26. November 2015

Ich erinnerte mich...

Als ich mich heute Morgen für die Schule schminkte und mein Blick kurz auf die Wunden an meinem Hals und in meinem Dekolleté fiel, kam plötzlich eine Erinnerung hoch. Zwei metaphorische Hände rissen mich aus dem Nichts unsanft in die Vergangenheit. Genauer gesagt rissen sie mich in die Zeit, wo ich mich und meine Haut noch um jeden Preis versteckte. Wo ich mein Outfit jeden Tag genaustens geplant habe, um alles zu verdecken. Wo ich mich jeden Tag für die noch so kleine Erledigung geschminkt habe...
Ich musste daran denken, wie ich mir damals nicht nur die Pickel im Gesicht überschminkte, sondern auch die am Hals und im Dekolleté. Obwohl ich sowieso meistens etwas drüber trug, konnte ich den Gedanken nicht ertragen, dass irgendjemand etwas von den Pickeln und Narben sehen könnte. Also mussten tagtäglich 10-15 Minuten mehr eingeplant werden, um auch diese Stellen so gut wie möglich abzudecken. Ganz ehrlich? Heute komme ich mir bei dieser Erinnerung total blöd vor. Ich habe mich zu der Zeit einzig und allein von meiner Angst, meinem Scham und meiner Unsicherheit lenken lassen. Und diese Gefühle lenkten mich dazu, vor mir selbst und vor der Realität wegzurennen. Ich rannte und rannte und rannte... Dabei war es unmöglich, mir selbst zu entfliehen...

Ich bin froh, dass es heute anders ist. Dass ich mich heute mit all meinen Fehlern zeigen kann. Dass ich nicht mehr wegrennen muss. Das ist ein schönes Gefühl!

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