30. Juli 2015

Wenige Worte

Hi, da bin ich auch schon wieder! Schön, dass es in letzter Zeit so gut klappt mit dem regelmäßigen Schreiben von Posts.

Bei meinem Ferienjob ist heute etwas passiert, was mich auf die Idee dieses Posts gebracht hat. Undzwar bin ich dort nicht alleine, wir sind eine Gruppe von mehreren Schülern, die sich alle mehr oder weniger gut kennen. Gesehen habe ich jeden Einzelnen schon mal, mit der ein oder anderen Person hatte/habe ich auch einen Kurs zusammen und das eine Mädchen ist eine gute Freundin von mir. Also würde ich den Rest als flüchtige Bekannte bezeichnen, die sich untereinander und mit mir während ihrer langweiligen Arbeit ganz locker und nett unterhalten und auch relativ gut verstehen.

Soweit, sogut. Was ist nun heute für ein besonderes Ereignis geschehen? Ich will euch gar nicht lange auf die Folter spannen und wahrscheinlich könnt ihr euch schon denken, dass es einen Zusammenhang mit dem Skin Picking gibt, wenn ich die Situation in einen Post einbaue... Ich habe der Gruppe von meinem Skin Picking erzählt; d.h. fast fremde Menschen, die quasi keine Beziehung zu mir haben, haben etwas sehr Großes und Intimes von mir erfahren.

Doch fangen wir von vorne an. Auf das Thema sind wir durch meine Freundin gekommen, die mich in Anwesenheit der Gruppe etwas zu RTL und dem TV-Beitrag gefragt hat. Die Anderen haben es mitbekommen und so entwickelte sich darauf folgend ein Gespräch. Als dann gefragt wurde, wovon der TV-Beitrag handelt, wurde es ernster und mir wurde klar, dass ich jeden Moment die Dermatillomanie erwähnen werde. Erst habe ich generell gesagt, dass der TV-Beitrag von einer psychischen Erkrankung handelt, an der ich leide und die in Deutschland zu unbekannt ist, woran der Beitrag hoffentlich etwas ändern wird. Nicht viel später kam die Frage auf, was das denn für eine psychische Erkrankung ist. Andere Menschen würden sich an der Stelle vielleicht fragen, ob sie ausweichen und nichts erzählen würden. Doch für mich persönlich wäre es falsch gewesen, dort einfach abzubrechen und dicht zu machen. Ich gehe offen damit um und möchte mich nicht vor der Wahrheit verschließen, also warum sollte ich es verschweigen? Außerdem wäre das mit ziemlicher Sicherheit komisch angekommen. Also habe ich versucht, das Skin Picking extrem verkürzt in wenigen Worten zu erklären. Und dabei habe ich gemerkt: Das ist gar nicht so einfach! Wie soll man solch ein unglaublich komplexes Thema, was sehr eng mit Gefühlen verbunden ist, in ein, zwei Sätzen erläutern? Wie? In meinem Augen ist das nahezu unmöglich, ihr seht ja, wie viel ich auf meinem Blog bisher dazu geschrieben habe und es ist noch lange nicht alles gesagt! Doch ich habe mein Bestes versucht und hoffe, dass es verständlich war. Während meiner Erzählung war ich aber nicht vollkommen entspannt und so locker, als würde ich über das Wetter reden, nein. Das kann ich noch nicht. Stattdessen war ich angespannt und meine Stimme war recht zittrig, obwohl ich versucht habe, mich zu beruhigen. Das war verstärkt in den Momenten der Fall, wo ich meine eigenen Narben erwähnt habe. Letzendlich ging alles gut und keiner hat einen abfälligen Kommentar gebracht, sie wirkten viel eher interessiert und überrascht. Vielleicht waren sie auch ein wenig überfordert, so ist jedenfalls mein Eindruck im Nachhinein.

Zusammenfassend habe ich über den Tag erneut die Erkenntnis erlangt, dass es wichtig ist, darüber zu sprechen! Natürlich muss man nicht jedem Fremden seine intimsten Geschichten erzählen und komplett auspacken, das ist klar. Jedoch habe ich gemerkt, dass Situationen wie diese wie eine Art "Prüfung" für mich sind. Ich kann mich selbst beobachten, wie ich damit umgehe, wenn ich völlig Unwissenden meine psychische Erkrankung erkläre. Selbstverständlich sind auch die Reaktionen Anderer interessant, doch die Hauptsache für mich ist, dass ich mit jeder Person, die neu davon erfährt, an Erfahrung gewinne und daran wachse. Als der Arbeitstag vorbei war meinte meine Freundin zu mir:"Ich fand's toll, wie du über dein Skin Picking geredet hast!" und diese Aussage bestätigt mich. Am Ende des Tages bereue ich nichts und fühle mich auch gut damit. Es war richtig so.

28. Juli 2015

Neuer Versuch

Ein freundliches Hallo an meine Leser und auch an die Neuzugänge! :)

Ich bin wie immer ehrlich: Heute habe ich wieder an meiner Haut gedrückt. Es war morgens vor der Arbeit, als ich fälschlicherweise das Licht am Alibert im Bad angemacht habe und so nach einer kurzen Betrachtung nicht widerstehen konnte... Es gab aber auch etwas zum "Bearbeiten", momentan gibt es da nämlich einen störenden Pickel auf meiner Stirn. Ansonsten scheint meine Haut vom Zustand her genauso zu sein wie auf meinen letzten Fotos, was sich hoffentlich nicht großartig ändert, denn jetzt während des Ferienjobs schminke ich mich wieder ganz leicht.
Nach 8 Tagen ist der erste Versuch, meinen Rekord von 16 Tagen zu überbieten, also gescheitert. Tja, was soll man machen... Ändern kann ich es jetzt nicht und ich bin es ehrlich gesagt auch satt, deswegen enttäuscht, traurig oder wütend zu sein. Ich nehme es so hin, wie es passiert ist und hake es ab. Viel lieber möchte ich meine Energie in einen neuen Versuch stecken, denn dort wird sie gebraucht. Ich wurde zu Boden geworfen, ja, aber ich stehe wieder auf und laufe weiter! Und wenn ich wieder zu Boden geworfen werde, stehe ich selbstverständlich wieder auf! Wieder und wieder.

Und um erneutes Skin Picking zu verhindern, werde ich heute Abend während meiner Abendroutine im Badezimmer das hier verwenden:



Luftpolsterfolie!

Während ich nämlich bei meinem Ferienjob war, kam ein lange erwartetes Paket bei mir zuhause an, dessen Artikel in diesem kleinen, quadratischen Stück Luftpolsterfolie eingewickelt war. Da ich vor langer, langer Zeit schonmal einen Post darüber verfasst habe (hier klicken) und es dringenden Anlass zur Beschäftigung meiner Hände heute Abend gibt, dachte ich sofort:"Das passt ja super!" Ich muss dringend sehen, wo ich mehr Folie aufeinmal herbekommen könnte, habt ihr da eine Idee oder einen Tipp? Dann könnte ich nämlich auch mein Versprechen aus meinem verlinkten Post wahr machen und ausführlicher über die "Luftpolsterfolientherapie" berichten... Ist mehr als überfällig, würde ich sagen.

Ansonsten ist mir letztens noch eingefallen, dass ich euch um etwas bitten möchte: Wenn ihr Ideen/Vorschläge für Posts zu einem konkreten Thema habt oder einfach hören wollt, wie ich über Thema xy rede bzw. schreibe, dann dürft ihr mir das natürlich sehr gerne mitteilen! Ich möchte nicht stur mein eigenes Ding durchziehen, sondern euch und eure Ideen miteinbeziehen. Daher wäre es schön, wenn ihr mir etwas vorschlagt, dann schaue ich, was ich daraus machen kann. Deal!?

Ich bin gespannt! Bis die Tage.

26. Juli 2015

Motivation gesucht? - 4

Einen schönen Sonntagabend wünsche ich euch!

Motivation... Sie kommt und geht, ist vollkommen unbeständig. Sie kann ganz plötzlich und unerwartet kommen, aber auch genauso plötzlich wieder schwinden. In meinen Augen kann man immer Motivation gebrauchen und das gerade dann, wenn man da sitzt und kann sich schlicht und einfach nicht motivieren kann, egal, was man versucht... Was liegt in solchen Situationen am nächsten bzw. was kann man dann gut machen? Richtig: Im Internet surfen und Gleichgesinnte suchen, von dessen Erfahrungen man lesen kann. Wenn man quasi aus erster Hand von einer Person liest, die das selbe Problem hat, fühlt man sich plötzlich gar nicht mehr so allein und zum ersten Mal richtig verstanden, was ungemein stärken kann! Das ist besonders dann hilfreich, wenn man in seinem privaten Umfeld niemanden kennt, der ähnliche Probleme hat. Doch manchmal ist die Suche im Internet gar nicht so einfach wie gedacht und man findet nicht, was man sucht. Deswegen hoffe ich, euch mit meinen heutigen Blogempfehlungen bei der Suche ein wenig unter die Arme greifen zu können. Je mehr man weiß und je mehr man seinen Horizont erweitert, desto besser!

Die ersten beiden Blogs, die ich euch nun zeigen möchte, sind - ebenso wie meiner auch - über Skin Picking. Man glaubt es nicht, aber trotz des gleichen Themenbereiches finde ich, dass sich diese beiden Blogs stark von meinem unterscheiden und gerade das ist doch toll, oder nicht!? Verschiedene Sichtweisen und Erfahrungen mitzubekommen, kann nie verkehrt sein. Vielleicht könnt ihr euch auch besser mit einem der beiden Blogs identifizieren und fühlt euch dort mehr verstanden. Jeder Mensch ist unterschiedlich und ich will nicht ausschließen, dass es Leute gibt, die mein Gerede nicht erreicht. Beide Blogs stehen zwar erst ganz am Anfang, aber dennoch ist ein Vorbeischauen meiner Meinung nach unverzichtbar! Wenn sie euch ansprechen, markiert sie als Lesezeichen/Favourit und verfolgt sie weiter (ich bin übrigens auch Follower beider Blogs). Wer weiß, vielleicht sagt ihr irgendwann selbst "Ich möchte über mein Leben mit der Dermatillomanie bloggen!". Ich wäre sehr erfreut darüber, wenn die Anzahl der Blogs über Skin Picking steigen würde - es hilft jedem Einzelnen von uns!

Nr. 1: http://hilfe-bei-skinpicking.blogspot.de/
Nr. 2: http://in-emmas-haut.blogspot.de/

Zu guter Letzt möchte ich den Blog einer lieben Freundin von mir vorstellen. Gleich zu Anfang sollte ich sagen, dass sie nicht von Skin Picking betroffen ist und ihr Blog auch nichts damit zutun hat. Doch das sollte euch jetzt nicht abschrecken, denn es hat durchaus einen Sinn, warum ich ihren Blog hier ebenso erwähnen möchte wie die anderen beiden Blogs. Der Name ihres Blogs greift ein Thema auf, welches in direktem Zusammenhang mit Skin Picking steht und welches ich u.A. hier auch behandelt habe. "Perfektion ist langweilig" heißt ihr Blog und sie schreibt genau darüber: Dass sie nicht perfekt ist, es aber eigentlich auch gar nicht sein möchte. Das ist nicht so einfach, wie es klingen mag, denn sie leidet an mehreren psychischen Problemen bzw. Störungen, die ihr das Leben nicht einfach gemacht haben. Doch sie ist dabei, große Fortschritte zu machen und sich wieder in ein glückliches, fröhliches Leben zu kämpfen und dieser Kampf ist das Hauptthema ihres Blogs. Natürlich möchte sie dabei am liebsten auch andere Betroffene erreichen und ihnen durch ihre eigenen Erfahrungen vielleicht sogar helfen. Ich schätze sie als Person und finde ihren Schreibstil, sowie ihre Art, das Thema rüberzubringen, ganz wundervoll. Auch sie ist noch am Anfang ihrer "Bloggerkarriere", hat aber noch Unmengen zu erzählen. Schaut einfach mal vorbei und lasst es auf euch wirken!

http://perfektion-ist-langweilig.blogspot.de/


Ich hoffe, dass euch diese kleinen Empfehlungen etwas gebracht haben und ihr damit etwas anfangen könnt. Wenn ihr selbst noch andere hilfreiche Seiten kennt, dann wäre ich sehr erfreut darüber, wenn ihr mir diese mithilfe eines Kommentars verraten würdet. :) Ich bin diesbezüglich stets neugierig und wissbegierig.

So, jetzt werde ich mich aber auch schon zu Bett begeben. Morgen ist mein erster Arbeitstag in meinem Ferienjob und es geht bereits um 8 Uhr morgens los. Ich weiß nicht, inwiefern mich das Ganze beanspruchen und wieviel Zeit mir zum Bloggen bleiben wird, aber ich gebe mein Bestes. Wird schon laufen! Schlaft gut, ihr Lieben.

24. Juli 2015

4 Tage

Ihr habt es sicher schon erraten können: Gestern Abend habe ich den vierten Tag ohne Skin Picking geschafft, heute läuft der fünfte Tag. Ich kann gar nicht so viel sagen, denn diesbezüglich geht es mir schlicht und ergreifend gut. Ich war heute auch mal wieder ungeschminkt in der Öffentlichkeit unterwegs, undzwar kurz in einem Einkaufscenter. Was das angeht, kann ich mich auch nur wiederholen: Ich fühle mich frei und im Reinen mit mir selbst. Mit dieser offeneren, lockereren Einstellung zu seinem ungeschminkten Ich lässt es sich viel leichter durch's Leben laufen, sag ich euch!

Mein Dad und ich werden gleich noch spontan in einen Irish Pub gehen und ein kleines Bierchen trinken...einfach die freie Zeit genießen und etwas chillen. Deswegen verabschiede ich mich auch schon von euch, bis demnächst. :)

22. Juli 2015

Eindrücke meiner Haut - 8

Ich heiße jetzt einmal alle Schüler und Schülerinnen aus Niedersachsen und Bremen herzlich willkommen! Herzlich willkommen in den Sommerferien 2015! :) Ab jetzt könnt ihr euch erholen und entspannen, ist das nicht schön? Auch von mir ist heute eine große Last abgefallen, als ich endlich mein Zeugnis in den Händen hielt und durch den Eingang der Schule nach draußen marschierte. Nach draußen in die Ferien, in die 6-wöchige Freiheit!

Doch darüber hinaus gibt es noch eine positive Nachricht: Ich habe bisher 2 Tage lang nicht an meiner Haut gedrückt. Heute läuft der dritte Tag und den werde ich rumkriegen, wenn nichts dazwischen kommt. Meine Haut ist mal wieder fleißig am heilen, sie sieht im Moment echt nicht schlecht aus. Das sagte auch meine Oma, als sie mich zu meiner Kosmetikerin fuhr, bei der ich heute einen Termin hatte. Es war erstmal der letzte Termin für mich, denn ich habe mir Folgendes gedacht: Ich möchte die bisherigen Behandlungen als eine Art Hilfe ansehen, die ich auch gebraucht habe. Es war eine gute Erfahrung und auf jeden Fall jeden Euro wert! Doch ich möchte den Sommer jetzt "auf eigenen Beinen" stehen und es alleine schaffen. Einfach mal schauen, wie sich meine Haut ohne die monatliche Behandlung verhält. Noch habe ich ja ein Cremepröbchen und eine Packung mit einer Gesichtsmaske von ihr, also kann ich Teile der Behandlung zuhause fortsetzen. Wenn es Herbst wird und ich merke, dass ich meine Kosmetikerin wieder kontaktieren sollte, werde ich das tun. Aber bis dahin möchte ich selbstständig an mir und meiner Haut arbeiten.
Genau das sagte ich zu der netten Frau und verabschiedete mich damit für's Erste von ihr.

Und weil ich ansonsten heute ein wenig Zeit hatte, habe ich mal wieder Fotos von meiner Haut gemacht. Vielleicht werdet ihr die zwei freien Tage bereits anhand des Hautzustandes erkennen können... Wenn ihr Anmerkungen - egal, welcher Art - habt, dann gerne her damit!







Ich wünsche euch einen schönen Ferienanfang und einen tollen Urlaub, wenn ihr wegfahrt!

19. Juli 2015

Zuversicht


Mit diesem Post möchte ich euch darüber informieren, wie ich in mein Ferienvorhaben gestartet bin. Positiv ist, dass ich wirklich von Anfang an mit vollem "Körpereinsatz" dabei war. Gleich gestern Morgen habe ich es geschafft, das Licht am Alibert bei uns im Bad auszulassen und so keine Sekunde Skin Picking betrieben zu haben! Auch den Rest des Tages habe ich nicht einmal gedrückt - bis gestern Abend. Da konnte ich nicht widerstehen und habe ein bisschen was gemacht... Allerdings ist wichtig zu erwähnen, dass ich mich unter Kontrolle hatte! Es war einer dieser seltenen Momente, in denen ich mir völlig bewusst war, was ich tue. Einer der Momente, in denen die warnenden Stimmen in meinem Kopf ganz laut und nah waren. Ich habe es also geschafft, wieder aufzuhören, ohne in den Trancezustand gefallen zu sein. Selbst das ist für mich eine Art Erfolg, müsst ihr wissen. Aus dem Grund war ich dann gestern auch nicht großartig traurig, sondern genauso gestimmt wie vorher auch. Heute Morgen habe ich es dann wieder lassen können, erneut ein Grund zur Freude. Über den bisherigen Tag verteilt habe ich hier und da ganz kurz geskinpickt, aber bereits nach wenigen Sekunden aufhören können. Wahnsinn, wie sehr ich das im Moment unter Kontrolle habe. Natürlich nehme ich mir für den heutigen Abend bzw. die heutige Abendroutine vor, meine Haut in Ruhe zu lassen. Mal sehen, wie es läuft.

Zusammenfassend sehe ich das als guten Start an, obwohl es nicht perfekt gelaufen ist. So habe ich eben die Möglichkeit, mich noch zu steigern und meine bisherigen Erfolge zu überbieten, was ja auch ein schönes Gefühl ist. In Anbetracht der zukünftigen Wochen bin ich immernoch sehr zuversichtlich und optimistisch. Was Anderes wäre doch auch völlig unangebracht, oder nicht? Sich ein Vorhaben zu setzen und dann nicht mit dem Gedanken an Erfolg an die Sache ranzugehen wäre in meinen Augen falsch. Ich bin der Meinung, dass man nach Möglichkeit immer positiv denken sollte, egal, wie schwer das sein mag! Nur dann kann man es auch zu etwas bringen. Außerdem habe ich ehrlich gesagt auch immer die Möglichkeit einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung im Hinterkopf... Das heißt: Ich hätte im Falle von pessimistischen Gedanken dauernd Angst, dass am Ende auch kein Erfolg eintreten wird, weil ich ja eh nicht dran geglaubt habe. Übertragen auf den Optimismus denke ich mir also: Wenn ich daran glaube, dann wird das schon! Und wenn ich daran glaube, meinen Rekord zu überbieten, dann werde ich das auch schaffen! Tschakka!

17. Juli 2015

Bald geschafft!

Hey ihr!

Der Countdown bis zu den Ferien läuft, denn Mittwoch gibt es Zeugnisse und dann heißt es: 6 Wochen keine Schule, juhu! :) Doch für mich sind es nicht unbedingt 6 Wochen Erholung, denn ich habe Einiges zu erledigen; u.A. habe ich in den ersten zwei Wochen einen Ferienjob, werde wahrscheinlich schon Bewerbungen für's Studium schreiben und außerdem muss ich ein Bild mit Acrylfarbe für Kunst fertigstellen. Dabei werde ich mir extrem viel Mühe geben und daher weiß ich, dass das eine zeitaufwendige Arbeit sein wird. Ansonsten stehen noch ein paar Kleinigkeiten an wie kurze Ausflüge oder Treffen mit meiner Familie oder meinen Freunden/Bekannten. Und darüber hinaus nicht zu vergessen: Mein 18. Geburtstag. Eigentlich mache ich mir nicht viel aus Geburtstagen und auch der 18. Geburtstag ist für mich einer wie jeder andere, aber nunja... Man wird eben volljährig, wodurch sich ein paar Dinge ändern werden und es ist ja auch fast schon Tradition, so ein Ereignis zu feiern. Allerdings wird es bei mir keine riesige Feier mit hunderten von Leuten geben, ich werde nur ganz klein in gemütlicher Runde eine Grillparty in unserem Garten veranstalten, da ich es verpennt habe, mir eine Räumlichkeit zu mieten. Aber Schwamm drüber, draußen ist es bei schönem Wetter eh angenehmer!

Anlässlich der bald anstehenden Ferien bin ich jedenfalls ziemlich positiv gestimmt. Mein Leben läuft im Moment zwar nicht reibungslos, aber ich bin trotzdem in der Lage, gut gelaunt zu sein und das zu genießen. Dazu trägt zu großen Teilen meine Haut bei, denn die ist im Moment in einem relativ guten Zustand und ich bin zuversichtlich, weiter an mir und ihr zu arbeiten. Ich werde garantiert nicht auf die Idee kommen, mich auf meinen Erfolgen auszuruhen, das wäre ein großer Fehler. Immer weiter, immer weiter, niemals aufgeben! Das ist so ein bisschen mein Motto, was ich unbewusst verfolge und ich muss sagen: Momentan fühle ich mich stark und krafterfüllt und hundertprozentig bereit dazu, weiter zu kämpfen. Ich glaube an mich und daran, dass ich es schaffen kann, mich noch viel weiter von der Dermatillomanie zu entfernen! Ich glaube an meinen Willen und an meine Kraft. Wie ich das so schreibe, kommt mir mein Highscore in den Sinn und der Wunsch, ihn zu brechen... Für die Neueinsteiger unter euch: 16 Tage ohne Skin Picking sind mein Rekord und ich brenne förmlich darauf, einen neuen Rekord aufzustellen. Wisst ihr was? Das wird mein Vorhaben für die Sommerferien! 6 Wochen Zeit einen neuen Rekord aufzustellen und an dieser Aufgabe zu wachsen. Und weil ich mal nicht so sein will, sage ich einfach: Ab jetzt. Ob und wie ich mich danach für einen Erfolg dieses Vorhabens "belohnen" werde, entscheide ich spontan.






Diese Fotos sind am Samstag den 11.7 entstanden, als meine Schwester (auf den letzten beiden Fotos links zu sehen) ihre Abschlussfeier hatte. Da es ein recht netter Abend mit gutem Essen war, dachte ich, dass ich euch die Fotos zeige. Außerdem habe ich mich passend zum Anlass schick gemacht und dementsprechend auch wohl gefühlt. Es ist so schön, sich in seinem Körper wohlfühlen zu können! Für mein 14- oder 15-jähriges Ich war das unvorstellbar... Doch dazu werde ich in nächster Zeit einen eigenen Beitrag erstellen.

Jetzt werde ich mir erstmal eine kleine Schüssel Eis gönnen und die schwüle Hitze von unserer Wohnung aus genießen. Bis bald!

13. Juli 2015

Sehenswert hoch 100!

Heute möchte ich euch aus aktuellem Anlass ein mehr als sehenswertes Video vorstellen und euch meine Gedanken darüber erzählen. Es heißt "You look disgusting" und ihr findet es unter diesem Link:

https://m.youtube.com/watch?v=WWTRwj9t-vU

Zu sehen ist eine junge Frau mit Akne, die mit diesem Video echte Kommentare zu ihrem geschminkten und ungeschminkten Ich aus den sozialen Netzwerken verarbeitet.
Mir ist das Video vor ein paar Tagen durch eine gute Freundin in die Hände gelangt und meine Reaktion beim ersten Mal Ansehen waren Tränen. Tränen des Mitgefühls, der Erinnerung und des Verständnisses. Dieses Video sprudelt förmlich vor Wahrheit und Echtheit. Es ist unglaublich, wie respektlos Menschen sein können und wie wenig Verständnis sie für etwas aufbringen können, wovon sie nicht einmal die geringste Ahnung haben! Die schlimmsten Kommentare kommen mit Sicherheit von Personen, die nicht einen Pickel in ihrem Leben hatten und meinen, dass Hautpflege und Hygiene in direktem Zusammenhang mit Pickeln bzw. Akne stehen, was natürlich völliger Schwachsinn ist! In den allermeisten Fällen kann eine von Akne betroffene Person überhaupt nichts dafür. Wer hätte nicht gerne reine Haut? Aber manchmal ist es eben nicht so leicht!

Jedenfalls berührt mich dieses Video sehr tief, da es mich an meine Vergangenheit erinnert. Ich habe auch unzählige gemeine und beleidigende Kommentare zu meiner Haut bzw. zu meiner Schminke hören müssen (allerdings nicht im Social Network, sondern in Realität - face to face) und kann mich daher nur zu gut in ihre Lage hineinversetzen. Es verletzt sehr und man hat damit zu kämpfen, sich selbst zu akzeptieren und den Kommentaren Anderer keinen Glauben zu schenken. Außerdem habe ich persönlich das Gefühl, dass Pickel in der heutigen Zeit immer noch ein Zeichen für mangelnde Hygiene oder Ungepflegtheit sind, wobei auch das extrem von der Wahrheit abweicht. Aus diesem Grund gibt es dann Vorurteile und so ist der Grad zwischen stillen Vorurteilen und direkten Beleidigungen ziemlich schmal. Man sollte daran arbeiten, dies zu ändern und ich finde es daher wundervoll, dass diese junge Frau so stark ist und ein so großes Zeichen setzt, was bei jedem Betrachter Spuren hinterlässt oder es zumindest sollte.

Zu guter Letzt habe ich eine kleine Bitte an euch: Seht dieses Video nicht nur an, verbreitet es! Zeigt es Freunden und Bekannten! Helft dabei, Vorurteile über Akne zu verringern!

10. Juli 2015

Besuch in Köln

Halli hallo, Freunde der Nacht.

In den folgenden Minuten mache ich meine Ankündigung von letztens wahr und ihr werdet endlich etwas über meinen Köln-Aufenthalt anlässlich des Drehs für einen TV-Beitrag über Skin Picking lesen. Ich werde mich hauptsächlich auf den Hergang zu dieser großen Aktion und auf meine Gefühle dazu beziehen und weniger etwas zum Ablauf des Drehtages an sich sagen. Am Ende zeige ich euch noch ein paar Fotos, doch ihr kennt es ja: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Fangen wir also bei 0 an: Die Idee war nicht neu, die Entscheidung fiel nicht erst kürzlich. Ich hatte nämlich schon vor einigen Monaten Kontakt mit einer anderen Produktionsfirma, jedoch wurde daraus dann leider nichts. Schon dort hatte ich mich also sehr mit der Vorstellung angefreundet, meine Geschichte im Fernsehen zu erzählen und endlich etwas bewegen zu können. Dann kam es relativ überraschend dazu, dass ich von einer Mitarbeiterin der jetzigen Produktionsfirma per E-Mail kontaktiert wurde, woraufhin sich ein paar Telefonate ergaben, in denen ich ihr detaillierter über das Skin Picking und meine Erfahrungen erzählte. Die Mitarbeiterin schien so zuversichtlich, dass ich ebenfalls mit einer Menge Optimismus bei der Sache war.

Als das Vorhaben immer realistischer wurde, kam natürlich die Frage auf, wann und wie gedreht wird. Eigentlich wäre es eher üblich, dass mich das Drehteam bei mir zuhause besucht hätte, doch ich werde euch nun erklären, wieso das nicht der Fall gewesen ist.
Vielleicht wisst ihr bereits, dass in Köln die (noch) einzige Selbsthilfegruppe für Skin Picking stationiert ist. Da ich schon seit Längerem in Kontakt mit Frau Bäumer - der Leiterin der Selbsthilfegruppe und Betreiberin der Seite www.skin-picking.de - stehe, wollte ich die Selbsthilfegruppe sowieso unbedingt mal besuchen. Eigentlich war (und ist auch immernoch) geplant, dass ich beim Treffen am 19.10.15 mit dabei sein werde, wie ihr auch auf dem Blog von Frau Bäumer lesen könnt (dafür einmal hier klicken). Doch zufälligerweise hat es sich einrichten können, den Dreh mit einem Treffen der Selbsthilfegruppe zu verbinden, sodass auch die Selbsthilfegruppe und mein Besuch dort Teil des TV-Beitrags werden. Aus dem Grund bin ich also nach Köln gefahren. Und wieso nun dieses Datum? Das kam eigentlich sehr spontan und war auch extrem kurzfristig, aber es hat zeitlich sehr gut gepasst und daher haben wir alle die Chance wahrgenommen. Gott sei Dank hat es geklappt, kann ich nur sagen!

Eventuell fragt ihr euch, wie es mir erging, seit ich klipp und klar wusste, dass ich nach Köln fahren werde, um dort einen TV-Beitrag zu drehen, den tausende Menschen später sehen können... Nunja, eigentlich kann ich dazu nicht viel sagen. Ich hatte weder Angst, noch Sorge und auch die große Aufregung kam erst am Drehtag selbst. Ich freute mich einfach nur, so eine große Chance erhalten und darüber hinaus so eine riesige Entwicklung in den letzten Monaten geschafft zu haben, denn das ist mir zu dem Zeitpunkt erst wieder klar geworden! Im November 2014 fing das Bloggen an... Erst entwickelte es sich schleichend, doch dann folgte ein großer Schritt nach dem Anderen und jetzt, nur ca. 7 Monate später, bin ich so weit, dass ich die Dermatillomanie in die Öffentlichkeit der Fernsehwelt trage. Ist das nicht wahnsinnig? Das ist für mich persönlich schon fast unbegreiflich. Es hat eine wirklich riesige Bedeutung für mich, dass es nun endlich soweit ist, dass die Dermatillomanie mehr in das Licht der Öffentlichkeit rückt und dass ich dazu einen Großteil beitragen werde.

Und was denke und fühle ich in Bezug auf die Menschen in meiner Umwelt? Auch hier kann ich sagen: Ich habe keine Angst und auch keinerlei Bedenken, im Gegenteil. Denn wisst ihr, was mich an der ganzen Sache mit der Dermatillomanie fast am meisten stört? Dass man als Außenstehender und eventuell Unwissender die Folgen (also Narben, Pickel und Pickelmale) nur sieht, jedoch nichts über die Hintergründe erfährt und so vielleicht anfängt, sich komische Geschichten auszudenken, um sich das Gesehene erklären zu können. Wie soll ich als Einzelperson etwas daran ändern? Ich kann nicht zu jedem meiner Mitschüler laufen und denen von meiner Verhaltensstörung erzählen und das will ich auch gar nicht. Daher bin ich froh, dass ich dieses "Problem" jetzt quasi auflösen kann. Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass sicher nicht viele Menschen, die mich kennen und/oder auf meine Schule gehen, den TV-Beitrag sehen werden, doch es werden mit Sicherheit ein paar Vereinzelte sein. Jeder, der es sieht, wird etwas Großes über mich erfahren und jeder wird auf diese Weise aufgeklärt, ohne, dass ich dafür jedem Einzelnen mühselig erklären muss, worunter ich genau leide. Wer weiß, vielleicht verbreitet es sich ja und ich werde darauf angesprochen, keine Ahnung. Ich bin für alles offen und halte es darüber hinaus für unwahrscheinlich, dass man mir mit abwertenden Kommentaren oder Ähnlichem begegnet. Das ist ein zusätzlicher Grund, weshalb ich keine Angst verspüre. Meine einzigen Gedanken in Bezug auf andere Menschen, die den TV-Beitrag sehen könnten, beziehen sich auf Fremde. Ich stelle mir die Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass ich in meiner Kleinstadt oder meinetwegen auch in der nächsten Großstadt von fremden Personen wiedererkannt und angesprochen werde. Wäre vermutlich ziemlich witzig dann, aber warten wir mal ab.

Zu guter Letzt könnte man mir die Frage stellen, was ich mir davon erhoffe. An dieser Stelle würde ich dann antworten, dass ich mir nichts Konkretes erhoffe. Ich wünsche mir eigentlich nur, dass der TV-Beitrag seinen Sinn und Zweck erfüllt. Dieser Zweck besteht für mich darin, dass ein großer Haufen an Menschen informiert und aufgeklärt wird, dass das Skin Picking vermehrte Bekanntheit in der gesamten Gesellschaft erlangt und dass bestenfalls einige Betroffene erreicht werden, die sich ab dann selbst in den Kampf begeben können. Ganz vielleicht bringt der TV-Beitrag einen Stein ins Rollen, der wieder etwas Anderes ins Rollen bringt, was dazu führt, dass es in ferner Zukunft vielleicht mehr Selbsthilfegruppen gibt. Das wäre wirklich toll, doch dafür muss Einiges passieren und ich denke, dass der TV-Beitrag da nur der erste Schritt sein kann bzw. wird.

Nun möchte ich noch eine Kleinigkeit zum Drehtag selbst erzählen, wie ich mich gefühlt habe und wie ich ihn fand. Anfangs war ich natürlich viel nervöser als am Ende, ganz klar. Jeder Mensch braucht seine Zeit, um aufzutauen, denke ich. Auch ich brauchte diese Zeit, aber erfreulicherweise taute ich ziemlich schnell auf. Im Laufe des Tages wurde ich immer lockerer und entspannter, wozu auch das sehr nette und lustige Team beigetragen hat. Außerdem war das Team der Hauptgrund dafür, dass ich den ganzen Tag über so viel Spaß hatte, denn wir haben uns in meinen Augen gut verstanden und auch der Dreh an sich verlief relativ reibungslos. In keiner Sekunde hatte ich das Gefühl, dass ich abbrechen und nach Hause gehen möchte; es fühlte sich stattdessen mit jeder Minute immer richtiger und besser an! Ich fühlte mich sicher und gut aufgehoben, weshalb ich neugierig guckende Passanten während des Drehs auch wunderbar ausblenden konnte. Natürlich habe ich sie wahrgenommen, doch ich habe nicht auf sie geachtet oder mich blöd gefühlt. Ich habe nur auf mich und meine "Aufgabe" geachtet, weil ich so sehr bei der Sache war.
Alles in Allem fand ich den Tag sehr schön und vor allem auch erfahrungsreich, nicht zuletzt wegen dem Treffen mit der Selbsthilfegruppe. In Bezug darauf habe ich mir vorgenommen, im Oktober erst recht nochmal nach Köln zu fahren (doch dazu werdet ihr zu passender Zeit etwas lesen)! Wegen der Hitze war es auch etwas anstrengend, allerdings denke ich, dass es sich lohnen wird.

An dieser Stelle folgen noch ein paar Eindrücke vom Drehtag. Die ersten beiden Fotos sind morgens entstanden, als ich mich gerade fertiggemacht hatte und das Ergebnis kurz für meine Mum festhalten wollte. Die anderen Fotos wurden von Tobias Heppermann (einem Teammitglied) geschossen, als wir gerade im Park waren und einen Großteil drehten. Er hatte mir angeboten, ein paar Fotos für meinen Blog zu machen und das konnte ich selbstverständlich nicht verneinen! Entschuldigt bitte die nicht gerade perfekte Qualität aller Bilder, doch daran ließ sich leider nichts ändern...







Was ich auch noch für mich persönlich mitgenommen und für euch fotografiert habe, ist der Flyer der Selbsthilfegruppe. Ihr könnt ihn euch bei Interesse hier runterladen.


Wenn ihr mögt, informiere ich euch über den Ausstrahltermin des Beitrages, sofern ich ihn weiß.

Ansonsten wünsche ich euch ein schönes Wochenende und bis bald! :)

8. Juli 2015

Ausgeglichenheit - ein Tick von mir



Ihr seht mal wieder Fotos nach einer kleinen Drücksession an meinen Beinen... Angeschwollene, punktartige Stellen links und rechts... Links und rechts. Das ist nicht nur durch Zufall so, sondern hat einen speziellen Grund, den ich euch im heutigen Post erklären werde.

Ich habe bereits in der Beschreibung über mich anklingen lassen, dass ich perfektionistisch bin, doch das ist nicht alles. Zusätzlich habe ich einen besonderen Tick, den ich in den meisten Fällen unbewusst ausführe. Undzwar müssen Dinge bei mir immer ausgeglichen sein, Gegenstände müssen immer mittig von irgendetwas liegen und wenn ich eine gewisse Ordnung habe, muss diese eingehalten werden. Das kann man auf unzählig viele alltägliche Situationen übertragen, daher nenne ich mal ein paar Beispiele. Meine Computermaus zum Beispiel muss immer genau in der Mitte des Mauspads sein - ich rücke sie also ständig zurecht und schaue auch immer wieder hin, ob sie mittig liegt oder nicht. Meine Stifte in der Federmappe müssen immer nach Regenbogenfarben geordnet sein und alle losen Kleinteile wie Radiergummis haben ihren festgelegten Platz, wo sie liegen müssen, sonst schließe ich meine Federmappe nicht. Ein anderes Beispiel kommt aus meiner Kleinkindzeit, schon dort wollte ich alles ausgeglichen haben: Wenn mir jemand am rechten Ärmel meines Oberteils zog und ihn ausleierte, sollte er gefälligst auch am linken Ärmel ziehen und ihn ausleiern. Das ist auch heute noch ein Tick, der vorhanden ist.

So ist das auch in Bezug zum Skin Picking. Wenn ich mein linkes Bein bearbeite und überall rote, angeschwollene Stellen sehe, kann ich nicht aufhören, ohne das rechte Bein ebenso stark bearbeitet zu haben. Ich möchte unbedingt, dass beide Seiten gleich viel Schaden nehmen und am Ende auch gleich schlimm aussehen, anders kommt es mir falsch vor. Wenn ich jetzt die Bilder von oben anschaue, bemerke ich sofort, dass das linke Bein ein wenig mehr angeschwollene Stellen hat und man mag es nicht glauben, aber das stört mich gerade ungemein! Wenn ich es noch ändern könnte, würde ich es ändern. Auch, wenn ich im Dekolleté skinpicke, versuche ich im Unterbewusstsein, links und rechts gleich viel zu drücken und nicht eine Seite auszulassen. Ebenso verhält es sich im Gesicht, wenn ich nachts mal wieder im Spiegel vor dem Bad stehe und total versunken bin. Andererseits kommt die Ausgeglichenheit auch dann zum Tragen, wenn ich mich vom Drücken an meiner Haut abhalten möchte. Es kann beispielsweise sein, dass ich mir in einem Moment ganz wenig Skin Picking erlaube und demnach rechts eine Stelle im Gesicht ausdrücke und links eine Stelle. Wenn dann auf der linken Seite eine zweite Stelle hinzukommt, erlaube ich mir auch auf der rechten Seite eine zweite Stelle usw.. Ich glaube, ihr seht, was ich meine. Stören tut mich dieser Tick jedoch nicht, da ich ihn, wie gesagt, in den meisten Fällen unbewusst ausführe. Ich finde es nur faszinierend, wie stark sich so ein Tick festsetzen kann und wie sehr ich mich gestört fühle, wenn etwas nicht nach meiner Ordnung ist oder wenn etwas nicht mittig liegt. Diese Faszination ist auch der Grund, weshalb ich einen Post zu diesem Thema verfassen wollte.

Habt ihr einen ähnlichen Tick oder andere Angewohnheiten, die ihr nicht loswerdet? Dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar, ich finde das nämlich sehr interessant und würde mich über Antworten freuen!

5. Juli 2015

100 Posts

Guten Abend!

Ihr habt bereits gesehen: Dies ist mein 100. Post! :) Irgendwie hält mir diese runde Zahl vor Augen, wie schnell doch die Zeit vergeht und wie "lange" ich meinen Blog hier mittlerweile führe... Meine Intention am Anfang war es, möglichst viele Menschen zu erreichen und zu informieren und darüber hinaus Mut zu geben, während ich mein eigenes Auf und Ab des Skin Pickings mit der Öffentlichkeit teile. Ja, das ist auch immer noch mein Ziel, doch ich habe nebenbei sehr viel Spaß am Bloggen gefunden und es so zu einer Art Hobby werden lassen! Ihr könnt euch also sicher sein, dass ich freiwillig nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden werde.

Doch auch, wenn man Lust zum Bloggen hat, kann es sein, dass man nicht immer dazu kommt. Es sind schon wieder 5 Tage ohne einen Blogpost von mir vergangen, doch das hat seine Gründe und dazu werde ich jetzt kurz Stellung nehmen, bis ich dann zu einem Update über meine Haut überleite.

Nun, an dieser Stelle folgt eine kleine Ankündigung. Über meinen Blog habe ich Kontakt mit einer Produktionsfirma aufgenommen und so kam es dann tatsächlich dazu, dass ich ziemlich spontan von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen in Köln war und dort einen TV-Beitrag über Skin Picking gedreht habe! Dieser Beitrag wird in ein paar Wochen bei Punkt 12 zu sehen und somit ein großer Schritt in Richtung vermehrter Bekanntheit der Dermatillomanie sein. Gegen Ende kommender Woche werde ich einen genaueren Post über meinen Aufenthalt in Köln und meine Gedanken zu der ganzen Sache plus Fotos veröffentlichen. Aber bisher müssen wir alle noch Geduld haben, denn die Fotos sind noch nicht in meinem Besitz.

Neben dieser doch recht großen Angelegenheit war die Hitze ein ganz großer Störfaktor für mich in den letzten Tagen! Gesundheitlich gesehen hat sie mir wirklich zu schaffen gemacht - ich war dauerhaft schlapp, müde, konzentrationslos und völlig neben der Spur. Heute ist es Gott sei Dank etwas kühler, weshalb es mir besser geht und mein Dad, meine Schwester und ich kurzfristig zusammen ins Kino gefahren sind. Vor dem Aufbruch sah meine Schwester meine Beine, die übersät von roten Stellen/Pickelchen sind und fragte:"Wieso hast du überall so rote Punkte? Hast du gekratzt?" Ich antwortete mit einem Nein und das war nicht mal gelogen, denn ich habe gedrückt, nicht gekratzt.

Somit wären wir auch bei meiner Haut angelangt. Ja, in den letzten Tagen habe ich viele Stunden damit verbracht, meine Beine zu bearbeiten. Dafür, dass ich so unglaublich oft und viel gedrückt habe, sieht man allerdings recht wenig. Das ist auch einer der Gründe, warum ich trotz der roten Stellen mit kurzer Hose raus gehe. Im Gesicht und im Dekolleté sieht meine Haut ganz gut aus und fühlt sich rein an. Man könnte fast meinen, dass die Hitze einen positiven Effekt auf meine Haut hat. Dazu kommt, dass ich an diesen Stellen im Moment weniger drücke (was sich dafür scheinbar auf die Beine verlagert). Alles in allem kann ich mich gerade überhaupt nicht beklagen. Wie meine Haut auch aussieht: Ich komme damit klar und fühle mich wohl!

Ich hoffe, ihr habt die Hitze mehr genossen als ich und habt einige schöne Tage verbracht. Vielleicht habt ihr auch schon Ferien oder Urlaub und seid in total sommerlicher Stimmung. Wie auch immer...ich hoffe, euch gehts gut. Wir hören uns bald wieder.

Eure Jacqueline