach kein Thema im Urlaub sein und wenn, dann nur für mich allein. Und da sind wir auch schon am springenden Punkt: Alleinsein. Viel allein war ich nicht und das lag unter Anderem auch daran, dass es jeweils nur einen einzigen Zimmerschlüssel gab, weswegen man als Zimmerpartner Absprachen halten musste und gewissermaßen aneinander gebunden war. Aber wenn ich allein war, konnte ich es doch tatsächlich nicht lassen. Es gab keinen einzigen drückfreien Tag! Keinen einzigen freien Tag und das, obwohl ich im Urlaub war! Manchmal habe ich mich so sehr an meiner Haut vergangen, dass ich den Tränen nah war und Panikattacken davor hatte, dass ich gleich erwischt werde. Um das zu vermeiden, habe ich meine Schwellungen immer komplett abgewartet, bevor ich wieder einen Fuß vor die Zimmertür setzte. Den Grund für meine Drückereien kann ich sogar ziemlich klar benennen: Es war dieses Gefühl, aus der Situation flüchten zu wollen... Ich fühlte mich die meiste Zeit sehr bedrängt von den Anderen oder war tatsächlich - wie vermutet - genervt von deren Nähe oder deren Kommentaren. Daher habe ich jede Sekunde genossen, in der ich alleine war und etwas runterkommen konnte. Doch andererseits führte das dann wieder dazu, dass ich mich einsam fühlte. Ich kann es nicht so richtig erklären, es ist auch ziemlich kompliziert. Jedenfalls wollte ich hin und wieder gerne zuhause sein, eingeschlossen in meinem Zimmer und auf dem Bett liegend. Ich wollte weg. Irgendwo anders sein und Abstand gewinnen. Diesen Abstand habe ich leider im Skin Picking gesucht und das war natürlich ein Fehler, was ich währenddessen auch wusste. Doch es hielt mich trotzdem nicht ab. Wenn es dann dazu kam, dass mich mein Zimmernachbar fragte, was ich die Zeit allein so gemacht habe, log ich. Eine Lüge nach der anderen, um mich nicht rechtfertigen oder zugeben zu müssen, dass ich nicht so recht klar kam. Und ja, natürlich ging es mir scheiße damit, meine Mitreisenden anzulügen! Gerne tat ich das nicht! Aber was ich noch weniger wollte: Erwischt werden, Gespräche darüber führen müssen und und und... So habe ich also jeden Tag geschauspielert und mir nicht anmerken lassen, was ich tat, wenn ich allein war. Ich trug meine Maske und sie saß gut, ließ mich nicht im Stich. Doch hinter der Maske hat sich die Wahrheit gezeigt und eines Abends, als ich nach einer kleinen Drückattacke abgeschminkt im Bad stand, schoss ich ein Foto...



Es sieht nicht total schlimm aus, aber ich erkenne auf diesem Foto die Jacqueline hinter der Maske. Irgendwie traurig und aufgewühlt, nicht komplett entspannt...

Doch ich will am Ende noch betonen, dass der Urlaub nicht komplett scheiße war. Nein, er war an sich sogar relativ gut. Ich konnte entspannen und mich erholen, ohja. Auch ein wenig Spaß hatte ich! Schöne Landschaften habe ich ebenso gesehen, das darf ich nicht vergessen, zu erwähnen. Das Problem war nur die Gruppe, mit der ich unterwegs war. Trotz manch lustiger Momente steht fest, dass es die falsche Gruppe war. Es tut mir auch leid, das zu sagen, aber sie waren der Grund, weshalb ich meine Maske trug und mich nicht hundertprozentig fallen lassen konnte. Wie auch immer: Ich bin der Meinung, dass ich mein Bestes gegeben habe, den Urlaub zu genießen. Und alles in allem war er recht gut und sein Geld wert. Die schönen Seiten kommen dann im nächsten Post, bleibt gespannt.

Tschau! :)

15. Mai 2016

Immer der Sonne nach!



Ist er nicht süß? Dieser kleine Kollege saß letztens draußen an unserer Balkontür und als ich ihn entdeckte, zückte ich schnell mein Handy. Ne ganze Zeit lang ruhte er sich dort aus, bis er weiterflog...

Nun, eigentlich habe ich nicht viel zu erzählen. Ich möchte euch nur darüber informieren, dass ich mich ab morgen Abend auf den Weg in den Süden mache. Mit einer Gruppe von neun weiteren Leuten verbringe ich eine Woche auf Ibiza - es ist eine Art "Abi-bestanden"-Urlaub. Besser vielleicht "Abi-durchgestanden"-Urlaub, denn mehr wissen wir ja noch nicht. Aber wir gehen nicht davon aus, dass einer von uns in die Nachprüfung muss. Wie auch immer, für mich ist es der erste richtige Urlaub. Mit meiner Familie war ich nie wirklich im Urlaub, dafür fehlt uns das Geld. Einzig 2010 waren mein Dad, meine Schwester und ich mal in Spanien, aber das wurde uns nur ermöglicht, weil mein Vater dort seine Danprüfung im Karate abgelegt hat und wir quasi mit der Karategruppe gereist sind. Es war toll und sowas wie Urlaub, aber diesmal wird es anders! Diesmal wird es ein richtiger Urlaub mit hoffentlich viel Erholung, Spaß und Sonnenbaden. Dabei versuche ich, mich nur auf mich und meine Entspannung zu konzentrieren und den Moment zu genießen. Ich muss nämlich zugeben, dass sich ab dem Zeitpunkt der Planung des Urlaubs im Januar bis jetzt so Einiges in der Gruppe zum Negativen verändert hat. Manche Gruppenmitglieder haben sich als totale Charakterschweine herausgestellt, mit denen ich jetzt nicht erneut freiwillig in den Urlaub fahren würde. Sie waren vielleicht mal so etwas wie Freunde, aber damit ist nun Schluss. Es ist so schlimm, dass ich mich unendlich auf den Moment freue, wo der Abiball vorbei ist und ich mir denken kann:"Gott sei Dank musst du diese ganzen Idioten nie wiedersehen!" Der Kontakt wird abbrechen und ich werde froh drum sein. Vielleicht erkennen das ja auch ein paar unter euch wieder: Wenn die Schule vorbei ist, zeigt sich eben, zu wem man eine richtige Freundschaft pflegt und zu wem nicht. Die Wege trennen sich in den meisten Fällen und man beginnt ein neues Leben, indem man umzieht, alleine wohnt, eine Ausbildung bzw. ein Studium beginnt, neue Menschen kennenlernt o.Ä.. Aufgrund dieser Situation habe ich wenig Lust auf den Großteil der Leute, mit denen ich reise und die Woche verbringen werde. Leider konnte man vorher nicht wissen, was noch alles in der Zwischenzeit bis zum Urlaubsantritt passiert. Nun ist es so, wie es ist und niemand kann es mehr ändern. Für mich ist nur wichtig, dass ich mir meinen ersten richtigen Urlaub nicht davon versauen lasse! Wenn die Leute mir auf den Sack gehen, dann entferne ich mich eben und mache das, worauf ich Lust habe. Ich will mich verdammt nochmal erholen und für ein paar Tage glücklich sein, das zerstört mir niemand! Ich brauche das!

Soweit dazu, nun kommen die daraus folgenden Konsequenzen: Bisher weiß ich noch nicht, wie es dort bezüglich Wlan und freiem Internetzugang aussieht und selbst wenn - ich habe Besseres zutun im Urlaub. Das bedeutet, dass ich mich wahrscheinlich bis einschließlich zum 24.5 nicht melden werde. Vielleicht kann ich danach aber mit schönen Fotos aus der Zeit dienen, denn meine Kamera wird auf jeden Fall mitgenommen! Wenn über die Woche genügend Bilder entstehen, kann ich eventuell sogar eine neue Fotoserie starten. Mal schauen.

Dementsprechend heißt es für mich ab morgen: Immer der Sonne nach! :)

11. Mai 2016

Enttäuschung...

Hallo!

Kleine Anmerkung vorab: Das Thema dieses Beitrages stammt aus der Auszeit, genauer gesagt von Ostern.

Denn über das Osterfest habe ich endlich wieder meine Mutter in NRW besucht! Ich war seit Pfingsten 2015 nicht mehr bei ihr zuhause und obwohl wir uns danach manchmal getroffen haben, war es mal an der Zeit, wieder ein paar Tage bei ihr zu verbringen. Trotz des Abistresses wollte ich mir das nicht nehmen lassen, schließlich ist sie meine Mum, die ich sehr lieb habe und natürlich auch vermisse! (Wenn du das hier liest, Mami, dann ein "Hallo" und einen Kuss an dich!) Ihr könnt euch eventuell ausmalen, dass sie nicht viel von meinem Alltag mitbekommt. Da sie gehörlos ist, beschränkt sich unsere Kommunikation auf WhatsApp und gelegentliches Skypen. Zudem ist sie eine sehr liebevolle Person, die sich schnell Sorgen macht. Gerade, wenn es um meine seelische Gesundheit und mein Skin Picking geht, ist sie immer sehr besorgt und hakt oft nach. Ich kann das ja durchaus nachvollziehen, denn welche Mutter sorgt sich nicht um ihr Kind? Allerdings führt das bei mir zu einem Problem, was ich euch nun schildern werde.

Kurz bevor ich zu ihr gefahren bin, war dieses Problem sehr präsent in meinem Kopf und hat mich ziemlich bedrückt. Ich habe zwar versucht, mir die Freude am Wiedersehen nicht zerstören zu lassen, aber es war wirklich schwer. Jedenfalls war meine Haut auch zu dem Zeitpunkt echt schlecht - mein Gesicht war übersät von Pickeln, roten Stellen und Pickelmalen und in meinem Dekolleté sah es nicht anders aus. Aufgrund dessen beschlich mich kurz vor und auch während der Hinreise die ganze Zeit ein großes Gefühlschaos (das besagte Problem) aus Scham, Reue, Versagen, Angst und vor allem Enttäuschung. Ich wusste, dass sie es sehen und bemerken wird. Ich wusste, dass sie mich höchstwahrscheinlich darauf ansprechen wird und wissen möchte, wieso meine Haut so schlimm aussieht. Und ich wusste auch, dass ich darauf eine Antwort geben muss. Doch beim Gedanken daran wurde mir klar, dass es mir das Herz zerbricht! Es zerbricht mich innerlich, ihr das zeigen zu müssen und damit quasi zuzugeben, dass ihre geliebte Tochter krank und häufig schwach ist. Ich möchte sie stolz, bestenfalls glücklich machen und eine vorzeigbare Tochter sein. Keinesfalls möchte ich sie damit belasten, dass ich große Probleme habe. Und eben weil sich meine Mutter so sehr um mich sorgt, gibt mir das noch mehr das Gefühl, sie zu enttäuschen. Eigentlich ist ja klar, dass ich mir meine Haut nicht absichtlich zerstöre und nicht viel für mein Verhalten kann, aber das ändert leider nichts. Auch der Fakt, dass meine Mutter mich immer lieben wird, hilft mir nicht. Darüber hinaus ist es unglaublich schwer, zu erklären, dass meine schlechte Haut nicht immer bedeutet, dass ich unausgesprochene Probleme mit mit herumtrage. Ich fürchte sowieso, dass das ganze Thema gerade für sie sehr schwer zu verstehen ist, obwohl sie ihr Bestes gibt. Es tut mir einfach nur so extrem leid, meine eigene Mum traurig zu machen... Sie mit etwas traurig zu machen, was für mich Alltag ist. Denn ich sehe mich jeden Tag im Spiegel, was möglicherweise dazu führt, dass mein Blick für das Ausmaß der Unreinheiten abstumpft. Dahingegen sieht sie mich nur sehr selten und behält vermutlich ein recht gutes Bild von mir in Erinnerung. Hoffentlich war es auch diesmal so...

6. Mai 2016

Vorher-Nachher - 3

Und da bin ich mal wieder!

Der heutige Post wird ein neuer Vorher-Nachher-Teil, den ich schon am 13.4 für euch fotografiert habe. Das eine Bild werdet ihr auch aus meinem "Ich bin wieder da!"-Post wiedererkennen.

Dieses Mal ist die geschminkte Version eine Art "No Make-Up"-Look, also ein seeeehr dezenter Look, der mit wenig Produkten und wenig Zeitaufwand hinkommt. Wie kürzlich erläutert, bin ich in den letzten Wochen die meiste Zeit ungeschminkt gewesen und das nicht nur aus Unlust zum Schminken, sondern auch, weil ich meine Haut mit Schminke nicht belasten wollte. Wenn ich jedoch arbeiten gehe, dann erscheine ich ungern komplett ohne Schminke. Erstens habe ich gewissermaßen frisch, freundlich/sympathisch und gepflegt auszusehen, weil ich ja mit Menschen arbeite und einen möglichst guten Eindruck hinterlassen sollte. Da finde ich meine ungeschminkte Seite schlicht zu müde aussehend und irgendwie nicht sympathisch genug. Zweitens ist die Zielgruppe unseres Theaters im Seniorenalter und so leid es mir tut, das zu sagen, aber: Das Verständnis von älteren Menschen hinsichtlich Akne, schlechter Haut usw. ist einfach ein ganz anderes. Ich verstecke mich nicht, das wisst ihr, aber ich vermeide damit lediglich unangenehme Situationen. Meine privaten Probleme gehören sowieso nicht dahin, ich bin dort nur eine Mitarbeiterin, wie alle anderen Mitarbeiter auch! Also habe ich mich für die Arbeit in letzter Zeit sehr dezent geschminkt, wenn ich nicht Zeit und Lust auf das volle Programm hatte. Benutzt habe ich BB-Cream, Puder, Augenbrauenpuder/-stift und eine fast leere Wimperntusche. Links seht ihr wie immer die Vorher-Version und rechts die Nachher-Version in Arbeitsbluse.



Schon cool, was so ein bisschen Kosmetik verändern kann, was? Damit wünsche ich euch ein schönes und sonniges Wochenende, bye! :)

2. Mai 2016

Die Öffentlichkeit als Therapie


Heute mal ein visueller Einstieg, der letztens unmittelbar nach einem Drückanfall entstand, wie unschwer zu erkennen ist. Wie in meinem letzten Post angekündigt (dafür hier klicken), geht es in den folgenden Zeilen um die Auszeit der letzten zwei Monate. Hat sie etwas gebracht? Wenn ja, was? Oder ging das Ganze völlig in die Hose? Am wichtigsten jedoch: Würde ich eine derartige Auszeit wiederholen?

Die Entscheidung für die Auszeit war eigentlich gar nicht so leicht, jedoch fehlte es mir insgesamt sehr an Motivation. Ich wusste, dass ich meinen Blog in der Zeit des Abiturstresses nicht so gut hätte führen können. Außerdem wollte ich mir so viel Zeit wie möglich geben, um zu lernen (oder das Lernen aufzuschieben, ne). Aus dem Grund habe ich mir überlegt, wie ich mir mehr Zeit verschaffen kann. Folge davon: Mein Blog musste leider herhalten und auch mein Nebenjob - ich habe im April nur fünf Mal gearbeitet, sonst sind es um die zehn Mal. Damit wollte ich schlicht und einfach mein Stresslevel senken bzw. nicht unnötig anheben, da er ja sowieso schon hoch war. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich meine Antwort aufteilen muss: Schulisch und privat. Schulisch gesehen hat mein Vorhaben eigentlich ganz gut geklappt, würde ich sagen. Wenn ich mehr gearbeitet oder mir die Zeit hier mit dem Blog vertrieben hätte, wäre wesentlich mehr Zeit flöten gegangen, was mich extrem unter Druck gesetzt hätte. Nicht, dass ich nicht eh schon unter Druck stand, aber ihr wisst, was ich meine. Was allein das Lernen betrifft, habe ich also mein Bestes getan und versucht, mir selbst die günstigsten Voraussetzungen zu schaffen.

Privat sieht das jedoch ganz anders aus... Mir hat der Blog sehr gefehlt, denn mit der Auszeit hab ich mir meine immer währende Zuflucht genommen. Ihr müsst wissen: Auch, wenn ich immer das Gegenteil rate, bin ich sehr schlecht darin, mit anderen Menschen über mein Inneres zu sprechen. Ich tue das nur sehr selten und auch ziemlich reserviert. Dementsprechend ist mein Blog meine einzige, beständige Möglichkeit gewesen, meine Gefühle, Gedanken, Probleme etc. auszudrücken und mitzuteilen. Völlig egal, wer es liest - irgendjemand da draußen hat es immer gelesen. Wobei es mir nicht nur darum ging, ich musste es bloß loswerden. Mein Blog ist metaphorisch gesehen wie eine Art "Mülldeponie" für meinen emotionalen Ballast, wenn ihr versteht. Mülldeponie ist dabei ein viel zu negatives Wort, aber hier konnte ich eben immer alles loswerden, wenn ich es selbst nicht mehr ertragen konnte. Ich fühlte mich jedes Mal befreit, wenn ich meine wirren Gedanken hier niedergeschrieben habe. Somit fungierte mein Blog gleichzeitig als "Mülldeponie" und auch als eine Art der Therapie für mich. Der Blog war immer mein Weg, mich selbst zu "therapieren" und gleichzeitig natürlich anderen Betroffenen zu helfen. Wie es der Titel schon sagt: Die Öffentlichkeit als Therapie. Mein Blog ist natürlich viel mehr als das, aber ein Teil besteht einfach aus einem privaten Tagebuch von mir. Eine persönliche Sammlung aus Bruchstücken meiner Gefühlswelt. In der Auszeit habe ich mir diesen Ort bzw. diese Therapie weggenommen und war plötzlich wie gefangen. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr ausdrücken, habe alles in mich gefressen und häufig geweint, weil ich nicht mehr weiter wusste. Das hat mich seelisch extrem belastet und das Lernen natürlich noch viel schwerer gemacht. Manchmal habe ich stattdessen in mein privates, kleines Tagebuch geschrieben, aber es ist nicht das Gleiche. Ich habe mich danach nicht befreiter gefühlt als vorher. Dementsprechend habe ich ziemlich häufig an meinen Blog gedacht und wie schön es wäre, dort mal wieder meine Gefühle und Gedanken loszuwerden. Komplett blankziehen werde ich selbstverständlich auch hier nicht, denn ein gewisser Teil bleibt immer ungesagt. Vieles, was mich belastet, gehört auch gar nicht hierher, weswegen ich es nicht erwähne. So im Großen und Ganzen kann ich euch aber sagen: Mir geht es seit etwas mehr als zwei Monaten psychisch nicht gut. Nein, mir geht es sogar recht beschissen. Ich bin dauerhaft down, total empfindlich, weine schnell, bin häufig traurig und einsam und lasse all das an meiner Haut aus, was rückwirkend wieder Einfluss auf meine seelische Verfassung hat. Seit vielen Wochen sehe ich nichts Positives mehr und warte nur noch darauf, endlich unten anzukommen. Aber ich komme nicht an, stattdessen falle ich von Tag zu Tag tiefer in dieses dunkle Loch... Solange ich falle, kann es doch auch nicht wieder bergauf gehen! Verdammt, ich will die Hoffnung an das Licht am Ende des Tunnels nicht aufgeben, ich will's nicht! Es werden wieder bessere Zeiten kommen, die Frage ist nur "Wann?". Wann komme ich aus diesem endlosen Teufelskreis wieder heraus? Ich habe ihn so satt, wirklich. Wird es reichen, dass das Abi bald vorbei ist oder wird es mir dann immernoch genauso gehen wie jetzt? Hilft es mir, dass ich meine Öffentlichkeitstherapie wieder habe? Wenn ich nämlich die Gründe für meine momentane Tiefphase benennen sollte, dann würde ich sagen, dass die Auszeit ein Grund dafür ist/war. Sich in der derart schlechten Verfassung auch noch den Ort der freien Gefühlsentladung zu nehmen, war keine gute Idee von mir. Im Nachhinein weiß ich das jetzt.

Gegen Ende beantworte ich abschließend noch kurz die Frage, ob ich die Auszeit wiederholen würde. Nein, würde ich nicht! Es kann sicherlich mal vorkommen, dass ich unkreative Phasen habe oder mein Zeitplan regelmäßiges Posten nicht zulässt, aber eine Auszeit wie diese wird es garantiert nicht mehr geben! Ich brauche meinen Blog und die Möglichkeit, bei Bedarf hierherzukommen.

Um nochmal ganz kurz auf meine Haut zurückzukommen: Die ist, wie bereits angedeutet, seit vielen Wochen auf dem gleichen schlechten Niveau. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber so schlecht wie jetzt war sie vielleicht noch nie. Ich drücke nicht mehr nur, nein! Nach jedem Duschen kratze ich mir bewusst und unbewusst die ganzen Krusten ab, sodass nichts verheilen kann, im Gegenteil. Die Wunden werden immer tiefer und immer schlimmer... Ich versuche vergebens, etwas dagegen zu unternehmen. Damit auch ihr einen kleinen Eindruck von meiner Haut bekommen könnt, hab ich einerseits das Foto oben hier eingefügt und werde andererseits noch welche vom gleichen Tag (27.4) anhängen. Ich hatte kurz vor den Aufnahmen einen heftigen Drückanfall, der sich wie immer in roten Schwellungen äußerte:




Das ist es für heute gewesen. Bis bald und gute Nacht!